spondylitis ankylosans mit peripherer Gelenkbeteiligung mit 19

Dieses Thema im Forum "Entzündliche rheumatische Erkrankungen" wurde erstellt von geniesserin, 4. April 2014.

  1. geniesserin

    geniesserin Neues Mitglied

    Registriert seit:
    28. Dezember 2013
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    Hallo Zusammen

    Ich bin noch ziemlich neu hier..habe mich in den letzten Wochen sehr interessiert durch die verschiedenen Beiträge gelesen.

    Erst mal möchte ich mich bedanken, dass hier offenbar alle so herzlich sind, es ist wirklich schön das zu sehen und vor allem nicht selbstverständlich!
    Für mich ist es gerade im Moment etwas schwierig, von anderen Menschen verstanden zu werden. Und hier merke ich, dass so viele Leute ähnliche Situationen durchleben. Das ermutigt sehr!

    Der Grund, weshalb ich ein neues Thema eröffne ist der. Ich suche nach Menschen mit Rheuma, welche zwischen 15 und 30 Jahre sind..
    Ich selbst bin 19 und habe diese Woche die Diagnose chronische Polyarthritis erhalten.

    Wie schafft ihr es, mit der Tatsache umzugehen noch so jung zu sein und trotzdem eine solche Krankheit zu haben?
    Und wie macht ihr es mit dem Beruf?

    Ich bin nun gerade im Endspurt meiner Köchinnenlehre..doch nun mit dieser Diagnose.. Es ist nicht gerade der gelenkschonendste Beruf, daher macht es mir gerade etwas Sorgen!

    Und eine andere Frage habe ich auch noch und diese an alle:
    Wie geht ihr damit um, wenn die Schmerzen so stark sind, dass euch Tränen kommen?
    Da ich im Moment einen starken Schub habe ist es zum Teil trotz Celebrex und Novalgintropfen fast unerträglich.. Ich beginne nun auch mit der Methotrexat-Therapie..
    Ich mache auch oft Autogenes Training und probiere mich sonst abzulenken, doch wenn sie mal richtig stark sind möchte ich nur noch weinen!

    Ich finde es echt schön, gibt es dieses Forum!
    Liebe Grüsse
    Pkgirl
     
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  2. Judy_Tiger

    Judy_Tiger Mitglied

    Registriert seit:
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    Hallo,

    erst mal willkommen im Forum auch wenn das natürlich kein schöner ANlass ist :o

    Ich gehöre zu den jüngeren hier, bin gerade mal 20 und habe die Diagnose einer rheumatischen Erkankung seit ich 16 bin. Der Anfang war sehr hart, ich kann gut verstehen, was du durchmachst! Und auch Zukunftsängste hatte ich zu Genüge....

    Nachdem die ersten Theraoieversuche bei mir nicht erfolgreich waren, wurde ich im September 2011 jedoch auf Enbrel eingestellt, was bei mir super wirkt ( okay, in Kombination mit Methotrexat und einer kleinen Menge Cortison:)) So bin ich momentan nahezu beschwerdefrei, kann studieren, Sport machen und genieße mein Leben. Hab Hoffnung, dass du diiesen Zustand auch erreichst. Das ist gar nicht so unwahrscheinlich, da die Diagnose bei dir scheinbar recht schnell gestellt wurde!
    Wenn die Schmerzen so schlimm sind, frage doch mal nach einem Cortisonstoß, das hilft normalerweise recht zügig, denn bis MTX wirkt musst du dich leider gedulden...Oder probiere ( in Absprache mit dem Arzt !)ein anderes NSAR aus. da gibt es recht viele verschiedene und jeder spricht anders darauf an.

    Autogenes Training hilft mir auch besser mit den Schmerzen umzugehen, mach das auf jeden Fall weiter, das ist sinnvoll. Ansosnten kannst du auch viel kühlen, z.B. mit Quarkwickeln. Die helfen mir besonders gut.

