Blutspende

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Bodo, 27. November 2014.

  1. Bodo

    Bodo (Mittel)alter Hund

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    [h=4]Böses Blut - Kehrtwende in der Intensivmedizin[/h]
    Bluttransfusionen können Leben retten, keine Frage. Nach Unfällen und großen Operationen gleichen sie bedrohliche Blutverluste aus. Immer mehr Analysen aber bestätigen: Bluttransfusionen können gefährlich sein. Lebensgefährlich. Die Patienten ahnen davon nichts - und weder die Ärzte noch die Betreiber des Blutspende-Systems haben großes Interesse an Aufklärung. Die einen wollen mangels Alternativen nicht unnötig Panik schüren, die anderen sorgen sich um ihr Geschäftsmodell. Blutspenden werden auch in Zukunft für Notfälle gebraucht. Die SWR-Dokumentation von Ulrike Gehring zeigt, dass dennoch ein Umdenken in der Intensivmedizin unausweichlich ist. Sie zeigt bisher unbekannte Risiken von Transfusionen auf und stellt eine Gruppe mutiger Ärzte vor, die gemeinsam an Alternativen arbeiten. Und dabei auf viele Widerstände stoßen.
    http://www.swr.de/betrifft/betrifft-boeses-blut/-/id=98466/nid=98466/did=14367276/1misf22/

    Ein informativer Beitrag mit neuen Erkenntnissen.
     
  2. merre

    merre Bekanntes Mitglied

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    wie gefährlich ?

    ...ja es soll sich dabei um "HNA-3a" , ein neues Blutgruppenprotein auf weißen Blutkörperchen handeln, im Blut des behandelten Patienten kommt es durch Dieses zu einer Antikörperbildung. Dadurch können (!!) die weisen Blutkörperchen verklumpen. Es kann zu einer "Transfusions-assoziierten akuten Lungeninsuffizienz" kommen.
    ABER mit einem einfachen Bluttest kann man jetzt potentielle Spender, die diesen Antikörper tragen, künftig von Blutspenden auschließen.
    Soweit so gut, wie das umgestzt wird - weis ich nicht, und ob schon komplex - auch nicht.

    Für den Träger sind diese HNA ungefährlich, er ist gesund. Diese HNA seien nur gefährlich, wenn sie mit dem Blut auf einen anderen Menschen übertragen werden.

    Wichtig scheint mir die Formulierung "will man nun entdeckt haben...", und eine Erklärung für diese Lungeninsuffizienz gefunden haben. Inwieweit sich das durchsetzt ??

    warten wirs ab "merre"
     
  3. Ameira

    Ameira Neues Mitglied

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    Darf ich Blut spenden?

    Ich ging bislang regelmäßig zur Blutspende (24x).
    Nun ist vor kurzem bei mir seronegative rheumatoide Arthritis diagnostiziert worden.
    Meine Frage ist: Darf ich weiterhin Blut spenden?
    Ich nehme Mtx, Cortison, Folsäure, Vitamin D und Magentabletten ein.
    Wer kennt sich aus und kann mir meine Frage beantworten.
    Im Voraus vielen Dank.
    LG Ameira

    PS: Ich denke, ich darf nicht.
     
  4. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Hallo Bodo, danke für die Info. Leider habe ich das zu spät gesehen und die Sendung wohl verpasst. Gibt es eine Wiederholung oder kann man es in der Mediathek ansehen ?

    Eines meiner nun bereits erwachsenen Kinder bekam kurz nach der Geburt einen Blutaustausch, es war damals kurz bevor man Spenderblut auf HIV testete, also gerade noch in der Zeitspanne, wo es eben noch nicht getestet wurde. Zum Glück hat er es gut überstanden und ist nicht HIV positiv, klar, es hätte aber passieren können, aber ohne Blutaustausch wäre er sehr wahrscheinlich verstorben oder geistig sehr,sehr schwer behindert gewesen. Bluttransfusion hin oder her, manchmal bleibt doch keine andere Wahl, wenn es um Leben und Tod geht.
     
  5. Ducky

    Ducky † 3.2.22

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    hallo lagune,

    ich habe den bericht auch gesehen und es ging weniger um die ansteckungsgefahr als um komplikationen die direkt durch die transfusion entstehen ( glaubee innerhalb der ersten 30 tag, nach gabe)...
    erhöhte thrombose und herzinfarktneigung bis zu erhöhter todesrate.

    sie haben auch gezeigt wie blut normalerweise in einem gefäß fließt und dann eben als vergleich nach einer transfusion

    beim link ist recht neben dem großen bild ein kleineres mit text, dort steht relativ am ende--vido--wenn man das anklickt kommt ein video, welches man sich dann runterladen kann.
     
