Fibromyalgie und Hypermobilität

Dieses Thema im Forum "Nichtentzündliche rheumatische Erkrankungen" wurde erstellt von mina1980, 12. Januar 2017.

  1. mina1980

    mina1980 Neues Mitglied

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    Hallo!

    Vor 2 Jahren hab ich die Diagnose Fibromyalgie erhalten. Damals hat mich die Ärztin darauf hingewiesen, dass ich hypermobile Gelenke habe, ich hab damals nicht genau nachgefragt, da jetzt aber wieder vermehrt Schmerzen auftreten - vor allem in den Händen die so meiner Meinung nach nicht ganz zur Fibro passen hab ich da jetzt etwas näher nachgelesen.

    Wenn ich das richtig verstanden habe, was man so liest, dann gibt es dieses Hypermobilitäts Syndrom, was durch Überbeweglichkeit der Gelenke und damit verbundenen Schmerzen verbunden ist. Viele meiner Gelenke sie stark überbeweglich - angefangen von den Fingern, Handgelenken, Knien und Ellenbogen sogar der Kopf.

    Welche Erfahrungen habt ihr denn damit? Kann es sein, dass ein Teil meiner Schmerzen gar nichts mit der Fibro, sondern mit einem Hypermobilitäts-Syndrom zu tun haben?

    Und zu welchem Arzt würdet ihr damit gehen?

    Montag hab ich Termin bei einem neuen Orthopäden u.a. weil seit einigen Wochen mein rechter Daumen nicht richtig funktioniert (schmerzt, bleibt stecken sodass ich ihn mit der anderen Hand wieder bewegen muss, kann immer wieder nicht richtig greifen, Kraftverlust in der Hand). Kann ich den auch gleich wegen der Hypermobilität ansprechen?

    Derzeit sind die Schmerzen in den Händen immer wieder so schlimm, dass ich oft nichtmal länger als ein paar Sekunden einen Stift halten kann, Flaschen nicht aufdrehen kann oder sogar Probleme habe mit dem Schlüssel ein Schloss zu öffnen.

    Weiters würde mich interessieren, ob das Hypermobilitäts-Syndrom jetzt als rheumatische Erkrankung gilt oder nicht.

    Freu mich über Eure Erfahrungen.

    LG Mina
     
  2. Huhu

    Huhu Mitglied

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    Hallo Mina,

    ich habe zwar kein Fibromyalgie, aber mit 12 Jahren wurde mir auch gesagt, dass ich hypermobil bin.
    Hypermobilität zählt zwar zum rheumatischen Formenkreis, aber wird nicht beim Rheumatologen behandelt.
    Arthrose zählt auch zum rheumatischen Formenkreis und wird beim Orthopäden behandelt.
    Die Hypermobilität ist an und für sich nicht für Schmerzen verantwortlich, wie sie bei rheumatischen Erkrankungen vorkommen. Auch hat man dadurch keine Entzündungen.
    Aber da man die Gelenke viel weiter bewegen kann, als normal, strapaziert man auch Muskeln und Sehnen dadurch sehr viel mehr.
    Am Besten hält man die Gelenke in "Schach" durch Muskelaufbau. Denn je gestärkter der Muskel, desto weniger Belastung für das Gelenk.
    Ich hoffe, das geht für dich mit der Fibromyalgie.

    Ich habe eine entzündliche Rheumaform und leider geht Sport bei mir schon länger nicht und das merke ich auch bei meiner Hypermobilität, durch Verspannungen und leichte Überlastung der Sehnen.

    Ob das auch mit deinem Daumen zusammen hängt, kann ich dir leider nicht beantworten.

    Am Besten fragst du deinen Orthopäden, ob er dir Krankengymnastik verschreibt. Dort lernst du gute Möglichkeiten, um sanft deine Muskulatur aufzubauen.

    Liebe Grüße
    Huhu

    Kleine Randnotiz: Als mir mit 12 Jahren gesagt wurde, dass ich hypermobil bin, hat mein damaliger Orthopäde gemeint, dass ich damit zum Zirkus kann.
    Ich war sehr begeistert und habe meine Eltern wochenlang damit genervt, dass ich dann zum Zirkus gehe, wenn ich erwachsen bin ;)
     
  3. mina1980

    mina1980 Neues Mitglied

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    Hallo Huhu!

