Alternative Behandlungsform für Rheumakids ???

Dieses Thema im Forum "Kinder- und Jugendrheuma" wurde erstellt von jabbo, 27. April 2014.

  1. jabbo

    jabbo Neues Mitglied

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    25. August 2009
    Beiträge:
    44
    Hallo zusammen (c:

    meine Tochter, 12 Jahre, hat momentan wieder einen Rheumaschub, betroffen ist der rechte Ellenbogen. Die Bewegung ist eingeschränkt und sie hat einen Erguß im Gelenk. Seit zweieinhalb Jahren war sie jetzt schubfrei und musste seit über eineinhalb Jahren keine Medikamente einnehmen. Rheuma war quasi nicht mehr existent für uns.

    Begonnen hatte die Erkrankung vor sieben Jahren im Vorschulalter. Damals hatte sie genau wie jetzt einen Érguß mit Bewegungseinschränkung am rechten Ellbogen. Es wurde eine Therapie mit Ibuprofen sowie Krankengymnastik und Eiswürfeleinreibungen begonnen, die auch sehr gut anschlug. Nur leider bekam sie eine Uveitis welche mit Cortisontropfen behandelt wurde. Nach insgesamt fast einem Jahr kamen wir nicht mehr um die Einleitung einer Basistherapie mittels Metothrexat herum, da die Entzündung im Auge immer wieder aufflackerte. .. Im weiteren Verlauf verlor sich die Entzündung am Ellbogen und schließlich auch die am Auge, nach ca einem Jahr konnten wir das Metothrexat absetzen. Dies war fast geschafft, als sich am linken Kniegelenk ein Erguß bildete. Nun wurde das Mtx wieder auf die höchste Dosis gesetzt .. Krankengymnastik, Punktion des Gelenkes.. nach einem Jahr ohne Krankheitsaktivität starteten wir wieder einen Auslassversuch des MTX. Bis jetz war Ruhe.
    Nun meine Frage:
    GIBT ES DENN WIRKLICH NIX ANDERES?? Schon damals wiederstrebte mir extremst daß ich meinem Kind all diese Medikamente geben soll.. Schon allein jetz das Ibuprofen. Sie soll sechs Wochen lang 3 x 600 mg täglich einnehmen.. vorerst. Dann sehen wir weiter.
    Hat irgend jemand hier Erfahrung mit alternativen Behandlungsmethoden?
    Schon damals bin ich damit angeeckt, weil die meisten Schulmediziner keine Brücke schlagen können zur Naturheilkunde (und umgekehrt). Ich habe mehr als einmal fast gestritten mit dem behandelnden Kinderrheumatologen. Eine Homöopathin habe ich um Rat gefragt, sie hat mir dringend abgeraten vom MTX. Hilfe konnte sie mir auch nicht anbieten. Rheuma kann man nicht homöopathisch behandeln, hat sie gesagt.. ich kann aber doch auch nicht einfach nichts tun. Im Moment geht es zwar hauptsächlich erstmal um das Ibuprofen aber das ist auch schon ein echter Hammer. Mir geht es nicht darum irgendwas besser zu wissen oder Kompetenzen anzuzweifeln. Nur möchte ich für mein Kind eine Behandlungsmethode, die so wenig schädlich wie möglich ist..

    Vielleicht hat ja jemand von Euch gute Erfahrungen mit alternativen Heilmethoden gemacht?


    Liebe Grüße von Jabbo
     
  2. Soschn

    Soschn Dr. Hinkebein

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    Hallo Jabbo,

    Ich kann Dir nachvolziehn was du meinst. Aber sicher ist auch, dass Iburprofen eine schmerzstillende und entzündungshemmende Funktion hat. Nimm es deiner Tochter nicht und wenn der Arzt sagt, es wäre soweit für MTX, dann ist es soweit.

    Aber es gibt gute hausmittel., wo man beim rheuma was lindern kann, angefangen üb er Quark/Heilerdewickel, Arnika und Johanniskraut als Öl und Tinktur gegen Schmerzen und Verletzungen, auch gegen Hautinfektionen, nur um mal eniges zu nennen.

    Bücher über hausmittel und deren Anwendung und Herstellung gibt es genug, viel bekommt man auch günstig im Internet und so weiter.

    Aber Vorsicht, leider gibt es bei den alternativven Heilmethoden soviel Scharlatane - ich sag nur magnetisiertes Wasser, Magnetliegen und so weiter...


    Deiner Tochter und dir alles gute
    Sosch
     
  3. greifling

    greifling Neues Mitglied

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    hallo jabbo

    mein sohn spritzt nur humira. wir probieren über die ernährung einiges zu steuern. er bekommt zb. kein schweinefleisch.
    ebenso probieren wir bei schüben basenbäder einzusetzen.
    ich denke um medikamente kommen wir nicht drumherum,aber wir versuchen gründe für die schübe zu finden und diese dann zu minimieren.
    viel erfolg euch weiterhin.
     
