Wer kennt das noch?

Dieses Thema im Forum "Kaffeeklatsch" wurde erstellt von Neli, 13. August 2014.

  1. Neli

    Neli Optimistin

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    Wenn du nach 1978 geboren wurdest, hat das hier nichts mit dir zu tun... Verschwinde!

    Kinder von heute werden in Watte gepackt..........weiterlesen.

    Wenn du als Kind in den 50er, 60er oder 70 Jahren lebtest, ist es
    zurückblickend kaum zu glauben, daß wir so lange überleben konnten!

    Als Kinder saßen wir in Autos ohne Sicherheitsgurte und ohne Airbags.
    Unsere Bettchen waren angemalt in strahlenden Farben voller Blei und
    Cadmium.

    Die Fläschchen aus der Apotheke konnten wir ohne Schwierigkeiten öffnen,
    genauso wie die Flasche mit Bleichmittel. Türen und Schränke waren eine
    ständige Bedrohung für unsere Fingerchen.

    Auf dem Fahrrad trugen wir nie einen Helm.

    Wir tranken Wasser aus Wasserhähnen und nicht aus Flaschen. Wir bauten
    Wagen aus Seifenkisten und entdeckten während der ersten Fahrt den Hang
    hinunter, daß wir die Bremsen vergessen hatten. Damit kamen wir nach
    einigen Unfällen klar.

    Wir verließen morgens das Haus zum Spielen. Wir blieben den ganzen Tag weg
    und mußten erst zu Hause sein, wenn die Straßenlaternen angingen.
    Niemand wußte, wo wir waren und wir hatten nicht mal ein Handy dabei!

    Wir haben uns geschnitten, brachen Knochen und Zähne und niemand wurde
    deswegen verklagt. Es waren eben Unfälle. Niemand hatte Schuld außer wir
    selbst. Keiner fragte nach 'Aufsichtspflicht' . Kannst du dich noch an
    'Unfälle' erinnern? Wir kämpften und schlugen einander manchmal bunt und
    blau. Damit mussten wir leben, denn es interessierte den Erwachsenen
    nicht.

    Wir aßen Kekse, Brot mit dick Butter, tranken sehr viel und wurden
    trotzdem nicht zu dick. Wir tranken mit unseren Freunden aus einer
    Flasche und niemand starb an den Folgen.

    Wir hatten nicht: Playstation, Nintendo 64, X-Box, Videospiele, 64
    Fernsehkanäle, Filme auf Video, Surround-Sound, eigene Fernseher,
    Computer, Internet-Chat-Rooms. Wir hatten Freunde.

    Wir gingen einfach raus und trafen sie auf der Straße. Oder wir
    marschierten einfach zu deren Heim und klingelten. Manchmal brauchten
    wir gar nicht klingeln und gingen einfach hinein. Ohne Termin und ohne
    Wissen unserer gegenseitigen Eltern. Keiner brachte uns und keiner holte
    uns... Wie war das nur möglich?

    Wir dachten uns Spiele aus mit Holzstöcken und Tennisbällen. Außerdem aßen
    wir Würmer. Und die Prophezeiungen trafen nicht ein: Die Würmer lebten
    nicht in unseren Mägen für immer weiter und mit den Stöcken stachen wir
    nicht besonders viele Augen aus.

    Beim Straßenfußball durfte nur mitmachen, wer gut war. Wer nicht gut war,
    mußte lernen, mit Enttäuschungen klarzukommen.

    Manche Schüler waren nicht so schlau wie andere. Sie rasselten durch
    Prüfungen und wiederholten Klassen.

    Das führte nicht zu emotionalen Elternabenden oder gar zur Änderung der
    Leistungsbewertung.

    Unsere Taten hatten manchmal Konsequenzen. Das war klar und keiner
    konnte sich verstecken.

    Wenn einer von uns gegen das Gesetz verstoßen hat, war klar, daß die Eltern
    ihn nicht aus dem Schlamassel heraushauen. Im Gegenteil: Sie waren der gleichen Meinung wie die Polizei! So etwas!

