starker Gelenkerguss ohne Entzündungswerte im Blut - wie kann das sein??

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Beezkneez, 28. August 2014.

  1. Beezkneez

    Beezkneez Mitglied

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    Hallo ihr Lieben, ich bin heute fast schon verzweifelt, da ich ironischerweise seit einem Rheumaklinikaufenthalt (Berlin) ein geschwollenes Knie habe - schlimmer als je zuvor. Das komische ist, auch danach war ich nochmal beim Rheumatologen und Orthopäden, und auch während der Klinik konnten bis jetzt keine Entzündungswerte im Blut festgestellt werden.
    Ich bin 29 und habe vor ca. 11 Jahren die Diagnose juvenile Polyarthritis bekommen. (Weiteres könnt ihr in meinem Profil unter Biographie lesen, dort ist ein Link zu meinem Eintrag in der Krankenvita der User.)

    Es ist so seltsam, ich bin so ratlos - mein Rheumatologe schickt mich zum Orthopäden, der Orthopäde schickt mich zurück zum Rheumatologen. Es könnte Rheuma sein oder Arthrose oder ne Schleimbeutelentzündung - es könnte alles sein. Ein MRT hat letztens nur ergeben, dass der Knorpel leicht verschlissen ist, und der Hoffa Fettkörper gereizt ist... das alles wäre aber nicht so schlimm angeblich, aber warum nun dieser starke Gelenkerguss?

    Habt ihr denn ne Ahnung was so ein Gelenkerguss alles bedeuten könnte - natürlich kann mir niemand eine Ferndiagnose stellen, wenn nichtmal die Ärzte eine sinnvolle Diagnose hinbekommen. Aber vielleicht hattet ihr ja sowas ungereimtes auch mal, oder habt aufmunternde Worte für mich denn ich bin gerade echt traurig, dass ich mein geliebtes Yoga nicht ausüben kann und andere Lieblingssportarten oder Tanzen, und dass zwei meiner drei gerade erst angefangenen Nebenjobs stark gefährdet sind durch die Beeinträchtigung. :´(
     
  2. Nachtigall

    Nachtigall Bekanntes Mitglied

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    Hallo Beezkneez,
    nicht jede Entzündung zeigt Entzündungszeichen im Blut. Mir wurde das schon mal erklärt, aber ich kann es nicht genau wiedergeben - vielleicht kann das jemand anders.
    Bei mir kam der Gelenkerguss durch Überlastung des Knies - bei Arthrits und Arthrose, und ohne Entzündungszeichen.

    Welche Art Tanzen übst du aus? Sind da Sprünge dabei?
    Welche Nebenjobs hast du? Sind diese sehr belastend für die Knie?
    Yoga müsste man eigentlich ausüben können, da gibt es auch Übungen für Rheumaerkrankte. Vielleicht musst du nur gewisse Übungen auf die Dauer weglassen.
    Mit einem geschwollenen Knie solltest du dich natürlich sehr schonen, damit du keine dauerhaften Schäden bekommst. Aber wenn es wieder gut ist, kannst du ja deine Tätigkeiten wieder ausüben. Bitte alles in ärztlicher Absprache.
    Und man kann das Knie auch bei Belastungen mit Sportbandagen unterstützen.
    Gute Besserung!
     
  3. Beezkneez

    Beezkneez Mitglied

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    Hallo liebe Nachtigall, danke für die Antwort.
    Ja, aber die Ärzte in der Klinik meinten, ohne die Entzündungswerte im Blut wäre es auch keine Entzündung. Fand das aber auch zu kurz gegriffen, dachte mir gleich schon, dass es auch Entzündungen gibt die man nicht im Blut nachweisen kann...
    Ach mit Tanzen meine ich nur clubben, ich liebe es in der elektronischen Szene wegzugehen (nicht mehr so häufig wie in der Studentenzeit natürlich) und einfach stundenlang zur Musik zu tanzen, nein Sprünge sind meistens nicht dabei, höchstens manchmal Freudensprünge ;) Früher habe ich auhc mal Hip Hop/Jazzdance getanzt, möchte ich auch mal wieder machen, steht aber grade nicht so im Vordergrund bei mir.