  4. tina71

    tina71 Mitglied

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    Hamburg
    Hallo Jabbo,

    wenn deine Tochter Entzündungen hat, die aufgrund einer rheumatischen Erkrankung entstehen, sollte sie auch entsprechend behandelt werden.
    Wenn es WIRKLICH eine Möglichkeit gäbe, Kinder mit "schonenden" ( alternativen ) Methoden zu behandeln, warum sollte man den Kindern und Jugendlichen dann Medikamente mit ihrem ganzen Spektrum an Nebenwirkungen zumuten ?
    Keiner von uns freut sich darüber, seinem Kind Medikamente geben zu müssen... aber überlege mal, hätte deine Tochter eine andere Erkrankung, gibt man doch auch selbstverständlich Medikamente oder lässt Eingriffe zu, die notwendig sind.

    Ich mache mittlerweile gar kein großes Thema mehr daraus, dass meine Tochter täglich ihre Medis nehmen muss, weil ich möchte, dass nicht immer die Erkrankung fokussiert wird. Hauptsache ist zur Zeit, dass sie einigermaßen beschwerdefrei ist.

    Was ich sinnvoll finde, sind Maßnahmen wie Krankengymnastik und Hobbies, die dem Kind Spaß machen. Also alles, bei dem das Kind nicht immer daran denkt, dass es "krank" ist und was Erleichterung bringt.

    Bitte überlege doch auch einmal, ob du dich damit schwer tust, die Diagnose zu akzeptieren ( das kennen bestimmt einige hier, ich auch ).

    Für deine Tochter ist es wichtig, wie du zu der empfohlenen Behandlung stehst. Eine innere Ablehnung der Behandlung wird sie eher verunsichern.

    Ich halte nebenbei auch gar nicht so viel davon, das Kind permanent zu beobachten und jeden kleinen Pieps mit dem Rheuma in Verbindung zu bringen. Auch bei gesunden Kindern kommt es vor, dass sie mal erschöpft sind, Muskelkater haben oder übellaunig sind. Ich möchte im Gegenteil für mein Kind, dass es so normal wie möglich am Leben teilnimmt ( was nicht immer geht, dann ist es so ).


    Liebe Grüße und alles Liebe für dich und deine Tochter wünscht Tina
    ( habe SLE und meine Tochter, 13 Jahre, hat Psoriasisarthritis )
     
  5. josie16

    josie16 PsA

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    16. Mai 2010
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    2.345
    Hallo Jabbo!
    Gleich mal vorab, ich habe selber sehr viel Erfahrung mit der Homöopathie, auch bei meinen Kindern, aber gegen die Rheumabeschwerden haben weder mein Homöopath noch ich ein Mittel gefunden.

    Die Aussage deiner Homöopathin finde ich mehr als fragwürdig, auf der einen Seite kann sie dir nicht weiterhelfen und auf der anderen Seite rät sie von einer Therapie ab, die, wie Tina schon schreibt, Standard in der Rheumatherapie sind.

    Leider ist es eben so, daß jede Entzündung in den Gelenken ihre Schäden hinterläßt und diese lassen sich dann nicht mehr rückgängig machen, am Ende steht dann der Gelenkersatz und bei der Wirbelsäule gibt es keinen Gelenkersatz.

    Das würde bedeuten, daß deine Tochter mit den Schäden dann leben muß.
    Die Basistherapie immer wieder abzusetzen macht auch nicht soviel Sinn, weil die Medikamente dann wieder Monate brauchen, bis sie bei einem erneuten Schub, wirken.

    Als bei mir mit der Basistherapie begonnen wurde, bzw erstmal die Diagnose gestellt wurde, war ich auch in homöop. Behandlung und da wurde mir gesagt:
    "Sie denken jetzt sicher, ich raten Ihnen von der Rheuma Therapie ab, aber da muß ich Sie enttäuschen, sie ist unumgänglich, ständige Entzündungsprozesse im Körper sind nicht nur für die betroffenen Gelenke nicht gut, sondern greifen auch die Organe an.

    Deshalb mein Rat, beginnen Sie die Therapie und ich als Homöopathin kann die Nebenwirkungen mit meiner homoöp. Therapie versuchen zu lindern".

    Das ist für mich einer verantwortungsbewußter Umgang einer Homöopathin und wenn Kinder schon von dieser Erkrankung betroffen sind, dann sollte man daran denken, daß es u.U. bei der Nicht Behandlung für den Betroffenen bedeutet, daß er schon im jungen Erwachsenenalter, also dann, wenn er selber darüber entscheiden kann, was mit seinem Körper passiert, Gelenke von einem 80 jährigen hat.

    Ich als Mutter würde diese Verantwortung nicht tragen wollen. Wenn das erwachsene Kind dann später sagt, daß er die Therapie nicht weiterführen will, dann ist es seine Sache, er bzw sie hat dann schon jahrelange Erfahrung mit der Erkrankung und muß das dann selber entscheiden.

    Wenn dein Kind die Therapie jetzt nicht erhält, kann es das später auch nicht mehr selber für sich entscheiden, weil dann die Entzündungen die Gelenke über Jahre geschädigt haben und mit 30J dann schon eine Knie-oder Hüftprothese, da wird es schwierig, weil die Lebensdauer der künstlichen Gelenke bei ca 15 J liegen und man sie höchstens 2x Wechseln kann.

    Mir wäre diese Verantwortung zu groß und ich habe mich sehr ausgiebig mit der Thematik beschäftigt, ich kann deine Unsicherheit durchaus verstehen, sehe aber ehrlich gesagt keine Alternative.
     
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