MRSA und Haustiere

Dieses Thema im Forum "Kaffeeklatsch" wurde erstellt von Stine, 8. Oktober 2015.

  1. Stine

    Stine Moderatorin

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    Bin ja z.Zt. in der Klinik und habe mir den MRSA-Keim zugezogen und werde gerade saniert. Mein Mann und meine nähere Umgebung sollen sich auch testen lassen, damit ich mich nicht sogleich wieder anstecke, wenn ich heim komme ...
    Habe heute früh mal meinen Prof. gefragt, der meinte, er wüßte da nicht Bescheid, ob sich auch Haustiere mit dem Keim infizieren könnten ...
    Eine liebe Bekannte, die heute anrief meinte schon gehört zu haben, dass auch Haustiere dies bekommen könnten. Also Anruf bei meinem Tierarzt: Ja natürlich können auch Hunde den Keim bekommen und weitergeben ... und Theo hat seit Monaten immer mal wieder eine offene Pfote, die nicht zuheilen will ... jetzt hat auch Theo, mein Beagle, morgen einen Termin zum Abstrich ...

    Es hört nicht auf ... habt ihr schon Erfahrungen mit Haustieren und MRSA gemacht? Habt ihr mir Tipps, wie ich mich in Zukunft schützen kann vor diesem Keim? Ich kann mich doch nicht ins Glashaus setzen ...

    Bin gespannt auf eure Erfahrungen ... danke.

    Habe noch was gefunden: http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/infektionskrankheiten/mre/article/868228/mrsa-keimschleuder-haustier.html
     
    #1 8. Oktober 2015
    Zuletzt bearbeitet: 8. Oktober 2015
  2. Snoopiefrau

    Snoopiefrau Bekanntes Mitglied

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    Hallo Stine,
    erst mal einen dicken Tröster. Es ist ja schrecklich, was bei Dir grad immer los ist.

    In der Tageszeitung habe ich vor kurzem gelesen, dass Haustiere /Hunde mehr resistente Keine in sich tragen als so manches Geflügel und der Trend geht nach oben. Das hat mich ehrlich geschockt, schmust man doch regelmäßig mit seiner Fellnase.

    in Deinem Fall hätte ich auch den Tierarzt gefragt, was der dazu zu sagen hat. Sind nun die Ergebnisse von Theo da?

    Liebe Grüße
    Snoopiefrau

    http://www.onmeda.de/g-medizin/mrsa-keime-auf-mensch-und-haustier-3254.html
     
  3. Mimmi

    Mimmi Kleine Naschkatze

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    Ach Stine, wünsche Dir ebenfalls Gute Besserung! Alles Gute für Euch.....

    Liebe Grüsse
    Mimmi
     
  4. Stine

    Stine Moderatorin

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    Die Werte sind noch nicht da von Theo, aber habe heute mit der Tierärztin telefoniert, er hat auch massenhaft andere Keime - aber "normale", sie gibt mir Bescheid, wenn sie den endgültigen Befund hat.
    Danke für eure guten Wünsche. Dafür ist bei Göga der Abstrich in der Nase positiv und bei mir auch noch ein "Rest" an Keimen in der Nase, von daher darf ich morgen heim und wir beginnen zuhause zusammen die Sanierung ... sonst ist das ein Yoyo-Effekt und ich stecke mich laufend bei Göga an und umgekehrt ...
     
  5. jens41

    jens41 Aktives Mitglied

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    Hallo Stine,

    womit wird denn bei dir saniert? Habe ja seit Jahren ein Problem mit Keimen. Mein Rheumatologe sagte mir das man die nicht wirklich ganz weg bekommen würde. Habe schon etliches an Antibiotikum genommen.

    LG Jens
     
  6. O-häsin

    O-häsin Guest

    Hallo Jens,
    ich bin zwar nicht Stine, frage mich jedoch gerade, ob bei Deinem Test der genaue MRSA-Stamm festgestellt wurde. Ich weiß von Befundbögen, auf denen darüber hinaus normalerweise auch die Antibiotika aufgeführt sind, gegen die dieser bestimmte Stamm resistent ist, immerhin aber auch diejenigen Antibiotika, die (noch) wirken. Es kann/könnte jedoch sein und entzieht sich meiner Kenntnis, dass dort dann nichts steht.

