reaktive arthritis?

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Petra16, 18. Juni 2003.

  1. Petra16

    Petra16 Neues Mitglied

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    guten abend!

    hab schon seit längerem (rund 1 1/2 jahre) gelenksschmerzen. die schmerzen fingen immer symmetrisch an- und nach und nach wurden es eben immer mehr gelenke.

    nun wurde endlich eine spezielle blutuntersuchung mit antikörpernachweisen gemacht. hab jetzt nur den befund und muss erst wieder zu meiner orthopädin.
    ein besuch beim rheumatologen wäre wahrscheinlich gut, oder?

    bei chlamydien stand eigentlich nichts; nur das derzeit keine bzw noch keine antikörperbildung erfolgt ist. aber das man bei dem verdacht auf eine infektion nochmals eine untersuchung machen sollte.

    bei borrelien war auch alles negativ; und es stand ziehmlich das selbe wie bei "chlamydien".

    dann wurde das blut noch auf yersinien (enterocolitica 03, enterocolitica 09, pseudotuberculosis) untersucht: alles war positiv. die titer waren mit 1:80; 1:40 und 1:40.

    dann waren noch angaben zu salmonellen. da war auch alles positiv.
    salmonella OD 1:640
    salmonella HD 1: 80
    salmonella OB 1: 160
    salmonella HB 1: 320
    salmonella OC 1: 40
    salmonella HC 1: 640

    zuletzt stand noch was über "bruccella abortus"- da war die untersuchung auch positiv, mit dem titer 1:70.

    was bedeutet denn das für mich nun? habe ich eine reaktive arthritis?

    an eine durchfallerkrankung oder ähnliches kann ich mich nicht erinnern. vielleicht mal im urlaub in ägypten oder kenia hatte ich durchfall, aber so richtig schlecht ging es mir nicht.

    wie wird denn die behandlung aussehen? ich nehme mal an, dass ich antibiotika bekommen werden, oder? als infusionen, tabletten,....? wie lange wird denn diese therapie dauern?
    was wird mich denn erwarten?

    und dann eigentlich noch die wichtigste frage: wird das wird folgelos verschwinden???
    (bin übrigens erst 16)

    sind sonstige angaben noch wichtig?

    hoffe ihr können mir helfen!? würde mich auch über erfahrungberichte freuen!
    liebe grüße, petra
     
  2. kukana

    kukana in memoriam †

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    hallo petra,

    meines erachtens solltest du dir eher einen termin beim internistischen rheumatologen holen, als mit diesen beschwerden allein zum orthopäden zu gehen.

    der verdacht auf eine infekt bedingte arthritis ist durch die positivergebnisse schon gegeben. man muss auch nicht immer einen durchfall ( z.b. bei yersinien) bemerken, oftmals erfolgt so ein infekt ohne dass du es bemerkst.

    die behandlung läuft ganz unterschiedlich ab. es kommt darauf an ob es eine akute infektion ist, bei der u.U. erst einmal antibiotika gegeben werden oder obs wirklich schon einen arthritis ist, dann gibt es antirheumatika.

    die behandlung jedoch kannst du mit hilfe eines internistischen rheumatologen am besten besprechen. viel erfolg dabi.

    gruss kuki
     
  3. VerenaHH

    VerenaHH KrankeSchwester

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    Hallo Petra,

    Du gehörst auf jeden Fall in die Hände eines Internisten u. Rheumatologen. Ein Orthopäde kennt sich normalerweise mit den ganzen Infektionskrankheiten nicht aus und schon gar nicht mit den Folgen.
    Am besten frägst Du hier mal nach einem in Deiner Nähe, dann kannst Du Dir vielleicht ein paar dämliche :D Docs sparen.

    Gute Besserung und Gruss aus Hamburg
     
  4. Petra16

    Petra16 Neues Mitglied

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    hallo!

    ertsmal danke für eure antworten!

    mit meinen gelenkschmerzen ging ich ja erstamls auch zur orthopädin- die hat mich dann mal an das orthopädische krankenhaus in speising (wien) überwiesen. die haben dann dort diese blutuntersuchung angeordnet. es wurde aber auch schon eine letzten sommer gemacht, nur eben ohne natikörpernachweis.

    aber bei der gelegenheit frag ich gleich mal, ob jemand einen fähigen rheumatologen im raum st. pölten (jaja, bin aus österreich) kenn!?
    hat schon mal jemand erfahrungen mit dem kh in speising gemacht? die haben dort ja auch eine rheumaambulanz.