    Ja, den Job als Messehostess kann ich eigentlich grade vergessen, bis zu 13 Stunden am Stück herumstehen teilweise noch in Pumps, das wäre die Hölle. Muss wohl erstmal alles absagen und dann hoffen dass ich dort je wieder Jobs bekomme sobald ich wieder fit bin... :/ Es fällt mir so schwer, ein Ziel oder eine Arbeit die ich hatte, loszulassen. :`(
    Und eine Verkäufertätigkeit übe ich aus in einem Souvenirshop, dort stehe ich auch ein bisschen, aber die Schichten sind nur 5 Stunden, und der Auf-und Abbau sind halt ein bisschen hart aber nicht so extrem wie der Messehostessenjob. Hier muss ich weitermachen, ich kann und will mein Team nicht im Stich lassen.

    Ich denke mal, dass ich in der Klinik bei irgendeiner Sportart oder Anwendung falsch belastet habe oder überbelastet habe... Wir haben da viel Yoga und Turnübungen gemacht.... Einmal hatte ich so Schröpfglocken auf den Knien, die sind mir abgerutscht, vielleicht war das nicht gut. Das hört sich bei dir so an wie bei mir! Kann man denn nun irgendwas gegen der Erguss tun? Mit Hausmitteln? Denn den nächsten Termin habe ich erst wieder nächste Woche, habe Angst dass es sich bis dahin noch drastischer verschlimmert.
     
  4. Nachtigall

    Nachtigall Bekanntes Mitglied

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    Bei mir hat an Hausmitteln nur die Retterspitz-Tinktur geholfen. Falls du sie nicht kennst: Es ist eine Kräutertinktur, die ein milchiges Aussehen hat und mit der Hälfte Wasser verdünnt werden muss. Du bekommst sie in der Apotheke. Man macht damit Umschläge, die kann man länger drauflassen, z. B. den ganzen Abend, wenn man gemütlich auf der Couch liegt.
    Und das mit dem stundenlang Tanzen würde ich in Zukunft reduzieren, wo du eh schon Rheuma hast. Man muss sich natürlich von der Krankheit nicht alle Freuden verderben lassen, aber man sollte auch nicht leichtsinnig sein. Und beim Yoga kann man auch kniebelastende Übungen weglassen oder abändern.

    Gerade wollte ich deine Krankenvita aufrufen, aber mit dem Link komme ich in den ganzen Thread und muss anfangen zu suchen, das hab ich dann doch sein lassen. Man kann den Link auch in die Signatur mit einfügen, dann kommt man gleich dahin, wo man will.
     
  5. Beezkneez

    Beezkneez Mitglied

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    Hallo Nachtigall,

    aha das klingt interessant, werde ich mal ausprobieren. Man muss ja leider viel ausprobieren bis man merkt was hilft und was nicht... Ich hatte auch den Eindruck eine Teufelskralle Creme hätte geholfen, hatte davon nur ein Pröbchen, die bestell ich jetzt auch. Eine doofe Frage: Wie machst du das mit dem Wickel? Im Khaus hatten wir da so schicke Mullbinden mit eingewickelten Papierhandtüchern bekommen (für Quarkwickel), zuhause muss ich mich mit Geschirrhandtüchern behelfen... Bei der Tinktur hätte ich Angst dass sie dauerhaft verfärbt werden..?

    Das mit dem Tanzen bricht mir das herz, aber meine Knie haben es ja 10 Jahre lang ohne Knurren und Murren mitgemacht, und da werde ich wieder hinkommen, da bin ich mir sicher! Nur im Moment geht es natürlich nicht. Auch stundenlang auf der couch liegen ist eher nichts für mich, habe ein sehr bewegtes Leben und bin sehr extrovertiert und habe einen großen Freundes- und Bekanntenkreis, da fällt es mir irrsinnig schwer, ans Bett oder die Couch gebunden zu sein, schnüff... Auch meine Bekannten kennen mich ja bis jetzt nur gesund, ich war ja soooo lange gesund.... Das wird eine mega Umstellung und ich werde wahrscheinlich noch viele Tränen vergießen bis ich mich damit abgefunden habe...

    Ich habe soooo Angst vor dem Arbeiten morgen, wenn ich schwere Dinge tragen muss. Hoffe ich pack das und es wird nicht noch schlimmer dadurch. es wäre wie eine Katastrophe für mich wenn ich den gerade angefangenen Job aufgeben muss und mein Team enttäuschen muss, wegen dem Rheuma...

    Wegen der Vita habe ich dir grad ne PM geschrieben, würde mich freuen über n Tipp wo ich das mit der Signatur finde, habe es gestern nicht hinbekommen... Liebe Grüße!
     