    Vor ein paar Tagen ging es in der ARD in einen kurzen Beitrag darum, dass eine kleine Gruppe von Viren, Bakteriophagen genannt, ganz gezielt gegen Bakterien , also auch gegen Staphylokukkus aureus, eingesetzt werden können. Damit werden nur die bestimmten Bakterien beseitigt und "Kollateralschäden", die Antibiotika verursachen, vermieden. Dies ist seit vielen Jahrzehnten bekannt und wird offensichtlich gerade neu aufgegriffen. Vielleicht ein Hoffnungsschimmer in ein paar Jahren??
    LG häsin
     
  7. jens41

    jens41 Aktives Mitglied

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    Hallo Ingeborg,

    man auf Dich ist echt Verlass. :top: Bei mir standen einige Antibiotika auf der Liste, wo der Keim sensibel reagieren soll. Ich habe sensibel so interpretiert, das sie dagegen NICHT resistent sind. Werde ich nächste Woche beim Rheumatologen noch mal ansprechen.
    So wie es jetzt aussieht soll ich demnächst 2mal Endoxan bekommen und anschließend 4mal Rituximab. Ob es wirklich so laufen wird, erfahre ich nächste Woche. Möchte das mit dem Keimen aber wie gesagt noch mal ansprechen. Der Arzt meinte das sie es einfach mit Endoxan noch mal versuchen wollen. Normalerweise bin ich mit der Kumulativdosis schon bei 60mg. Deswegen nur 2 Infusionen erst mal.
    Weist du wo das mit den Bakteriophagen machen lassen kann? Bei mir stecken die Keime nicht nur in der Nase und das Antibiotikum hat es bis jetzt nicht geschafft sie wirklich zu beseitigen. Obwohl sie dagegen angeblich sensibel waren.
    Toll das Du hier auch so aktiv bist.
    Man habe ich überlese, das mit den in paar Jahren. Habe mal irgendwo gelesen, das es irgendwo im Osten wohl jetzt schon die Möglichkeit geben soll.

    LG Jens
     
    #7 15. Oktober 2015
    Zuletzt bearbeitet: 15. Oktober 2015
  8. O-häsin

    O-häsin Guest

    Hi Jens,
    das, was ich zu Bakteriophagen und zur Phagentherapie recherchiert habe, war kurz und nicht besonders viel. Sie wird wohl im früher sogenannten Ostblock angewandt. Bei der Recherche traf ich auf Dr. Nordan Danelia, Mikrobiologe, der 1989 aus Georgien ausreiste und zunächst an der Mediz. Hochschule Hannover tätig war. Hier ist diese Therapie noch nicht zugelassen, deswegen bisher nur ein Hoffnungsschimmer in ein paar Jahren. Aufgrund des Kurzbeitrags in der ARD schien es mir aber wichtig genug, darauf aufmerksam zu machen. Vielleicht googelst Du mal nach den Begriffen und/oder dem Mikrobiologen, insbesondere auch bei ard.de > W wie Wissen am 10.10.2015.

    Ich kann mir vorstellen, dass die Sanierung in einigen Fällen, schwierig ist, unterschiedlich evtl. je nach Stamm,, wenn der Staph. aureus die (Schleim-)Hautbarriere mal überwunden hat. Doch war ich erstaunt zu lesen, dass bei Stamm xy 5 Antibiotika resistent sind, aber noch 16 Antibiotika wirken. Fand ich für "multiresistent" sehr viel. Sprich nochmal mit Deinem Arzt drüber und evtl. über Spezialsprechstunden an Unikliniken, die es geben soll (Uni Münster hat sie, glaub ich, nicht mehr).
    Zu Deiner weiteren Therapie kann ich nur sagen, paß auf Dich auf: 60 g* Endoxan sind sehr viel. Wenn ich nicht ganz falsch liege, ist Rituximab dem Endoxan ebenbürtig. Oder? (Hallo, Frau Meier!)
    * davon ausgehend, dass Du 60 g (nicht mg) meinst.
    Alles Gute und lG
    häsin
     
    #8 15. Oktober 2015
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 16. Oktober 2015
  9. Tinchen1978

