Antidepressiva bei Arthrose durch PSA?

Dieses Thema im Forum "Entzündliche rheumatische Erkrankungen" wurde erstellt von fitty, 14. September 2016.

  1. fitty

    fitty Neues Mitglied

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    Hier mal eine Frage an die Experten unter euch , weil ich Nachts immer vor Schmerzen wach werde , hab ich meinen Doc um ein Schmerzmittel für die Nacht gebeten , Tilidin wollte er ursprünglich mal verschreiben , da hatte ich nein zu gesagt , dann hatte ich hier im Forum erfahren , das dies eine Lösung meines Problems wäre , jetzt ist er plötzlich dagegen und verschrieb mir PregabaHexal.
    Dies ist ein Antidepressiva. Hat mich zwar Müde gemacht aber nur verhindert , dass ich Nachts aufstehe , Schmerzen hatte ich trotzdem und wach war ich auch.
    Ich hab es beim letzten Besuch angesprochen , er sagte es würde das vegetative Nervensystem beruhigen.
    Ich wollte aber lieber ein Schmerzmittel , das ich Abends einnehmen kann und dass sich mit Arcoixya verträgt.
    Jetzt hat er mir ein Mittel verschrieben , das erst in zwei Wochen wirkt.
    Ich bin wie vor den Kopf gestoßen , es ist Amitriptilin , wieder ein Antidepressiva , diesmal mit einer Nebenwirkung die ich für ein solches Medikament für sehr merkwürdig finde , als häufige Nebenwirkung wird bei Depression vor Selbstverletzung oder Suizit gewarnt.
    Ich weiß nicht ob er mich für Seelisch krank hält oder ob es wirklich Sinn macht , bin halt nur Patient . Klar belastet es mich dauernd Schmerzen zu haben , aber ich glaube meine Psyche ist nicht anders als beim Bundesdurchschnitt.
     
  2. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

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    Amitripylin ist ein gängiges Mittel zur Schmerztherapie. Es wirkt direkt aufs Schmerzzentrum im Hirn und hat den bestechenden Vorteil (zumindest für mich), dass es schlafanstoßend wirkt.
    Zur Behandlung von Depressionen wird es sehr viel höher dosiert.
    Es hat also nicht zu bedeuten, dass dein Arzt dich für psychisch krank hält ;). Das Mittel ist quasi '2 Fliegen mit 1 Klatsche' - es wirkt sich positiv auf den Schlaf aus und reduziert Schmerzen.

    Welche und ob überhaupt Nebenwirkungen auftreten, weiß man erst, wenn man's probiert hat. Die ersten Tage ist Einem vielleicht etwas duselig im Kopf, das gibt sich aber schnell.
     
  3. fitty

    fitty Neues Mitglied

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    Liebe Maggy , vielen Dank für die schnelle Antwort , ich bin jetzt beruhigt.
    Hatte schon an mir und meinen Doc gezweifelt.
    Ich versuche es mal.
    Liebe Grüße Fitty
     
  4. DesperadoGirl

    DesperadoGirl Mitglied

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    Hallo fitty,

    nur so als Hinweis....die meisten Leute, die Amitriptilin einnehmen, klagen nach einiger Zeit über eine nicht unerhebliche Gewichtszunahme. Da viele Rheumatiker sowieso schon Gewichtsprobleme und Depressionen haben, ist dieses Medikament oft eher kontraproduktiv....ich würde die Finger davon lassen, es sei denn du willst zusätzlich dein Untergewicht bekämpfen.
     
  5. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

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    Ich habe auch zugelegt, aber, ganz ehrlich, die positiven Effekte des Medikaments wiegen die paar Pfunde mehr um Einiges auf!
    Natürlich muss man die Waage ein bisschen im Auge behalten, aber das sollte man ja so oder so ;).
     
  6. Clara07

    Clara07 Aktives Mitglied

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    Hallo,
    ich wage es mal, mich hier zu melden, obwohl meine Krankheit 'MCTD und Arthrose' und nicht 'PSA und Arthrose' heißt. Seit 2000 nehme ich niedrig dosiertes Amitriptylin plus anderer 'Dickmacher'. Ich war nie übergewichtig. Dabei bin ich Stress-Schokoladen-Gummibärchen-Kekse-Esser. Eine Aufregung und der Schrank ist leer. Den muss ich sinnvoll mit kleineren lustvollen Einheiten füllen;).

    Bei Amitriptylin sollte man nach einem Jahr sicherheitshalber ein kurzes EKG machen lassen. Sollte man das nicht eh bei Rheuma?

    Der Vorteil von niedrig dosiertem Amitriptylin ist
    a) es moduliert das Schmerzempfinden
    b) die schlaffördernde Eigenschaft von Amitriptylin mindert die durch 'zu wenig Schlaf' entstehenden Schmerzen.

    Weniger Schmerzen bedeuten zugleich mehr Beweglichkeit. Mehr Bewegung verbraucht mehr Kalorien. Weniger Polster auf den Hüften, weniger Arthrose-Schmerz. Mehr Muskeln statt Fett bringt mehr Stütze für die Gelenke.

    Allerdings reicht bei mir das Amitriptylin nicht aus. Ich brauche noch ein zusätzliches Schmerzmittel. Das muss man mit dem behandelnden Arzt besprechen. Auch muss man das persönliche Maß an gesunder Bewegung und Triggern von Entzündungen herausfinden.

