Zukunftsängste/Wie schafft ihr es trotz chronischer Krankheit zu arbeiten?

Dieses Thema im Forum "Arbeit und Allgemeines" wurde erstellt von Lady Sunshine, 25. Februar 2015.

  1. Lady Sunshine

    Lady Sunshine Mitglied

    Registriert seit:
    13. Dezember 2013
    Beiträge:
    166
    Hallo ihr Lieben, ich hoffe ihr könnt mir irgendwie weiterhelfen,
    Wie oben erwähnt die Frage: Wie schafft ihr es trotz chronischer krankheit arbeiten zu gehen?
    Kurz zu mir,ich leide an PSA und Fibro,davor war ich fast 1 1/2 Jahre krankgeschrieben also
    Beruflich sieht es bei mir sehr schwarz aus,ich weiss ehrlich gesagt nicht wie ich mit diesen Krankheiten arbeiten soll,
    zur Zeit fühle ich mich echt miess,antriebslos, habeüberall schmerzen und demnächst habe ich einen Termin beim Arbeitsamt,wo ich meine Bewerbungsunterlagen mitbringen soll. Ich nehme zurzeit folgende medikamente ein:
    -Lantrarel 10 mg,
    - ibuprofen 600mg,
    -pantoprazol 20 mg
    - amineurin 5mg,
    -folsäure 5mg

    Ich weiss nicht wie andere das schaffen trotz dieser Krankheite eine Arbeit zu finden oder
    arbeiten zu gehen, ich schaff es nichtmal zu meinem Hausarzt zu gehen, morgens fühl
    ich mich so träge, müde,als wär ich am vortag 12 std arbeiten gegangen...ich habe richtig
    angst was meine berufliche Zukunft angeht und muss fast jeden tag weinen :-( :-(
    Weil es keinen wirklichen Fachmann gibt der mir da im Beruflichen trotz chronisch krankheiten weiterhelfen kann :-:)-(
    Mein Hausarzt und Rheumathologe konnten mir nicht weiterhelfen,dann war ich im sozialen Dienst in
    der Reha damals die meinten ich solle mich an das Arbeitsamt wenden,das arbeitsamt hat mich
    letztes Jahr zum medizinischen dienst geschickt und es war grausam wenn ich ehrlich bin,
    am ende kam heraus das ich 8std voll arbeitsfähig bin, nur weil ich vor der ärztin die mich untersucht
    hatte in die knie, in die hocke usw gegangen bin, die wissen gar nicht was man mit diesen krankheiten alles durchmacht,
    ein zweites Mal möchte ich nicht zum medizinischen dienst, ich fühl mich einfach grad so hilflos was auf mich demänächst
    zukommen wird. Ich bin 29 Jahre jung und möchte trotz dieser krankheit noch weiter arbeiten gehen
    aber ich hab einfach angst das meine krankheit sich dadurch verschlimmert und ich habe auch angst was
    ich überhaupt noch arbeiten kann, ich habe Hauswirtschafterin gelernt,das ist ein körperlich harter beruf,
    ich möchte ungern eine Umschulung machen,da ich es psychisch nicht mehr schaffe zu lernen und diesen schulbank zu drücken.
    Nicht das ich faul bin aber ich hab einfach keine kraft mehr wieder 100% zu geben, da ich davor schon in der Hauswirtschaftsausbildung über 100% gegeben hatte....

    Auf der einen Seite möchte ich weiter arbeiten aber auf der anderen seite ist die angst da,
    als was,wo,schaff ich es usw..fragen über fragen die einem angst und schrecken verbreiten...
    WIE SCHAFFT IHR ES MIT DIESER CHRONISCHEN KRANKHEIT ZU ARBEITEN ODER EUCH AUFZURAFFEN DIESE
    ARBEIT ZU ÜBERWÄLTIGEN?WIE SCHAFFT MAN ES TROTZ CHRONISCHER KRANKHEIT IM BERUFLICHEN WIEDER FUSS ZU FASSEN?

    Ich hoffe es versteht mich einer und kann mir irgendwie weiterhelfen.
    Ich danke euch für eure aufmerksamkeit.