    Herzlichen Glückwunsch, du gehörst dazu!

    Das hat Melisandra im Jahr 2004 hier ins Forum gebracht!
    Melisandra, wo bist Du? Ich hoffe, es geht Dir gut!


    Viele liebe Grüße

    Neli
     
  2. Tortola

    Tortola Aktives Mitglied

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    1.137
    an neli

    Liebe neli,

    ein ganz tolles Schreiben. Dem ist nichts hinzu zu fügen.
    Ich hab mir das ausgedruckt und möchte es gelegentlich einer Bekannten geben, die meint, sie hätte ein "Wunderkind".

    Meine Enkeltochter soll das auch mal lesen!

    Vielen Dank und Grüße von Tortola
     
  3. Bernstein

    Bernstein Aktives Mitglied

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    1.047
    Liebe Neli,

    auch ich habe überlebt:D:rolleyes::):top::rolleyes:


    LG Bernstein:)
     
  4. kroma

    kroma Dermatomyositis

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    Bayern/ am grünen Fluss
    Bin auch eine Überlebende - sogar aus den 40ern :D
    Und den Text finde ich einfach wunderbar und sowas von zutreffend! :top:
     
  5. Neli

    Neli Optimistin

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    Rheinland
    Ich bin ja noch aus den 30er-Jahren,
    wir waren aus Oberschlesien geflohen und meine Mutter
    war Kriegerwitwe mit 5 Kindern.

    Obwohl wir sehr wenig Geld hatten, wollte meine Mutter,
    dass wir trotz Schulgeld die Höhere Schule besuchten.
    Damals musste da noch eine Aufnahmeprüfung gemacht
    werden und das Schulgeld kostete bei fünf Kindern 8 DM pro Kind.
    Das war eine so hohe Summe für uns, dass meine Mutter
    immer wieder diesen Betrag stunden lassen musste.
    Darüber habe ich heute noch Unterlagen.

    Was ich aber erzählen wollte:

    Am Tag der Prüfung machte mir meine Mutter ein Extra-Frühstück
    mit Ei. Das sollte gut fürs Gehirn sein!

    Ich habe heute noch das Zeugnisheft mit dem Vermerk

    "Aufgenommen in die Sexta"

    Das können sich die heutigen Kinder sicher nicht mehr vorstellen.

    Viele liebe Grüße

    Neli

     
  6. Clödi

    Clödi Bekanntes Mitglied

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    Ich muss gerade daran denken, wie ich als sechste Person im Auto auf dem Beifahrersitz zwischen den Beinen von meinem Opa geklemmt habe.
    Keiner war angeschnallt und mein Vater hatte das ein oder andere Bierchen getrunken, weil Oma schließlich Geburtstag gefeiert hatte.

    Hurra, ich lebe noch:D!
     
  7. Louki

    Louki Fibro

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    Und ich saß im Kofferraum vom Trabant- Kombi. :)
     
  8. Julia123

    Julia123 rheumatic pixie

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    Kleinstadt in Oberfranken
    unsere Maedchenbande hat Huetten im wald gebaut .... ohne Aufsicht eines Erwachsenen .... wir haben Heidelbeeren und Preiselbeeren gepflueckt und gegessen, ohne Angst vor dem Fuchsbandwurm zu haben und auf einem Bauernhof im Heu geschlafen ..... Unsere Sommerferien hatten immer einen Hauch der Freiheit von Pippi Langstrumpf ..... herrlich!
     
  9. Kati

    Kati Bekanntes Mitglied

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    Ich bin aus den frühesten 70ern also eher jung :D.
    Aber auch ich war den ganzen Tag außer Haus. Spielte mit 8 Jahren mit Jungs, die 18 waren und uns "Kleine" brauchten, um Unfälle zu simulieren. Wir fuhren also alle langsam mit dem Rad die Strasse entlang. Der erste kippe um und alle anderen natürlich auch.
    Ich hatte einen tiefen Schnitt im Bein. Natürlich erst beim 100sten Unfall. Wurde nicht genäht.
    Meine Mutter sagte: bis Du heiratest ist es vorbei.
    Sie meinte: mach doch bei diesen Spielen nicht mit. Ich hab trotzdem wieder mitgemacht...