    Dass ich sehr beweglich bin, weiß ich auch schon länger, dass es ein Hypermobilitäts-Syndrom gibt noch nicht so lange. Was mir seit langem aufgefallen ist, dass ich bei Überdehnung von Gelenken und Sehnen danach oft tagelange Schmerzen habe, schlimmsten Falls sogar eine Sehnenscheidenentzündung darauf entstehen kann. Als Kind hatte ich da nie Probleme, eigentlich haben die Probleme erst nach der Geburt meiner Tochter begonnen bzw. ca. ab dem 30. Lebensjahr.

    Angeblich ist der Zusammenhang von Fibro und Hypermobilität ja gar nicht so selten.

    Was den Muskelaufbau betrifft soll ich das eben auch nur ganz vorsichtig machen, ich hatte dann auch mal Krankengymastik allerdings für den ganzen Körper, speziell für die Hände konnte man mir leider gar nichts anbieten.

    Soweit ich gelesen habe, muss man bei einem Hypermobilitäts-Syndrom auch sehr mit Sport aufpassen. Bisher wurde das Syndrom bei mir ja nicht diagnostiziert, aber es würde vieles von meinen Problemen dazu passen, ich hoffe, dass mir der Orthopäde da nächste Woche auch weiterhelfen kann.

    Wenn es ganz schlimm ist trage ich zB Handgelenksbandagen, dann sind die Schmerzen zumindest ein wenig besser.

    LG Mina
     
  4. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Durch das Hypermobilitäts Syndrom kann es auch zu Entzündungen und Schmerzen kommen . Habe selber unter anderem auch das HMS und dadurch auch Schmerzen.
    Quelle: http://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Ehlers-Danlos-Syndrom,hypermobilitaet100.html
     
  5. Huhu

    Huhu Mitglied

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    Da deine Ärztin meinte, dass du hypermobile Gelenke hast, würde ich da schon darauf vertrauen.

    Bei mir hat es damals zwar ein Orthopäde herausgefunden (Zufallsbefund, war wegen Skoliose da) und seitdem haben es bei mir nur Rheumatologen erwähnt (während der körperlichen Untersuchung: "Wissen Sie, dass Sie hypermobile Gelenke haben?") und kein Orthopäde mehr.

    Der Sport den man macht, sollte jetzt nicht gerade Tennis sein oder wobei man sich verletzen kann. Aber Medizinisches Gerätetraining oder Krankengymnastik wirkt sich positiv aus.
    Ich hatte mehrere Jahre wegen Skoliose und Hypermobilität Krankengymnastik und das hat mir damals sehr gut getan.

    Auch ich hatte viel mit Sehnenscheiden Entzündungen zu tun. Heute habe ich dort immer noch manchmal Schmerzen, allerdings kann das auch von Entzündungen in den Fingergelenken kommen.

    Ich kenne mich eben nicht mit Fibromyalgie aus, aber es soll ja Schmerzen verursachen, wie bei entzündlichen Rheumaformen und so habe ich die damaligen Schmerzen auf Grund der Hypermobilität nicht erlebt.
    Das kann bei dir natürlich anders sein.

    Ich merke die Hypermobilität vorallem in meinem Nackenbereich, wenn ich wieder Kopfschmerzen bekomme oder wenn ich mich versehentlich überdehne, z.B. beim putzen oder beim gehen.
    Das war bei mir um einiges besser, als ich noch trainierte Muskeln hatte.

    Wegen deiner Hände würde ich auf jeden Fall einen Orthopäden konsultieren. Das kann ja auch etwas anderes sein.

    Ansonsten finde ich ist Ergotherapie für die Hände immer etwas tolles.
    Ich habe mal in einer Klinik die Spiraldynamik gelernt (Buch gibt es vom Thieme Verlag). Sehr anstrengend für die Hände am Anfang, da man ja normalerweise keine Muskeln in den Händen trainiert.

    LG Huhu
     
  6. Huhu

    Huhu Mitglied

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    Hallo Lagune,

    da entschuldige ich mich für meine Aussage!
    Bisher hat man mir gesagt, dass die Hypermobilität keine Entzündungen in den Gelenken verursachen kann.

