Arbeit und Nebenwirkungen der Medis

Dieses Thema im Forum "Arbeit und Allgemeines" wurde erstellt von Sylvi, 22. Oktober 2014.

  1. Sylvi

    Sylvi Deichkind

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    Hallo zusammen,

    mich würde mal interessieren, ob ihr eure rheumatische Krankheit dem Arbeitgeber mitgeteilt habt, bzw. wie verständnisvoll eure Arbeitgeber sind, wenn ihr z.B. am Tag nach MTX oder Nebenwirkungen anderer Medis mal nicht so gut drauf seit? Oder bleibt ihr dann zu Haus? Bei uns weht neuerdings ein kalter Wind, was krankmeldungen angeht. Von daher würde ich mich ja zur Arbeit schleppen. Nur wenn man dann nicht 100 % Leistung bring, gibt es auch wieder blöde Sprüche...
    Mich beschäftigt das sehr, weil ich zu unserem neuen Personalchef absolut kein Vertrauen habe :uhoh: Zu meinem Abteilungsleiter schon eher.

    Für ein paar Antworten wäre ich sehr dankbar.
     
  2. Mupfel

    Mupfel seropositive RA u. Fibro

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    Hallo Sylvi,

    ja ja, der Arbeitgeber und die lieben Kollegen. Anfänglich habe ich versucht zu vermitteln, wie ich mich fühle. Teilweise wurde auch Anteilnahme geheuchelt, eine wenige Kollegen meinen es wirklich ehrlich. Nachdem ich mal wieder aus dem Krankenhaus entlassen wurde und danach gefragt wurde, ob ich jetzt wieder OK sei, wurde mir bewusst, dass sie nichts verstanden haben.

    Ich habe versucht ihnen zu erklären was meine Krankheit für mich bedeutet, mehr als einmal. Sie verstehen es nicht.

    Mein Chef hat nicht einmal gefragt, ob er mir helfen , wie er mich unterstützen kann. Und dabei habe ich noch die Wiedereingliederung abgelehnt.

    Ich wünsche mir so sehr eine andere Krankheit, die man mir ansieht. Ich beneide jeden um seinen Gips.

    Für den Arbeitgeber und die Kollegen hast du zu funktionieren, der Rest ist ihnen scheiß
    egal. Sorry für meine klaren Worte.

    Eine frustrierte
    Mupfel, die immer noch auf die Nachfrage und Angebote der Personalabteilung wartet
     
  3. Ducky

    Ducky † 3.2.22

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    hallo sylvi,

    ich glaube, da musst du dein gespür deine wahrnehmung fragen.
    ich finde, dass ist immer sehr menschen abhängig und kann eben auch verletzlich/angreibar machen.

    @mupfel,
    leider bietet auch ein gipsbein etc nicht immer (sicht)schutz und daraus resultierende rücksichtnahme.
    erlebt nach einem wegeunfall nach einem hausbesuch.
    bis dahin war alles in ordnung dort zwischen der chefin und mir, danach nichts mehr...
     
  4. eve60

    eve60 PMR Fibro

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    In der letzten Zeit habe ich etwas Ruhe, vorher wurden meine Probleme mit eher vorgeschobenem "Mitleid" immer als gaaaanz schlimm hingestellt, wohl in der Hoffnung, mich dann irgendwie loszuwerden.
    Ich will nicht ungerecht werden, aber manchmal habe ich den Eindruck, daß viele der Meinung sind, ihre eigene Vorstellungen oder laienhafte/volkstümliche Kenntnisse haben mehr Wert als fundierte Tatsachen.
    Vielleicht ist es aber auch ein Lichtblick, daß ich momentan nicht bedrängelt werde.
    eve
     
    #4 23. Oktober 2014
    Zuletzt bearbeitet: 23. Oktober 2014
  5. muc_micha

    muc_micha Aktives Mitglied

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    Guten Morgen allerseits!