    Man muss aber auch mal zulassen, dass die Schmerzen zu stark sind. Ich bin heilfroh, dass ich einen Freund habe, der mich dann auffängtn, mir keine Vorwürfe macht, weil ich nichts unternehmen kann, sodern mich einfach in den Arm nimmt und mir das GEfühl gibt nicht allein zu sein. Früher haben diese "Aufgabe" meine Eltern +übernommen. Hast du jemadnen, dem du dich so anvertrauen kannst? Denn manchmal hilft es einfach...

    ICh wünsche dir Gute BEsserung, falls du noch Fragen hast, verscuhe ich dir natürlich zu helfen!
     
  3. geniesserin

    geniesserin Neues Mitglied

    Registriert seit:
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    13
    Hallo Judy_Tiger

    Vielen Dank, dass du mir schon geschrieben hast!

    Es ist ermutigend zu wissen, dass du gleich alt bist wie ich und es dir mittlerweile besser geht!

    Was machst du denn für Sport? Nur Gelenkschonend oder auch etwas härteres..?
    Ich habe bis jetzt Parkour gemacht (weiss nicht ob du es kennst?), was mich enorm bereichert hat. Bin dementsprechend ein wirklicher Bewegungsmensch und habe nun ziemlich mühe, dass ich seit mitte Januar und im Moment bis auf weiteres nicht Trainieren sollte..

    Ja meine Diagnose wurde, im Vergleich mit vielen anderen hier, sehr schnell gestellt..obwohl auch ich bei vier verschiedenen Ärzten war. Doch da ich in der Schweiz lebe, kann ich wirklich von unserem guten Gesundheitssystem profitieren..

    Meine beiden Ärztinnen haben mir gesagt, dass sie sehr zurückhaltend sind mit Cortison (was ich sehr gut finde und froh bin!) doch ich solle mich melden, bevor ich es fast nicht mehr schaffe, dann würde ich auch sofort Kortison bekommen.. Ich habe einfach Angst davor! Ich möchte nicht kugelrund werden!!
    Auch das Methotrexat löst bei mir Respekt aus. Ich weiss einfach noch so wenig über alles..und habe dadurch so viele Fragen!

    Bei den NSAR ist Celebrex nun der dritte Versuch, nach Inflamac und Voltaren retard, die nicht oder nur ungenügend gewirkt haben..

    Schön dass dir dein Freund solchen Rückhalt geben kann!
    iIh habe kein Freund..doch meine Familie versucht mich zu unterstützen..sie meinen es wirklich gut und es tut mir leid, wenn ich sehe, wie sie leiden, wenn ich solche Schmerzen habe ! Doch irgendwie merke ich immer, dass es trotzdem enorm schwer ist mich zu verstehen..wenn mir zum Beispiel schon eine Pfanne zu schwer ist oder ich kaum die Treppe hochgehen kann..
    Ich habe aber eine Freundin, die hatte das gleiche, einfach schon mit 14., sie konnte nun alle Medikamente absetzen, da sie stabil ist..sie versteht mich wirklich.. Und sie kann mir in den fast unerträglichen Momenten Rückhalt geben !

    Hast du dir das Methotrexat selbst gespritzt bzw. spritzt du es dir?

    Danke nochmals. Echt schön hier so aufgehoben zu sein!
    Liebe Grüsse
    Pkgirl
     
  4. pat_blue

    pat_blue Mitglied

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    301
    Hallöle

    Ich bin schon über deiner Altersgrenze :D werde im Juni 33 Jahre alt. Habe vor 6 Jahren die Diagnose bekommen.
    Wie schon geschrieben wurde, muss und kann man halt nicht immer "stark" sein. Man darf auch mal jammern und traurig sein.
    Ich persönlich versuche trotzallem positiv zu denken. So wie "es könnte schlimmer sein". Klar, ist das nicht einfach, aber wenn man sich zu fest runter ziehen lässt, wirds auch nicht besser. Aber auch ich bin manchmal einfach sauer, dass es mich erwischen musste...