    Vermutlich habe ich deswegen (noch) nicht geheiratet. Man sieht es nämlich noch!:vb_cool:

    Ja, die Sache ist so wahr. Und ich glaube, wir waren so glücklich, viel glücklicher als die Kinder heute.
    Und mit Träumen, Wünschen und soooo viel Lust uns selbst und die Welt zu verändern. Etwas im Leben zu erreichen.
    Heute scheinen mir schon Kindern ohne Motivation… ohne "Lust auf Leben".

    Kati
     
  10. ElkeSt

    ElkeSt die Sonnensüchtige

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    Kofferraum im Trabant-Kombi kenne ich auch. :D
     
  11. Louki

    Louki Fibro

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    Sa.- Anhalt
    Unsere Sommerferien begannen nach dem Aufstehen fast immer mit einem handgeschriebenen Zettel von der Mutti, was so die Aufgaben des Tages waren,
    wie z.B.:
    bestimmte Beete im Garten vom Unkraut zu befreien,
    Kinderzimmer aufräumen,
    Wischen/ Staub saugen,
    einkaufen,
    abwaschen/ abtrocknen,
    Leergut wegschaffen,
    oder Straße fegen.

    Dafür erhielten wir einen Bonus fürs Kino oder Schwimmbad.
    Denn das Taschengeld reichte für nicht mehr als ein Eis pro Woche.
     
  12. Juliane

    Juliane Neues Mitglied

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    Weserbergland
    Tach zusammen!


    ...und in die "Batze" sind wir mit dem Rad gefahren- 15km eine Tour!

    (Batze = Badeanstalt)

    Einmal hatte ich mein Deutsch- Hausheft vergessen, der Lehrer konnte echt fies werden.
    Also bin ich die 12km mit dem Rad nach Hause gefahren und mit Heft wieder zurück.
    36km am frühen Morgen, das verlang mal heute, ohne Auto.
    Wahrscheinlich müßte Mama nach Handy- Anruf das Heft vorbei bringen.

    Wir hatten es echt schwer- und sooo schön!

    Meine Kinder (´82 und ´85 geb.) sind hier auf´m Dorf groß geworden.
    Wurde wer erwischt gab´s nen Anranzer vom Nachbarn usw.
    Nie wäre ich auf die Idee gekommen mich darüber zu beschweren.

    Möchtet Ihr heute Kind/ Jugendlich sein?

    Dicke Nein von mir,

    LG Juliane.
     