    Also ich kann von mir und meinem Arbeitsumfeld sagen dass ich sehr viel Rückhalt bekomme, sowohl von meinem Chef als auch von den meisten Kolleginnen/Kollegen. Die wissen Bescheid über meine Erkrankung. Ich falle öfter kurzzeitig aus wegen meinen Schüben oder nach dem MTX-Tag wenn gar nix mehr geht, hatte auch schon Angebote zur Wiedereingliederung und würde auch arbeitsplatztechnisch unterstützt werden (hochfahrbarer Schreibtisch, ergonomische Stühle etc.). Da habe ich sehr viel Glück und das weiß ich auch SEHR zu schätzen. Klar gibt es auch bei mir immer mal Kollegen die es nicht gut mit mir meinen, aber ich muss niemanden meine Krankheit beweisen - ich habe die gesicherte Diagnose mit allen Beschwerden, und wenn mir das jemand nicht glaubt - mir sch....egal!!!

    Da bin ich wohl eher eine Ausnahme - vielleicht liegt es auch daran dass ich beim öffentlichen Dienst bin. Ob es mir in der freien Wirtschaft so gut gehen würde wage ich sehr zu bezweifeln.

    Wünsche euch allen alles Gute!

    LG Micha
     
  6. Katharina B

    Katharina B Mitglied

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    ich bin zum glück noch nie rheumabedingt ausgefallen, da ich "nur" 1,5 tage pro woche arbeite, halte ich die immer irgendwie durch. hier hätte auch niemand verständnis dafür. es ist hier niemandem klar, wie ich mich manchmal durch den tag quäle. mir ist es mittlerweile nicht mehr peinlich, mit handgelenksorthese zu arbeiten. es hilft mir, und was sich die anderen dabei denken, ist egal.
    aber das klingt jetzt so negativ, der job ansich ist schon toll. es ging ja jetzt nur um das verständnis.
    eine sehr junge kollegin hat lupus, die versteht mich.
     
  7. Sylvi

    Sylvi Deichkind

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    Hallo ihr Lieben,

    Vielen Dank für eure Antworten.
    Da spiegelt sich meine Vermutung schon fast wieder. Für viele Leidensgenossen/innen ist es nicht wirklch einfach, die Krankheit und den Job unter einen Hut zu bekommen, bzw. verständnisvolle Kollegen oder Vorgesetzte zu haben. Ich freue mich für alle, die da auf mehr Verständnis stoßen :)
    Ich werde wohl mit meinem Abteilungsleiter über die Medikamente und deren möglichen Nebenwirkungen sprechen, für den Fall dass ich mal nicht fit wie ein Turnschuh meiner Arbeit nachgehe... . Meinem Personalchef sage ich nichts, sonst hat der einen gleich auf dem Kieker. Eigentlich wissen die das auch, aber mir ging es lange relativ gut. Ich fürchte, die lieben Kollegen und Personalabteilung haben vergessen, dass ich Rheuma habe. Nun hab ich wieder Medis bekommen, weil es mir eben nicht mehr so gut geht, MTX und Prednisolon.
    Die einzige, die mich versteht, ist meine Kollegin, mit der ich mir die Stelle teile. Die tauscht auch bereitwillig ihre Schicht mit mir, wenn ich kurzfristig zum Doc muss.

    @ Mupfel: Du hast Recht, so ist es bei uns auch. Nur die Leistung zählt... :(
    ich bin mal 2 Tage zu haus geblieben wegen einer heftigen Erķältung. Ich hab mich nicht krank schreiben lassen sondern hab dafür meine Überstunden geopfert. Der Arzt hätte mich sicher länger krank geschrieben. Von einer Kollegin kamen dann nur blöde Sprüche, warum ich 2 Tage weg bin und die Azubis da allein lasse( Meine andere Kollegin hatte Urlaub zu der Zeit). Es hätte ja niemand ihre Rechnung schreiben können. Null Verständnis...
    Jetzt könnte ich noch weiter ausholen, aber das gehört hier nicht her ;)

