Neu im Forum, jedoch Rheuma "Erfahren"

Dieses Thema im Forum "Ich bin neu!" wurde erstellt von wulfen, 27. Mai 2014.

  1. wulfen

    wulfen Neues Mitglied

    Registriert seit:
    18. April 2014
    Beiträge:
    2
    Hallo Leute,

    möchte mal für alle die unter dieser unlustigen Krankheit leiden etwas zum Besten geben.
    Meine Rheumaerlebnisse in Kurzform nämlich.

    Vor zwei Jahren begann es plötzlich an allen Gelenken abwechselnd und teilweise zugleich zu schmerzen.
    Nach dem Motto: "Es hat von alleine angefangen, so wird es auch von alleine wieder verschwinden" wartete ich
    2 Monate unter Schmerzen, bis ich zum ersten Mal zum Arzt ging. Verschiedenste Fehldiagnosen begleitet von
    einer Ärzte-Rally über einen Zeitraum von 1 Jahr führten dazu, dass es mir doch tatsächlich zu bunt wurde. Ich ließ mich
    im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Graz häuslich nieder und drohte dasselbe erst nach einer zutreffenden Dianose zu
    verlassen. Die Ärzte dort benötigten genau 1 Tag um die richtige Diagnose zu stellen. "Psoriasis Arthritis (Polyarthritis)"
    Danke aber auch.

    Einleitung der Basistheraphie mit MTX (20 ml Spritze) und Voltaren zur Schmerzbekämpfung. Nach ca 8 Wochen war ein Leben mit kleinen
    Wehwehchen aber fast ohne Voltaren möglich. Erschöpfungszustände jedoch täglich inbegriffen, wobei zu sagen ist, dass
    ich einen Job mit Personalverantwortung und insgesamt hoher Verantwortung bewältige. 12 Stunden Tage sind normal.
    Wie lange ich das in dieser Form noch durchhalte? Na wolln mal sehen.

    Im Jänner dieses Jahres plötzlicher Rheumaschub in voller Stärke, Schuppenflechte überall. Diagnose: Immunität gegen MTX aufgebaut.
    Neue Basistherapie mit ARAVA vor vier Wochen eingeleitet. Der Hinweis meiner Rheumatologin: Das dauert jetzt mindesten 8 - 12 Wochen
    bis die Basistherapie wirkt. Na Danke aber auch. Das heißt seit 20 Wochen trotz 3 Voltaren am Tag Dauerschmerz und Slow Motion
    wie ein 100 Jähriger.

    Aber jetzt kommt der Hammer. Am Sonntag bemerkte ich die Schuppenflechte an einer Stelle an der man sich diese als Mann nun
    wirklich nicht wünscht. Sitze am WC lass gemütlich dem Wasser freien Lauf und merke dass ich kein Wasser laufen höre. Schau dann
    runter um zu gucken was da los ist und traue meinen Augen nicht. Mein Ding war angefüllt wie ein Ballon, die Vorhaut geschwollen und
    verklebt und ehe ich mich versah, gab die verklebte Stelle unter dem Druck des immer mehr nachkommenden Urins nach. Ein tolles
    Erlebnis kann ich nur sagen. (Oder meinte ich entbehrlich?) Meine Rheumatologin sagte mir, da kann man nichts machen, da müssen
    sie durch. Cortison schlucken und schmieren ist die Devise. Das einzig Gute daran, im Zuge meines gestrigen Hausarztbesuches haben
    wir von Voltaren auf Indobene von Ratiofarm umgestellt. Bin seit der Einahme der ersten Tablette nahezu schmerzfrei. Pinkeln kann
    ich durch "Schlucken und Schmieren" auch wieder. Von anderen Aktivitäten ist vermutlich jedoch noch längere Zeit abzusehen.
    Man freut sich ja auch über die kleinen Dinge im Leben.

    Zum Glück bin in der Lage meinen Zustand diszipliniert und mit Galgenhumor zu ertragen. Wie die meisten von Euch wissen, ist Rheuma
    eine Autoimmunkrankheit, die man von der Familie vererbt bekommt. Na wenn man schon sonst nichts erbt, dann wenigstens das.
    Vorteil: Diese Erbschaft wird nicht besteuert.
    Nachteil: Man muss die Erbschaft antreten, ob man will oder nicht. :)


    In Diesem Sinne, Weiterkämpfen und Kopf hoch an alle die auch geerbt haben.