  13. Ruth

    Ruth Bekanntes Mitglied

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    Ort:
    württemberg
    Da schliess ich mich mal an, ich bin ´51 geboren. Obwohl ich in der Stadt aufgewachsen bin, konnte ich viel draussen spielen, wir waren meist eine ganze Gruppe von Kindern. Gut erinnern kann ich mich, dass wir öfters zu mehreren mit den Rollern "Ausflüge" in andere Sadtteile gemacht haben, was unsere Eltern nicht wissen sollten. Oder in Ruinen (vom Krieg waren noch ein paar wenige da) spielen, natürlich streng verboten!
    Meine Mutter hat mir erzählt, dass sie mich öfters im Kinderwagen vor die Haustür gestellt hat - heute undenkbar!
    Das "grösste Abenteuer" war für mich, als ich im letzten Kindergartenjahr mal den Vormittagskindergarten geschwänzt habe. Das war nur möglich, weil ich das letzte Stück vom Weg alleine gehen durfte. Ich bin dann einfach einen Kindergartenfreund abholen gegangen von daheim, und wir sind den Vormittag rumgestromert, in den Stadtpark gegangen etc. Dabei bin ich dann in eine Pfütze gefallen, und irgendwelche grösseren Kinder haben uns geärgert. Das war dann schon nicht mehr ganz so lustig;-)
    Eigentlich kannte ich schon die Uhr, aber wohl noch nicht so ganz richtig, denn ich wollte meine Mutter schon eine Stunde zu früh von der Arbeit abholen (sie kam mittags zum Essen heim so wie ich auch). Ich weiss heute noch, wie meine Mutter dann zu den Arbeitskollegen erstaunt sagte "Ach, geht meine Uhr falsch, ist es schon so spät?". Naja, so flog es dann auf...;-))
    Unsere älteren Kinder sind ´74 und ´76 geboren. Ich finde, auch da konnte man sie noch gut alleine draussen spielen lassen. Wir wohnten damals im Hochhaus. Den Grossen habe ich auch manchmal im Kinderwagen vor dem Laden stehen lassen. Heute nicht vorstellbar!
    Später hat unser Grosser viel mit Freunden im Wald gespielt (wir waren umgezogen). Das hätte ich schon bei unserer Tochter, 9 Jahre später, nicht mehr erlaubt.
    Unsere Jüngste ist dann ´83 geboren. Sie war eine der wenigen, die die letzten Kindergartenjahre alleine gehen durfte. Die meisten wurden schon gebracht und geholt.

    Aber mal was anderes: ich denke, die Kinder und Jugendlichen heute kennen es ja nicht anders. Bestimmt sind sie genauso glücklich (oder unglücklich) wie die Kinder in früheren Zeiten. Es ändert sich eben alles.
    Liebe Grüsse,
    Ruth
     
  14. Frau Meier

    Frau Meier Guest

    Ich mag mich auch anschließen:

    Wir sind noch zu Ostern eingeschult worden; mein zweites und drittes Schuljahr waren Kurzschuljahre (Ostern 1966 - 30.11., 1.12. bis Juni 1967), weil der Schuljahresbeginn ab 1967 auf Spätsommer umgestellt wurde. Daher kam ich schon mit neuneinhalb Jahren in die fünfte Klasse.

    Wir haben damals in der Nachbarschaft noch große wilde Wiesenflächen und Kornfelder gehabt (heute komplett Wohngebiet), Kirschbäume (auf denen wir natürlich rumgeturnt sind und Kirschen geklaut haben) und am Ende der Straße - damals noch "Sackstraße" bis zur Wiese - unseren Sandkasten natur. Später haben wir mit allen Kindern zwischen 6 und 14 abends Verstecken und Nachlaufen gespielt; im Sommer haben wir "Spiel ohne Grenzen" (kennt das noch jemand??) mit eigenen Spielen veranstaltet - Eierlaufen mit einem Tischtennisball im Suppenlöffel, Sackhüpfen etc.; Kästchenhüpfen auf der Straße, Kästchen mit gefundenen Kreidesteinen gemalt. Gummitwist bis in die 5. Sprungetage.
    Mit einer Freundin habe ich aus Stoffresten Klamotten für unsere barbieartigen Puppen (echte Barbies hatten wir nie) genäht; mit einer anderen Freundin kochten wir für unsere Puppen aus Sauerampfer, Wilderdbeeren und Apfelstücken Suppen - die wir natürlich stellvertretend selbst essen mussten...
    Im Kindergarten (das werde ich nie vergessen!), von katholischen Ordensschwestern geleitet, hatten wir einen großen eckigen Swimmingpool, in dem wir im Sommer Badetage veranstalteten. Einmal saß in einer Nische des Beckenrandes ein Frosch, als wir im Wasser waren. An Ostern wurden ein paar hundert Meter weiter um eine Kapelle herum Ostereier gesucht - wie stolz waren wir, wenn wir EIN Osterei hatten :)

    Im Winter hatten wir auf abgelegenen, teils ziemlich abschüssigen Straßen Schlittenfahrten von zwei Starthöhen (Mittelstation und Bergstation würde man heute sagen) veranstaltet. Einmal bin ich mit dem Schlitten auf einer wilden Route im Wald mit vielen Wurzeln und Biegungen nicht mehr ganz rum gekommen und in einen Baum gekracht - ich blieb unversehrt, der (sehr alte) Schlitten erlitt einen "Leisten"bruch :D