  6. Nachtigall

    Nachtigall Bekanntes Mitglied

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    Die Retterspitz-Umschläge mache ich so:
    Ich nehme ein altes Geschirrtuch (keine Sorge, da bleiben keine Flecken) und tauche es in die Tinktur, gut auswringen, dann ums Knie rumwickeln, dann wickle ich noch 2 dicke Handtücher rum, das innere wird sehr feucht, das äußere ist der Schutz für die Couch. Nach ca. einer halben Stunde mache ich den Wickel runter, der ist dann total warm, tauche das Geschirrtuch wieder in die Tinktur und wickle wieder. Das mache ich schon mal 2 Stunden lang.

    Ja, es ist schwierig, sich mit solchen Gegebenheiten zu arrangieren, das hat jede/r von uns hier erlebt, sowohl zu Beginn der Erkrankung als auch bei Verschlechterungen, die den Lebensstil noch mehr einschränken. Es ist eine Art Trauer, durch die man sich durcharbeiten muss, was aber nichts mit Resignieren zu tun hat, sondern man kämpft weiter.
     
  7. Brigid

    Brigid Neues Mitglied

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    Hallo Beezkneez,

    ich habe monatelang einen starken Kniegelenkerguss gehabt, zuerst ohne Schmerzen, später mit sehr starken Schmerzen. Anfangs wurde ich auf Retropattellararthrose 4.Grades behandelt, bis eine Rheumatologin nach fast zwei Jahren festgestellt hat, dass ich unter Spondarthritis leide und nicht die Arthrose, sondern die rheumatische Entzündung für die Schwellung verantwortlich ist. Ich habe auch keine oder nur eine minimale Erhöhung der Entzündungswerte, und habe sehr lange ein nachgewiesen stark entzündetes Knie gehabt . Seit ich die entsprechenden Medikamente (Cortison , Celebrex ,Mtx ) bekomme, ist mein Knie nicht mehr überwärmt, nur noch leicht geschwollen und fast schmerzfrei. Die Beweglichkeit ist nicht wie vorher , aber da arbeite ich dran.
    Jahre zuvor hatte ich einen starken Gelenkerguss im anderen Knie, der letztlich von einer aktivierten Arthrose ( durch Überlastung )kam und nach einer entsprechenden Behandlung durch den Orthopäden mit Diclofenac, Cortison und Punktionen innerhalb einiger Wochen abgeheilt ist.
    Wie Du schon selbst vermutest, sind viele Ursachen möglich und ich wollte Dir nur aufzeigen, das ein Gelenkerguss beides sein kann, Arthritis oder Arthrose. Was mir immer wieder gesagt wurde, dass eine Arthrose kaum jemals so nachhaltige Schmerzen und vor allem starke Schwellungen macht, wie das bei mir der Fall war.
    Leider hat kein Arzt die richtigen Schlüsse daraus gezogen.
    Ich hoffe, Dir kann ein Arzt die richtige Diagnose stellen. Ist es denn ausgeschlossen, das der Gelenkerguss von der schon vorhandenen Polyarthritis kommt ? Nimmst Du Medikamente ?
     
  8. Beezkneez

    Beezkneez Mitglied

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    Nachtigall, danke, habe mir gestern Retterspitz geholt und werde es ausprobieren sobald ich mal dazu komme, länger als 30 min still zu sitzen ;)
    Ja du hast Recht, es ist eine Trauerphase, durch die man durch muss, ich weiß vollkommen was du meinst. Und danach geht das Leben weiter genauso glücklich wie man vorher war und die "Einschränkungen" sind zur Normalität geworden, man nimmt sie kaum noch wahr :)

    Hallo @Brigid,

    Danke dass du deine Geschichte mit mir teilst. All eure Geschichten machen mir Mut.
    Für die Beweglichkeit habe ich damals Physiotherapie bekommen, hat sehr gut geholfen und ich konnte meine alte Beweglichkeit zu 100% (glaube ich) zurück erlangen. Du machst auch Physio?
    Ja, das ist mein größter Wunsch gerade, eine richtige Diagnose :) Nein, ausgeschlossen ist das nicht, dass es die bisher schon diagnostizierte PA ist. Aber es könnte eben auch Arthrose oder etwas anderes sein... Fest steht, was ein MRT letztens festgestellt hat, ist dass der Knorpel leicht verschlissen sei (aber für mein Alter (29) wäre das nicht so ungewöhnlich) und der Hoffa-Fettkörper (kannte ich bis dahin auch noch nicht ;)) sei gereizt. Ob das was mit Rheuma zu tun hat, weiß ich als Laie eben nicht und die Ärzte haben alle verschiedene Meinungen ;) Ich möchte gerne bald im Klaren darüber sein, was los ist, aber das wird schon!
     
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