NSAR und Bluthochdruck

Dieses Thema im Forum "Sonstige Medikamente und Schmerztherapie" wurde erstellt von Kunozerus, 3. Oktober 2015.

  1. Kunozerus

    Kunozerus Mitglied

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    Hallo,

    lange Zeit habe ich die Auswirkungen meiner entzündlichen Gelenkprobleme (Hämochromatoseartropathie) mit Tilidin und NSAR bekämpft, erst mit Diclofenac, dann mit Arcoxia und am Ende mit Celebrex. Den Magen störte das wenig, allerdings habe ich seit einiger Zeit Bluthochdruck, im Mittel etwa 170/100.
    Eigentlich bin ich eher ein Unterdruck-Typ, recht schlank, trotz allem recht gut zu Fuß und mit bewegungsintensivem Beruf, so dass ich diese Änderung den NSAR zuschreibe.
    Vor einem Dreivierteljahr war ich ohnehin beim Kardiologen (Verdacht auf Marfan-Syndrom), da ist nichts Auffälliges festgestellt worden.

    Seit etwa 6 Wochen bin ich jetzt weg von diesen Mitteln, mein neuer (sehr guter) Rheumatologe hat mich mit der Kombination Tilidin, Novamin und Cortison 5mg) gut eingestellt, gelenk-/knochentechnisch geht es mir gut.

    Nur die erhoffte Blutdrucksenkung blieb aus.

    Kann das immer noch eine Spätfolge der NSAR sein? Oder müsste diese Nebenwirkung allmählich verschwunden sein?
     
  2. Kunozerus

    Kunozerus Mitglied

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    Danke, Kati!

    Wenn es bei dir tatsächlich nach nur drei Monaten der Einnahme von COX 2-Hemmern schon zu solchen Nebenwirkungen gekommen ist, wundert mich nach einigen Jahren gar nichts mehr.

    Ich habe aber jetzt ein eigenes Blutdruckmessgerät und werde das Ganze mal eine Zeitlang im Auge behalten. Wobei man sich mit so einem Teil ja auch verrückt machen kann...
    Natürlich guckt auch mein Hausarzt auf alles, was ich so messe, trotzdem würde es mich beruhigen, wenn ich wüsste, dass das nach NSAR auch normal sein kann.
     
  3. Clödi

    Clödi Bekanntes Mitglied

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    Hallo!

    Mag sein, dass die NSAR noch nachwirken. Bei mir reichten 5mg Kortison alleine schon aus, um den Blutdruck auf deine Werte zu bringen.
    Hat damals niemand für möglich gehalten, da es ja eine Low-Dose ist. Aber nach Ausschleichen war der Blutdruck ziemlich schnell wieder im Normbereich. Jeder Mensch ist halt anders :rolleyes:
     
  4. Kunozerus

    Kunozerus Mitglied

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    Ich lerne..., danke! :top:

    Den hohen Blutdruck habe ich schon länger, deshalb habe ich ja auch verschiedene Wirkstoffe ausprobiert, ohne dass sich etwas verändert/verbessert hat.

    Mir war nur bis jetzt nicht klar, dass auch niedrig dosiertes Cortison den Blutdruck erhöhen bzw. hoch halten kann. Leider bin ich vermutlich dauerhaft auf irgendwas gegen die Entzündungen in den Gelenken angewiesen, damit wird das wohl ein Thema weniger für den Hausarzt, sondern eher für den Rheumatologen. Bei dem bin ich glücklicherweise in gut einer Woche - und er ist echt gut!
     
  5. Kunozerus

    Kunozerus Mitglied

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    Ja, spannend!

    Und gerade weil es bei jedem anders ist, nehme lieber nichts einfach so, da sollen sich mal die Ärzte Gedanken machen.
     
  6. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Hallo Kunozeros,

    wenn dein Blutdruck schon länger zu hoch ist, dann sollte der schnellstens eingestellt werden, der muss runter. Bluthochdruck führt schleichend ohne Schmerzen zur Herzmuskelvergrößerung und nachfolgenden Schäden-Herzerkrankungen, ebenso kann Bluthochdruck die Nieren schädigen oder das Gehirn und die Augen.

    Bluthochdruck kann verschiedene Ursachen haben, manchmal sind auch die Nieren die Ursache. Die in Verdacht gestandenen Schmerzmittel nimmst du ja schon seit Wochen nicht mehr. In der Regel machen 5 mg Prednisolon nicht so einen dauerhaften Bluthochdruck. Lass es bitte gründlich abklären.

    Ich nehme dafür ein Blutdrucksenkendes Kombimittel, welches genau auf mich abgestimmt ist und mein Arzt für mich ausgesucht hat und mir auf Rezept verschreibt.