    In der Grundschule (hieß damals Volksschule) hatten wir noch richtig alte Dielenböden, die gewachst und gebohnert werden mussten, und ergonomisch günstigere Pulte (immer für zwei) mit Tintenfassvorrichtung in der Mitte. Unser damaliger Pastor schlug gerne seine bevorzugten Opfer (zwei "Flüchtlingskinder" aus Schlesien) mit dem Rohrstock - heute undenkbar. Die streng katholischen Eltern hätten nie dagegen aufbegehrt, meine hätten das zu Recht nicht geduldet.

    Wir hatten noch Singen und Schönschreiben als Fach in der Schule, und es gab in der Pause Schulmilch, die immer vorab und wochenweise für ungefähr 1 DM bei der Frau des Hausmeisters bestellt und in Glasflaschen mit Aluhülse verschlossen geliefert wurde (Milch kalt, warm oder "Caucau", wie sie immer sagte)

    Es gäbe noch so viel zu erzählen.....Löwenzahn von der Kuhweide, selbst eimerweise in manchmal 1-3 Stunden Arbeit geerntet, aufwändig geputzt und zu Salat verarbeitet - eine Köstlichkeit, in die ich mich im Frühjahr immer hätte knien können!! Es ist so schade, dass das heute nicht mehr geht - der Zuchtlöwenzahn hält keinem Vergleich stand.

    Naja; ich will es mal dabei belassen, Andere wollen auch noch erzählen :D

    Schönen Abend für euch alle, liebe Grüße,
    Frau Meier

    P. S. Eines noch: einen eigenen Fernseher hatte niemand von uns; meine Eltern haben unseren ersten gemeinsamen Fernseher (natürlich schwarz-weiß!) gekauft, als ich knapp 14 war - zuvor mussten wir bei Oma und Opa mitgucken, wenn es denen passte. Meine Tochter (jetzt 23) hatte nie einen eigenen Fernseher und nie eine Playstation ;)
     
    #14 14. August 2014
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 14. August 2014
  15. Clödi

    Clödi Bekanntes Mitglied

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    8.142
    @Ruth

    Bin der selben Ansicht wie du. Unsere Kinder heute sind genauso glücklich, denn frühere Zeiten kennen sie einfach nicht. Und wir sehen vieles von damals auch durch eine rosarote Brille. Ich bin mir sicher, dass früher nicht nur in den Schulen, sondern auch zu Hause viel mehr Kinder misshandelt wurden. Das war doch zu einer bestimmten Zeit noch gar nicht strafbar und wurde einfach toleriert. Wer würde heute schon erzählen, dass er selber davon betroffen war? Da erinnert man sich lieber an alles Schöne.
     
  16. anurju

    anurju anurju

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    Im schönen Rheinland
    Hallo zusammen,

    Danke liebe Neli für diesen schönen Thread. Viele Dinge darin erkenne ich wieder - erinnere mich an ausgiebiges Spielen draußen - von Gummitwist über Hüpfkästchen, Fischer-Fischer-wie-tief-ist das Wasser bis zu Indianer spielen im Wald (wo böse Jungs uns auch mal angebunden und dann absichtlich "vergessen" hatten - das war gruselig - aber als es dunkel wurde, haben sie doch ein Einsehen gehabt und uns befreit).

    Aber ich muss auch sagen, dass die Jugend heute - zumindest wenn man etwas mehr im Grünen wohnt - nicht (komplett) sooo anders ist.
    Meine Tochter hat den größten Teil ihrer Kindheit draußen mit Freunden gespielt, am liebsten im benachbarten Wald, wo sie Häuser bzw. eine ganze kleine Häusergruppe gebaut, die Natur erkundet, den Bach gestaut (an dem wir wohnen...) und unsagbar viel Freude erlebt hat.
    Noch immer - mit 13 - ist sie bevorzugt draußen - hat zwar auch ein Handy - aber das findet dann kaum Beachtung.