    LG Sylvi
     
  8. Galador

    Galador Mitglied

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    Hallo Sylvi,

    nach Deiner Schilderung des Arbeitsumfeldes würde ich neben Deiner Kollegin niemanden mehr einweihen. In der Regel wird man kurzfristig Verständnis für Dich zeigen und sobald es mal "eng" wird stehst Du auf der Abschussliste. Ich hatte früher selbst viel Personalverantwortung und von daher etwas Erfahrung. Es besteht auch die Gefahr, dass dein Abteilungsleiter die Infos weitergibt, eventuell sogar weitergeben muss. Ich würde mir das daher gut überlegen. Natürlich gibt es freundliche Arbeitsumfelder, in denen das nicht so ist, aber Deine Schilderung spricht da eher dagegen.
    Inzwischen bin ich mein eigener Chef, allerdings mit mehreren gleichberechtigten Partnern und am Ende geht es auch so wieder um Leistung, Profit und die Frage, was nutzt mir mein Kollege. Als ich noch MTX genommen habe war ich 1 Tag pro Woche extrem müde, so dass ich überlegt habe, ob ich meine Kollegen einweihe, weil ich dachte, so kann ich wenigstens erklären, wieso ich manchmal nicht so leistungsfähig bin. Inzwischen nehme ich kein MTX mehr, die Müdigkeit ist (etwas) besser und ich bin ich froh, dass ich niemanden eingeweiht habe. Wenn die Krankheit oder die Nebenwirkungen schlimmer sind als bei mir derzeit, lässt sich das wahrscheinlich nicht auf Dauer verheimlichen...

    Beste Grüsse

    Galador
     
  9. moi66

    moi66 Aktives Mitglied

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    Hallo Sylvi,
    ich hab jetzt mal gekürzt zitiert.. und würde gern "des Teufels Advokaten" geben..

    Warum soll Deine Kollegin Verständnis dafür haben, dass Du frei nimmst, wenn sie schon Urlaub hat??
    Deine Absicht war, dem Arbeitgeber was zu schenken - nämlich Deine Genesungszeit.
    Wenn Du nicht mal zum Arzt gegangen bist, kanns doch wohl nicht so schlimm sein.. Du brauchtest doch bestimmt nur eine Ausrede, zu Hause bleiben zu können.


    Bitte - denk jetzt nicht dass das wirklich meine Meinung ist!! Aber so wirds einem gern ausgelegt.
    Ob man es riskieren kann / sollte, mehr von der eigenen Krankheit preis zu geben als sein muss, musst Du selber entscheiden.
    Wenn Du keinen Kündigungsschutz hast bzw ein starker Betriebsrat da ist, der Dich im Fall des Falles schützen kann, würde ich es mir auch überlegen..
    Selber bin ich auf einer Insel der Seeligen - viel Verständnis, zwei Kollegen, die selber ähnliche Erkrankungen haben, einen nun optimierten Arbeitsplatz. Aber ich weiß auch, dass ich mich deshalb sehr, sehr glücklich schätzen kann und versuche, soweit wie möglich Leistung zu zeigen, um das anzuerkennen.
     
  10. Sylvi

    Sylvi Deichkind

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    Altes Land, Stade
    Hmmmmm... :confused:

    was ihr da so schreibt macht mich nachdenklich. Ich glaube immer an das Gute im Menschen. Aber das gibt es wohl nicht oder nur selten, wenn es um den Job geht.
    Nächstes Jahr habe ich meine 20 Jahre bei meinem Arbeitgeber voll. Ich hoffe dass noch 20 dazu kommen. Ich mag meinen Arbeitsplatz eigentlich sehr, mag auch die meisten der Kollegen/innen sehr. Das möchte ich nicht aufs Spiel setzten wegen dem Rheuma -quasi auf die Abschussliste zu rutschen. Vor 11 Jahren hatte ich eine schlimme Zeit was das Rheuma angeht, wurde aber von allen wieder verdrängt oder vergessen. Das Personal wechselt ja auch immer wieder und die meisten wissen es eben nicht, wie auch der Personalchef. Vor 11 Jahren wurde kein Theater gemacht, da hab ich innerhalb von 6 Monaten 3 mal im Krankenhaus gelegen. Heute ruft der Personalchef zu hause an wenn man krank ist und es wird gefragt, ob man nicht Urlaub für seine Genesungszeit bzw. Reha nehmen "möchte".
    2 Kolleginnen die auch Rheuma haben sind die letzten Jahre gegangen, weil sie nicht mehr konnten. Und eine dritte Kollegin ist seit 3 Monaten krank geschrieben, auch mit Rheuma...
    ( wir sind ca 150 Angestellte in einem Familienunternehmen an unserem Standort)
    Also lieber nix sagen und ab und zu durch den Tag kämpfen...ist vielleicht besser :rolleyes:

    ich danke euch sehr für eure Ehrlichkeit.

