Fragwürdige Diagnose von Rheumaambulanz

Dieses Thema im Forum "Entzündliche rheumatische Erkrankungen" wurde erstellt von Rufux, 22. September 2015.

  1. Rufux

    Rufux Neues Mitglied

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    22. September 2015
    Beiträge:
    3
    Hallo zusammen,

    darf ich um eure Hilfe, bzw. geschätzte Meinung/Erfahrung bitten.

    Hier meine Leidensgeschichte: (m, 45 Jahre)
    Von März bis Mai dieses Jahres habe ich körperlich anstrengende Arbeiten durchgeführt und mir dabei (vermutlich?) eine Sehnenscheidenentzündung an beiden Handgelenken geholt. Links schlimmer, da kann ich nicht mal mehr eine Faust machen. Das Problem sind nicht die Schmerzen, sondern die Spannung der Sehnen. Erst wenn ich mit Kraft die Finger weiter schließe, kommen die Schmerzen. Die Ärzte (Sportmediziner und Handchirurg) diagnostizierten dies auch und ich bekam Handgelenksschienen für die Nacht und Voltaren.
    Nach ca. 2 Monaten bekam ich zusätzlich Schmerzen in den „großen“ Gelenken (Knie, Sprunggelenke, Hüfte, Ellenbögen, Schulter). Bei normaler Bewegung bin ich grundsätzlich beschwerdefrei. Schmerzen treten hauptsächlich nach dem Sitzen, Liegen und Stehen auf. Nach nur 10-15 Minuten tritt eine Bewegungssteifigkeit der Gelenke ein, welche dann beim Beugen und Strecken schmerzen und von „Knacken“ begleitet werden. Nach ein paar leichten Wiederholungen bin ich weitgehend wieder schmerzfrei. Grundsätzlich gilt das auch bei den Knien, aber hier kann ich nur sehr eingeschränkt und nur unter Schmerzen eine Kniebeuge „versuchen“. Erwähnenswert ist noch, dass ich seit ca. 2 Wochen oberhalb des linken Knies auf der Außenseite, über einen Bereich von ca. 5x10cm, einen leicht „tauben“ Bereich habe. Auch das rechte Handgelenk hat sich verschlechtert. Hier wird es auch zunehmend schwieriger eine Faust zu bilden, da jetzt auch die Sehnen mehr „spannen“ und der Versuch von Schmerzen in den Knöchel der Finger (vor allem im Zeigefinger) begleitet wird. Bei manchen Fingern kann man das „Kratzen/Wetzen“ der Sehnen bei Bewegung fühlen.
    Daraufhin machte man eine ausführliche Blutuntersuchung. Dabei war „nur“ der ANA-Titer mit 1:640 auffällig. Jetzt wurde ich in die Rheumaambulanz überwiesen, da machte man wieder Blut- und diesmal auch Harnuntersuchungen. Die Befunde zeigten dasselbe Ergebnis. Natürlich berichtete ich der behandelten Ärztin ausführlich über meine Beschwerden.
    Folgende Diagnose wurde gestellt:
    „Trotz rezidivierender Beschwerden in großen Gelenken kann derzeit aufgrund der klinischen Untersuchung in Zusammenschau mit den Laborbefunden eine entzündliche Gelenkserkrankung nicht festgemacht werden. Trotz neuerlich poa. ANA-Titer mit 1:640, aber negativen Subsets und fehlenden klinischen Kollagenosestigmata kann ich dzt. Auch keine Kollagenose diagnostizieren. Es besteht ein Autoimunphänomen, das aber keiner therapeutischen Intervention bedarf.“

    So, da stehe ich nun mit meinen Schmerzen und Beschwerden, aber dafür ohne Therapie!!!
    Wie seht ihr das? Hat jemand von euch ähnliche Symptome? Therapie?
    Kann es sein, dass meine zusätzlichen Beschwerden von der Schonung meiner Handgelenke kommen? Mich schmerzen ja beide Handgelenke und kann dadurch seit Monaten nichts schweres Tragen, nicht Aufstützen, auch die Mineralwasserflasche nicht öffnen… Dadurch hat meine Oberarm- und Schultermuskulatur abgebaut und natürlich auch Kraft verloren.
    Dagegen spricht, dass mich auch Knie und Sprunggelenke schmerzen.

