Rheumatologe erstellt nur Diagnose, behandelt aber nicht?

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Koko87, 1. September 2014.

  1. Koko87

    Koko87 Neues Mitglied

    Registriert seit:
    1. September 2014
    Beiträge:
    14
    Hallo zusammen :)

    Ist es üblich, dass ein Rheumatologe nur die Diagnose und einen Behandlungsvorschlag erstellt und der überweisenden Arzt (in meinem Fall: Orthopäde) dann die Behandlung/Therapie durchführt?

    Ich habe gerade einen Termin bei einem Rheumatologen gemacht und war ganz erstaunt, dass es bei diesem einen Termin bleiben wird, wenn ich die Diagnose Rheuma erhalte. Ich bin wirklich froh und dankbar, nach langer Suche im Internet so schnell einen Termin bekommen zu haben, aber auch verunsichert, weil mein Orthopäde im rein orthopädischen Bereich zwar super ist, jedoch keinerlei rheumatologische Zusatzbildung und nach eigener Aussage auch keine Ahnung davon hat.

    Muss man nicht auch von Zeit zu Zeit zu Kontrolluntersuchungen zum Rheumatologen? Und wo geht man hin, wenn man trotz Medikamenten wieder Schmerzen hat? Zu dem Rheumatologen, bei dem ich jetzt einen Termin habe, könnte ich ja nicht wieder gehen...

    Oder ist das alles so üblich und ich mache mir unberechtigt Sorgen?

    Danke und freundliche Grüße
    Koko87
     
  2. kroma

    kroma Dermatomyositis

    Registriert seit:
    29. April 2010
    Beiträge:
    3.800
    Ort:
    Bayern/ am grünen Fluss
    Hallo Koko,

    herzlich Willkommen!

    Hmmm, das habe ich noch nicht gehört, kenne ich auch nur aus der Rheumaklinik (logischerweise)
    An deiner Stelle würde ich mich schnellstens nach einem neuen Rheumatologen umsehen, es sei denn die Diagnose Rheuma bestätigt sich nicht.
    Dein Orthopäde wird aber sicherlich auch noch etwas dazu sagen ... denk ich mal.

    Grüße von kroma
     
  3. Töns

    Töns Mitglied

    Registriert seit:
    25. Mai 2014
    Beiträge:
    62
    Ort:
    OWL
    Hallo Koko 87

    Ich finde das auch etwas komisch .
    Es ist eigendlich so üblich das man alle drei Monate zum Rheuma Doc geht.(Blutuntersuchung,Urin und Probleme besprechen und so).
    Bei Schmerzen zwischen den Terminen gehe ich zu meinen Hausarzt,der in Verbindung mit dem Rheuma Doc alles andere macht.

    Ruf doch noch einmal bei deinem Rheuma Doc an und frag nach,ansonsten würde ich die Behandlung vom Hausarzt machen lassen.

    Gruß Töns
     
  4. kleine Eule

    kleine Eule Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    16. Februar 2005
    Beiträge:
    1.480
    Hallo Koko,

    erst mal gut, dass Du einen Termin bekommen hast und hoffentlich bald weißt, was mit Dir los ist.

    Aber ich finde es schon merkwürdig, dass dort keine Weiterbetreuung möglich ist. Hast Du den Termin bei einem niedergelassenen Rheumatologen oder ist das eine Klinikambulanz?

    Bei mir ist es so, dass ich alle drei Monate zum Rheumatologen gehe, wenn akut was ist, dann auch mal zwischendurch. Auch die Rezepte für die Medikamente bekomme ich vom Rheumatologen.

    Schau erst mal, was bei dem Termin bei raus kommt. Wenn es nötig ist, kannst Du danach immer noch einen anderen Rheumatologen suchen.

    viele Grüße von der kleinen Eule
     
  5. JustCrazy

    JustCrazy Neues Mitglied

    Registriert seit:
    2. Juli 2014
    Beiträge:
    46
    Ort:
    Diepholzer Land
    Hallo Koko,

    erstmal willkommen bei uns im Forum.
    Ich kann mich meinem Vorschreibern nur anschließen. Erstmal abwarten, was genau raus kommt und dann evtl. nachhaken oder einen anderen Rheumadoc suchen. Ich habe übrigens die gleiche Erfahrung bei meinem ersten Rheumadoc gemacht, nur das mir damals gesagt wurde, ich hätte nichts, gleichzeitig aber ein Arcoxia verschrieben wurde... Die weiteren Rezepte sollte ich dann vom HA bekommen, der hat mich dann nochma überwiesen ;)

    Mach dich nicht verrückt und warte deine Ergebnisse ab. Dann kannst du immer noch handeln.