    MfG
    Lady Sunshine
     
  2. sasaka

    sasaka Mitglied

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    210
    Hallo
    Das hört sich ja alles sehr traurig an.
    Ich quäle ich auch fast jeden tag aus dem Bett ,der Wecker klingelt 4 uhr und manchmal denke ich auch wie soll ich den Tag überstehen aber dann nehm ich meine
    Medis und wenn nötig eine zusätzliche schmerzpille und dann gehts auf Arbeit und wenn ich zu hause wieder bin bin ich natürlich auch platt und geschafft dann ruhe ich mich ein weilchen aus und dann gehts an die Hausarbeit und wenn ich dann doch nicht vom Sofa hochkomme bleibt die Hausarbeit liegen und mach wirklich nur das nötige

    Ich glaub du solltest vielleicht nicht alles gleich von Anfang an schwarz sehen
    und probieren ob es mit dem Arbeitsleben klappt und wenn du nicht 8 Stunden arbeiten schaffst dann gehste halt verkürzt

    Vielleicht tut dir das arbeiten auch gut und schafft Ablenkung
     
  3. Tiger1279

    Tiger1279 Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    3. April 2011
    Beiträge:
    3.864
    Liebe Lady Sunshine,
    ich schließe mich den Aussagen von Sasaka an. Ich arbeitet oft 6 Tage die Woche a 10 Stunden. Das trotz Fibro., Arthritis und Morbus Crohn. Ich bin Steuerfachwirtin erstelle Buchhaltungen, Bilanzen und Steuererklärungen. Nebenbei betreue ich noch den Azubi. bei uns. Du siehst ich muss mehr als 100% geben.
    Klar bin ich oft erschlagen und es fällt mir total schwer den ganzen Tag zu arbeiten. Aber ich versuch mich durchzubeissen. Ich sag oft zu meinem Körper ich bin stärker. Um bei Kräften zu bleiben geh ich in meiner wenigen Freizeit zur Physio, jetzt wieder zur Akupunktur, einmal die Woche zum schwimmen, im Sommer noch zum walken. Als dies hält mich einigermaßen fit trotz Krankheit. Eines meiner Ziele ist es trotz Krankheit lange zu arbeiten und in der Gesellschaft integriert zu sein. Ich hab mir schon die Frage gestellt, was würde ich ohne Arbeit tun? Ganz einfach, ich hätte keine geregelten Tagesablauf, ich würde mich isolieren, die Kontakte verlieren, zu viel fernsehen, eigensinnig werden und zu allem Elend hin würde ich immer dicker werden. Dies ist für mich keine Perspektive.
    Ich denke bei Dir ist ein großes Problem das Du schon längere Zeit raus aus der Arbeitswelt bist. Du hast momentan bestimmt nicht die Kondition arbeiten zu gehen. Ich denke Du solltest daran zuerst arbeiten. Geh raus in die Natur auch wenn es Dir am Anfang schwer fällt. Jede Woche eine Stück mehr. Du wirst sehen, Du machst dann sicher Fortschritte. Du wirst dann wieder deutlich mehr Lebensfreude verspüren.
    Meine Worte sind mit großer Sicherheit hart. Ich bin mir dessen bewusst. Aber glaub mir eines ich weiß genau wovon ich spreche. Vor 5 Jahren hatte ich ein Tief ich konnte keine 100 Meter mehr laufen. Ich hab es geschafft mich selbst aus dem Dreck zu ziehen. Hierauf bin ich stolz.

    alles Gute für Dich
    Tiger 1279
     
  4. josie16

    josie16 PsA

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    16. Mai 2010
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    2.345
    Hallo Lady Sunshine!
    Für mich hört sich dein Bericht sehr nach einer Depression an, das kann ja durchaus eine Reaktion auf eine chron Schmerzerkrankung sein, eben eine reaktive Depression.
    Ich denke, Du solltest dir auf jeden Fall auch Termine bei einem Psychiater holen, damit Du aus diesem Kreislauf, Schmerz, Müdigkeit, Antriebslosigkeit wieder rauskommst.

    Des weiteren mußt Du dir vielleicht beruflichen Alternativen suchen und dich auch dahingehend auf dem AA beraten lassen, Hauswirtschaft ist einfach körperlich schwere Arbeit.
     
  5. Tusch

    Tusch Bekanntes Mitglied

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    Stade, Niedersachsen
    Hallo Sunshine,
    auch ich kann gut nachvoll ziehen, welche Sorgen und Ängste dich plagen. Ich denke auch, dass Josie richtig liegt. Du solltest dir psychologische Hilfe suchen - aus so einem Tief kommt man allein nicht gut raus. Und wir können hier nur bedingt helfen.
    Hast du schon mal Kontakt zur DRV aufgenommen - es gibt ja die berufliche Reha zum Verbleib im Arbeitsleben..
    http://www.deutsche-rentenversicherung.de/Allgemein/de/Navigation/2_Rente_Reha/02_Rehabilitation/02_leistungen/07_berufliche
    Ich musste dafür nicht zum med.Dienst, und meine Rehaberaterin war richtig nett und sehr bemüht.
    Das ist vielleicht ein Möglichkeit ? - du kannst darüber eine berufliche Neuorientierung machen und austesten, wie viel du noch leisten kannst - und ich könnte mir vorstellen, dass du, wenn du Zeit und Unterstützung hast, feststellst wieviel noch geht. Dazu gehört eine gute und positive Einstellung und um da wieder hin zu kommen, brauchst du, wie schon gesagt, Hilfe.
    Ich drück dir die Daumen und knuddel
    Tusch
     