    Ich kann nur von mir berichten und was mir meine Ärzte bisher darüber gesagt haben.

    LG, Huhu
     
  7. Ducky

    Ducky † 3.2.22

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    Ich habe das ehlers-danlos-Syndrom.
    Hauptkennzeichen ist die über Beweglichkeit der Gelenke.
    Je nach Typ, kommen noch andere Dinge dazu.

    Auch ich habe Entzündungen, vor allem der weichteile und bekomme dafür auch prednisolon.
    Es gibt auch rheumatologen die dieses Syndrom behandeln.meine neue Hausärztin fragte mich gleich danach.
    Es stehT auch unter rheuma von a-z.

    Nicht jede hypermobilität ist gleich ein eds.
    Dies kann aber durch verschiedene Tests, Anamnese und Co kann es herausgefunden werden.

    Meine schmerztherapeutin hat das ganze angeleiert und hat mich zum humangenetiker geschickt.
    DiE orthopäden haben mich immer nur als AusstellungsStück für die Helferinnen genommen.dahingehend weiter untersucht wurde ich nirgends.

    Krafttraining darf ich nur sehr sparsam machen.
     
  8. mina1980

    mina1980 Neues Mitglied

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    Hallo Ducky!

    EDS hab ich jetzt auch schon öfters gelesen und mir genauer angesehen und da würde einiges passen (vom hypermobilen Typ).

    Welcher Arzt hat es denn bei Dir diagnostiziert? Bzw. an wen wende ich mich denn da am besten?

    Bisher bin ich ja immer davon ausgegangen, dass ich eine rheumatische Erkrankung habe (wozu EDS ja nicht zählt?). Mein praktischer Arzt hat mich lediglich mit diversen Schmerzmittel und Muskelentspannern behandelt und mich wegen leichten Taubheitsgefühlen in den Armen zur Nervenleitgeschwindigkeit geschickt die oB war.

    Mein damaliger Orthopäde (inzwischen in Rente) hat mich mit Verdacht auf Polyatritis in eine Rheumaklinik geschickt, dort wurde aber nicht viel gemacht, es bestand zwar der Verdacht auf Kollagenose, die Blutwerte waren aber alle im Normbereich und weitere Untersuchungen wurden nicht angestellt.

    Meine Fibromyalgie-Diagnose hab ich von einer Allgemeinärztin, mit Fachgebiet Rheuma und Spezialisierung auf Schmerzerkrankungen erhalten, von ihr weiß ich auch von meiner Hypermobilität (ich fand das früher immer cool, dass ich z.B. meine Finger so verbiegen kann, auch sagen viele, dass meine Haut an z.B. den Händen dehnbarer ist als sie in meinem Alter sein soll).

    Jedenfalls ist es so, dass meine Sehnen und Muskeln schon bei leichter Tätigkeit zu schmerzen anfangen, da reicht es oft schon schnelleren Schrittes bergauf zu gehen, dass meine Unterschenkelmuskeln zu schmerzen und brennen anfangen. Wenn ich beispielsweise meine Fußgelenke überdehne, kann ich sicher sein, dass ich dann tagelang Schmerzen wie bei einer Sehnenentzündung habe, ich kippe auch sehr leicht mit den Füßen um und hab bereits mehrfache Bänderverletzungen.

    Meine Hände sind auch stark betroffen, mein Daumengrundgelenk und meine Gelenke der kleinen Finger sehen deformiert aus, obwohl die Röntgenbilder keine Auffälligkeiten zeigen. Oft sind die Schmerzen so schlimm, dass ich keinen Stift halten kann oder mir das Blättern in einer Zeitung oder einem Buch schwerfällt. Ich gelte auch als ungeschickt, mir fällt leicht mal was aus der Hand. Naja und es kommt halt noch einiges mehr dazu.


    Wie du schon schreibst nicht jede Hypermobilität ist ein EDS aber würde es Sinn machen mal einen Arzt darauf anzusprechen um es auszuschließen?

    Montag hab ich Termin bei einem neuen Orthopäden der auch auf Rheuma spezialisiert ist. Kann ich den mal darauf ansprechen?

    LG Mina


    Übrigens - Krafttraining soll ich auch nur sehr sparsam machen und auch sonst bei allen Sportarten sehr aufpassen
     
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