    Gesundheitlich gesehen hast du natürlich nicht gerade den optimalen Job. Aber jetzt solltest du erst mal abwarten, wie es mit den Medis dann geht. Das dauert leider etwa 3 Monate und vielleicht muss man auch noch ein anderes versuchen, aber wenn die anschlagen kannst du evtl. sogar noch jahrelang auf deinem Beruf bleiben! Da bin ich wieder beim positiven denken :)


    Methotrexat hatte ich auch, auch selber gespritzt.
    Ich hab schon viele Basismedis durch, die Nebenwirkungen, die wirklich selten waren, waren nie schlimm.

    Ich drück dir die Daumen, dass die Medis gut anschlagen und du dann wieder laaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaange ohne Schmerzen bist.

    P.S. bi au e Schwiizeri
     
  5. Lusella

    Lusella Aktives Mitglied

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    Hallo Pkgirl,

    ich bin schon weit über Deine Altersgrenze (53). Ich möchte Dir die Angst vor Cortison nehmen. Ich habe es nehmen müssen und bin nicht kugelrund geworden. Eher im Gegenteil. Ich habe im Krankenhaus Infusionen mit 1000 mg / Tag bekommen und habe darunter sogar abgenommen. Wieso weiß ich auch nicht. Die Ärzte meinten, dass es der Stress durch die Schmerzen war.

    Sport habe ich auch immer gemacht und konnte mir ein Leben ohne nicht vorstellen. Ich musste leider 15 Monate ganz verzichten und fange jetzt wieder an. Ich habe immer Kraft- und Ausdauertraining gemacht. Das werde ich nun auch wieder beginnen. Das Einzige, was ich geändert habe: Ich gehe nicht mehr Laufen sondern mache Crosstrainer. Das ist für die Gelenke besser. Aber sonst habe ich nichts geändert.

    Wenn die Basistherapie stimmt bekommst Du wieder Lebensqualität zurück. Also keine Angst vor den Medikamenten. Sie sind dafür da, dass Du Dein "altes" Leben wieder leben kannst.
    Ich nehme Leflunomid, MTX und (noch) Prednisolon. Die Nebenwirkungen halten sich in Grenzen. Ich habe aber wieder Lebensqualität zurück bekommen. Nur das zählt für mich.

    Ich wünsche Dir das Beste vom Besten,
    Lusella
     
  6. Petzi1

    Petzi1 Mitglied

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    Hallo,

    ich bin 28 Jahre alt und habe die Diagnose rheumatoide Arthritis seit drei Jahren. Zur Zeit habe ich auch einen schub das ist aber von den Ärzten so gewollt da ich auf neue Medikamente eingestellt werden soll und sie die Diagnose gesichert haben wollen. Ich habe als Hauswirtschafterin gearbeitet. Wenn alles gut läuft fange ich im Mai eine Umschulung an. Was mir bei einem Schub sehr gut hilft ist meine Lieblingsmusik hören das lenkt mich von den Schmerzen ab. Jammern tu ich so gut wie gar nicht da sich meine Eltern schon genug Sorgen machen. Ich denke immer possitiv das es schon wieder wird. Ich erfreue mich an den Dingen die ich zur Zeit trotz Schub machen kann. Z. B. in den Reitstall gehen und mit meinen Freundinnen plaudern und denen beim reiten zu schauen und natürlich mit den Pferden schmusen. Ich wünsche euch ein schönes sonniges Wochenende.

    Liebe Grüße

    Petzi1
     
  7. Judy_Tiger

    Judy_Tiger Mitglied

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    Hallo pkgirl,

    da ich enbrel sowieso spritzen muss, spritze ich auch mtx selbst. Das ist kein Ding, wenn man sichdie ersten paar mal überwunden hat.

    Ich habe durch das kortison nicht zugenommen, wäre zwar bei mir ganz gut gewesen;), hat aber nicht geklappt... Ih nehme aber auch nur 5mg und bin mit 10 mg eingestiegen. Von daher, bevor du dich quälst... Bedenke mit Schmerzen bewegst du dich weniger und nimmst tendenziell zu.

