Keiner glaubt mir.

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Brigitte, 5. Juni 2003.

  1. Brigitte

    Brigitte Guest

    Hi,
    muss ich nun die Schminke weglassen, damit ich krank aussehe?
    Auch mein Mann stöhnt nur rum und glaubt mir nicht.
    Früher, als das Berufsleben anfing, hat er mir viel geholfen aber nun wo ich doch nur noch Teilzeit arbeite und evtl. bald ganz aufhöre sieht er nur noch, wenn ich mal wieder die Küche nicht aufgeräumt habe oder die Bügelwäsche rumliegt. Eine nette Kollegin fuhr gestern am Haus vorbei (Sackgasse, sonst nicht ihr Weg )und winkte. Sie hielt nicht an, um mich zu fragen wann ich wieder zur Arbeit komme oder wie es mir geht! Sie wird jetzt überall rumerzählen, wie gut es mir geht und dass ich sogar krank im Garten war. Mir fallen ständig Sachen aus der Hand oder ich vergesse ganz viel, oder ich fange etwas an ohne es zu beenden. ..... und was ganz schlimm ist: wenn ich nicht zweimal die Woche meinen Körper zur Verfügung stelle ( Spaß habe ich mit den Schmerzen schon lange nicht mehr ) rastet mein Mann aus, weil ich lieber am Computer sitze statt mit ihm ins Bett zu gehen. Er fühlt sich in seiner Mannesehre gekränkt und ist beleidigt, wenn ich anderen Leuten von meiner Krankheit erzähle.
    Ich komme für mich mit allem ganz gut klar, aber die anderen haben ein Problem damit und sagen, ich soll mich nicht so wichtig nehmen, andere Leute hätten auch Schmerzen. Der neuste Spruch: Wer über 50 nicht mit Schmerzen aufwacht, der ist tot!!!
    Als ich gestern in der Familie von einem neuen Auto träumte, weil mir die Werbung gefiel, sagte meine Tochter sofort: Warum interessierst du dich dafür? Du brauchst doch kein Auto mehr, du hörst doch sowieso bald auf zu arbeiten. Und mein Mann schlug am Abend in die gleiche Kerbe: Mein BMW ist doch gut, ich will kein anderes Auto. Also logische Folgerung, wer nicht arbeitet, braucht kein Auto oder hat es sich nicht verdient.
    Also muss ich nun die nächsten Jahrzehnte zur Schauspielerin werden und den Rat meiner anderen Tochter befolgen: Wenn jemand fragt, warum du schon in Pension gehen darfst, sag einfach, du hättest den Amtsarzt bestochen!
    Also nun auf zur Hausarbeit nach dem Motto, ich bin kerngesund, nur etwas faul und etwas langsam und psychisch etwas labil, soll in den Wechsekljahren ja öfter vorkommen. Wenn mein Mann mich so nicht mehr will, soll er sich doch eine andere suchen, die ihn bedient! Hotel Ehefrau und Hotel Mama werden hiermit geschlossen! Danke, dass ihr euch mein Geschreibe antut.
    Es ist so schön draußen, ich will jetzt versuchen, den Tag zu genießen. Viele Grüße an euch alle von Brigitte
     
  2. Uschi

    Uschi in memoriam † 18.7.18

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    Halloooooooo -

    das ist mal ein guter Beitrag. Tja, erstamal hallöchen - gut, dass du die Luft rausgelassen hast. Es werden sich viele in diesem Bericht wiederfinden. Auch ich.

    Ich habe mein ganzes bisheriges Leben damit verbracht, es anderen zu richten. Ich habe gearbeitet, den Haushalt geschmissen, war top Gastgeberin, immer gut angezogen, frisch vom Frisör, nie krank, nie zickig, nichts war zu viel - ja ja, diese Zeiten gab es auch.

    Die Krankheit hat mich gelehrt, die Welt mit anderen Augen zu sehen. Ich bin in 3. Ehe verheiratet und dieser Mann hat gewiss wenig zu lachen - denn ICH bin nur noch mir selbst wichtig. Es ist mir sowas von vollkommen egal geworden, ob meine Wohnung geputzt ist, die Wäsche gebügelt, der Kühlschrank gefüllt, das Bier gefkühlt, das Auto betankt, meine Haare frisiert, ich grad zum 5. mal geduscht, ob meine Klamotten ausgehfähig sind oder nicht, jemand hungrig ist, durstig ist oder ich eben mal absolute Chatlaune für 10 Stunden habe - wem es nicht passt, die Wohnung hat eine Tür, die man auch von aussen schliessen kann.