    Liebe Grüße Wolfgang
     
  2. moi66

    moi66 Aktives Mitglied

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    23. März 2014
    Beiträge:
    557
    Galgenhumor

    :)Lieber Wolfgang, mein Danke für Deine Vorstellung und von mir ein herzliches Willkommen :D
    Du hast mir persönlich ein Lachen ins Gesicht gezaubert und die Überzeugung, dass Dein Galgenhumor viel besser ist als meine (zum Glück eher kurzfristige) Weltuntergangs-es-ist-ja-eh-alles-zum-Speien-Laune.

    Ich wünsch Dir schnelle erfolgreiche Einstellung auf die richtige Basis.
     
  3. Louki

    Louki Fibro

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    Hallo Wolfgang,
    herzlich willkommen hier!

    Es tut mir für jeden leid, der solche argen Beschwerden durchmachen muss
    und so möchte ich dir vor allem erst einmal gute und schnelle Besserung wünschen!

    Ein Glück, dass dir der Humor trotzdem nicht abhanden gekommen ist!
     
  4. Nachtigall

    Nachtigall Bekanntes Mitglied

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    Hallo Wolfgang,
    auch von mir ein herzliches Willkommen
    - und noch ein bisschen Galgenhumor: "Was uns nicht umbringt, macht uns nur noch härter."
    Ich sag immer: Was hab ich schon vom Leben, dann will ich wenigstens eine ordentliche Krankheit haben! :cool:

    Hast du das Rheuma wirklich von deinen Vorfahren geerbt? Genetisch bedingt muss nicht heißen, dass es vererbt ist.
    In meiner Familie weiß ich zumindest keinen, der das jemals hatte.
    Oft ist eine Krankheit ein Hinweis dafür, dass man irgendwas an der inneren Einstellung ändern sollte. 12-Stunden-Arbeitstage waren der Gesundheit noch nie förderlich, Stress kann viel auslösen. Dies einfach mal ein Denkanstoß - ganz ohne Zynismus.
    Alles Gute und gute Besserung!
     
  5. wulfen

    wulfen Neues Mitglied

    Registriert seit:
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    Beiträge:
    2
    Vielen Dank für Eure Besserungswünsche, welche ich an alle Leidenden zurückgeben möchte .

    Ich habe einige Fälle von Rheuma in der Familie, von daher liegt die Schlussfolgerung der Erbschaft schon nahe und
    wird von vielen Rheumatologen vertreten.

    Natürlich sind Stress und die allgemeine Lebensweise Faktoren, welche die Krankheit beeinflussen. Meiner Meinung sind
    sie aber nicht der Auslöser dafür.

    Von einigen erhielt ich schon den Ratschlag meine sogenannte Mitte zu finden. (Ich habe sie auch gefunden, ich bin
    180cm groß, also liegt meine Mitte bei 90cm ;) ) Manche vertreten auch die Meinung es liegt an der eigenen Lebenseinstellung,
    ob man diese Krankheit bekommt oder nicht. Das würde aber mit anderen Worten bedeuten, dass man an der Krankheit selbst
    schuld ist. Daran glaube ich definitiv nicht.

    Allerdings können durch die Änderung der Lebensweise, sowie die Art und Weise wie man mit der Krankheit umgeht, die Auswirkungen
    gelindert werden. Da muss man schon dran arbeiten. Das ist auch die eigentliche Herausforderung.

    Ich wünsche allen, dass sie die Maßnahmen, welche ihnen zur Linderung ihrer Beschwerden beitragen, finden mögen.


    Liebe Grüße Wolfgang
     
  6. heike2013

    heike2013 Neues Mitglied

    Registriert seit:
    23. September 2013
    Beiträge:
    37
    Ein Lächeln....

    ....totz der echt blöden Krankheit....ich weiß, von was ich spreche.....Danke für Deine "Geschichte", die trotz der ja unschönen Situationen ein Lächeln zauberte.....


    VG Heike
     
  7. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

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    30. April 2003
    Beiträge:
    8.548
    Ort:
    entenhausen
    endlich weiss ich wo ich meine innere mitte finde ;)

    lachenden dank dafür und herzlich willkommen, wulfen!
     
  8. Nachtigall

    Nachtigall Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    1. März 2012
    Beiträge:
    4.002
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    Bayern
    Finde ich toll! Meine eigene Mitte liegt bei 81 cm. :top::D
     
  9. Norchen

    Norchen Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    15. Januar 2011
    Beiträge:
    2.395
    Hallo wulfen,
    Herzlich willkommen bei ro und ich hoffe und wünsche dir von herzen, das du dir deinen humor...und sei es nur galgenhumor...bewahrst...

    Ich hab nun dank dir auch meine mitte gefunden :top:;):D
     
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