    LG Sylvi
     
  11. Galador

    Galador Mitglied

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    Mein Tip: leg Dir für die Tage, an denen Du es nicht schaffst Dich durchzuschleppen eine sozialverträgliche Erkrankung zu. Zum Beispiel eine Migräne. Die kann man schön 1 bis 2 mal im Monat für 1 Tag haben (zur Not auch mal mit Urlaub) und das hört sich viel besser für einen Arbeitgeber an als eine chronische Erkrankung wie Rheuma. Chronische Erkrankungen sind immer ein rotes Tuch für Arbeitgeber. Ist wie bei den Krankenkassen und anderen Versicherern. Eine BU Versicherung kriegt man mit Rheuma auch kaum noch.
     
  12. Töns

    Töns Mitglied

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    Einen schönen guten Morgen wünsche ich euch


    Ich habe mir gerade die Beiträge von euch durchgelesen und finde mich in jedem wieder.
    Zur Erklärung : bin Tischler und stehe an einer großen Anlage die von Hand beschickt wird.
    Klar ist, das das mit RA nicht immer so flott geht wie es sollte.
    Mein Abteilungsleiter hilft mir wenn es sein muss oder löst mich sogar ab,das ich etwas anderes machen kann.
    Der neue Betriebsleiter ist super,dem habe ich einen guten Artikel über RA im Netz rausgesucht und zum lesen gegeben(hat geholfen).
    Ja ,dann ist da noch mein lieber Chef,der weiss es eigentlich auch, ist aber der Meinung ,das ich nur mehr Sport machen muss.

    Ich kann mich vor lachen kaum halten.

    Leider habe ich bei Gesprächen mit meinen Chef, mir auch dumme Sprüche anhören müssen, versteckte Drohungen waren auch noch dabei.

    Also Gleistellungsantrag und ruhe war.
    Jetzt lässt er mich in Ruhe und hat manchmal sogar Verständnis.

    Ich wünsche euch noch einen schönen Sonntag

    Gruß Töns
     
  13. Hope63

    Hope63 Neues Mitglied

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    Wie wärs mit Transparenz

    Hallo,
    ich muss jetzt mal was sagen
    Nicht persönlich nehmen, es ist einfach nur ein Gedankenanstoss und ein Rat:
    ich bin der Meinung, dass ein offenes klares Gespräch Transparenz für alle gibt und auch dem Betroffenen, nämlich euch, am meisten hilft.
    Ein Schwerbehindertenausweis von 50% gibt Kündigungsschutz und steht dem meisten Rheumakranken zu, besonders wenn man MTX nimmt.
    Eure Vorgesetzten sind doch keine Feinde und der Personaldienst auch nicht. Nur wie sollen sie mit euch umgehen, wenn andere Krankheiten vorgetäuscht werden, oder freie Tage genutzt werden, um sich auszukurieren.
    Wer in einem grösseren Unternehmen arbeitet, kann sich an die Schwerbehindertenvertretung wenden, die beraten auch gerne und nehmen an Gesprächen mit den Vorgesetzten teil.
    Vielleicht macht es auch Sinn sich selbst zu überlegen, wie sich die Arbeit am besten gestalten lässt mit der Erkrankung und mit dem Chef gemeinsam eine Lösung zu suchen. Das ist auf jeden Fall besser, als Energie zu verschwenden, sich Krankheiten auszudenken, die man nicht hat, oder was die Kollegen über einen denken oder reden. Ausserdem wird man unglaubwürdig, was dann ja sogar stimmt.
    Ich bin selbst schwer krank mit Jo1 Syndrom und weiss von was ich spreche. Und ich weiss auch, dass es nicht immer einfach ist, klar. Aber offen und ehrlich mit den Vorgesetzten zu kommunizieren, halte ich für den besseren Weg.
    Übrigens die Krankenkassen bekommen jeden. monatlich 5000€ vom Gesundheitsfond für ihre Rheumakranken, die freuen sich über euch als Mitglieder
    Liebe Grüsse Hope
     
