Habe ich wirklich Rheuma, weil ich keine Faust machen kann?

Dieses Thema im Forum "Entzündliche rheumatische Erkrankungen" wurde erstellt von bialbb, 27. April 2017.

  1. bialbb

    bialbb Mitglied

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    Ich hatte im Mai 2012 erstmals einen steifen Finger in der linken Hand, das urplötzlich, als ich morgens aufwachte und feststellte, dass ich auch keine Faust machen konnte, Hausarzt schickte mich zum MRT und zum Rheumatologen, aber hier wurde keine Arthritis festgestellt.

    2 Jahre später war es dann der Finger der rechten Hand, der ebenfalls geschwollen war und ich konnte wieder keine Faust machen.
    Hier auch ein Bild mal davon:
    [​IMG]
    Man sieht deutlich, dass die Schwellung zwischen Mittel- und Grundgelenk vorhanden ist (wegen dieser Schwellungen passt bei mir noch nicht mal ein Ring).

    Habe mir auch andere Rheumahände angesehen, hier ist die Schwellung, meist bei Mittel- und Grundgelenken, ist bei mir nicht so.

    Wieder wurde dann ein MRT vom rechten Finger gemacht, dieses Mal in der Röntgenabteilung einer Rheumaklinik. Mich wunderte, dass hier nun erwähnt wurde, dass ich aller Wahrscheinlichkeit nun doch Rheumatoide Arthritis haben soll, vermute aber, dass diese von dort ausging, weil auch Blut abgenommen wurde und hier der Rheumafaktor positiv ausfiel.

    Dort in der Rheumaklinik wurde ich nicht weiter untersucht, das Ergebnis wurde an meinen Hausarzt weitergeleitet und ich sollte plötzlich Kortison (Prednisolon) einnehmen und dann schleichend absetzen. Hierüber wunderte ich mich schon etwas, da ich immer dachte, dass man dies eher bei Schmerzen einnimmt, jedoch hatte ich nie Schmerzen, sondern nur Bewegungseinschränkungen.

    Nachdem die Tabletten dann zu Ende waren, habe ich diese aber nicht weiter eingenommen, da diese mir außer, dass die Schwellung leicht an den Fingern zurückging sonst nichts brachte, ich konnte ja immer noch keine Faust machen und mit Tabletten zupumpen wollte ich mich nicht, wenn ich keine Schmerzen habe.
    Vielleicht sollte ich nebenbei noch mein Alter und Geschlecht erwähnen (aktuell: 53 Jahre/weiblich)

    Im Oktober 2016 fing es dann damit an, dass gleichzeitig alle Finger beider Hände geschwollen sind und ich keine Faust machen konnte, dabei habe ich aber keine Morgensteifigkeit.
    Das Kuriose dabei ist, ich habe absolut keine Schmerzen, aber das tägliche Arbeiten fällt schwer, da mir ja alles aus der Hand fällt und auch Haushaltstätigkeiten, wie Kartoffel schälen, Flaschen aufschrauben usw. nur schwer möglich ist.
    Bin dann Ende 2016 wieder zum Hausarzt, der sagte ich soll wieder Prednisolon nehmen und wenn meine Finger abschwellen, dann hätte ich auch Rheuma.
    Er sagte ich soll auch nochmals zum Rheumatologen, hier bekam ich dann einen Termin für Anfang April 2017.
    Diese Untersuchung habe ich nun hinter mir und im Bericht des Rheumatologen steht, dass ich mich im guten Allgemeinzustand befinde.

    Die Auswertung habe ich diese Woche dazu vom Hausarzt erhalten.
    Die Blutwerte zeigen einen erhöhten Rheumafaktor (RF+, CCP-Ak+),
    Der Rheumatologe untersuchte mich auch per Ultraschall, Ergebnis. Kein Nachweis einer Synovitis (Entzündung der inneren Schicht der Gelenkkapsel).
    Die Sonographie brachte kein Anhalt für eine Aktivität einer entzündlichen, rheumatischen Erkrankung.

    Warum ich aber hauptsächlich dies alles nochmals so geschrieben habe, ist um hier Meinungen von anderen zu hören, vor allem weil ich eben nicht die typischen Symptome einer Rheumatoiden Arthritis habe. Mein Faustschluss ist dauerhaft nicht möglich!! - Absolut Keine Schmerzen!! - Meine Finger sind verdammt stark geschwollen, vor allem zwischen Mittelglied und da, wo man normalerweise einen Ring trägt, dabei sind die Finger aber auch nicht gerötet.