    Ja, ich habe gelernt, voller Egoismus nur noch an mich zu denken, meine eigenen Bedürfnisse zu befriedigen, meine Wünsche vorne anzustellen. Ich habe das nie gekannte Wort NEIN trainiert und bin damit super zufrieden. Ich habe aufgehört, den Leuten nach dem Mund zu reden, nur damit Frieden herrscht. Kompromissfähig war ich mal, will ich nie mehr sein - denn es tut sonst niemand für dich. Keiner - egal was man sagt, dir einredet oder versucht, dir glaubhaft zu machen.

    Ich habe 46 Jahre funktioniert. Jetzt lebe ich meinen Weg - ausschliesslich. Wer ihn mit mir gehen will, bitte - es ist aber ein Weg der mir gehört. Ich brauche seit dem keine Antidepressiva mehr, ich nehme keine Hormone, ich nehme garnichts mehr. Ich bin krank, ich bin schlecht drauf, mir geht es dreckig - ich sage es laut und deutlich.

    Tja, unsere Umwelt hat ihr Probleme damit - es sind ihre, nicht die unseren. Du bist auf dem richtigen Weg - c'est la vie ist mein Motto. Kismet - Schicksal. Lächle, lächle und dreh dich einfach um.

    Ich wünsch dir was ! Kraft, Glück und sehr viel Raum !

    Pumpkin
     
  3. Robert

    Robert R-O-süchtiger Freßbär ...

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    Seelische Unterstützung ...

    Hallo Brigitte,

    vieles von dem, was Du schreibst, kommt mir verdammt bekannt vor ...

    Es gibt nicht viele Nicht-Betroffene, die es sich vorstellen können, was es bedeutet, den ganzen Tag lang höllische Schmerzen zu haben ... und die Dauer ist manchmal schlimmer als der Schmerz ansich.

    Für mich gibt es eigentlich nur drei Menschen, die mich mit dieser Krankheit verstehen und unengeschränkt akzeptieren, wie ich bin - nicht gerade viel, vor allem, wenn die eigene Ehefrau nicht dabei ist ...

    Eine Musterlösung habe ich nicht, aber ich denke, daß das Wichtigste ist, sich so gut es eben geht, Lebensqualität und Zufriedenheit zu erhalten, und das heißt Schwerpunkte setzen. Was nicht wirklich wichtig und unbedingt notwendig ist, bleibt halt liegen, wenn es zu belastend ist.

    Ich wünsche Dir alles Liebe und Gute, und immer schön die Öhrchen steifhalten ...

    Liebe Grüße

    Robert
     
  4. anira

    anira Registrierte Benutzerin

    Registriert seit:
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    Bayern
    Hallo Brigitte,

    da die vorhergehenden Beiträge inhaltlich genau das wiedergeben was ich Dir auch schreiben würde, lasse ich Wiederholungen weg und wünsche Dir alles Gute.


    .... und dies jeden Tag, damit geht's Dir besser.


    LG Marina
     
  5. Brigitte

    Brigitte Guest

    Danke

    Ich wünsche euch allen ein schönes Pfingstwochenende.
     
  6. mims

    mims Guest

    Kopf hoch!

    Hallo Brigitte!

    Auch ich kann mich den vorherigen Beiträgen nur anschließen!

    Die wenigsten Menschen können mit uns umgehen und mir wird auch oft "Rumgezicke" und "sich hängenlassen" vorgeworfen, besonders von meinem Vater. Da man solches Verhalten nunmal nicht ändern kann, versuche ich mir auch gerade ein dickeres Fell zuzulegen... . :mad:

    Also: Kopf hoch, genieße Dein Leben! Laß es Dir nicht vermiesen!

    Und: Du bist mit Deinen Problemen nicht alleine!


    Viele sonnige Grüße aus dem Taunus
    Marion:)
     

    Anhänge:

  7. liebelein

    liebelein Carpe Diem.....