    Ich denke, es kommt sehr darauf an, wo man wohnt und wie man den Kindern die Liebe zur Natur vorlebt... bzw. welche Freunde sich so finden.
    Jedenfalls bin ich sehr dankbar dafür, dass meine Maus so aufwachsen kann...

    Liebe Grüße von anurju :)
     
  17. Mni

    Mni Bekanntes Mitglied

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    2.474
    oh wie schön!

    Danke, liebe Neli,
    freu mich riesig, wieder von Dir zu lesen!

    Bin selber nur noch selten hier....

    viele liebe GRüße allen hier! mni
     
  18. Faustina 24

    Faustina 24 Bekanntes Mitglied

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    Beiträge:
    1.362
    Hallo,

    ja, das ist ein wunderschöner Thread und man kann so herrlich in Erinnerungen schwelgen.:)

    Im Auto mitfahren ohne Sicherheitsgurt war normal, wann immer es möglich war, waren wir draußen zum Spielen und es waren immer genug Kinder da. Wir sind durch Wald, Wiesen und Weinberge gestromert und wenn es abends 6 Uhr geläutet hat, sind wir nach Hause.

    Nach dem Abendessen sind wir im Sommer wieder alle draußen gewesen und haben verstecken oder Federball gespielt.

    Man konnte bei seinen Freunden einfach klingeln oder die Haustür war eh offen. Beim Essen wurde einfach ein Teller mehr auf den Tisch gestellt, wenn man jemand mitbrachte oder selbst bei anderen war.

    Kleine Wunden wurden mit Spucke behandelt und als ich einmal im Badeanzug in die Brennnesseln gefallen war, haben mich die älteren Kinder einfach in den Brunnentrog bei meinen Großeltern gesetzt, um die Blasen zu kühlen.

    @ Frau Meier: kann gut sein, dass wir der gleiche Jahrgang sind, die Kurzschuljahre hatte ich nämlich auch zur gleichen Zeit!

    Ich denke auch nicht, dass die Kinder heute weniger glücklich oder zufrieden sind als wir es waren. Es ist eben heute anders und sie kennen es ja nur so.
    Unsere Kinder waren auch oft draußen,sie sind inzwischen erwachsen. Sie konnten noch auf der Straße spielen, sind auf Bäume geklettert und in den Bach gefallen, sie waren oft sehr schmutzig, wenn sie abends heimkamen.
    Sie sind die ersten 4 Schuljahre hier in die Dorfschule gegangen, jeder kannte jeden und der Lehrer hat oft, wenn tagelang schlechtes Wetter war am ersten schönen Tag als Hausaufgabe "draußen spielen" aufgegeben. Trotzdem haben alle unsere Kinder den Übergang auf´s Gymnasium geschafft ohne Probleme. Sie hatten auch nie einen vollen "Terminkalender".

    Liebe Grüße
    Faustina
     
  19. Johanna Nielsen

    Johanna Nielsen Neues Mitglied

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    Ich bin 1953 geboren, wir haben Murmeln gespielt, Gummihopser und dergleichen.

    Was war ich abends eingemodert, meine Mutter sagte immer zu mir aus dir hätte echt ein Junge werden können.

    Ja, wirklich den Röcke und Kleider sind heute noch nicht so richtig mein Ding!

    Ich hatte eine sehr schöne Kindtheit,


    Liebe Grüße aus Hamburg von Johanna-Beate!:fish2::fish:
     
  20. kaufnix

    kaufnix Mitglied

    Registriert seit:
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    Ort:
    Zentralbayern
    Schreibe mal schnell aus den USA. Wir waren gestern mal Babyartikel einkaufen. Und was gibt es da; eine Wickelauflage mit Sicherheitsgurt. Wie sind nur meine Kinder ohne diese Sicherheitsgurte gewickelt worden?
     
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