  14. Mupfel

    Mupfel seropositive RA u. Fibro

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    Hallo Hope,

    zunächst einmal finde ich es toll, wenn du deinem Arbeitgeber alles erklären konntest, dass er sich die Zeit genommen hat, dir zuzuhören. Denn selbst das ist nicht selbstverständlich


    Sonst kam ich dich nur fragen, ob du zumindest meinen Beitrag überhaupt gelesen hast???
    Meinst du nicht, diese Klarheit und Offenheit, die du forderst, wäre nicht der einfachere Weg für mich zB ?

    Und du bist dir sicher auch bewusst, dass eine Krankheit nicht vor Kündigung schützt?

    Das die Einnahme von mtx bei einer rheumatischen Erkrankung einen Schwerbehindertenausweis von 50 % rechtfertigt, finde ich schon grandios und werde ich mir merken.

    Mein Chef hat mich sogar in der Reha mehrmals angerufen, und das nicht, um mir alles gute zu wünschen.

    Glaub du an das Gute im Menschen, ich tue es nicht mehr.

    LG Mupfel
     
  15. jobwa

    jobwa Mitglied

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    Besser nix sagen!

    ...häh? Schön wär´s! Ich nehm 20 MTX, 40Humira,10 Corti, trotzdem noch 2x 15 Targin(BTM) und zusätzlich Ibu, wahlweise Novalgin ...und mir gehts Sch... GdB: 40 ! Hab seronegative RA (PSA),Sicca und dazu noch Asthma.

    Bin unbefristet voll berentet, sogar die BU hat unbefristet volle Rente bewilligt (geh aber ab Januar 20 Std/Wo "zuverdienen", vorher 30)....aber das Versorgungsamt? 40! Ich lach mich schlapp.

    Meine Kollegen wissen um meine Erkrankung, habs selber erzählt und könnte mich dafür z.T. selber ohrfeigen. Kaum jemand hat Verständnis, von Vorgesetzten wurde nur darauf gedrängt, dass ich doch bitte meine Arbeitsstunden reduzieren soll (weniger Gehalt!)......toll, hab weniger "Pflichtdienste" und kann daher schnell mal als "Springer" aus dem "frei" geholt werden.....

    Einzig "Gutes": mein direkter Vorgesetzter berücksichtigt (meist) bei der Dienstplanung, dass mir Frühdienst auf Grund ausgeprägter Morgensteifigkeit schwer fällt und plant mich eher in Spät und Nacht. Aber immer geht das leider auch nicht. Und wie lange "der Rest der Meute" sich das gefallen lässt.....?

    Und die Nebenwirkungen der Medis? Es gibt leider kaum Verständnis dafür. Immer nach dem Motto: Du kommst zur Arbeit, also arbeite auch 100%! Wenn es nicht geht, bleib zuhause!

    "Leider" arbeite ich aber viel zu gerne, mein Beruf und auch meine jetzige Tätigkeit machen mir Spaß, ich will nichts anderes machen und erst recht nicht komplett zuhause bleiben! (muss ich wohl erst noch lernen, für mich ist bisher mein Voll-Renten-Bescheid immernoch ein k-o-Schlag)

    Also mein Fazit: besser nix sagen und für kurze und/oder regelmäßige Ausfälle: Migräne klingt gut und wird meist von allen akzeptiert, weil das die meisten nachvollziehen können. Kopfschmerzen hatte jeder schon mal...Rheuma die wenigsten.

    So, hab genug "gejammert".