    Ich kann verstehen, dass du sorgen hast, wegen des mtx, aber es ist wirklcih schon gut erprobt und viele vertragen es recht gut ( bloß schreiben die hier nicht) Mein tipp: Auf jeden fall genug trinken, auch schon vor dem SPritzen. Das mindert bei mir die Nebenwirkungen auf ein vertretbares maß:top:

    Und nun zum Sport: Ich bin jahrelang geschwommen, was auch in der Akutphase der Erkrankung immer gut ging. Seit ich zum Studium ausgezogen bn habe ihc kein gescheites BAd mehr in der Nähe und habe im letzten MAi mit Laufen angefangen. Aktuell trainiere ich auf den Halbmarathon:rolleyes: Du siehst, mit der richtigen einstellung ist einiges möglich. Der Sport ist auch von meiner Rheumatologin abgesegnetn;)
    Parkour habe ich zwar nie gemacht, kenne ich aber theoretisch. Vielleicht gehts du fahrrad fahren oder schwimmen bis der Schub so weit abgeklungen ist, dass du damit wieder anfangen kannst? Ich werde immer total hibbelig, wennn ich keinen SPort machen kann, das ist nur kontrproduktiv bei Schmerzen...

    Alles Gute!
     
  8. Samjo

    Samjo Mitglied

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    Augsburg
    Huhu,

    ich bin 21, habe meine Diagnose Spondylarthritis seit eineinhalb Jahren, die ersten Beschwerden waren im Nachhinein aber schon seit ich 18 bin.

    Die Anfangszeit war hart, aber das geht vorbei. Spritze inzwischen Simponi und bin außer 1-3 Tage um die Spritze rum fast beschwerdefrei :)

    Ich habe einmal Cortison für 15 Tage lang bekommen - damit war das schlimmste erstmal eliminiert und danach konnte ich mit NSARs (Arcoxia) den Zustand auch halten, bis ich dann auf Simponi eingestellt wurde. Ist auch eine Option, wo man nicht alle Nebenwirkungen mitkriegt.

    lg Samjo
     
  9. geniesserin

    geniesserin Neues Mitglied

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    13
    Wow, dass ich heute schon so viele Antworten erhalte, hätte ich wirklich nicht gedacht! Danke an Alle!

    Ich bin mir nicht ganz sicher, doch ich denke, aus meinen Beiträgen hat man den Eindruck, ich klage und jammere immer..;) das ist wirklich nicht der Fall! Ich bin eigentlich jemand, die lieber zwei-, dreimal auf die Zähne beisst, bevor ich etwas sage. Ich zeige nur sehr ungern Schwäche. Dementsprechend ist die Krankheit nun ein grosses Lernfeld! Doch hier im Forum merke ich einfach, dass Schwäche zeigen ok ist und mich niemand verurteilt..dafür bin ich dankbar!

    @Lusella
    Danke:) ich glaube ich merke schon: bei Medikamenten ist es sehr von der Person abhängig wie jeman auf etwas anspricht oder was für Nebenwirkungen entstehen..

    @Petzi1
    Auf welchen Beruf lässt du dich denn umschulen? Ich habe nähmlich gemerkt, dass sitzende Berufe für mich auch nicht so gut sind, da es mir besser geht, wenn ich mich bewegen kann..wie geht es dir dabei?

    Meine Freundin hat mir auch sehr stark mitgegeben, dass ich an den Tagen, die besser gehen, festhalten soll und so die anderen leichter ertrage! Das mache ich auch so gut es geht!

    @Judy_Tiger
    Da ich eigentlich sehr schlank bin, habe ich nicht Angst vor dem Zunehmen. Ausserdem habe ich im Moment viel weniger Appetit..ich weis auch nicht warum!? Doch soviel ich weis, bekommen viele ein rundes (Mond)gesicht, wenn sie Kortison nehmen..
    Auf jeden Fall habt ihr alle mir die Bedenken etwas nehmen können!