  6. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Danke Ducky, das Video habe ich jetzt gefunden. Mein Baby/Kind hätte damals aber ohne Blutaustausch keine Chance gehabt.
     
  7. Ducky

    Ducky † 3.2.22

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    lagune,

    es geht ja auch nicht darum gar keine bluttransfusionen mehr zu geben, sondern kritischer nutzen/risiko abzuwägen.
    zumindest habe ich den beitrag so verstanden

    in dem beitrag kommt u.a. auch zur sprache, dass es keine einheitlichen richtlinien ( wurde glaube in österreich gedreht, ob es für D auch zutrifft, weiß ich nicht) gibt und es erhebliche unterschiede der vergabe in den kliniken gibt
    (habe ich selbst kennengelernt).


    lieben gruß
     
  8. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Habe ich ja auch nicht geschrieben das es darum geht das es keine mehr geben soll! Nur manchmal ist es eben so, das es, wenn es akut ist nicht anders geht! Habe nur meine Erfahrungen mit einem meiner Kinder, Neugeborenes von mir gegeben, ist doch hier ein Forum zum Erfahrungsaustausch. Es war für mich und den Vater des Kindes damals sehr schlimm, wir waren jedenfalls sehr froh das es den Blutaustausch gab!
     
  9. Frau Meier

    Frau Meier Guest

    Und wieder wird eine wohlfeile Sau durchs geneigte Dorf (Land) getrieben......

    Ich habe (ganz persönliche Erfahrung, darf ich doch hoffentlich hier schreiben, oder?) in meinem Leben ungefähr 3.795 Bluttransfusionen (oder auch 2.977) erlebt - an einer ziemlich großen Zahl von Menschen auf normalen und intensiveren Behandlungseinheiten. Eine so genannte TRALI (das was merre oben beschreibt) habe ich genau einmal als Verdacht erlebt und NIE in echt bestätigt gesehen.
    Das mag Zufall sein, an den ich aber nicht recht glaube

    So, ich bin dann mal wieder weg ;)


    P. S.
    @Bodo: das geht keineswegs gegen Dich - falls das jemand so verstehen könnte
     
    #9 17. Dezember 2014
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 17. Dezember 2014
  10. Snoopiefrau

    Snoopiefrau Bekanntes Mitglied

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    Puppenkistentown
    jetzt schiebe ich diesen Beitrag noch einmal hoch.

    Zu aller erst möchte ich jedoch sagen, dass Blutspenden weiterhin wichtig sein werden.


    Eine gute Freundin von uns arbeitet in einer Blutbank. Der Chef hat nun einen Artikel ("Pflichtlesung"!) über Risiken des Spenderblutes an seine Mitarbeiter verteilt. Also scheint schon was dran zu sein, dass es neue Erkenntnisse gibt.


    u.a.werden Cell-Saver Maßnahmen bei der Herz- und Gefäßchirurgie oder der Orthopädie und Traumatologie, bzw. das
    Patient Blood Management genannt.




    Gruß
    Snoopiefrau
     
  11. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Liebe Leute, dijenigen die gesund sind und spenden können tut das bitte weiterhin, es ist wichtig. Gefahren gibt es überall im Leben, man muss nicht alles überwerten.

    Mal ganz ehrlich, jeder von uns könnte plötzlich darauf angewiesen sein!

    Ich würde auch spenden, nur darf ich nicht mehr.
     
  12. Frau Meier

    Frau Meier Guest

    @Snoopiefrau

    Sicher ist es richtig, nach (besseren) Alternativen zu suchen; die Eigenblutspende gibt es seit Langem, das von Dir angesprochene "cell saving" ist eine durchaus interessante Methode.

    ABER: das gilt alles nur für Menschen, die geplant operiert werden und/oder zumindest selbst ausreichend Blut zur Verfügung haben.

    Im Schock, also bei akutem Blutverlust (z. B. nach Unfall, z. B. bei blutenden Magengeschwüren, z. B. bei Blutungskomplikationen) oder z. B. bei fehlendem "Nachschub" aus dem eigenen Knochenmark (nach oder unter Chemotherapie oder direkt krankheitsbedingt) bleibt oft keine andere Wahl als Fremdblut, wenn es nicht lebensgefährlich werden soll.
    Insofern sind die alternativen Möglichkeiten relativ begrenzt.