    hab im net nun noch ein bisschen gestöbert zu dem begriff reaktive arthritis. da stand irgendwie öfters, dass man da beschwerden während einer infektion hat, und diese dann wieder abklingen. aber 1 1/2 später noch beschwerden, wie soll ich das nun verstehen? ist das doch trotzdem das selbe, oder? nur das die arthitis schon chronifiziert ist?!

    wie siehts dann mit der behandlung aus- infektion hab ich ja sicher keine mehr- nur die gelenksschmerzen (die übrigens auch nicht so stark sind, dass ich mich täglich mit nsar zupumpen müsste (zuhause hätte ich sie ja eh, und wenns akut ist nehm ich diese auch)). muss man denn bei einer arthritis starke schmerzen haben? ich mein, es sind auch nicht so kleine wehwechen, aber so richtig schlimm find ichs nicht.
    was wird dann gemacht, wenn ich kein nsar "brauche"? etwa nichts? außedem denke ich mir noch, dass mit 16 eine nsar therapie zu beginnen nicht sehr magenfreundlich wäre, oder?
    mein hausarzt meinte was, vonwegen in speising werden sie mich dann mit antibiotika zupumpen. sodass alle bakterien abgetötet werden. inwiefern hat er dann recht?
    wie sind überhaupt die unterschiede in der therapie von einer reaktiven und einer rheumatoiden arthritis? oder welche unterscheide gibts im allgemeinen?

    lg petra
     
  5. Dranna

    Dranna Guest

    Hallo Petra,

    bei mir besteht auch der Verdacht auf infektreaktives Rheuma. Ich habe seit ca. einem 1/2 Jahr Hand-, Finger- und Zehengelenkschmerzen. Bei der Blutuntersuchung wurden Antikörper des Parvovirus B 19 nachgewiesen. Dieses Virus löst bei Kindern die Ringelröteln aus und bei Erwachsenen "können" eben diese rheumatischen Symptome auftreten, die nicht von cP zu unterscheiden sind. Aber sicher kann ich erst sein, wenn's wieder weggeht. Also heißt's abwarten.

    Gegen die Schmerzen (erträglich!) bekam ich nur Diclo (150 mg) am Tag. Da das aber nicht geholfen hat, habe ich die wieder weggelassen und habe festgestellt, dass ich auch ohne klarkomme. Wenn's mal schlimmer wird - ich habe noch nicht festgestellt, woran das liegt; vielleicht Wetter oder so - nehme ich nochmal die ein oder andere Diclo.
    Sollten die Schmerzen schlimmer werden, werde ich meinen Rheumadoc aufsuchen müssen, damit er sich was anderes überlegt.

    Ansonsten heißt es für mich jetzt, abwarten und hoffen, dass das Virus verantwortlich ist. Wenn nicht, oder wenn die Symptome chronische Verlaufsform annimmt, werde ich mit der Basistherapie beginne müssen.

    Auch ich würde Dir zu einem internistische Rheumatologen raten. Empfehlen kann ich Dir keinen, da ich aus Köln komme.

    Viel Glück!

    Dranna
     
  6. Monsti

    Monsti das Monster

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    Hallo Petra,

    auch ich empfehle Dir, Dich in die Hände eines internistischen Rheumatologen zu begeben. Ich selbst bin bei der Rheumaambulanz der Klinik Innsbruck in Behandlung.

    Zu den Antikörpertitern kann ich Dir nur sagen, dass bei mir das Rheuma nach einer unbemerkten EBV-Infektion (Pfeiffersches Drüsenfieber) erst richtig ausgebrochen war. Bei der Erst-Untersuchung war der Antikörpertiter sehr hoch, auch die Kombination der Befunde sprach für eine kürzlich überstandene Infektion. Damit bestand dann zunächst der Verdacht auf reaktive Arthritis, so dass ich mehrere Wochen lang Antibiotika nehmen musste. In dieser Zeit wurde die Arthritis aber nur schlimmer - fast täglich entzündeten sich neue Gelenke. Zum Schluss waren es an die 30 gleichzeitig. Es war der pure Alptraum.

    Bei mir (habe schon seit über 10 Jahren Probleme mit den Gelenken) war jene Infektion aber nur der Auslöser. Jetzige Diagnose: cP oder Psoriasisarthritis vom cP-Typ. Dank Cortison und Basistherapie (seit März Goldspritzen) geht es mir wieder viel, viel besser.