    Das mit dem Schwimmen gehen ist eine gute Idee. Ich kann mich nähmlich sehr schlecht still halten und spühre immer schnell, dass sich die Energie staut!

    Nun habe ich nochmals eine Frage:
    Wie macht ihr es mit Alkohol und dem Basismedikament? Ich trinke sehr selten, und dann auch nur ein Bier oder ein Glas Weisswein..doch ich möchte nichts riskieren..

    Liebe Grüsse und allen ein schönes Wochenende!
    Pkgirl
     
  10. Lusella

    Lusella Aktives Mitglied

    Registriert seit:
    1. November 2011
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    597
    @Pkgirl,

    ich trinke gerne am Wochenende ein Gläschen Sekt.
    Das darf ich auch weiter so machen :). Ich habe extra nachgefragt und grünes Licht bekommen.

    O-Ton des Hausarztes: Man soll ja auch noch Lebensqualität haben.

    Gegen Alkohol in Maßen spricht nichts. Du kannst aber trotzdem noch Deinen Arzt fragen.

    Liebe Grüße
    Lusella
     
  11. Judy_Tiger

    Judy_Tiger Mitglied

    Registriert seit:
    16. April 2010
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    396
    Hey Pkgirl,

    mir wurde gesagt ab und an ein wenig (!) Alkohol sei nicht so schlimm, bloß soll ich ausreichend Abstand zum MTX einhalten. Mir wurde gesagt vor und nach dem spritzen 48h kein Alkohol. ABer ich trinke sowieso sehr wenig, weil ich von Alkohol sehr schnell Kopfschmerzen bekome. Alle zwei bis drei WOchen ein Gläschen Wein, mehr gibt es bei mir nicht. Ich will meine Leber aber auch schonen, denn mir fehlt ohne Alkohol nichts und lieber ist meine Leber noch lange in einem so guten Zustand, dass sie meine Medis toleriert ;)
     
  12. Sabinerin

    Sabinerin Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    30. April 2003
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    3.234
    Hallo Pkgirl,

    willkommen im Forum :)


    Ich bin zwar schon "älter" ;), aber ich bin mit Anfang 20 erkrankt, sodass ich Deine Gedanken nachvollziehen kann.


    Schwach sein ist nicht schlimm, wichtig ist nur, dass man nach einer Schwächephase wieder aufsteht und die Situationen in dem Moment so gut bewältigt, wie man sie gut bewältigen kann :)



    Du bist im Endspurt Deiner Ausbildung. Wenn es irgendwie möglich ist, versuche die Ausbildung zu beenden. Das ist der wichtigste Schritt.
    Alles weitere wird sich danach finden.

    Es gibt heutzutage viele gute und sehr wirkungsvolle Basismedikamente, sodass es durchaus möglich ist, dass Du mit gewissen Einschränkungen Deinen erlernten Beruf weiter ausüben kannst :)


    Setz Dich bitte nicht unter Druck.
    Krankheitsbewältigung braucht Zeit, damit sind keine Wochen, sondern Jahre gemeint. Das Leben verändert sich, es gibt Höhen und es gibt viele Tiefen, aber wenn man eine gute Basismedikation hat und für sich einen guten Weg findet, ist das Leben lebenswert und schön :)

    Es fällt nur nichts mehr einfach so in den Schoß, man muß dafür etwas tun, aber es geht in den meisten Fällen gut :)



    Ich wog mit 20 Jahren ca. 60kg bei einer Körperlänge von 181cm. Ich war also schlank. Durch das Cortison bekam ich ein richtiges Mondgesicht, aber das verschwand auch, nachdem die Cortisonmenge reduziert wurde.
    Schlanker bin ich heute noch, also relativ auf´s Alter gesehen :cool: :p Es sind jetzt zwar mittlerweile 73kg, aber der Zahn der Zeit nagt nun mal an jedem ;)




    Ein Gläschen in Ehren.....frag Deinen Arzt, aber ein Glas Wein oder Bier, alle paar Wochen, tut der Seele gut. :)
     
