Keine Blutkontrollen beim Hausarzt mehr und nun?

Dieses Thema im Forum "Entzündliche rheumatische Erkrankungen" wurde erstellt von Medea, 21. Juni 2016.

  1. Medea

    Medea Mitglied

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    nahe Berlin, Frankfurt (Oder)
    Hallo,

    vielleicht kann mir jemand helfen. Ich habe seronegative RA seit 2012. Nehme z.Z. Lefunomid als Basis und fahre knapp 100 km zum Rheumatologen nach Berlin.

    Die regelmäßigen Blutkontrollen hat bisher mein Hausarzt gemacht. Nun lehnt er die vierwöchigen Kontrollen ab, Budgetbelastung. Der Rheumatologe sollte mir ein Art Überweisung für Labor (ein rosa Formular als Laborauftrag) ausfüllen. Das konnte dieser nicht, darf er seiner Aussage nach nicht. In meinem Arztbrief steht eine wohl budgetneutrale Abrechnungsnummer für den Hausarzt. Oder ich muss alle 4 Wochen nach Berlin fahren. Das ist nicht nur kostenintensiv, sondern auch anstrengend.

    Die Krankenkasse sagte mir, das wäre so, ich könne den Rheumatologen wechseln, das sagte dieser auch. Doch einen Termin hat die Praxis in der Stadt (die leider auf Grund negativer Erfahrungen nicht unbedingt mein Vertrauen hat) erst Ende September. Dann könne man mich übernehmen...(Den Termin hab ich erst mal genommen)

    Kennt Ihr das Problem? Wie geht Ihr damit um, hat jemand Erfahrungen? Ich möchte ungern wechseln, Berlin hat die RA erkannt und behandelt, hier hat man mich als "Spinnerin" abgetan. Berlin kennt meine vielen Baustellen, inzwischen bin ich ja auch berentet und ich fühle mich ganz gut aufgehoben.

    Die KV konnte ich nicht erreichen. Lt. Krankenkasse macht die KV wohl den Arztpraxen das Leben schwer wegen der Abrechnung. Das probiere ich morgen aber noch mal.

    Nun denke ich mal, bin ich nicht die einzige Patientin die eine Überwachung durch den Hausarzt bekommt, weil der Facharzt weit weg ist. Hier sind Fachärzte vieler Richtungen sehr rar gesät. Fahrkosten erstattet aber niemand. Es sind aber nicht nur die Kosten, bei starken Problemen mit den Händen und teilweise auch Füßen inzwischen ist so ein Weg mit öffentlichen Verkehrsmitteln auch teilweise die Hölle und ich möchte ihn nicht alle vier Wochen haben. Bei Medwechsel kann es ja auch mal sein dass man zu wöchentlichen Kontrollen muss.

    Freu mich über Eure Antworten und hoffe auf eine Lösung

    liebe Grüße von Medea
     
  2. lumpi64

    lumpi64 Aktives Mitglied

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    Hallo Medea,

    ja, das kenne ich auch....genau so, wie du es erzählst. Allerdings habe ich das Glück, dass mein Rheumatologe in gut erreichbarer Nähe ist. Mein Ex-HA hatte sich ebenfalls geweigert, die notwendige Therapieüberwachung durchführen zu lassen. Allerdings war das eh so ein Sparfuchs und auch wenn ich alle 6 Wochen kam, hat er sich ziemlich "angestellt". Ich habe daraufhin den HA gewechselt. Habe beim ersten Termin gleich alle Befunde für ihn in Kopie auf den Tisch gelegt und gefragt, ob er die notwendige Therapieüberwachung übernimmt. Hat er anstandslos....sagte mir sogar, dafür wäre er ja schließlich u.a. auch da. Gab bisher nie Probleme. Und als unter Leflunimid die Leberwerte hoch kletterten, hat er immer Rücksprache mit dem Rheumatologen gehalten bzw. mich bei schlechten Werten (Leberwerte) sogar jede Woche zum Blut abnehmen bestellt. Irgendwann musste ich das Leflu dann leider doch absetzen.....jetzt mit Cimzia und MTX sind die Werte so stabil, dass ich so alle 6 Wochen zum Pieksen gehe. Bisher war alles ok. :)
     
  3. aischa

    aischa Guest

    hallo medea,

    wieso gehst du alle 4 wochen zur blutkontrolle??:)
     
  4. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Hallo Aischa,

    ich glaub bei einigen Medikamenten ist eine Kontrolle alle 4 bis 6 Wochen notwendig, zwecks Nebenwirkungen und/oder auch die ersten Wochen/Monate, wenn ein Medi neu eingeführt wird.

