neuerdings Einmischung von KK und MDK

Dieses Thema im Forum "Krankenkassen und Pflegeversicherung" wurde erstellt von bise, 12. Juli 2014.

  1. bise

    bise Neues Mitglied

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    geht euch das eigentlich auch so?
    bin ich (k)ein einzelfall?

    unterstützt bzw. informiert durch den MDK mischt sich die krankenkasse in den ablauf meiner behandlung ein, informiert mich allerdings nicht darüber sondern wendet sich an den sozialdienst.

    mühsam habe ich eine balance zwischen noch ertragbaren schmerzen, dämmung der entzündungswerte und medikonsum erreicht.
    ich bekomme 3 x die woche sc spritzen, weil ich wg der deformierten finger nicht selber spritzen kann (2x enbrel, 1 x mtx). die spritzerei gestaltet sich immer komplzierter (bin nur noch knochen mit haut). bislang hat die spritzerei die kk als notwendige häusliche krankenpflege immer bewilligt. doch nun hat da eine wohl noch junge sachbearbeiterin der kk dem mdk den vorgang vorgelegt, ob kosten eingespart werden können. der doc des mdk empfahl, alle spritzen gleichzeitig bei einem wöchentlichen besuch. mir teilte man diese entscheidung wohlweislich nicht mit. oh nein, man schickte mir stattdessen einen bewilligungsbescheid über 3 x spritzen die woche. dem sozialdienst gegenüber erklärte die kasse die kostenübernahme für 1 x die woche. dieser wiederum informierte umgehend den hausdoc, der die verordnung ausgestellt hatte und bat um entspr. abänderung. der haus doc war beunruhigt und so alarmiert, er rief den rheuma doc an. letzterer war nicht da, also anruf bei seinem stellvertreter; ausserdem anruf in in 2 apotheken und bei herstellerfirmen, ob dies ginge. von allem wusste ich nix, absolut nix. ich erfuhr nur vom sozialdienst, dass er nicht kommen könne.
    mir schwante böses und so rief ich bei der kasse über die hotline nr. an. die sachbearbeiterin erklärte mir die situation, ich war baff. ich liess ein donnerwetter los. es ist äusserst schwierig, einen pflegedienst zu finden, der zu mir rauskommt. der hausdoc ist nicht per pedes sondern nur mit öffentl. verkehrsmitteln zu erreichen. denn seit mein alter haus doc die praxis dicht gemacht hat, hat sich kein nachfolger gefunden. überall fehlen nachfolger des haus doc hier im raum. junge ärzte? wo hier?
    was bilden sich kasse und mdk eigentlich ein?

    hintergrund wie ich im laufe des telefongesprächs herausfand: mtx ist nix besonderes und die biologicals sind doch harmlos, folgt allein schon aus dem namen.
    ein doc segnet das ab, ohne nachzudenken.

    gruss
     
  2. Clara07

    Clara07 Aktives Mitglied

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    Hallo bise,

    dass hört sich gruselig an. Die meisten KKs arbeiten nur noch mit "Angelernten". Sachkenntnis kann man da nicht erwarten. Sie arbeiten nach vorgeschriebenen, vereinfachten Handlunsanweisungen. Der MdK muss entscheiden und dein Doktor eventuell in Widerspruch gehen.

    Frage ist doch:
    1. Kannst du selber spritzen?
    2. Kannst du zum Arzt fahren und zurück, um dir die Spritzen holen?
    3. Geht das mit den Medikamenten alle auf einmal?

    Die Antworten kannst du dir selber geben. Die Krankenkasse muss sie allerdings von deinem Arzt erhalten.

    Und ja, Anfragen von Krankenkassen zu medizinischen Belangen an den Sozialdienst kenn ich seit Jahrzehnten. Das ist natürlich ein Schwachsinn. Sozialarbeiter/Sozialpädagogen haben Sozialarbeit und Sozialpädagogik aber keine Medizin studiert. Von daher müssen sie bei so etwas immer auf die Ärzte verweisen.