    Liebe Grüße aus Tirol von
    Monsti
     
  7. Petra16

    Petra16 Neues Mitglied

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    hallöchen!
    hab nochmal einige fragen zu posten :)

    war nun mit dem blutbefunden bei meiner orthopädin (ich weiß, ich sollte zu einem rheuma doc) und sie meinte, dass die behandlung mittels antibiotika erfolgen wird. sie meinte, dass dann der "spuck", der nun schon rund 1 1/2 jahre dauert, beendet sein müsste.
    aber nach 1 1/2 jahren beschwerden spricht man dann nicht schon von einer chronischen arthritis?
    außerdem habe ich im internet gelesen, dass eine behandlung mit antibiotika nur im akuten stadium (zur zeit der infektion?) sinn macht?! würde mir ja einleuchten, denn mit antibiotikum werden ja die bakterien abgetötet, aber im blut wurden ja die antikörper nachgewiesen.
    was ich sonst immer vergessen habe zu erwähnen ist, dass ich wegen meiner akne schon öfters über monate doxyderm genommen habe. dies auch während akuter beschwerden. hätten sich mit dieser einnahme die beschwerden nicht bessern müssen?
    wann behandelt man eiegntlich mit antibiotika und wann nicht? welche zeiträume können denn da dazwischen sein?

    hoffe ihr könnt mir nochmals helfen!
    liebe grüße, petra
     
  8. Robert

    Robert R-O-süchtiger Freßbär ...

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    Antibiotika

    Hallo Petra,

    gerade die Yersinien können eine reaktive Arthritis auslösen, und solange die Quälgeister in Deinem Körper sind, hast Du die Probleme.

    Nicht jedes Antibiotikum ist gegen alle Keime gleichermaßen wirksam, von daher kann es schon sein, daß die Keime sich nicht habe beeindrucken lassen.

    Ich drücke Dir alles Daumen, daß Du bald sinnvolle Hilfe bekommst und es Dir bald besser geht ... also Marsch zum int. Rheuma-Doc!

    Alles Liebe und Gute

    Robert
     
  9. kukana

    kukana in memoriam †

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    alter oder neuer infekt

    hallo petra,

    leider schreibst du nicht was dein blutbild ergeben hat. ist es eine alte oder eine neue infektion mit yersinien? oder gar andere bakterien, die mit den antibiotika nun vertreiben werden sollen?

    yersinien infekte hat schon fast jeder mal gehabt, meist verlaufen sie ohne ein problem, nur bei einem geschwächten immunsystem kann sich das beschwerdebild einer infekt reaktiven arthritis ergeben. als ich damit erkrankt war, hatte mein arzt zwei weitere patienten, die auf der intensivstation lagen,weil dort die yersinien an den organen unheil anrichteten. die arthritis ist noch eine der einfachen folgeerkrankungen.


    es kann also sein, wenn du einen akuten yersinienbefall hast, dann ist die antibiotika behandlung jetzt genau richtig.

    gruss kuki
     
  10. Petra16

    Petra16 Neues Mitglied

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    hallo ihr beiden!
    danke für eure antworten!

    der blubefund hat eigentlich nicht viel ergeben. die bsg war erhöht und die antikörper (salmonellen, yersinien, brucellen) waren wieder positiv.
    ansonsten war nichts, keine erhöhung des crp, keine leukozytose,..... nichts sonst.

    wann weiß man denn genau, ob die bakterien noch da sind, oder ob es nur antikörper sind?
    kann man die antikörper denn auch mit antibiotikum beseitigen?
    ....?
    ach irgendwie hab ich das nichts so verstanden :confused:

    hoffe ihr könnt mir helfen :(

    lg petra
     
  11. Rollo

    Rollo Meistens Optimist

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    Hallo Petra!

    Kniffliges Problem das Du da ansprichst bzw. hast. Die total tolle Antwort dazu kann ich Dir leider auch nicht liefern. Lediglich meine Erfahrungen zu diesem Thema:

    Ich habe auch ´mal bei meinem Hausarzt einen Laborbefund erhalten, in dem es hieß "Yersinia spp. Western Blot IgG und IgA positiv". Daraufhin habe ich 2 Wochen lang ein Antibiotikum einnehmen müssen. Nach 3 Monaten (solange sind Antikörper mindestens noch im Blut vorhanden auch wenn die Erreger verschwunden sind) habe ich das Blutlabor wiederholt - dasselbe Ergebnis. Daraufhin habe ich meinem Hausarzt die entsprechenden Stellen aus rheuma-online ausgedruckt. Er fand das toll und hat mir Doxicyclin verordnet. Das habe ich 3 Monate genommen. In diesem Zeitraum habe ich keine Besserung ja eher eine Verschlechterung meiner rheumatischen Beschwerden festgestellt. Ein erneuter Blutbefund steht noch aus - ich werde ihn in den nächsten Wochen aber noch machen lassen. Denn diesmal wollten wir noch mehr Zeit nach der Einnahme des Antibiotikums vergehen lassen (6 Monate).