    Ich glaube, ich würde keine Sekunde zögern, einer Transfusion für mich selbst oder eine/n meiner Lieben zuzustimmen, wenn sie nach korrekter Abwägung als indiziert gelten müsste.
    Natürlich gibt es Risiken - deshalb muss vor Transfusion außer im vitalen Notfall ja auch über die Maßnahme aufgeklärt werden (ich weiß, das wird keineswegs flächendeckend gehandhabt, ist aber klar geregelt!)
    Für bestimmte Patienten gelten sogar strenge Vorschriften für die Bedingungen, die der Spender erfüllen muss - das hat immunologische Gründe (z. B. vor einer geplanten Transplantation von Organen oder Blutstammzellen).

    Es gibt in diesem Bereich auf absehbare Zeit keine Behandlung ohne Risiko; da aber einer Transfusion in der Regel ein triftiger, medizinisch bedeutsamer Grund vorangeht, ist eine Abwägung gegen die Alternativen bzw. die Risiken der Nichttransfusion erforderlich und wird in der Regel eindeutig ausfallen.

    @Lagune
    Es gab vor einigen Wochen einen echten Engpass in Deutschland für Blutkonserven - die Zahl der Blutspenden geht im Zuge der sich verändernden allgemeinen Grundhaltung, aber auch durch die in Deutschland strengen Reglementierungen für Spender in den letzten Jahren stetig zurück, bei steigendem Bedarf.
    Insofern gebe ich Dir Recht und kann ebenfalls an alle potenziellen Spender nur appellieren, diesen Liebesdienst weiter auszuüben.
    Das werden in einem Rheumaforum allenfalls eine Handvoll sein (können).
     
    #12 2. Mai 2015
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 2. Mai 2015
  13. kukana

    kukana in memoriam †

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    Hi,
    Ich selbst finde die Spenden sehr nötig, auch wenn ich selbst nie gespendet habe. Ich hatte immer eher wenig Blut und bin ja schon umgekippt wenn ich mal etwas geblutet habe. Auch wenn ich mal da war, wurde ich abgelehnt.

    Für mich stellt sich aber die Frage: wie oft darf man Blut spenden. Und wie oft Blutplasma? Hier war nämlich ein Bericht in der Zeitung wo von Plasmaspenden 45 mal im Jahr die Rede war. Ist das ein anderes Spenden als die reine Blutspende? Quasi nur raus, filtern und wieder rein?

    Gruß Kuki
     
  14. Frau Meier

    Frau Meier Guest

    Ich habe früher auch mal gespendet; irgendwann wurde ich wegen meines damals zu niedrigen Gewichts von der voruntersuchenden Ärztin abgelehnt, wenig später kam es dann ohnehin nicht mehr in Frage.
    Wie oft de facto eine Spende für Blutplasma akzeptiert wird, weiß ich nicht; das könnte Dir eine Blutbank oder eines der Länderspendezentralen des Roten Kreuzes sicher beantworten.

    Hier eine allgemeine Information (ich habe sie selbst noch nicht gelesen), die orientierend helfen kann:

    http://www.blutspendedienst-west.de/blutspende/spenderinformationen/voraussetzungen.php
     
  15. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

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  16. mimi67

    mimi67 Aktives Mitglied

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    tja, blut spenden geht für rheumis nicht, aber auch knochenmark geht nicht. schade, denn ich habe mich vor einigen jahren extra in der dkms-datenbank registrieren lassen.
     
  17. Honeymoons

    Honeymoons Mitglied

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    Bluttransfusionen angeblich lebensgefæhrlich? Klingt nach ner Zeugen Jehovas Propaganda!
     
  18. Tinchen1978

    Tinchen1978 Bekanntes Mitglied

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    Das hat doch religiöse Hintergründe bei den Zeugen Jehovas. Nichts Propaganda...
     
  19. mimi67

    mimi67 Aktives Mitglied

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    Einen solchen Hintergrund kann ich wirklich nicht erkennen, GoldenGirl. Bei der diskutierten Transfusionskomplikation scheint es sich ja um eine seltene Anomalie zu handeln. Darauf wollte der Verfasser dieses Threads hinweisen, mehr nicht.
     
  20. Erika19

    Erika19 Neues Mitglied

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    1
    @Ameira

    Nach meinen Infos darf man mit Cortison nicht spenden. Bei den anderen Medis weiß ich es nicht.
     
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