    Jetzt schon vielen Dank für eure Rückmeldungen!
    Rufux
     
  2. Clara07

    Clara07 Aktives Mitglied

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    19. Oktober 2011
    Beiträge:
    1.157
    Hallo Rufux,

    willkommen im Forum.

    Ich kann dir gut nachempfinden wie schmerzhaft das alles für dich ist. Ich bin bei für mich neuen Symptomen auch ängstlich und stelle mir tausend Fragen.

    Zur Diagnose kann nur ein Arzt etwas sagen, der dich dann auch vor sich sieht. Das hast du mit dem Rheumatologen hinter dir.
    ANA-Titer sind zwar erhöht. Das kommt aber häufig vor und muss nichts heißen. Es ist eben nur ein Anlass nach Antikörpern zu schauen. Die, so hat man festgestellt, hast du nicht. Anscheinend war auch das Gesamtbild für den Rheumatologen nicht so, dass er vorsorglich eine Rheumabehandlung beginnen will. Für dich ist das kein befriedigendes Ergebnis, dir geht es noch immer mies. Einen zweiten Rheumatologen zu finden dauert Monate bis zu einem Jahr.

    Es kommt nicht selten vor, dass jemand an einer Stelle wegen Verletzung oder Überreizung Entzündungen und Schmerzen kommt. Da kann man schon auch an tausend anderen Stellen Schmerzen deutlicher empfinden, als sonst. Sich zu verspannen um die schmerzenden Stellen zu schonen, ist auch drin.

    Hast du zwischendurch mal Urlaub gemacht? Meine Achillessehnen waren mal drei Jahre entzündet. Als ich wegen einer anderen Sache ein Vierteljahr kaum gehen konnte, ging das weg.

    Hast du mal versucht die schmerzenden Stellen zu kühlen? Coolpack oder Eiswürfel im Beutel und dann ein Küchentuch darum kannst du versuchsweise etwa 10 Minuten auf die Stellen legen. Du merkst dann, ob es hilft oder eher stört.

    Fleischkonsum, vor allem von Schweinefleisch zu reduzieren, Rauchen einzuschränken oder besser ganz aufzugeben wären auch noch so Sachen, die man probieren kann.

    Du bekommst sicher noch Antworten oder suchst selber im Forum. Es gibt einiges, was man noch selber für sich probieren kann. Aber denk bitte auch daran, dass es viel Krankheiten gibt, die ähnliche Symptome machen. Da ist dein Hausarzt gefragt.

    Liebe Grüße
    Clara
     
  3. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

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    hallo rufux, herzlich willkommen!

    eigentlich setze ich das als selbstverständlich voraus,
    nur zur sicherheit noch meine nachfrage zu den laborwerten.
    falls dir das laborblatt vorliegt (sonst kopie erbitten und immer sammeln),
    wurde auch der rheumafaktor und anti-ccp getestet?

    als erstes hilfsmittel, das sehe ich genau wie clara, würde ich kühlen,
    und schauen, ob es hilfreich ist.

    lieben gruß marie
     
  4. Rufux

    Rufux Neues Mitglied

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    Hallo Clara07,

    danke für deine Antwort.
    Die Probleme mit beiden Handgelenken kann ich ja nachvollziehen und haben auch einen Ursprung. Das solche Sachen sehr langwierig sind weiß man ja. Das deprimierende ist, dass ich nicht wirklich viel machen kann. Ich kann seit Monaten nicht mal richtig mit meinen Kindern herumtollen oder sie hochheben.
    Das beängstigende ist aber, dass ich "einfach so" zusätzliche Gelenksbeschwerden bekommen habe. Diese lassen mich mittlerweile nicht mehr richtig schlafen und ich wache am Morgen mit Schmerzen in Knien, Becken und Schultern auf. Und den Ursprung kann ich mir eben nicht mehr erklären. Und offensichtlich auch nicht die behandelnde Rheumatologin...