    Ich gehe selber jetzt auch nur noch in etwa alle 12 Wochen zur Kontrolle und Blutkontrolle und das findet dann alles beim Rheumatologen statt. Nur Anfangs, wenn neue Medis dazukommen dazukamen, dann machte/macht für einige Monate mein Hausarzt auf Anweisung des Rheumatologen nochmal ein paar Blut-Zwischenuntersuchungen.
     
  5. Johanna Nielsen

    Johanna Nielsen Neues Mitglied

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    Hallo, ich selbst kenne es nicht da ich in Hamburg lebe.
    Ich war gestern in Mecklenburg Vorpommern , dort besuche ich jedes Jahr meinen alten Hausartzt, mit dem wir auch befreundet sind, er ist nicht mehr tätig aus Altersgründen.

    Aber auch dort ergeben sich diese Probleme Rheumatologen sind dort rar.
    Fachärzte sowieso, sie wandern alle ab, in den kleinen Regionen wie Röbel/Müritz, werden es immer weniger Ärzte zum Teil fahren viele Patienten bis ins Land Brandenburg hinein um sich behandeln zu lassen.

    Mein alter Doc sagte gestern auch dieser Zustand hält auch schon seit Jahren an, neue Ärzte kommen nicht nach oft fehlt der Anreitz.
    Röbel/Müritz ist eine kleine Stadt und es fehlen Fachärzte, Zahnärzte, Gynokologen.
    Ja und der Rheumatologe fehlt dort sowieso!

    Johanna aus Hamburg
     
  6. josie16

    josie16 PsA

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    Hallo Medea!
    So wurde es mir vom Rheumatologen auch gesagt und ich bekam einen Brief mit, wo das drauf stand für den HA und es hat noch nie Schwierigkeiten gegeben, mit dem HA.

    Da stellt sich die Frage, ob es nicht besser ist, den HA zu wechseln, wenn Du mit dem Rheumatologen zufrieden bist.
     
  7. Medea

    Medea Mitglied

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    nahe Berlin, Frankfurt (Oder)
    Keine Blutkontrolle mehr beim Hausarzt und nun?

    Hallo,

    oh das ging ja schnell. Danke für die bisherigen Antworten auch wenn sie mir erst mal nicht wirklich weiter helfen.

    Alle vier Wochen zur Blutkontrolle muss ich, weil ich unter MTX erst normale Leberwerterhöhungen hatte und dann diese plötzlich rasant in die Höhe schnellten und ich sofort damit aufhören musste und dann über 1,5 Jahre ohne Basismedikamente war, das sich erst mal die Leber erholt.

    Da mein Blut komisch reagiert, ich habe auch selten Entzündungswerte (auch kurz vorm Blinddarmdurchbruch hatte ich keine, erst nach der OP) sind sie sehr vorsichtig. Zumindest in Berlin, hab auch schon anderes erlebt. Tja wenn man oder Frau kein Lehrbuchpatient ist.....

    Ich hoffe es findet sich ne Lösung für meine Blutabnahme.

    Medea
     
  8. Medea

    Medea Mitglied

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    nahe Berlin, Frankfurt (Oder)
    Hausarztwechesel

    Hallo Josie,

    Hm hier im brandenburger Land, in einer noch kreisfreien Stadt sind Ärzte auch schon rar gesät. Und so einen Wechsel hab ich 2013 erst hinter mir. In der alten Praxis waren die sogar recht frech (die Schwestern) und fragten ob das denn nötig wäre so oft. Ich habe dann auf die Information vom Arzt hingewiesen und gesagt, dass ich meine Erkrankung gern abgäbe. Aber selbst Frau Dr. hat dann irgendwann davon angefangen. Obwohl ich da lange war und immer zufrieden, es war aber eben auch sehr, sehr voll und die Geduld der Ärztin und der Schwestern scheinbar am Limit.
    Nur konnte ich als Patientin nichts dafür. Diese Ärztin ist nun im Ruhestand. Ohne sie aber würde ich wahrscheinlich nicht mehr hier sein, sie hat Anfang der 90er mein Connsyndrom erkannt und es lange Jahre behandelt. Dafür bin ich nach wie vor dankbar.

    Es ist ein Graus mit unserem System das die Schwachen zuerst aussortiert wie es aussieht. Wer einen Arzt braucht und in einer ländlichen Gegend wohnt und nicht immer zu hinfahren kann hat eben Pech wie es aussieht.
    Vielleicht kann ja die Praxis mit der Nummer was anfangen und es geht jetzt alles wieder seinen Gang. Sie haben es mir zumindest sehr nett gesagt. Nicht so das ich das Gefühl hatte ich muss da alle paar Wochen hinkommen weil ich so gern wichtig bin. Wer will schon Rheuma haben??

    Hoffe mal es klärt sich alles gut auf.

    liebe Grüße Medea
     
  9. kukana

    kukana in memoriam †

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    Köln
    Medea,

    Es gibt die Möglichkeit dass dein Arzt dich aus dem Budget herausnimmt, das kann er bei allen chronisch Kranken machen die ständig Überprüfungen benötigt.

    lg kukana
     
  10. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Hallo Medea,

    lass dir doch vom Rheumatologen was schreiben, wo ausdrücklich aufgeführt ist, wie oft und welche Blutuntersuchungen dringend nötig sind zwischen den Rheumatologenterminen. Das legst du dann dem Hausarzt vor und lass dich von "Schwestern" bzw. Sprechstundenhilfen/Arzthelferinnen da nicht einschüchtern, denn das hat immer noch der Arzt zu entscheiden, wichtig ist das dein Rheumadoc dem Hausarzt klare Anweisungen gibt.

    Bei mir klappt das ganz gut, Rheumatologe und Nephrologe schreiben dem Hausarzt auch und mit klarer Ansage, was nun Sache ist.
     
  11. Mara1963

    Mara1963 Guest

    Ich finde es überhaupt nicht verwunderlich, dass der Hausarzt diese Blutuntersuchungen nicht macht, denn schließlich ist er ja "nur" ein Hausarzt und verdient auch wesentlich weniger als ein Facharzt. Da hat er dann einfach keinen Bock, der Rheumatologe kassiert das Geld und er macht die Nebenarbeiten.

    Das mit dem Zettel und der Nr. kann ich mir vorstellen, da rechnet dann der HA über den Rheumatologen ab oder so ähnlich stelle ich mir das vor, so genau weiß ichs nicht, aber dann hat er zumindest was davon.


    Wieso sollten die Fahrtkosten bezahlt werden? Du hast dir doch den Rheumatologen selbst ausgesucht in Berlin. Wenn sich jemand einen Arzt aussucht, am Ort seiner Wahl, muss er halt fahren, das nennt man freie Arztwahl.

    Mein Hausarzt hat sogar meinen Rehaantrag nicht ausgefüllt, er bat mich, mich bitte an den Rheumatologen zu wenden, da der auch die Kohle dafür bekommt, dann soll er auch die Kleinarbeiten leisten - ich habe das gut verstanden und so hat eben mein Rheumatologe den Rehaantrag ausgefüllt. Ich muss auch immer zum Rheumatologen gehen, wenn was ist. Außer Medis verschreibt der Hausarzt, als ich beispielsweise mal eine Packung Kortison noch brauchte, stellte er das Rezept aus.

    Mara
     
  12. O-häsin

    O-häsin Guest

    Hi Medea,
    soweit ich weiß, gibt es für Chroniker die Ausnahme-Ziffer 32023 für die Abrechnung des Hausarztes, die sein Budget eben nicht betrifft. Das müßte aber doch die KK wissen.
    Wäre ich an Deiner Stelle, würde ich, wenn der HA nicht mitarbeitet, nicht den Rheumatologen wechseln, der Dir geholfen hat und es weiterhin tun wird, sondern den Hausarzt.
    LG o-häsin
     
  13. Rotkaeppchen

    Rotkaeppchen Bekanntes Mitglied

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    Mein Hausarzt hat mir erklärt, dass die "kostenneutrale" Abrechnung für ihn nicht kostenneutral ist, alleine schon durch die Abrechnung. Dazu blockiere ich Personal, welches für Patienten eingesetzt werden könnte, für die er dann auch tatsächlich Geld bekommt.
    Das ist für mich durchaus nachvollziehbar.