    Dass die KKs nicht direkt den Patienten anschreiben, sondern sich an Ärzte und Pflegedienste wenden, ist ein Erfolg. Früher kriegte der Patient die Ablehnung vor den Bug geknallt und musste sich selber kümmern. Was oft nicht gelang, zu Verschlimmerung der Krankheit oder sogar zu Selbstmorden führte. Heute sollte der Arzt die Information kriegen. Er hat die Maßnahme verordnet und ist in der Verantwortung. Patienten wären nur noch in Panik, wenn sie wüssten, was alles an Anfragen und Ablehnungen von der Kasse kommt. Das Ergebnis müssen sie dann allerdings doch erfahren.

    Versuch dich zu beruhigen. Es ist das gewohnte Krankenkassen-Vorgehen. Wieder eine Anfrage. Die Ärzte kennen das. Sie ärgern sich über den Schreibkram. In der Zeit könnten sie 3 weitere Patienten behandeln. Deutschland verblödet in Sex, Fußball und Schmollmund-OPs. Sorry. Ich guck mir trotzdem gleich das Spiel an. ;)

    Liebe Grüße
    Clara
     
  3. bise

    bise Neues Mitglied

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    @ Clara 07

    das mag ja alles okay sein. doch warum mir die bewilligung schicken? mein (neuer) haus doc ist m.e. schlichtweg überfordert mit den basis medis. er kennt sie nicht, hat auch sonst keinen rheuma patienten, er stellt nur die verordnung aus.

    das schlimme an der ganzen geschichte ist:
    ich habe schon viele versuche hinter mir, die medis kompakter einzusetzen. geht alles aus der krankenakte hervor. ferigspritze konnte ich nicht vertragen. 50 ml etanercept einmalig die woche reichten nicht über die woche, spätestens nach 5 tagen setzten die schmerzen ein, folglich blieb es bei 2 x 25 ml.
    mtx per tablette schlägt bei mir nicht mehr an. geht nur per
    spritze. gleichzeitig gegeben? nein danke. dann juckt und brennt es für mich einfach zuviel.
    selber spritzen? das geht nicht mehr. ein blick auf meine hände genügt.
    doch warum soll nicht der patient erneut geärgert werden?

    alles schon lange bekannt bei der kasse...

    nur jetzt kriege ich noch das problem mit dem sozialdienst aufgehalst; hoffentlich streichen sie mich nicht aus ihrer liste raus. patienten gibt es genug, die deren hilfe benötigen. warum sollen sie dann zusätzl. zeit für verwaltung investieren? das wird ihnen nicht bezahlt.

    was mich am meisten wundert ist, dass ein arzt des mdk so etwas überhaupt vorschlägt, ohne vorher nachzufragen.

    lg
     
  4. Clara07

    Clara07 Aktives Mitglied

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    Hallo Bise,

    mir macht es auch Angst, dass Ärzte so wenig Zeit haben, nichts mehr nachlesen können, viele nur auf Geld und viel Freizeit sehen. Die wenigen, die noch arbeiten, sind total überlastet. Dabei geht es mir gesundheitlich noch besser.

    Ich habe mir abgeschminkt vorauszusetzen, dass Herr Doktor mich nach 10 Jahren zur Genüge kennt.
    Ich muss ihn erinnern, sagen, dass doch vor einem Jahr beim Belastuns-EKK ein schlechter Wert war. Ich übe schon vorher zu hause, wie ich das akzeptabel rüberbringen kann. Dann wird in den Akten gewühlt und nachgelesen...oder auch nicht.