    Ja ich kühle paar mal täglich meine Handgelenke, was deutliche Linderung bringt. Auch Knie und Sprunggelenke stehen eher auf Kälte. Bei Schultern, Rücken und Becken tut mir Wärme gut.

    Ich ernähre mich sehr bewusst, wobei ich viel Gemüse und Fisch essen. Kohlenhydrate und Fleisch esse ich selten. Zusätzlich nehme ich Basentabletten zur Nahrungsergänzung.

    Ich habe jetzt wieder mit dem Heimtrainer angefangen, um die Beinmuskulatur zu stärken. Leider ist es beliebig schwierig meine Arm- und Oberkörpermuskulatur zu trainieren, wenn man sein Handgelenke kaum einsetzen kann.:confused:

    Ich hatte im Juli meinen 45. Geburtstag, fühle mich aber momentan wie 75... Wenn ich aufstehe sieht das auch so aus...:mad:
    Danke und Grüße
    Rufux
     
  5. Rufux

    Rufux Neues Mitglied

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    Hallo Marie2,

    auch dir vielen Dank für deine Antwort!
    Beim ersten Blutbefund finde ich den Rheumafaktor mit <10 U/ml (soll: <14)
    Beim Befund aus der Rheumaambulanz finde ich diesen Punkt nicht, aber vielleicht versteckt er sich auch hinter einer anderen Bezeichnung.
    Beim anderen Wert ist es umgekehrt:
    CCP-AK neu: <0.5 U/ml (soll: 0.5 - 5.0)

    Danke und Grüße
    Rufux
     
  6. Putzel

    Putzel Mitglied

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    Beiträge:
    293
    Ich kann nur immer wieder sagen: Alles essen !!! In Maßen !! Fleisch ist wichtig - 1 bis 2 x / Wo. ist ausreichend.
    Auch Kohlehydrate sind wichtig ! Heutzutage wird immer wieder eine "andere Sau durchs Dorf gejagt " mit neuen Ernährungsregeln - und komischerweise werden die Leute immer kränker !
    So etwas mach ich persönlich einfach nicht mit.
    Fleisch gibt Lebenskraft ! Das ist zwar ein alter Spruch, stimmt aber.
    Ich selbst habe Spondylarthritis, PMR, schon über etliche Jahre, aber mir bekommt Fleisch ( ich esse allerdings nur 1 bis 2 x /Wo. davon undzwar immer im Wechsel Schwein /Geflügel / Rind ).
    Und was ganz seltsam ist: Wenn ich eine Schweinshaxe esse, bekomme ich aufeinmal eine unsagbare Kraft, ich könnte Bäume ausreißen.
    Da ich aber mit d. Erkrankungen behaftet bin und es immer heißt: kein rotes Fleisch kein Schweinefleisch, bin deswegen sehr vorsichtig und esse deshalb z.B. die Haxe 1 bis 2 x im Jahr ! alles andere öfter.
    Esse also alles "quer durch den Garten und bin der Überzeugung: Wenn ich das alles nicht so gemacht hätte, dann hätte ich die Kraft garnicht gehabt, all das zu überstehen !
    Es gibt den Spruch: Fleisch ist ein Stück Lebenskraft - und dieser Spruch stimmt !

    sicherlich kommt es auf den Menschentyp an, es reagiert jeder anders auf gewisse Nahrungsmittel. Man muss eben auf den Körper hören, der sagt einem schon, was er mag und was nicht.
    Ich habe mir angewöhnt - schon seit langem ! - auf meinen Körper zu hören !!!!!! Der sagt mir genau, was mir gut tut und was nicht.

    Zu den Schmerzen: Trotz immenser Schmerzen und trotz meiner 100 % Behinderung habe ich vor Jahren ein Fitness-Training begonnen.......die Schmerzen haben sich um die Hälfte reduziert !!!!

    Was mir auch sehr gut getan hat: Immer wieder mal eine Kur mit Haferflocken und Milch.
    Außerdem trinke ich jeden Tag 1/2 l Milch !

    Ist vielleicht auch mal eine Überlegung wert.
    LG Grit
     
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