RA und Kinderwunsch - Vorgehensweise?

Dieses Thema im Forum "Rheuma und Schwangerschaft" wurde erstellt von nadine1985, 10. Juni 2014.

  1. nadine1985

    nadine1985 Neues Mitglied

    Registriert seit:
    5. April 2014
    Beiträge:
    2
    Hallo zusammen,

    bei mir wurde vor kurzem RA diagnostiziert. Die RA beschränken sich momentan "nur" auf eine morgentliche Steifigkeit der Fingergelenke.(lässt nach kurzer Zeit nach). Ansonsten habe ich keinerlei Schmerzen.
    Meine Entzündungswerte liegen laut meinem Rheumatologen im Normbereich, der Rheumafaktor allerdings bei ca 300.
    Im Augenblick, nehme ich nur Prednisolon 5mg.
    Nun hat er mir als Basismedikament MTX empfohlen, da dies der "Leitfaden" einer RA Behandlung ist.
    Da wir einen aktuellen Kinderwunsch haben (1. Kind, ich bin 29J.) stellt sich nun die Frage, wie wir vorgehen sollen:
    - erst mit dem MTX beginnen, dieses nach ca 1 Jahr wieder absetzen und dann mit der Kinderplanung beginnen
    oder
    - jetzt mit der Kinderplanung beginnen und erst danach mit der MTX Einnahme zu starten.
    Was habt Ihr für Erfahrungen diesbezüglich?
    Welche Basismedikamente habt ihr vor/während einer Schwangerschaft genommen?

    Im Vorraus vielen Dank für Eure Hilfe/Unterstützung

    LG Nadine
     
  2. streetdog

    streetdog Neues Mitglied

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    Beiträge:
    15
    Hallo Nadine,

    ich bin auch 85 geboren und habe letztes Jahr einen Sohn bekommen (er ist jetzt 9 1/2 Monate alt).
    Ich habe seit meinem 4 Lebensjahr Rheuma und habe während meiner Abitur- und Ausbildungs-/Studiumszeit MTX genommen, weil ich in dieser Zeit so wenig wie möglich Schmerzen haben wollte um im Lernen nicht eingeschränkt zu sein.
    Da mein Kinderwunsch immer größer wurde, habe ich schon 1 Jahr vor dem Absetzen der Pille das MTX abgesetzt. Ich habe in dieser Zeit mit Prednisolon "schongliert". Kam ein Schub, bin ich damit hoch, ansonsten bin ich auch wie du mit 5 mg gut zurecht gekommen. Mit MTX war ich zwar viel beschwerdefreier, aber mein Kinderwunsch war doch sehr groß, so dass ich das gerne in Kauf genommen habe. Leider hat es mit dem Schwanger werden nicht sofort geklappt - wir haben 1 1/2 Jahre auf einen positiven Test gewartet. Somit war ich dann schon 2 1/2 Jahre ohne MTX und die Schübe hatten sich immer mehr gehäuft und kamen in immer kürzeren Abständen. Die Zeit war nicht leicht für mich, da wir uns so sehr ein Kind wünschten und ich auch Angst hatte, dass es mit am Rheuma liegt, dass es einfach nicht klappen möchte. Aber dazu habe ich schonmal in einem anderen Thread hier im Forum geschrieben. Schon bevor ich den positiven Test in der Hand hatte, ging es mir plötzlich viel besser wie sonst. Ich würde mal sagen, ab dem Zeitpunkt der Einnistung bin ich komplett beschwerdefrei. Das Prednisolon habe ich dann ganz langsam abgesetzt. Seit dem nehme ich keine Rheumamedikamente mehr. Ich muss dazu sagen, dass ich immer noch stille, zwar nicht mehr so viel, da unser Zwerg schon viele Mahlzeiten mit Beikost ersetzt hat, aber nachts, morgens und vor dem Mittagsschlaf lege ich ihn noch an. Ob es daran liegt dass es mir so gut geht weiß ich nicht, aber es ist meine Vermutung, da ich auch noch keinen Zyklus habe und das ganze (bei mir zumindest) ja schon nach einer hormonellen Geschichte klingt.

    Somit würde ich dir raten, jetzt sofort mit dem Kinderwunsch zu beginnen. Erstens weil es dir grad relativ gut geht und zweitens, weil man nie genau sagen kann ob es sofort klappt oder du nicht auch 2 Jahre oder so warten musst. Letztendlich ist es natürlich deine/eure Entscheidung, aber ich kann jedem nur raten, dass man nicht davon ausgehen darf, dass es sofort klappt.
     