    Grundsätzlich ist die Einnahme von Doxicyclin über einen so langen Zeitraum aber problematisch, weil es ein Breitbandantibiotikum ist und daher auch viele für den Körper (Darm) wichtige Bakterien abtötet.

    Ferner habe ich die Rheumadocs an der Uni Heidelberg nach diesem Thema befragt. Sie sagen, dass sie die Aussagekraft der Yersinien-Befunde anzweifeln und deshalb von einer Behandlung mit Antibiotika eher abraten. Zum Beispiel gebe es durchaus die Möglichkeit, dass "gute" Bakterien auf der Darmwand säßen, die einen positiven Yersinienbefund auslösten. Yersinien selbst könne man ja nur in den ersten Tagen der Infektion im Stuhl nachweisen. Danach könne man nur noch die Antikörper gegen Yersinien feststellen. Man bekämpfe daher nicht mehr die Infektion selbst sondern nur noch deren reaktiven Folgen.

    Da es mir rheumatisch zur Zeit recht gut geht, habe ich es auch aufgegeben, die Zusammenhänge zwischen meiner rheumatischen Erkrankung (die ich seit 1990 habe) und der Yersinien-Infektion zu suchen/finden.

    Ich hoffe, Du wirst das für Dich Richtige finden und wünschen Dir dabei VIEL ERFOLG!
     
  12. Petra16

    Petra16 Neues Mitglied

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    hallo rollo!
    danke für deinen erfahrungsbericht! hat doch auch geholfen!
    hab heute wieder einen teil der nächsten blutuntersuchung bekommen, und da stand ben "yersinien <25"- das ist dann laut meiner orthopädin zu vernachlässigen und nicht behandlungsbedürftig. sie wird schon recht haben...
    lg petra
     
  13. Robert

    Robert R-O-süchtiger Freßbär ...

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    Antikörper ...

    Hallo Petra,

    die Antikörper wirst Du mit Antibiotika nicht los, das wäre auch fatal, denn die Antikörper sind die Reaktion des Körpers auf einen Eindringling. Wenn Du die unterdrückst, dann kann der Erreger nach Herzenslust rumtoben, und das will wohl niemand ...

    Liebe Grüße

    Robert
     
  14. fred

    fred Guest

    hallo petra also ich geb auch mal meinen senf dazu.....

    das wenn man wüßte dann wärs leichter.

    als ich zum rheumatologen ging hat der eine anständige laboranalyse veranlasst.

    yersinien : grosse anzahl antikörper aktive keine

    so nun : wegen rheuma anfänglich 150 mg (!) prednisolon

    trotzdem nach 2 wochen sehr ausgeprägte schwellung der fußknöchel wobei der rheumatologe erkannt hat dass
    die schwellung nicht rheumatisch sondern eindeutig
    "tuberkulös" ist.

    gute ärzte sehen den unterschied schlechte nicht......
    ich hab da schon meine leidigen erfahrungen gemacht.

    auf jeden fall bekam ich tarivid anschliessend ciprobay,
    die schwellungen kamen nicht mehr

    ich kann hier nicht auf die details eingehen auf jeden fall ist es
    so dass die yersinien(die aktiven) im blut nicht nachzuweisen waren ganz einfach deswegen weil sich diese in der wirbelsäule
    "schlafen" gelegt haben.

    fast auf den tag genau alle 2 monate sind die mistviecher rausgekommen und haben sich geteilt soll heissen haben die extremen schwellungen verursacht.

    deswegen hab ich auch die antibiotika über 2 monate bekommen
    um den yersinien 2 x die zellteilung zu verhindern.

    nun bin ich voller hoffnung dass die meisten der netten kerlchen abgetötet sind ......

    wenn nicht dann muss ich alle 2 monate für ein paar tage ciprobay einnehmen (eben wenn sie sich wieder teilen-da wirkt dann das antibiotika)

    ich wünsch dir alles gute !
     
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