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    NRW bei Dortmund
    sag nicht viel weiter dazu........

    nur eines liebe brigitte.

    dich geöffnet zu haben und zu lesen, dass es anderen genauso oder ähnlich geht wie dir, wird dir ein kleines stück helfen.

    evtl. läßt du mal einige beiträge von deiner familie lesen? oder sind die auch schon mal im forum gewesen?


    drück dich und wünsche dir viel kraft für erneuerungen_DIR ZULIEBE-

    ciao

    *gabidieauftirolwartendaufkoffersitzt:D *
     
  8. Alisha

    Alisha Guest

    Keiner glaubt mir

    Hallo Brigitte,
    auch ich kann mich nur meinen Vorpostern anschließen. Hast du schon eine Diagnose? Schmerzen kann man nur fühlen, aber nicht unbedingt sehen! Ein wenig Egoismus tut dir gut, denk an dich und nicht immer an die anderen, auch wenn es deine Familie ist. Ein bisschen mehr Selbständigkeit tut denen auch gut.

    Sei tapfer und kämpfe gegen deinen inneren Schweinehund an, jedem alles recht machen zu wollen!

    Lieben Gruß
    Alisha
     
  9. Brigitte

    Brigitte Guest

    umfeld

    Familie im Forum lesen lassen?
    nie------ Ich hoffe, dass keiner, den ich kenne, dies Forum findet.

    Denn nur wir mitteinander können empfinden, was der andere meint.

    Außenstehende würden sagen: statt mit deinem kaputten Rücken am Computer zu sitzen, könntest du auch die Stube aufräumen oder die Wäsche wegpacken! Für die Knie ist der Schreibtisch sowieso nicht gut. ( stimmt sogar )

    Also ich freue mich, dass ich euch gefunden habe, ich allein nur für mich und hierbei nicht teilen oder abgeben muss. Ihr macht mir Mut, aus meiner Behinderung das best Mögliche zu machen.

    Jammern hilft nicht, packen wir's an... immer schön langsam.

    Ich freue mich auf die Frühpension!!!

    Gruß Brigitte
     
  10. Mareen

    Mareen Guest

    Liebe Brigitte,
    mir fehlen immer die richtigen Worte, aber fühle Dich bitte auch von mir getröstet. Einiges von Deinen Erfahrungen kenne ich auch. Gott sei Dank, habe ich im Bekannten- , Freundes- und Familienkreis immer nur Verständnis, Trost und Hilfe bekommen. Mein Mann nimmt das Rheuma mehr mit als ich. Deshalb macht er manchmal dicht, weil er es einfach nicht mehr hören (ertragen) kann. Er macht sich über meine Krankheit mehr Gedanken als ich.
    Ich finde es besonders schlimm, wenn die eigene Familie nicht mal versucht, einen zu verstehen. Sicher sind die Schmerzen schwer nachzuvollziehen. Aber jeder sieht doch am Ergebnis, dass es uns oft besch... geht. Lass den Kopf nicht hängen, werde egoistischer und versuche Deiner Familie immer wieder deine Gefühle zu beschreiben. Ich wünsche Dir von Herzen, dass es Dir bald besser geht,
     
  11. liebelein

    liebelein Carpe Diem.....

    Registriert seit:
    30. April 2003
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    5.781
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    NRW bei Dortmund
    lesen lassen.................

    ja du hast sicherlich recht. nachher finden die noch deine beiträge.

    sorry, ich dachte halt nur, denen das mal zu zeigen, dass es auch gögas gibt, die dafür verständnis haben. das du nicht alleine mit deinen schmerzen da stehst usw.!das es vielen anderen auch so ergeht...........und das selbst ärzte dies unterstützen und die kranken verstehen.........(aber leider auch nicht alle:()

    hauptsache du fühlst dich hier aufgehoben und verstanden...:)

    alles liebe und du hast recht. froi dich auf deine frühpension und dann mach mal dinge, die dir gut tun und die dir spaß bereiten.
     