    Vom Gefühl her, fühlen sich meine beiden Hände gleich blöde an.

    Der Verdacht einer RA soll eben durch RF+, CCP-AK+ nun naheliegen, obwohl ja wie ich gelesen habe, dies auch gesunde Menschen haben.
    Außer meinen eingeschränkten Händen habe ich keine Beschwerden und nehme zur Zeit auch keine Tabletten oder sonstiges.
    Lt. Rheumatologe soll nun noch eine konventionelle Röntgendarstellung der Hände und eine Skelettszintigraphie gemacht werden.
    Hier habe ich einen Termin für Ende Mai.
    Sollte sich hierbei herausstellen, dass Arthritiden nachweisbar wären, so bestünde lt. Rheumatologe die Indikation zur Einleitung einer Basistherapie, am ehesten mit Methotrexat.

    Ich würde dennoch schon bevor wieder diese Untersuchung stattfindet, vorab ein paar Meinungen hören, vor allem: Kann ich rheumatoide Arthritis haben, obwohl ich völlig schmerzfrei bin?
    Hat mein Hausarzt Recht, wenn er schlichtweg behauptet, dass wenn meine Finger durch das Kortison abschwellen, dass ich dann auch Rheuma habe, ist das wirklich definitiv so?
     
  2. Chrissi50

    Chrissi50 Bekanntes Mitglied

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    Vermutlich ja, denn ich hatte auch nur Schwellungen, Bewegungseinschränkungen, Kraftlosigkeit und Knirschen. Mir tat nix wirklich weh. Die Beugung der Knie tat natürlich etwas "weh" wenn man das so nennen will, aber nur, weil die Schwellung beim Treppengehen im Weg war. In den Gelenken habe ich weder beim Knie, Finger, Handgelenk und Schultergelenk lediglich ein unangenehmes Gefühl, keine Schmerzen.

    Ich hab dann mal auf der Skala 5 von 100 angegeben, denn irgendwas unangenehmes spüre ich halt schon, allerdings durch die Schwellung.
    Und die war binnen 2 Stunden nach der ersten Kortisoneinnahme so gut wie weg.
     
  3. KnieFee

    KnieFee Flohdompteuse

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    Herzlich Willkommen!

    Zu deinen Fragen: Bei mir sind es zwar die Knie, aber auch die sind nur geschwollen. Kann sich bei Beugung sehr unangenehm anfühlen. Mit meiner Basistherapie ist das jetzt aber weg.
    Beim Cortison kommt es stark auf die Dosis an. Der Orthopäde gab mir 20 mg Prednisolon, das brachte gar nix. 50mg vom Hausarzt dann schon. Und ja, es ist ein Hinweis auf autoimmun.

    Viele Grüße von der KnieFee
     
  4. bialbb

    bialbb Mitglied

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    @Chrissi50 @KnieFee

    Wurde bei Euch beiden auch ein MRT bzw. bei Ultraschall untersucht?
    Bei mir war nämlich lt. Rheumatologe hier bei den bisherigen Untersuchungen keine Gelenkentzündung zu sehen, bisher ist noch keine genaue Diagnose, nur der Verdacht auf Rheumatoide Arthritis, bevor jetzt noch eine Szintigrafie gemacht wird.

    Mich würde auch interessieren in welchem Zeitraum alles stattfand, also Beginn der Beschwerden, welche Untersuchungen gemacht wurden und wann dann eine Diagnose festgestellt wurde und welche?

    Waren die Schwellungen bei Euch dauerhaft oder gab es da auch Pausen dazwischen (ich glaube Schübe nennt man das)?

    Vielleicht könnt ihr mir dazu auch etwas sagen?
     
  5. Chrissi50

    Chrissi50 Bekanntes Mitglied

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    Bei mir wurde nach einem Vierteljahr die Diagnose seropisitive RA gestellt, aber nur aufgrund von Röntgen und Labor. Die Entzündungswerte waren entsprechend hoch, so dass dies zur Diagnosefindung gereicht hat.