    Häufig reicht ein Blutdruckmittel nicht und es werden zwei oder manchmal sogar drei kombiniert, um den Blutdruck richtig einzustellen.

    http://www.herzstiftung.de/Bluthochdruck-Kombinationstherapie.html

    http://www.herzstiftung.de/Bluthochdruck.html
     
    #6 4. Oktober 2015
    Zuletzt bearbeitet: 4. Oktober 2015
  7. Clödi

    Clödi Bekanntes Mitglied

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    Hallo Caro,

    noch kurz ein Nachtrag zum Thema Bluthochdruck und Kortison.
    Bei mir war es damals so, dass mir niemand einfach so Blutdrucksenker verschreiben wollte. Ich war 36 und schlank wie die Tanne. Hatte vor Kortison eher niedrigen Blutdruck so wie bei dir. Erst das 24-Stunden-Blutdruckmessen zeigte den Weg in die richtige Richtung. Mein Blutdruck und auch mein Puls stiegen regelmäßig so 4-5 Stunden nach der Prednisoloneinnahme in ungeahnte Höhen, um dann wieder auf normal zu gehen. Ich konnte das selber merken durch Kurzatmigkeit, Herzrasen und leichte Luftnot. Manchmal auch durch Augenflackern.
    Wurde denn so ein Tagesprofil schon mal gemacht?

    Lg Clödi
     
  8. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Ich habe meinen Bluthochdruck gar nicht gespürt, keine Symptome gehabt. Das scheint aber häufiger so zu sein und gerade das gefährliche dran. Bei Symptomen geht man ja meist zum Arzt, aber ohne sieht es anders aus.

    24 Stunden Blutdruckmessung sollte zur Abklärung dazu gehören.

    Von was es auch kommt, der Blutdruck darf nicht so hoch bleiben.

    Normales Prednisolon zeigt ja aber nicht erst nach 4 bis 5 Stunden Wirkung und dann Nebenwirkung, es ist viel schneller im Körper wirksam. Wenn das erst mehrere Stunden nach der Einnahme von 5 mg Predniolon anstieg, wie kann man denn da feststellen das es vom Predni hochgeht :confused: Oder nimmst du abends Lodotra, welches zeitversetzt wirkt ?
     
    #8 4. Oktober 2015
    Zuletzt bearbeitet: 4. Oktober 2015
  9. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

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    hallo Kunozerus,

    medikamentenbedingter hochdruck ist mir leider auch bekannt
    und dies als sehr anhänglich ;-)

    ich möchte gern eine frage stellen, ich komme wegen der letzten bemerkung von kati darauf,
    kann die hämochromatose selber einen hohen blutdruck auslösen? verlässliche infos ... ?

    interessierte grüße ;-) marie
     
    #9 4. Oktober 2015
    Zuletzt bearbeitet: 4. Oktober 2015
  10. Kunozerus

    Kunozerus Mitglied

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    Hallo zusammen,

    nach euren vielen Antworten bin ich nun doch etwas nervös geworden... Und da mein Blutdruck unverändert hoch war und ich allmählich schon dachte, dass ich jeden Moment tot umfallen könnte ;), bin ich heute zum Hausarzt gegangen und habe mich dort ausgejammert.

    Er weiß von der gesamten Problematik, hat mich aber erstmal dahingehend beruhigt, dass ich mir akut keine Sorgen machen muss. Er hat mir jetzt Ramipril verschrieben, um den Blutdruck zu senken, und in drei Wochen habe ich noch einen Termin zum Langzeit-EKG, weil mein formidables Blutdruckmessgerät gelegentlich das Symbol für Herzrhythmusstörung anzeigt. Nun, man gönnt sich ja sonst nichts.

    Ich bin jetzt wieder etwas beruhigt und werde sehen, was die kleinen Pillen bewirken.

    Marie,
    zu deiner Frage zu Bluthochdruck und Hämochromatose: Da gibt es keinen grundsätzlichen Zusammenhang. Wenn die Hämochromatose behandelt wird und Aderlässe gemacht werden, könnte das sogar zu einer Senkung des Blutdrucks führen - im Mittelalter war das ja sogar die Behandlung schlechthin!
    Nur bei bei mir wirkt es scheinbar nicht.

    Aber nun kann es ja nur noch besser werden! :)
     
  11. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

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    hi Kunozerus,

    danke :)
    zufällig habe ich kürzlich einen tv-beitrag dazu gesehen,
    der deine angaben bestätigte, dass früher der aderlass als
    probates mittel gegen hochdruck vorgenommen wurde und
    die wirkung soll auch bestätigt sein.
    vielleicht frage ich bei der nächsten blutkontrolle, ob man mir
    etwas mehr abzapfen könnte .... g

    ich hoffe, dein blutdruck ist ok, lg marie
     
  12. Kunozerus

    Kunozerus Mitglied

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    Hallo Marie,

    ich bekämpfe meinen Bluthochdruck inzwischen mit Ramipril, er hat sich dadurch schon deutlich in Richtung Normalzustand bewegt. Mitte Januar ist dann wieder ein Aderlass dran, das bringt vielleicht auch noch eine weitere Verbesserung.

    Mein Rheumatologe ist auch der Meinung, dass das Kortison der Übeltäter ist, obwohl ich mit 5mg ja eher eine geringe Menge nehme. Ende Januar werde ich dann anfangen, es auszuschleichen, vielleicht komme ich dann mit MTX aus. Wäre schön, insgesamt... :)
     
  13. Clödi

    Clödi Bekanntes Mitglied

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    Ich drücke dir die Daumen Caro.
    Ich hatte dir ja schon von meinen Erfahrungen berichtet. Bei mir hat sich der Blutdruck ohne Kortison ziemlich schnell wieder normalisiert und ist auch niedrig geblieben.
    Man kann eben nicht pauschal für alle Menschen sagen, dass 5mg keine NW machen.

    Lg Clödi.
     
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