  6. Ni.Ka

    Ni.Ka Aktives Mitglied

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    7. September 2009
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    541
    Ort:
    Schleswig-Holstein
    Ich habe auch Vollzeit 38,5 - 40 Stunden die Woche und zwar körperlich nach Zeit auf einem Lager.
    Wie hält man das durch?
    Man beißt sich durch würde ich mal sagen. Im Arbeitsleben messe ich meiner Krankheit nicht allzuviel Bedeutung bei, zu 90% vergesse ich es.
    Ich habe seit 09 Rheuma und bekomme ebenfalls Lantarel, Cortison, Diclo, Pantoprazol und Folsäure. Dazu habe ich noch Hashimoto und bin mit Euthyrox belastet, ebenso durch den ganzen Medikram habe ich auch noch Bluthochdruck.

    Wenn ich erstmal im Gange bin, dann geht es, das Aufstehen ist echt das Schwierigste.

    Kann es sein, das du dich durch deine Krankheit lähmen läßt? Das schon allein der Gedanke daran, das du Arbeiten gehen mußt und nicht weiß wie das wird, dich komplett aus den Fugen geraten läßt?
    Das du Angst hast, du beginnst etwas und kannst es nicht weiterführen, weil du Schmerzen hast?
    So hört es sich für mich an, das dein Kopf dir da mehr im Weg steht:(
    Natürlich ist es für niemanden leicht mit einer chronischen Krankheit zu arbeiten, und jeder hat eine andere Art, damit umzugehen.
    Meine Art ist es, das ich nebenbei ganz tolle Hobbys betreibe, wo ich abschalten kann und einen feinen Freundeskreis besitze, mit denen ich viel unternehme:top:, das gleicht mich aus:top:
     
  7. Nachtigall

    Nachtigall Bekanntes Mitglied

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    Ort:
    Bayern
    Hallo Lady Sunshine,
    mein erster Gedanke war:
    Bei dieser Medikation könnte ich auch nicht mehr arbeiten gehen, das würde mir bei weitem nicht ausreichen. Ich bin mit MTX 17,5 mg, Humira und Celebrex 100 gut eingestellt und arbeite 25 Wochenstunden.
    Ich würde deinen Rheumatologen fragen, ob man nicht die Basismedikation überdenken sollte.
    Ansonsten schließe ich mich den Vorschreibern an.
     
  8. pummelfee

    pummelfee Neues Mitglied

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    97
    Ort:
    Köln
    Lady Sunshine,

    auch ich lese aus deinem Bericht heraus, das du dringend eine psychologische Schmerztherapie brauchst! Es wird dir bestimmt gut tun an der richtigen Stelle über deine Schwierigkeiten zu sprechen. Nehm den Hinweis einfach mal auf und lass dich von deinem Rheumatologen oder Hausarzt beraten.
    Wenn du besser mit deiner Krankheit umgehen kannst, finden sich bestimmt auch arbeitsmäßig Alternativen!

    Ich drücke dir die Daumen und wünsche dir Erfolg bei einer Therapie!

    Lieben Gruß
     
  9. Lady Sunshine

    Lady Sunshine Mitglied

    Registriert seit:
    13. Dezember 2013
    Beiträge:
    166
    Vielen Dank für eure Hilfe

    Ich bedanke mich für eure nette Hilfe und zahlreichen Kommentare.

    MfG
    Lady Sunshine
     
  10. Olicia

    Gesperrter Benutzer

    Registriert seit:
    5. Oktober 2014
    Beiträge:
    15
    Ort:
    Berlin
    Weil ich es muss...ich kann mich nicht auf den Staat verlassen....
     
  11. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    31. Juli 2011
    Beiträge:
    10.313
    Ort:
    Bayern
    Hallo Olicia,

    du bist doch selber gar nicht an einer rheumatischen Erkrankung erkrankt.
    https://www.rheuma-online.de/forum/threads/58723-Ich-bin-auch-neu?p=632513#post632513
    Wenn man schwer chronisch krank ist, so kann und darf man ohne ein schlechtes Gewissen zu haben auch Hilfen vom Staat anfordern und in Anspruch nehmen. Mit weil ich muss kann man sich als Erkrankter letztendlich auch komplett gesundheitlich ruinieren. Ein chronisch kranker muss nicht arbeiten bis er tot umfällt.
     
    #11 29. April 2015
    Zuletzt bearbeitet: 29. April 2015
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