    Grüße Euch alle!:ylsuper::top:
     
  16. Luna-Mona

    Luna-Mona Bekanntes Mitglied

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    Hallo jobwa,

    Deine schlechten Erfahrungen mit dem Arbeitgeber und mit den Kollegen kann ich nur bestätigen. Auf der anderen Seite ist das auch verständlich, wenn man "an der Front" arbeitet und oft die Arbeit von erkrankten Kollegen auch noch schultern muss. Es wurde für mich erst erträglich, als ich meine MdE von 50 vorweisen konnte. Jetzt habe ich einen leichten Job im Büro, wo es nicht so auf einen Tag ankommt, d.h. meine Arbeit kann mal einen Tag liegen bleiben, ich muss das Liegengebliebene aber auch später durch Überstunden aufarbeiten.
    Du hast bisher 40 MdE? Warum stellst Du nicht einen Gleichstellungsantrag? Der müsste doch durchgehen!

    Liebe Grüße
    Luna-Mona
     
  17. jobwa

    jobwa Mitglied

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    Greifswald
    Da mein Arbeitsplatz "nicht in Gefahr ist" (Dank Pflegenotstand und weil ich "so blöd bin" und meist trotz Beschwerden arbeiten gehe), hatte sich die "Gleichstellung" erledigt.

    Werd im viertel Jahr wieder nen "Verschlimmerungsantrag" versuchen.

    Bin ja dadurch immerhin schon auf 40 gekommen, (vorher nach Widerspruch 30!).....ich glaub, die im VA mögen mich nicht.
     
  18. Hope63

    Hope63 Neues Mitglied

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    Rhein Main
    Entschuldigung, bsonders an Mupfel!
    Ich werde hier nichts mehr schreiben, möchte niemanden persönlich angreifen und selbst auch nicht angegriffen werden für meine Meinung und Erfahrung, die ich einfach nur weitergeben wollte.
    Den Ton, der hier zum Teil angeschlagen wird, empfinde ich verletzend.
    Hope
     
  19. Mupfel

    Mupfel seropositive RA u. Fibro

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    Hallo Hope,

    du musst dich bei mir nicht entschuldigen, wie du schon sagtest hast du deine Meinung geschrieben. Und ich bin eben anderer. Wie ich schon schrieb finde ich es toll, wenn du mit deiner Offenheit so positive Erfahrungen gemacht hast.

    Leider ist das, wie du den Beiträgen hier entnehmen kannst, die Ausnahme.

    Ich kenne mehrere Rheumatiker, denen hat ihre Offenheit den Job gekostet. Und daher kann ICH nur vor zu viel Mitteilungssinn warnen .

    Und ich habe erlebt, wie von Seiten der Kollegen versucht wurde, eine chronisch kranke Kollegin loszuwerden. Denn deren Arbeit müssen die Gesunden ja schließlich mitmachen.

    Leider es ist effektiv NICHT so, dass man bei einer rheumatischen Erkrankung und Einnahme von MTX einen Schwerbehindertenausweis 50 % erhält.

    Also, sei bitte nicht eingeschnappt, ich bin es ja auch nicht.

    Liebe Grüße
    die Mupfel
     
  20. Siebenstein67

    Siebenstein67 Neues Mitglied

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    Liebe Hope,

    ich fand Deinen Beitrag klasse - genauso handhabe ich es nämlich auch.
    Für mich (!!) ständen Mitarbeiter, die sich 1-2 Tage im Monat (das sind immerhin bis zu 24 Tage im Jahr!!) wegen Migräne krankmelden, ganz oben auf der Liste für ein Mitarbeitergespräch....

    Ich denke aber auch, dass es hier kein richtig und kein falsch gibt. Es hat zum einen was mit der eigenen Persönlichkeit, zum anderen mit der Wichtigkeit, die man für das Unternehmen hat, zu tun. Und auch: je weiter oben ich stehe, desdo mehr Möglichkeiten habe ich.

    Als Tipp von mir: in den Zeiten, in denen Ihr fit seid, ein bisschen mehr als 100% geben. Und in anderen Zeiten klare Grenzen setzen. Anrufe das Personalmenschen in der Reha sind ein No Go - und auch der Versuch, einen bei Krankheit zu überreden, doch zu arbeiten, ist ein klarer Verstoß gegen geltende Arbeitsgesetze. Wenn der Betrieb 150 Mitarbeiter hat, sind die ohne wenn und aber einzuhalten!

    alles Liebe
    Gabriele
     
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