    LG und alles Gute JC
     
  6. Clödi

    Clödi Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    22. August 2009
    Beiträge:
    8.142
    Also ich habe meine Rheumaärztin schon seit fast drei Jahren nicht gesehen, weil die Therapie gut klappt. Gehe alle drei Monate hin wegen Blutentnahme und Rezept. Ergebnisse gibts am Telefon. Machen alles die Damen am Empfang.

    Wenn ich was habe, kann ich mich aber zur Sprechstunde anmelden. Natürlich mit entsprechender Wartezeit von 3-4 Monaten. Bei einer ganz akuten Sache, bin ich aber auch schon mal ohne Termin dran gekommen.

    Lg Clödi
     
  7. Koko87

    Koko87 Neues Mitglied

    Registriert seit:
    1. September 2014
    Beiträge:
    14
    Hallo,

    erstmal vielen Dank für die vielen lieben Antworten :)

    Ihr habt Recht, es macht Sinn, erstmal abzuwarten, ob sich der Verdacht auf Rheuma bestätigt und dann ggf. einen anderen Rheumatologen zu suchen. Mein Orthopäde kann ja dann erstmal nach dem Behandlungsvorschlag vorgehen, bis ich einen neuen Termin habe.

    Danke und liebe Grüße :)
    Koko87
     
  8. Doegi

    Doegi Der Alex
    Mitarbeiter

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    1.148
    Ort:
    Am Niederrhein
    Hallo Koko87,

    nimmst Du an irgendeinem besonderen Programm teil (hast Du eine Teilnahmeerklärung unterschrieben)?

    Wegen des Rheumatologen-Mangels gibt es tatsächlich einen Ansatz, der u.a. vom BDRh, dem Bund Deutscher Rheumatologen, verfolgt wird, bei dem der Rheumatologe nur für Diagnose + Therapieeinleitung hinzugezogen wird, und danach der Hausarzt weiterbehandelt -- da sieht man den Rheumatologen dann planmäßig nur 1x im Jahr. Einen solchen Vertrag hat z.B. die Techniker Krankenkasse unterschrieben und er soll bald starten.

    Ob das sinnvoll ist, ist eine ganz andere Frage. (Ich persönlich halte das für vollkommenen Blödsinn, da dieses Konzept massiv den Ergebnissen mehreren bekannten Studien zur Versorgung in der Rheumatologie widerspricht, die eine möglichst engmaschige Versorgung durch den Rheumatologen empfehlen.)
     
  9. Koko87

    Koko87 Neues Mitglied

    Registriert seit:
    1. September 2014
    Beiträge:
    14
    Hallo,

    danke auch dir für deine Antwort :)

    Ich nehme an keinem Programm teil. Der Rheumatologe, bei dem ich einen Termin habe, hat einfach keine Kapazitäten mehr für neue Patienten.
     
  10. Butterflyandy

    Butterflyandy PMR seit 12/2013

    Registriert seit:
    28. Februar 2014
    Beiträge:
    226
    Mein (intern.) Hausarzt würde bei sowas nicht mitspielen.....also der Rheumatologe macht die Kontrolle und ER die Rezepte....da die Medikamente so teuer sind, daher.

    Interessant, dass die TKK das so handhabt. Ich glaube aber auch, dass das von Bundesland zu Bundesland verschieden sein könnte....

    Gerade gestern habe ich ein Gespräch zwischen einem Patienten und einer Apothekerin in der Apo mitbekommen....Kostenübernahme für bestimmte Medikamente und Hilfsmittel...ihm wurde das wohl verweigert, zumal ein Bekannter 100km weiter dies bezahlt bekam...des Rätsels Lösung....der Bekannte war bei der AOK in einem anderen Bundesland versichert...und da wurde es übernommen...eigentlich dürfte es sowas gar nicht geben..

    Ich glaube, die meisten Internisten könnten einen Patienten mit Rheuma ebenso gut betreuen wie ein Rheumatologe, wenn ihnen nur die finanziellen Mittel dafür zur Verfügung gestellt würden. Dann hätten wir alle nicht den "RUN" auf die Rheumatologen...und deutlich weniger Probleme....
    Die Erarbeitung einer Kennziffer im Abrechnungskatalog, die den Rheumatiker aus dem normalen Abrechnungsprocedere herausnimmt, würde m.E. schon reichen. So, dass der Arzt (wie der Rheumatologe auch!) seine Aufwendungen 1:1 ersetzt bekäme und keinen Regress fürchten müsste..
     