    Tinchen1978 Bekanntes Mitglied

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  10. Stine

    Stine Moderatorin

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    Danke schön für eure Antworten. Bei mir wurde kein genauer MRSA-Stamm festgestellt, nur bei meinem Hund wurde genau der Stamm und auch jedes einzelne Antibiotikum unter die Lupe genommen. Er war auch positiv in der Nase.
    Inzwischen machen wir alle zusammen eine Sanierung, da wir alle noch den Keim in der Nase haben. Wir begnügen uns mit einer Nasensalbe (Bactoban) für fünf Tage und Theo bekommt für 10 Tage Cotrim forte 480 mg 2x3/4 Tbl. Heute ist Pause und am Mittwoch, Donnerstag und Freitag müssen wir jeweils zu weiteren Abstrichen zum Doc. Danach sind wir hoffentlich "keimfrei".
    Jens in der Klinik wurde ich mit Produkten von Octenisept (Octenisan, Octenidol etc.) behandelt. Ich bekam an fünf Tagen morgens eine Haube für die Haare zum Waschen, dann wurde mit Tüchern der gesamte Körper gewaschen - 10 Tücher jeweils für jedes Körperteil extra - dann wurde gegurgelt (3x/Tag) und die Nase auch 3x/Tag mit einem Gel behandelt. Dazu wurde täglich die Bettwäsche gewechselt, das Bett komplett abgewaschen und desinfiziert, und ich wurde in ein Klinikhemd gesteckt. Meine gesamte Wäsche mußte gewaschen werden und ich durfte das Zimmer nicht verlassen und meine Besucher kamen nur mit Mundschutz, Kittel und Handschuhen zu mir rein.

    Durch solche "Pflege" bin ich am Körper keimfrei geworden, im Rachen hatte ich keinen MRSA nur in der Nase massenhaft. Nach der o.g. Behandlung in der Klinik waren nur noch der Abstrich in der Nase mit "vereinzelt" MRSA-Keimen besiedelt. Also wurde ich entlassen, da auch mein Mann und mein Hund Keime in der Nase hatten ...

    Bin gespannt, ob wir nächste Woche endlich keimfrei sind ... dann kann ich mich nämlich jederzeit wieder anstecken ...:rolleyes:
     
  11. jens41

    jens41 Aktives Mitglied

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    Hallo Stine,

    das mit der Nasensalbe kenne ich. Nehme die ja schon seit Jahren. Unter anderem als Vorsorge. Das funktioniert aber nicht wirklich. Man kann die Keime wahrscheinlich ein wenig in Schach halten, aber ob man sie bei uns Wegener-Leuten damit ernsthaft bekämpfen kann, bezweifle ich ein wenig.
    Trotzdem viel Erfolg bei der Sanierung.

    LG Jens
     
  12. Stine

    Stine Moderatorin

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    Jens, das hatte ich auch als Vorsorge, die Nasensalbe einmal pro Monat für drei Tage. Aber man gewöhnt sich auch daran und dann hilft sie nicht mehr. Lt. Prof. Hellmich (Vaskulitiszentrum Süd) bringt es überhaupt nichts, diese Nasensalbe "als Vorsorge" zu nehmen. Ich hatte auch früher schon den Keim in der Nase, trotz "Vorsorge" einmal im Monat ...

    Wo sitzt der Keim bei dir? überall oder "nur" in der Nase?
     
  13. jens41

    jens41 Aktives Mitglied

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    Hallo Stine,

    das mit der Salbe sehe ich genauso. Bei mir ist der Keim in der Nase und wahrscheinlich auch im Kieferknochen. Meine Prof. hat gerade sich mit Prof. Hellmich abgesprochen, welche Therapie ich nun bekommen soll. Bei mir wurde ein ziemlich großes Granulom hinterm Auge gefunden. Bekomme nun Endoxaninfusionen und Rituximabinfusionen im wechsel. Kommenden Montag Endoxan und Dienstag dann Mab Thera. Nach 2 Wochen das gleiche noch mal. Werde das mit den Keimen auch noch mal ansprechen. So richtig los werden wir sie wahrscheinlich nicht.