  12. schnu

    schnu Guest

    Hallo Brigitte,

    seit gestern abend wieder könnte ich meinen Mann wieder mal in die Füsse schießen. OK, das er einen langen Arbeitstag hat und danach gerne mit seinem Kumpel zu seiner heißgeliebten Fußballversammlung gehen möchte, volles Verständnis. Nur das er den dann um23.00 Uhr noch mit zu uns bringt, wo ich wegen der wärme nur im Shorty sitze, das finde ich nicht so prickelnd. Und dann noch reden schwingt ich müßte mehr für unseren Sohn tun, schließlich wäre ich ja den ganzen Tag zu Hause. Da wäre mir fast der Kragen geplatzt. Da geht es einem mies und man ist froh mit sich selbst klar zu kommen, während Mann und KInd keinen Finger rühren.... GRRRRR Ich muß unbedingt auch das Wort NEIN lernen und endlich anfangen etwas für mich zu tun. Meine beiden Männer haben ihren Fußball als Hobby und ich ... nichts(nichts als Arbeit). Vielleicht hilft mir die Kur in BB dabei endlich mehr an mich selbst zu denken. Wenn da nicht auch noch mein Paps wäre, der auch gepflegt werden möchte. Natürlich von MIR. Trotzdem noch einen wunderschönen Tag Eure SCHNU
     
  13. merre

    merre Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
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    Ort:
    Berlin
    Hallo Brigitte

    Ja ein leidiges Thema und schwierig zugleich. Nur weil Frauen immer für Kinder und Familie da sind oder eben waren, kann man da keine Regel draus ableiten. Manches ist halt nur zu zweit zu schaffen. Fällt mir nur ein Gleichnis ein:
    Am Ende Ihres Lebens gehen zwei Menschen zusammen ans Meer. Dort sehen sie zwei Fußspuren und folgen Ihnen. In Abständen ist etwas in den Sand geschrieben. Sie stellen fest, es sind ihre Spuren der Lebens. Nach einer ganzen Weile fragt jemand von den beiden: "siehst du daß gerade in den schweren Stunden manchmal nur noch eine Spur ist, wo war denn da der andere ?"
    Worauf eine Stimme sagte "Das waren die Zeiten wo einer den anderen getragen hat!"
    In diesem Sinne paßt auf euch auf "merre"

    Ich habe jetzt wieder für jemanden einen Termin besorgt, er kommt heute zu uns zu Besuch und geht morgen in die Uni-klinik zu meiner Ärztin.
    Aber wenn ich mich umhöre oder unser Forum lese, selbst wenn meine Ärzte erzählen irgendwie schafft das keine Probleme aus der Welt und unsere wohl garnicht....Ich weis auch nicht und bin so müde so verdammt müde geworden....?
     
  14. sweetdiddi

    sweetdiddi Guest

    Keiner Glaubt mir

    Tja mir geht es genauso wie allen anderen von euch! Nur das bei mir nicht die Familie ist die mir nicht glauben sondern die Ärzte.
    Da meine Krankheit sehr selten ist und kaum ein Arzt diese kennt,werde ich immer blöd angeschaut wenn ich zu einen neuen Arzt muss. Die können sich nicht vorstellen das so eine junge Frau so etwas haben kann und das es mir dreckig geht. Wenn die die Kranheit nicht kennen dann sehen sie die gefahr nicht die bei einem Schub kommen kann. Ein Notarzt hat mal gesagt"Sie haben wahrscheinlich nur Migräne stellen sie sich nicht so an,das haben viele junge Leute. Die Ämter haben mich auch hingestellt als eine Betrügerin und Simulantin, als es um eine grössere wohnung wegen Rollstuhlgerecht ging. Als dann meine Schwester mit kam aufs Amt, wurde sie genauso so hingestellt. Ist das nicht eine bodenlose Frechheit? Es gibt doch auch junge Leute die krank sein können!Das das keiner versteht! Naja, also lass den Kopf nicht hängen, und bleib selbstbewusst!
     
  15. Lupus-Frau

    Lupus-Frau Neues Mitglied

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    229
    Ort:
    Niedersachsen, Nähe Celle
    hallo zusammen,

    ich kann mich euch anschliessen, besonders Uschi.

    meinen Lupus habe ich schon recht lange und denke mal, daß ich mittlerweile in der schublade 'austherapiert' weile. (Bad Bramstedt, ich komme!)

    meine familie ist geschrumpft...zu meiner mutter habe ich gar keinen kontakt mehr, zu meinem vater (mit 2ter frau) dafür einen umso besseren.
    mein freund ist selbst mit rheuma gestraft und ist hier noch bockiger als ich (er nimmt noch nicht mal medis, auch wenn es gar nicht mehr geht und hat mir bisher auch eisern die diagnose verschwiegen).
    freunde habe ich nur noch sehr sehr wenige. und seltsamerweise haben diese selbst chronische krankheiten oder deren angehörige sind erkrankt. also wieder eine art selbsthilfegemeinschaft.