    Martini1337 gefällt das.
  3. Doegi

    Doegi Der Alex
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    Am Niederrhein
    Hallo Nadine,

    ich würde Dir auch empfehlen, das Kind möglichst jetzt vor dem MTX zu bekommen (sofern das so schnell klappt), denn im Augenbilck scheint Deine Erkrankung ja noch relativ leicht ausgeprägt zu sein (wer weiss, was in 5 Jahren ist), und ausserdem hört man immer wieder, dass bei einigen Patientinnen die Symptome während der Schwangerschaft auch viel besser werden. Besprich das am besten auch mal mit Deinem Rheumatologen.
     
  4. SaMi77

    SaMi77 Neues Mitglied

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    8
    Hallo Nadine,

    ich schließe mich meinen Vorrednern an.
    ich habe auch letzten Herbst nach langer Beschwerde- und Medikamentenfreiheit wieder einen Schub bekommen.
    Da wir uns noch ein Kind wünschen, hat die RA nur Prednisolon angesetzt.
    Nachdem ich auf 7mg war (später dann 5mg und derzeit arbeite ich mich auf 4mg runter) hab ich mir die Mirena ziehen lassen. Ich wurde im ersten Zyklus schwanger.
    Mit MTX hätte ich mindestens ein Jahr "verloren". Ich bin allerdings schon 37. Da fallen die Jahre doch mehr ins Gewicht als bei Dir!
    Aber da Du nich weißt, wie sich Dein Rheuma entwickelt, würde ich auch sagen: Jetzt!

    Viele Grüße
    Sam
     
  5. ANN80

    ANN80 Neues Mitglied

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    3
    Hallo Zusammen,

    wenn Deine Schmerzen zur Zeit noch gut aushaltbar sind, bekomme erst ein Baby, würde ich sagen.

    Ich habe seit 3 Jahren Rheuma, bin 33 Jahre und wollte nun auch Kinderplanung betreiben.
    Ich habe das Biological Roactemra abgesetzt vor 4 Monaten.
    Es gibt wohl auch Medikamente die man während der Schwangerschaft nehmen darf (Sulfasalazin) und Kortison. Aber ein gutes Gefühl habe ich dabei dennoch nicht.

    Es gibt wohl keine Studien zu den Medikamenten bei Schwangerschaften, daher sagt man, man solle sie früh genug absetzen. Und bei Sulfasalazin haben Sie zwar mehr Erfahrung mit Schwangeren, jedoch steht in dem Beipackzettel auch dass man es nicht nehmen soll. Da kommt man auch durcheinander :)

    Eine Bekannte, ebenfalls mit Rheuma und sehr starken Schmerzen, hat sich entschieden das MTX erst nach dem Stillen erstmalig einzunehmen.
    Es kommt immer darauf an wie man sich selber fühlt und wie man mit den Schmerzen umgehen kann.

    Viel Glück!!!!!!!!!!!!!!!!!!
     
  6. Quietschie

    Quietschie Mitglied

    Registriert seit:
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    Beiträge:
    90
    Hallo Nadine,
    ich bin in einer ähnlichen Situation. Bin vor ziemlich genau einem Jahr auf Sulfasalazin eingestellt worden, das Cortison sollte ausgeschlichen werden. Vor etwas mehr als einem halben Jahr hatte ich für meine Verhältnisse einen sehr starken Schub und auch meine Rheumatologin wollte mich zunächst auf MTX umstellen. Als sie aber von meinem Kinderwunsch erfuhr - haben wir uns darauf geeinigt bei dem Sulfasalazin zu bleiben (denn das darf man während der Schwangerschaft auch nehmen und sogar damit stillen (!?). Also haben wir die Dosis hochgesetzt (3g das ist das höchste was noch erlaubt ist) und weil das nicht gereicht hat auch das Cortison hochgefahren (7,5mg). Gleichzeitig sagte sie mir aber auch, dass ein Schub, ein ziemlich gutes "Verhüterli" wäre. Es wäre also wichtig zunächst den Schub ruhig zu stellen.
    Und nun endlich lässt der Schub seit ein paar Wochen nach! Komplett schmerzfreie Tage habe ich noch nicht, aber fast.
    Tja und jetzt rückt der Stichtag unseres Startschusses immer näher :). Freu mich schon...
    Sprich mit deiner Rheumatologin und auch mit deiner Frauenärztin mal darüber.
    Aber ich muss sagen in der Zeit als es mir dreckig ging, habe ich mich öfter gefragt, ob es so klug ist ein Medikament zu verweigern, dass mir meine Schmerzen nehmen kann. Dann habe ich mir aber auch gedacht, dass ich ja gar nicht weiß wie ich auf MTX reagiere, und dann ggf. weder das eine (Linderung des Schubes) noch das andere habe (Möglichkeit ein Kind zu bekommen).
    Im Moment bin ich froh nicht umgestiegen zu sein.
    Viele Grüße
    Quietschie
     
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