    LG Jens
     
    #13 20. Oktober 2015
    Zuletzt bearbeitet: 20. Oktober 2015
  14. kukana

    kukana in memoriam †

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    Heute 21.10.15 gerade aktuell im TV das Thema MRSA auf N24 für den der sich informieren möchte. Schade- lief nur ca. 20 Minuten, habs zu spät entdeckt. Aber auf der HP von N24 sollte sich was finden lassen. War aber auch glaube ich eine Wiederholung.
     
    #14 21. Oktober 2015
    Zuletzt bearbeitet: 21. Oktober 2015
  15. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

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    alles liebe, stine, und eine keimfreie zukunft für euch alle :)

    danke noch für den hinweis, ich habe die letzte hälfte gesehen, kukana,
    aber hängen geblieben ist bei mir nur die deutliche empfehlung,
    nicht in ein krankenhaus ohne hygieneberater zu gehen.
    bei den wenigen beratern wird das wohl nicht immer so ganz einfach,
    auch wenn's sinnvoll ist.

    lieben gruß marie
     
  16. anurju

    anurju anurju

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    Im schönen Rheinland
    Frage etwas off topic...

    hat nichts mit Haustieren zu tun...
    Mein Onkel ist gestorben - hatte eine sehr heftige und hartnäckige MRSA-Infektion aus dem Krankenhaus mitgenommen und wurde wegen Demenz monatelang von der Familie gepflegt (die zunächst nichts von der Infektion wussten).

    Am Freitag ist die Beerdigung - ich frage mich gerade, ob ich - wegen des Risikos einer Ansteckung der Angehörigen - vorsichtig sein sollte? - bin durch Cimzia und Cortison ja schon recht deutlich immunsuppremiert.

    Und wenn ja - wie vorsichtig muss man da sein - reicht normale Handhygiene? Mundschutz wäre mir zu blöd...
    Meine Familie ist vorsichtig ausgedrückt etwas unbedarft in diesen Dingen - das war reine Laienpflege - sicher ohne Desinfektion nach Normen der Profis. Und wie ich hörte, ist eine der Pflegenden in letzter Zeit (sicher auch durch die Pflege) gesundheitlich schlecht dran - hat viele Kilo abgenommen... muss ja nix damit zu tun haben...

    Ich würde die halt gerne wie immer knuddeln, Küsschen geben... - ist das gefahrlos möglich?

    Bin kein Hypochonder, aber hab einfach genug Baustellen, wie wir alle...

    Stine - ich drück dich feste und hoffe, dass ihr die blöden Keime bald loswerdet - echt gemein - immer noch was drauf!

    Danke für einen Tipp - liebe Grüße von anurju
     
  17. eve60

    eve60 PMR Fibro

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    Ganz ehrlich? Ich würde mich sehr zurückhalten. Ich war zwar selbst noch nicht betroffen, habe aber mehrere Fälle im Bekanntenkreis. Mit wurde gesagt, kein körperlicher Kontakt (Händeschütteln, knuddeln usw.) Da hilft nur Abstand halten.

    LG Eve
     
  18. Stine

    Stine Moderatorin

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    "Normalen", nicht immunsuprimierten Menschen macht dieser Keim überhaupt nichts aus, jede 2. Person hat ihn anscheinend, er wird wirklich nur sehr gefährlich für uns und vor allem wenn wir offene Wunden haben. Es geht jetzt auch nicht nur um den MRSA sondern um alle "normalen" Keime. Wir sollten uns einfach abgewöhnen jedem die Hände zu geben und uns in Menschenmengen aufzuhalten. Eine Händedesinfektion ist eigentlich ausreichend. Aber man sollte sich auch nicht in ein Glashaus setzen, etwas Lebensqualität braucht man doch auch noch ...

    Kuki, ich habe es leider nicht gesehen, Marie, gibt es Neuigkeiten?
     
  19. anurju

    anurju anurju

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    13. März 2011
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    Ort:
    Im schönen Rheinland
    Danke

    für eure Antworten! Haben mir sehr geholfen...
    Wird schon gut gehen und ich muss es ja nicht mit Nähe übertreiben.

    Liebe Grüße und Stine - ab jetzt geht es nur noch aufwärts!!
    anurju
     
  20. Stine

    Stine Moderatorin

    Registriert seit:
    30. Juni 2005
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    7.120
    Ich werde mich bemühen Anurju, danke dir.
     
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