Rheumaform mit Gefäßablagerungen?

Dieses Thema im Forum "Entzündliche rheumatische Erkrankungen" wurde erstellt von Nachtigall, 21. Juli 2016.

  1. Nachtigall

    Nachtigall Bekanntes Mitglied

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    Hallo an alle!

    Ich habe eine Frage, die meine Freundin (51 Jahre) betrifft. Vor gut 1 Jahr wurde sie am offenen Herzen operiert, weil der Hauptstamm zu 80 % zu war, damals bekam sie 3 Bypässe.
    Heute ist sie wieder sehr krank, denn in den Bypässen findet man wieder starke Ablagerungen, 1 Bypass ist dadurch bereits verkümmert, ein anderer konnte dort, wo er angenäht ist, bei einer Herzkatheteruntersuchung geweitet werden. Die Ärzte (auch der Chef der Inneren im KH) können nicht nachvollziehen, wie es in dieser kurzen Zeit wieder zu solchen Ablagerungen kommen kann, so etwas haben sie noch nie erlebt. Das Blut weist auch Entzündungswerte auf.

    Meine Frage ist nun, ob es eine Rheumaform gibt, die solche Ablagerungen begünstigen bzw. so schnell herbeiführen kann.
     
  2. Clara07

    Clara07 Aktives Mitglied

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    Hallo Nachtigall,

    das ist erschreckend, wenn es so schnell zu neuen Verschlüssen kommt. Deine Bekannte tut mir leid.

    Ich denke, du meinst eine Arteriosklerose = Verkalkung der Arterieninnenwände, egal ob am Herzen oder in den Extremitäten? Diese wird durch mehrere Faktoren hervorgerufen. Sie wird unter anderem durch hohe Cholesterinwerte mit hohen Blutdruck gefördert. Ein bisschen ist ja immer da, je älter der Mensch wird. Vom Rheuma her fällt mir außer Bewegungseinschränkungen in Bezug auf das Herz eine evtl. deutlich verringerte Leistung anderer Organe ein. Zudem tritt manches Rheuma mit einer Thromboseneigung auf. Ich habe das APL-Syndrom. Ist eine Ader verengt, braucht es nicht mehr lange bis eine sich schnell bildende Thrombose den Blutfluss ganz aufhält. Diabetes Typ2 mischt auch noch kräftig mit. :cool:

    Nach meinem laienhaften Verständnis wird die Klinik jetzt der rapide voranschreitenden Verkalkung auf den Grund gehen oder den Hausarzt/Internisten dazu veranlassen. Das mit der Thromboseneigung lässt sich falls nötig noch zusätzlich abklären. Bei einer KHK gibt es auch Standard-Untersuchungen, die regelmäßig stattfinden sollten.

    http://www.rmmc-wiesbaden.de/arterielle-verschlusskrankheit.php

    http://www.leitlinien.de/nvl/khk


    Liebe Grüße
    Clara
     
  3. Nachtigall

    Nachtigall Bekanntes Mitglied

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    @ Clara:
    Ich danke dir sehr für deine Bemühungen und werde die Information weitergeben.
     
  4. Heidesand

    Heidesand Bekanntes Mitglied

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    hallo Nachtigall,

    mein Mann hatte die Verschlusskrankheit und wurde mit Infusionen und sehr teuren Tabl. behandelt, so dass
    die Kalkbildung recht zügig rückläufig war. Für die Infusionen musste er immer 1 Woche ins KH. Leider habe ich
    die Unterlagen nicht mehr zur Hand weil mein Mann vor 2 Jahren verstorben ist. Die Behandlung erfolgte in einer
    Gefässchirurgie.

    Es gibt eine Rheumaform, die Kalk im Überschuss produziert. Eine Patientin im Rheumazentrum Essen litt
    darunter, da ist der Kalk sogar aus der Haut herausgewachsen, das war schlimm.

    Vielleicht kannst du mal eine Anfrage an Dr. Langer stellen ?! Ich kann mich beim besten Willen nicht
    mehr an den Namen dieser Erkrankung erinnern und die Patientin ist inzwischen leider verstorben.

    Ich hoffe von Herzen, dass deiner Bekannten geholfen werden kann.

    LG Heidesand
     
  5. Nachtigall

    Nachtigall Bekanntes Mitglied

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    Liebe Heidesand,
    das ist ja alles sehr interessant. Vielen Dank für deine Tipps. :)

    Meine Freundin ist seit 2 Tagen wieder im KH. Vor 1 Jahr hat man vom "Postkardiotomiesydrom" gesprochen, einer Autoimmunerkrankung, die sich nach schweren Herz-OPs entwickeln kann, und sie hochdosiert mit Cortison behandelt. Nachdem sie jetzt auf 6 mg runter ist, sind die Beschwerden noch schlimmer geworden. Inzwischen wird diese Diagnose angezweifelt und man vermutet eine Kollagenose und behandelt sie mit Azathioprin (seit 3 Tagen). (Ich hatte eher an Vaskulitis gedacht, bei der ja die Gefäße betroffen sind.) Der Oberarzt will sich dahinterklemmen und sich die Befunde genauestens anschauen. Und heute kann er sich dann noch mit dem Chefarzt besprechen. Das sind aber leider nur Internisten und keine Rheumatologen.
    Ich werde tatsächlich mal Dr. Langer anschreiben.
     
    #5 25. Juli 2016
    Zuletzt bearbeitet: 25. Juli 2016
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