    verständnis kann ich von etwa einem halben dutzend leuten bekommen, der rest reagiert eben so wie Britgitte es beschrieb. ihr kennt das alle selbst.

    ich denke, jeder muss seinen eigenen weg gehen. manchmal lernt man menschen kennen, die einen ein stück des weges begleiten. dann können sich die wege jedoch wieder trennen. nach kurzer zeit oder nach längerer zeit. manchmal trennen sich die wege nie wieder, auch das kann unterschiedliche gründe dann haben. vielleicht war es an der zeit, aber der mut nicht da, alleine den eigenen weg weiter zu beschreiten.

    es erfordert mut, den eigenen weg zu gehen, mit rheuma und schmerzen, mit all den damit verbundenen zipperlein und einschränkungen. ich bin vor sieben jahren ausgezogen, mit kind, ohne mann. und bereut habe ich es auch in den dunkelsten momenten nicht.

    nicht versuchen, es allen recht zu machen, liebe Brigitte. mach es dir doch erstmal recht, hmmm? vielleicht das ist ein kleiner schritt zum losgehen....

    in diesem sinne umarme ich dich

    Lupus-Frau (Betty)
     
  16. delphin

    delphin Guest

    Hallo Liebe brigitte

    laß dich erstmal ganz lieb umarmen
    das was du geschrieben hast is ja furchtbar, abergenau das kenne ich von meiner Mutter sie litt auch unter Rheuma und ist leidr mit junge 51 Jahren verstorben a was genau wissen wir bis heute nicht.Sie war auh immer für die Familie da .Ich war eigentlich die einzige Ansprechperson der sie immer Ihr Herz ausschütten konnte. Snst konnte niemand mit ihrer Krankheit umgehen.Sie felt mir bis heute immer noch sehr und ich habe immer noch schwer daran zu knabbern.
    Tja nun habe ich seit fast einem Jahr lupus diagnostiziert bekommen, aber ich muß sagen mein Mann ist für mich der größte Schatz den es gibt.Mit meinen Schwiegereltern, meiner Schwägerim und selbst mit meinen Freunden die noch übrig geblieben sind kann ich mich ausquatschen.Sie können mirzwar nicht viel helfen (was Krankheit betrifft) aber sie geben mir sehr viel Kraft.

    So liebe Brigitte und das Wünsche ich DIR AUCH VON GANZEM HERZEN und viel Kraft

    liebe Grüße von Delphin
     
  17. Monsti

    Monsti das Monster

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    6.938
    Ort:
    am Pillersee in Tirol
    Hallo Brigitte (und die anderen),

    bin kolossal beruhigt, dass es auch anderen so geht wie mir. Es reicht nicht, wenn ich mich selbst über meine Zertreutheit, Ungeschicktheit, Lahmheit und Vergesslichkeit ärgere. Wenn sich der eigene Partner darüber auch noch aufregt, dann kann einen das schon mächtig runterziehen.

    Ist ja klasse, so ein Göga-Tipp wie z.B.: "Schreib Dir doch einfach alles auf, was erledigt werden muss." Möglicherweise mach ich mir brav Notizen, vergesse aber garantiert, WO sie geblieben ist. Dann geht es mir mal einen Tag richtig gut. An so einem Tag gibt es zwei Möglichkeiten: 1. reinhauen und soviel wie möglich abarbeiten, 2. einen solchen Tag in vollen Zügen genießen. Ich schaffe es leider immer noch nicht, die goldene Mitte für mich zu finden: Entweder übernehme ich mich maßlos und kriege am nächsten Tag die Quittung, oder aber ich muss eine Salve an Vorwürfen über mich ergehen lassen, weil ich viiiiel zu wenig gemacht hab, obwohl es mir doch gut ging.

    Echt: Wünsche meinem Göga mal für eine Woche Rheuma mit allem, was dazu gehört. Ohne das wird er sich wohl nie in mich hineinversetzen können.

    Liebe Grüße aus Tirol von
    Monsti
     
  18. Pukki

    Pukki immer wieder Aufstehn!

    Registriert seit:
    1. Mai 2003
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    302
    Ort:
    Westerwald
    Hallo Brigitte,

    mich hat die cP mit 30 erwischt. Wie man so schön sagt :"Im besten Alter." Grad 3 Jahre verheiratet und einen Sohn von knapp2 Jahren.