    Liebe Grüße
    Clara
     
  7. moi66

    moi66 Aktives Mitglied

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    Ich nehme jetzt das Amitryptilin seit 2 Jahren und habe nicht zugelegt. Ich komme damit sehr gut zurecht, im großen und ganzen reichen mir 3 Tropfen, gelegentich sind's dann auch mal 5.. "Erlaubt" hat mir der Doc ohne Rücksprache mit ihm bis zu 10 Tropfen, aber ich glaub, das gäbe einen Hang-over.
    Wenn ich es noch richtig in Erinnerung habe, ist die Dosierung bei Depressionen im Bereich um die 50 Tropfen..
    Das mit der Suizid-Gefahr beruht auf der Wirkungsweise bei Depressionen, die ja oft mit einer erheblichen Antriebslosigkeit einher gehen. Das Amitryptilin bewirkt erst eine Verbesserung der Antriebslosigkeit, die stimmungsaufhellende Wirkung tritt erst später ein.
    Das kann dazu führen, dass der depressive Mensch einen "Aktivitätsschub" bekommt - und dieser im ungünstigsten Falle in einem Selbstmordversuch mündet.
    In der sog "schmerzdistanzierenden Therapie", die wir ausnutzen, ist mir keine erhöhte Suizidgefahr bekannt.
    Probiere es aus, hab Geduld und fang langsam an.. ich bin mit einem Tropfen eingestiegen, hab mich dann an "meine" Dosierung heran getastet. Gestartet bin ich sicherheitshalber am Wochenende, falls doch ein Hangover in den nächsten Tag da ist.
    Ich kam morgens erst nicht aus dem Bett, aber sobald ich dann auf den Beinen war, war das vorbei. Inzwischen bin ich einfach nur (wie immer) "normal müde" :rolleyes:
     
  8. fitty

    fitty Neues Mitglied

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    Ich hab 50mg Tabletten und nach der Nachricht von Maggy hatte ich dann eine genommen.
    Der gestrige Tag war ein Albtraum , erst hab ich bis nach 10.00h gepennt , dann bin ich immer eingnickt und hatte fürchterliche Kreislaufbeschwerden.
    Immer wenn ich vom sitzen aufgestanden bin wurde mir nach ca 2 Minuten schwarz vor Augen. Auch heute , obwohl ich keine Tablette mehr genommen hab , war ich alles andere als fit.
    Jetzt weiß ich nicht ob ich die noch mal nehmen soll.
     
  9. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

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    50 mg ist auch ganz schön viel, finde ich. Ich nehm 25 mg, bei 50 bin ich auch zu nichts mehr zu gebrauchen.
     
  10. moi66

    moi66 Aktives Mitglied

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    50 mg????? Wow..
    Ich bin mit 2 mg angefangen, an schlechten Tagen und nach 2 Jahren "Übung" nehme ich jetzt mal 10 mg.
    Da ist es kein Wunder, dass es Dich aus den Schuhen haut!
     
  11. kroeti

    kroeti Aktives Mitglied

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    Hallo, ich nehme Ami seit mehr als 20 Jahren- zuviel Gewicht hatte ich vorher und hab eich immer noch.....
    Ich habemit 10 mg angefangen, war dann nach 10 oder 15 Jahren auf 50 mg, bin jetzt auf 20- 30 mg, meist bei 25.
    50 würden mich jetzt in einen 2 Tage Dauerschlaf versetzen, das sit sicher für einen Anfänger viel viel viel zuviel.
    Gruß vom Kröti
     
  12. Mni

    Mni Bekanntes Mitglied

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    ja, es macht Sinn! Und nein, er hält Dich nicht für seelisch krank!

    Zufällig fand man vor langer Zeit heraus, dass dieses Mittel nicht nur bei Depressionen wirkt sondern auch gegen Schmerzen, weil das an entsprechender Stelle im Hirnstoffwechsel ansetzt....

    Es ist ein sehr erprobtes MIttel bei Schmerzen und Schlaflosigkeit, auch wennn man keine Depressionen hat...

    Allerdings würde ich bitten um eine niedriger dosierte Tablettte oder Tropfen. Normalerweise steigert man das langsam hoch bis auf 50mg- auf einmal ist es für den Köper eine zu große UMstellung, er muss sich erst schrittweise daran gewöhnen.

    Bitte nicht gleich aufgeben, wennn es nicht sofort klappt- es braucht Zeit und Geduld um herauszufinden, was hilft und wie viel davon man braucht!
     
  13. DesperadoGirl

    DesperadoGirl Mitglied

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    Bayern
    Hallo fitty,

    ja sag mal, hat dir dein Arzt keine Dosierungsanweisung mitgegeben? Obwohl, wundern würde mich es ja nicht, wenn es tatsächlich so "gewollt" gewesen wäre. Vor etlichen Jahren habe ich Opipramol genommen, was mir auch sehr gut geholfen hat. Ich hatte auch die 50 mg Tabletten und sollte nach Empfehlung meines Hausarztes 2 täglich 50 mg einnehmen und bei Bedarf "ruhig noch mal eine Tablette zwischendurch einwerfen" :D. Ich bin da ja immer etwas vorsichtig und steige lieber langsam ein und das war gut so! Bin locker mit 2 x 1/2 Tablette täglich ausgekommen und habe bei Bedarf allerhöchstens noch mal 1/2 nachgeschoben.
     
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