    Bei meinen Muskel-und Sehnenproblemen seit 3 Jahren gabs keinen passenden Laborbefund, also auch keine Diagnose ;)
     
  6. KnieFee

    KnieFee Flohdompteuse

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    Also,

    MRT Knie: Knorpel und Bänder intakt, Synovitis mit massivem Erguss. Ist aber nur phasenweise! Das MRT war zur schlimmsten Zeit gemacht.
    Ultraschall Knie: Geschwollene Synovia, Erguss.

    Diese Untersuchungen waren zu Anfang, also vor 8 Jahren.
    Ungefähr ein Jahr nur Theater, Diagnose reaktive Arthritis, es ginge von alleine weg.
    Dann:Ruhe bis letzten Sommer!
    Letzten Sommer wieder massive Ergüsse. In beiden Knien.
    Szintigraphie: null Entzündung. Im Laufe der Zeit mehr als 20 Punktionen.

    Blut: Immer normaler CRP, kein Rheumafaktor, nur HlaB27 positiv und Yersinien IGG. Inzwischen auch Ana und Dfs70 positiv.

    Diagnose jetzt: chronische reaktive Arthritis, HLA B27 assoziiert, nach Yersinien.
    Therapie zur Zeit Humira.

    Zum Rheumatologen solltest du mal gehen. Termine sind schwer zu bekommen. Halbes Jahr Wartezeit ist normal.
     
  7. bialbb

    bialbb Mitglied

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    @Kniefee



    Beim Rheumatologen war ich bereits. Einmal im Jahr 2012 und dann nochmals vor kurzem Anfang April 2017.

    Im Jahr 2012 wurde auch ein MRT gemacht und die Auswertung hatte auch der Rheumatologe bekommen mit dem Ergebnis keine Entzündung vorhanden, lediglich Weichteilschwellung. (Dieses MRT war damals von der linken Hand, wo ich ja auch keine Faust machen konnte)

    Eine Synovitis ist auf jeden Fall eine Gelenkentzündung, bei mir wurde diese aber bei den Beschwerden schon mit der linken Hand nicht festgestellt.

    Bei der Untersuchung Anfang April beim Rheumatologen wurde per Ultraschall untersucht und auch hier kein Anhalt für eine Aktivität einer entzündlichen, rheumatischen Erkrankung.

    Lediglich die Blutwerte zeigen wie gesagt einen erhöhten Rheumafaktor, weshalb nun noch eine Szintigraphie gemacht werden soll, das letzte MRT ist ja auch schon länger her.


    Vielleicht können hier auch andere etwas zu Ihren Untersuchungen und zur Diagnose sagen?
     
  8. s3sly

    s3sly Neues Mitglied

    Registriert seit:
    1. März 2019
    Beiträge:
    1
    Hallo
    ich bin neu im Forum
    Also das mit der
    1) ..nicht Faust machen können in beiden Händen --nur bei Gewalt faust machen tut es weh--- sonst keine Schmerzen kenn ich--habe ich auch--
    2) Diagnose vom Knochendoc, Hausrarzt, Physiotherapeut --alle haben keine IDEE was das sein kann--
    3)Bin in ERGO aber sonst nix--k.a. was das nun ist.. keiner weis was hilft..
    MFG s3sly
     
  9. Catwoman55

    Catwoman55 Bekanntes Mitglied

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    Hallo,
    Ja, das kenne ich auch. Schmerzen habe auch ich keine grossen. Nur plötzlich passten die Ringe nicht mehr, ich hatte auch das Gefühl meine Hände insgesamt sind geschwollen aber eher wie bei Hitze. Mir fiel auch alles aus der Hand und ich hatte keine Kraft mehr. Meine rechte Schulter muckte wieder und Schmerzen und Morgensteifigkeit hatte ich eigentlich „nur“ in den Sprunggelenken. Wir machten dann auch einen Behandlungsversuch mit Prednisolon. Da die Schmezen in der Schulter und in den Sprunggelenken subito weg waren und auch die Schwellungen in den Händen war klar, dass es rheumatisch war. Blutwerte waren alle mehr oder weniger i. O. BSG und CRP im oberen Normbereich (um 2.7, also immer noch deutlich unter 5). Da die relevanten Rheumafaktoren auch negativ waren aber in einem MRI der Hand eine Miniläsion und eine fragliche Läsion zu sehen war, hiess also die Diagnose seronegative RA.
    Ich muss sagen, für mich ist’s immer noch sehr abstrakt und diffus und ich kann‘s immer noch nicht wirklich glauben, obwohl schon 2017 war.
     
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