  11. Doegi

    Doegi Der Alex
    Mitarbeiter

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    1.148
    Ort:
    Am Niederrhein
    Ja, am besten schaffen wir das ganze Facharztsystem ab - Kardiologen, Onkologen, Rheumatologen, Hirnchirurgen - wozu überhaupt die ganzen Spezialisten? Ein Hausarzt, der heute mein Rheuma behandlet und morgen eine Chemotherapie verordnet, kann mich doch genauso gut übermorgen am offenen Herzen operieren und nächste Woche meinen Schädel aufbohren, vielleicht nachdem er zuvor auch eine Knochenmarkstransplantation selbst vorgenommen hat. Da alles, was er dazu benötigt, mehr Geld ist - jahrelange Ausbildung und Erfahrung sind nicht notwendig - habe ich keinerlei Bedenken.

    :eek::eek::eek::eek:
     
  12. Eumel2

    Eumel2 Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    26. Juni 2013
    Beiträge:
    4.643
    Ort:
    Ruhrgebiet
    @Doegi.........sprichst Du von Dr.Heilmann aus der Sachsenklinik????
    Dort können die einzelnen Ärzte auch alles....von A wie Amputation bis Z wie Zeckenbisse...bzw. Entbindungen, Beinbrüche, Gehirn-Op´s und Organtransplantationen und Op´s am offenen Herzen- dort beherrscht jeder Arzt einfach alles....solche Ärzte wünscht man sich...:D


    Wünsche einen guten Start ins Wochenende
     
  13. Dundi

    Dundi Neues Mitglied

    Registriert seit:
    20. August 2014
    Beiträge:
    18
    Ort:
    Gera
    Rheumatologe

    Hallo koko, erstmal herzlich willkommen....auch ich hatte große Probleme, in meinem Umfeld einen Rheumatologen zu finden. Ich war zeitweise völlig verzweifelt , zumal ich auch immer mehr das Gefühl hatte, dass meine Hausärztin, die ich bis dato eher selten aufsuchen musste, völlig überfordert war. Ich habe das auch bei meinem Aufenthalt in der Uniklinik in Jena geäußert und der Prof.hat mir geantwortet, dass auch seine Ambulanz überlaufen ist, da ich aber sowieso jedes Vierteljahr kommen muss, übernimmt er mich auch in der Ambulanz. Dort bekomme ich auch meine Spritzen gegen Osteoporosen, welches meine Ärztin auch nicht macht. Ich hatte zwischenzeitlich meinen Hausarzt gewechselt....dort war es leider noch chaotischer, er hat mir sofort eine Überweisung in die Klinik ausgestellt, nachdem mein Rheumatologe mich anrief und mir mitteilte, dass sich meine Werte verschlechtert haben, anstatt mir mir zu überlegen, was wir tun können. Ich bin nicht in die Klinik, habe mit meinem Rheumatologen telefonisch abgesprochen, was und wie wir die Medi-Gaben ändern.Bin froh, jetzt wieder bei meiner " alten " Ärztin zu sein ( geht nächstes Jahr in Rente ). Die preisintensiven Medikamente lasse ich mir auch in Jena ohne Probleme verschreiben. Ach ja, es ist schon ein Verwirrspiel. Die GPA hat nur eine positive Seite, alle sind schlagartig freundlich und zuvorkommend, wenn sie diese Diagnose lesen....es tröstet aber nicht wirklich :) sei tapfer, koko, warte Deine konkrete Diagnose ab und halt die Ohren steif....wenn sie nicht gerade entzündet sind .....liebe Grüße, ich
     
  14. Koko87

    Koko87 Neues Mitglied

    Registriert seit:
    1. September 2014
    Beiträge:
    14
    Hallo zusammen :)

    ich sehe erst jetzt, dass es noch weitere Antworten gab. Danke!

    Vielen Dank auch für die freundliche Anteilnahme. Ich bin beeindruckt, wie nett es in diesem Forum zugeht und werde mich in nächster Zeit mal ausführlicher hier einlesen.

    Tja, der Verdacht hat sich leider bestätigt - ich habe Rheuma :(
    Ich habe jetzt das erste Rezept von dem Rheumatologen bekommen. In Zukunft soll mein Hausarzt alle weiteren Rezepte ausstellen und die Blutwerte nehmen. Ich denke, wenn da dann etwas nicht in Ordnung ist, die Werte schlechter werden, kann/muss ich zum Rheumatologen. Sonst nicht. So habe ich das jedenfalls verstanden...
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden