Ich habe Angst, dass meine Mutter stirbt

Dieses Thema im Forum "Austausch für und mit Angehörigen" wurde erstellt von Annalena98, 10. Februar 2016.

  1. Annalena98

    Annalena98 Neues Mitglied

    Registriert seit:
    10. Februar 2016
    Beiträge:
    2
    Hallo... Ich bin Annalena und 17 Jahre alt.
    Rheuma liegt bei uns in einer recht aggressiven Form in der Familie vor, und mich belastet das sehr.
    Mittlerweile hab ich meine Ernährung auf Vegan mit wenig Weißmehl und Zucker umgestellt, weil ich hoffe, dass ich selbst so immerhin etwas besser vorbeugen und mich gesund halten kann.

    Ich bin fürs Abi von daheim ausgezogen und sehe meine Mama dementsprechend nicht so oft (uns trennen derzeit ca 60 km).
    Bei meiner Oma mütterlicherseits ist das Rheuma schon vor einiger Zeit ausgebrochen und sie kämpft mit allen Mitteln, Antibiotika, Ernährungsumstellung usw. Am Anfang ging es bei ihr noch, aber ich merke immer mehr, dass bei ihr, wenn ich sie sehe, die "schlechten" Tage überwiegen, sie hatte zwischendurch, wenn ich das Recht verstanden habe, so eine Art "Chemo" für die Gelenke, die hat sie glaube ich ziemlich weggehauen.
    Mittlerweile kann sie nicht mal ihrem größten Hobby gärtnern nachgehen und ich bewundere immer noch, wie viel Lebensmut sie an den Tag legt.
    Als sie das bekommen hat, war sie so Mitte 50, vor ein zwei Jahren.
    Meine Mama hat seit ein paar Wochen mit nicht mal 40 ständig extreme Durchblutungsstörungen, angeschwollene Fingergelenke und Schmerzen, und ich habe einfach so unglaubliche Angst, dass sie das jetzt auch betrifft... Ein Arzt hat wohl ein Blutbild gemacht, auf dem nichts Allzu dramatisches war, aber meine Oma meinte, dass das bei ihr auch nichts ausgesagt hätte.

    Ich hab einfach so unglaublich Angst davor, dass meine Mama auch Rheuma hat, dass es bei ihr auch so schnell so schlimm bergab geht und sie starke Medikamente nehmen muss.. Sie ist sowieso viel zu dünn und dadurch, dass sie Nachtschichten macht viel zu fertig. Wenn sie nun bald noch schlimmere Schmerzen hat, kann sie mich gar nicht mehr besuchen fahren, letztens musste sie schon einmal absagen, weil sie einfach wegen ihren Händen nicht konnte.

    Was ist, wenn sie starke Medikamente braucht, es bei ihr auch so schnell richtig schlimm wird und sie stirbt?
    Was kann ich für sie tun, wie hoch sind die Chancen, dass es Rheuma ist?
    Wie soll ich damit umgehen?

    Ich bin gerade einfach nur noch am Ende..
     
  2. josie16

    josie16 PsA

    Registriert seit:
    16. Mai 2010
    Beiträge:
    2.345
    Hallo Annalena!
    Da hilft alles rumrätseln nichts, deine Mutter sollte einen Termin beim internistischen Rheumatologen ausmachen, ein Blutbild ist da leider nicht sehr aussagekräftig.

    Die Rheumamedikamente sollen das Fortschreiten der Erkrankung und damit den Gelenkzerfall verhindern, deshalb sind sie notwendig und sterben muß man an der Therapie nicht, die Sorge solltest Du dir schonmal nicht machen.
     
  3. Gertrud

    Gertrud Bekanntes Mitglied

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    Beiträge:
    1.593
    Ach, Annalena, mache dich nicht verrückt!
    Ich kann verstehen, dass es dich ängstigt, weil du jetzt 2 Krankheitsfälle in der Familie hast - aber Rheuma ist in vielen Fällen gut behandelbar und von "sterben" kann doch nun gar keine Rede sein.

    Deine Oma nimmt vermutlich MTX - was du als "Chemo" bezeichnest. Das stimmt auch, aber das Medikament ist sehr viel niedriger dosiert als in der Krebstherapie. Außerdem gibt es noch viele andere Medikamente, die ausprobiert werden können, wenn es unter dem einen zu viele Nebenwirkungen gibt.

    Wenn deine Oma nicht mehr viel im Garten arbeiten kann, dann ist das zwar traurig - aber so ist das dann: sie muss sehen, wie sie ihr Leben verändert, um mit der Krankheit zurecht zu kommen. Allerdings kann es gut sein, dass es ihr auch wieder besser geht, so dass sie ihr Hobby wieder aufnehmen kann.

    Ich selbst bin 52 und hatte vor 5 Jahren einen schlimmen Schub mit zig Medikamenten - mittlerweile geht es mir gut und ich habe alle Medikamente abgesetzt. Es kann auch wieder schlimmer werden, dann muss ich sie wieder nehmen - aber du siehst: Rheuma kann in Schüben verlaufen - es kann auch wieder bergauf gehen - und so schnell stirbt man an Rheuma nicht.

    Für deine Mutter ist es sicherlich wichtig, bei einem Rheumatologen abklären zu lassen, ob es Rheuma ist - ggf. wird sie dann auf Medikamente eingestellt. Vielleicht muss sie dann auch versuchen, was an ihrem Leben zu ändern - mehr Ruhe, weniger Stress.

    Zeig du ihr, wie lieb du sie hast - auch wenn du nicht bei ihr wohnst, über whatsapp o.ä. gibt es da ja genug Möglichkeiten, auch mal kleine, nette Botschaften zu verschicken ... mache die Krankheit nicht so sehr zum Thema, es wird sie sonst belasten, wenn du dir zuviele Sorgen machst.

    Alles wird gut! :top:
     
  4. Wilson

    Wilson Mitglied

    Registriert seit:
    16. Januar 2008
    Beiträge:
    211
    Liebe Annalena,
    ich kann mich den anderen Usern nur anschließen. Erst sollte mal eine Diagnose bei einem internistischen Rheumatologen gestellt werden. Dann kann deine Mutter auch behandelt werden. Du wirst sehen, dann geht es ihr bald auch besser. Und keine Angst vor starken Medikamenten - Rheuma ohne Medikamente auszuhalten wäre unmenschlich.
    Vllt. tröstet es dich: ich bin Ende 40 und habe seit 18 Jahren Rheuma. Agressiver Verlauf. Ich habe es mit der Geburt meiner Tochter bekommen und ich sage dir ich möchte nicht eine Minute von diesen 18 Jahren missen. Gib deiner Mutter Zeit, eine Diagnose anzuerkennen und mit ihr umzugehen. Und gebt der Krankheit nicht zuviel Raum. Das Lebens ist trotzdem lebenswert und viele Türen öffnen sich durch diese Krankheit, die ohne sie verschlossen bleiben würden.
    M.
     
  5. Annalena98

    Annalena98 Neues Mitglied

    Registriert seit:
    10. Februar 2016
    Beiträge:
    2
    Hallo, erstmal 1000 Dank für die lieben Aufmunterungen!

    Soweit ich weiß, ist sie jetzt erstmal zum Ersttermin beim Rheumatologen angemeldet, momentan ist es auch etwas besser mit den Schmerzen. Ich hoffe, das es nichts Schlimmes ist und wenn doch, dass sie dieselbe Stärke hat damit umzugehen wie meine Oma (von der ich mir glatt vorstellen könnte, dass sie hier angemeldet ist, um ehrlich zu sein. Wenn du das liest: Hallo Annette, ich find echt stark, wie du damit umgehst, ich hab dich ganz doll lieb und bin unglaublich froh, dass du so bist, wie du bist. Lass dich niemals unterkriegen!).

    Viele Grüße und Danke!

    Annalena
     
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