    In Absprache mit meiner Rheumaambulanz haben wir schrittweise die Blutkontrollen gestreckt, was natürlich nur geht, wenn die Blutwerte immer in Ordnung sind.
     
  14. O-häsin

    O-häsin Guest

    Nun, es mag ja sein, dass der Arzt der Meinung ist, für die Abrechnung nicht genügend Geld zu bekommen. Das kommt heutzutage offensichtlich häufiger vor, wenn Arztpraxen mehr und mehr unternehmerisch denken. Aber das Argument, das Budget werde belastet, stimmt halt nicht.
     
  15. Mara1963

    Mara1963 Guest

    Wieso nicht? Wenn das Budget des Arztes aufgebraucht ist arbeitet er umsonst. Der Mann meiner Freundin ist Landarzt und wenns mal aufgebraucht ist macht er an den letzten Tagen des Monats die Praxis zu. Nicht schön für die Leute, ist aber so.
     
  16. kukana

    kukana in memoriam †

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    Köln
  17. Mara1963

    Mara1963 Guest

    Da wird wohl Medeas Arzt keine Lust zu haben. Mein Hausarzt begründet die großen Blutbilder, die es braucht, wegen der Kollagenose so, dass sein Labor das nicht macht.
    Kann ich mir sogar gut vorstellen, irgendeinen Grund muss ja Medas Hausarzt haben :confused:

    Oder es ist ihm zu kompliziert, da er von dieser rheumatischen Krankheit und dem MTX keine Ahnung hat und nichts falsch machen will, könnte ja auch sein.

    Meda frag ihn doch.

    Gute Nacht an alle,
    Mara
     
  18. Biene41

    Biene41 Mitglied

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    Baden-Württemberg
    Hallo,

    also ich bin mit dem ärztlichen Schreiben zum Hausarzt, wegen diese ganzen Kontrollen nun durch Mtx-beginn.
    Anfang alle 14 Tage dann steigern sich die Zeiträume.
    Es ist alles im Schreiben genau Aufgeführt und mit einen Abrechnungsschlüssel für Hausarzt wegen Budget.

    Mein Hausarzt guckte auch erst, doch er macht nun diese ganzen Kontrollen.

    Grüsse Biene
     
  19. Biene41

    Biene41 Mitglied

    Registriert seit:
    30. Mai 2015
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    Baden-Württemberg
    Hallo,

    also ich bin mit dem ärztlichen Schreiben zum Hausarzt, wegen diese ganzen Kontrollen nun durch Mtx-beginn.
    Anfang alle 14 Tage dann steigern sich die Zeiträume.
    Es ist alles im Schreiben genau Aufgeführt und mit einen Abrechnungsschlüssel für Hausarzt wegen Budget.

    Mein Hausarzt guckte auch erst, doch er macht nun diese ganzen Kontrollen.

    Grüsse Biene
     
  20. Jürgen

    Jürgen Aktives Mitglied

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    Rheinbach
    Hallo Zusammen,

    es gibt eine Übersicht der DGRH (deutsche Gesellschaft für Rheumatologie) für die Überwachungsempfehlung für alle gängigen Rheumamedis. Wen es interessiert http://dgrh.de/therapieueberwachen.html In Medeas Fall wäre es http://dgrh.de/fileadmin/media/Praxis___Klinik/Therapie-Ueberwachung/2013_2014/leflunomid_arzt_2014_07.pdf Sollte ein Arzt sich dennoch weigern würde ich auch bei der KV anrufen... Aus meiner Sicht kann es nicht sein, dass ein Arzt eine offensichtlich notwendige Behandlung verweigert, weil er kenie Lust auf die Bürokratie hat.

    Viele Grüße
    Jürgen
     
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