    Es war grauslig. Verständnis und damit Besserung kam erst, als ich mit meinem Mann zusammen ein Partnerseminar bei der Rheuma-Liga besucht habe. Das hat uns beiden damals sehr gut getan. Wir müßten es allerdings dringend mal wiederholen.

    Für uns Rheumis hilft auf die Dauer wohl nur eine gesunde Portion Egoismus - nur die anderen verstehen dann meist nicht, warum wir nicht mehr "funktionieren".

    Ich muß hier allerdings zugeben, dass ich meist einen verständnisvollen Mann habe und ich oft biestig bin, weil er alles macht und kann und gefragt ist und ich mir nur als 5tes Rad am Wagen vorkomme.
    Mein Sohn allerdings ist jetzt fast 11 und mit meiner Krankheit aufgewachsen. Der ist sowas von lieb zu mir, dass er mich ganz oft zu Tränen rührt.

    Jetzt aber gut von mir. Sag Deiner Mannschaft zu Hause, wo's langgeht. Es wird ein harter Weg, aber du mußt ihn für Dich gehen.

    Ganz liebe Grüße und ganz viel Mut

    Pukki
     
  19. Pleon

    Pleon Guest

    Hi Brigitte,

    schön, daß du trotz CP am PC sitzt.
    Ist ganz wichtig, daß du dich hier mal ausläßt.
    Ich kanns dir nachfühlen -drück dich- wie sich
    die miesen Momente anfühlen in denen niemand
    kapieren will wieso man gesund aussieht und
    trotzdem innerlich schreit. Ich hab bis vor dem
    letzten Hammerschub sogar 4x/Wo i.Fitneßstudio
    rumgeackert, bin ins Solarium gegangen, notorischer
    Friseurgänger etc...
    Wo wir grad beim Thema sind: es k*tzt mich tierisch
    an, zu hören "du siehst doch aber aus wie das blühende Leben"
    und die ewigen Fragen "du müßtest doch mal bald fertig werden mit dem studium?". Kein Gesunder weiß, was es frühmorgens
    heißt, mit steifen Füßen ne Stunde durch Berlin zu humpeln,
    treppauf, treppab,UBahn,Bus...zu dieser blöden HU mit ihren
    schweren Eichentüren <aua schulter>

    An alle die sowas zu nem Rheumapatienten sagen:
    ihr habt nichts kapiert, zum Glück mach Dämlichkeit keine grünen Finger! :(:(
     
  20. liebelein

    liebelein Carpe Diem.....

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    5.781
    Ort:
    NRW bei Dortmund
    partnerschaftsseminar....

    liebe pukki,

    auch ich habe mich ende letzten jahres für ein partnerschaftsseminar bei der rheumaliga angemeldet. es ist vom 11.7.-13.7. und es beschäftigt sich eigentlich mit fibro und partnerschaft/sexualität. aber das habe ich ja trotzdem,auch wenn ich jetzt eine zusätzliche diagnose habe (psoriasisarhtritis).
    dann habe ich meinem lege den termin gegeben und gesagt, er soll sich da bitte frei eintragen.

    ich finde es nicht nur für uns gut sondern auch mal für den partner alleine. hoffe, dass er sich dort auch mal austauschen kann, mit partner/innen von rheumakranken.

    das hilft ihm sicherlich auch.

    allein deshalb mag ich die usertreffen auch so gerne. dort sind auch teilweise gögas oder gögassis oder lege oder legelinnen (oder wie oder was :rolleyes: :confused: ).

    da ist man eine eingeschworene gesellschaft und mein lege kann ganz gut darauf.

    ein grundsätzliches interesse ist da natürlich schon ganz wichtig.

    ich hoffe für alle,die ingnorante partner haben, dass sie sich etwas mehr öffnen mögen und auch mal mitgehen zu diesen treffen.

    aber eins möchte ich nicht unerwähnt sein lassen.auch ich ertappe mich dabei, gewissen vorurteile zu pflegen, bin jedoch immer ganz schnell wieder davon weg. aber wie wäre es, wenn ich nicht selbst krank wäre?????

    kann jeder einzelne von uns verneinen,nicht selbst schonmal in gewissen schematas gedacht zu haben??(krank,dick,ungepflegt, viele kinder etc....)

    in diesem sinne eine GUTE nacht und ganz wenig schmerzen und viele seelische streicheleinheiten
     

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