    Mein Vorschlag für dich wäre,
    du notierst dir in Ruhe Arumente, weshalb das mit einmal Spritzen die Woche nicht geht.
    Vielleicht kannst du dann noch auf Untersuchunsergebnisse, Beipackzettel oder Internet-Seiten hinweisen.
    Du kannst deinem Sozialdienst telefonisch kurz (lass die nicht diskutieren) mitteilen, dass du Ihnen Argumente per mail schickst, damit sie nochmal mit dem Hausarzt reden können. Denn so geht es nicht.
    Später beim Hausarzt nachfragen, ob da schon was passiert ist.

    Wer kann sonst noch helfen, falls die sich weigern, was ich höchst unverschämt finde:
    VdK?
    Patientenberater? (findet man auch auf Seiten der Ärztekammer, der kreisstadt oder so)
    Rheumaliga?
    Notfalls schriftliche Beschwerde an die Krankenkasse.

    Dein Schimpfen am Telefon find ich gut.
    Ich drück dir die Daumen
    Clara
     
  5. bise

    bise Neues Mitglied

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    @ Clara 07,
    ich glaube, wir reden etwas aneinander vorbei.

    die kasse gemeinsam mit dem doc des mdk versucht hier zu lasten des patienten eine ganz linke nummer auszuprobieren.

    der bescheid ging an den sozialdienst, der die spritzerei erledigt. die 3 spritzen wurden überhaupt nicht infrage gestellt, doch bitte schön, abgerechnet wird nur 1 x spritzen in der woche.
    ich erhielt einen positiven bescheid über 3 x spritzen in der woche. wogegen soll ich widerspruch einlegen; bin doch positiv beschieden worden?
    die docs erhielten keine nachricht. es würde mich auch sehr wundern, wenn ein doc des mdk das langjährige behandlungkonzept eines fachdocs infragestellen würde, ohne irgendwelches hintergrundwissen mal ganz abgesehen von der evtl. nicht vorhandenen/erworbenen fachkompetenz.
    wogegen sollen die docs widersprechen? sie haben keinen bescheid erhalten.

    der sozialdienst erwartet eine neue verordnung, die der bewilligung angepasst ist. er will nicht für lau arbeiten (was die kasse erhofft?). er handelt nur auf ärztl. anweisung. er wird keinen widerspruch einlegen.
    warum sollte er auch!

    ich werde bei der kasse höchstpersönlich vorstellig werden und nachfragen, was ich ihrer meinung nach tun soll?
    sicherlich gibt es genügend alternativen, die werde ich auch aufzeigen. diese sind alle für die kasse teurer. doch vielleicht will die kasse genau dieses erreichen?

    mittlerweile nehme ich es mit humor, bin schon etliches von der kasse gewöhnt.

    lg
     
  6. Clara07

    Clara07 Aktives Mitglied

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    Hallo Bise,

    Das muss dann wohl sein. Ich will dich auch nicht nerven. Wünsche dir, dass sich dein Problem löst. Du hast mit der Krankheit schon mehr als genug zu schaffen.

    Liebe Grüße
    Clara
     
  7. bise

    bise Neues Mitglied

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    inzwischen hat sich die angelegenheit erledigt.
    wie sich mittlerweile herausgestellt hat, war KEIN doc des mdk daran beteiligt.
    eine übereifrige sachbearbeiterin der kasse hatte geglaubt, dass in meinem fall doch mal einsparungen möglich seien.

    kein wort der entschuldigung.

    sollte euch so ähnliches auch mal passieren, wehrt euch und v.a. bittet um eine ärztl. stellungnahme der kasse, dass und warum vom behandlungskonzept des behandelnden arztes abgewichen werden sollte.

    immer wieder dieser so überflüssige ärger!!!!

    gruss
     
  8. Juliane

    Juliane Neues Mitglied

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    Gott sei´s gelobt, getrommelt ........ usw.!

    Wieder mal unnötiger Kram, aber doch noch die Kurve gekriegt.

    Freu mich für Dich, bise!

    LG Juliane
     
  9. Clara07

    Clara07 Aktives Mitglied

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    Freut mich, Bise. :top:

    LG
    Clara
     
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