  13. eyesee22

    eyesee22 Neues Mitglied

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    Stuttgart
    Hallo pkgirl,
    ich verstehe dich gut. Habe mit 20 Jahren meine diagnose bekommen. Das war ziemlich hart für mich. Ich habe Psoriasis Arthritis. Habe Anfangs auch unerträgliche Schmerzen gehabt und mein Doc hat bei mir alles mögliche ausprobiert. Heute bin ich 29 und spritze mir seit ca. 5Jahren alle 3 wochen Humira und ich komme gut damit klar. Sicherlich habe ich auch mal Schübe, hauptsächlich in den Füßen. Dann geht es eben nicht ohne Cortison und Ibuprofen. Aber ich denke je früher man es behandelt umso besser ist es.
    Ich denke du kannst deinen Beruf weitermachen. Ich bin PTA und der Job ist auch nicht leicht. Ich muss auch körperlich arbeiten etc. Aber wichtig ist auch das du eine gute Therapie mit guten Medis bekommst die dir auch wirklich helfen.
    Ich wünsche dir viel Kraft und ich hoffe du hast einen guten Rheumadoc. Hatte nämlich einen sehr guten Doc der jetzt leider ins Ausland gegangen ist und ich nun dastehe und mir einen neuen guten Doc suchen muss.
    LG
    eyesee:)
     
  14. Poli

    Poli Mitglied

    Registriert seit:
    11. Juli 2012
    Beiträge:
    90
    Wie viele junge Leute hier doch sind! :)

    Hallo Pkgirl und willkommen hier im Forum!

    Wie schön zu wissen, bzw. jetzt auch zu sehen, dass hier doch noch einige junge Leute um die 20 sind.

    Ich selbst bin auch 20, werde allerdings (leider ;-) ) schon bald 21, und habe Rheuma,seitdem ich 18 bin.

    Genau wie Du auch schreibst, kam es total überraschend und plötzlich und bis zur Diagnose war ich bestimmt 6 Monate richitg krank. Am Ende bekam ich dann das sogenannte "rheumatische Fieber" und mein Blut wurde endlich auf Rheumafaktoren untersucht.

    Mit der Diagnose der chronischen Polyarthtritis komme ich mal besser, mal schlechter zurecht. Hängt auch immer vom Wetter und vom Stress ab. Was mich richtig nervt sind diese lähmenden Ganzkörperschmerzen, die man einem nicht ansieht. Gerade bei Familienfesten geht man davon aus, dass ich am meisten tragen etc. könnte, da ich ja die Jüngste bin, und immer Jammern möchte ich auch nicht. Sowas ist dann anstrengend und ermüdend.

    Ansonsten mache ich grundsätzlich alles ganz normal, rede auch nur selten mit anderen über die Krankheit. Ich nehme auch so gut wie gar keine Schmerzmedikamente, versuche eher Sport zu machen, oder ein "Rheumabad" zu nehemn Wahrscheinlich sollte ich doch mehr zu ihnen greifen, da man sonst auch schnell ein sog. "Schmergedächtnis" entwickelt.

    Am Medikamenten nehme ich täglich entweder 2,5, oder 5 mg Cortison - das ist so eine geringe Dosis, dass es keine sichtbaren NW macht. Nur mit den Augen habe ich doch Probleme, da sie oft trocken sind. Außerdem spritze ich mir 20 mg MTX mit einem Pen - super einfach,aber ich mag Spritzen und den Geruch von Desinfektionsmitteln gar nicht, und mir wird mittlerweile fast übel davon. Dennoch würde ich Dir unbedingt empfehlen, auch das MTX zu spritzen, da es oral kaum wirkt.

    Ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen, ansonsten auch gern noch mehr Infos per PN,

    LG , Poli
     
  15. geniesserin

    geniesserin Neues Mitglied

    Registriert seit:
    28. Dezember 2013
    Beiträge:
    13
    Hallo Zusammen
    Vielen Dank für all die Antworten!

    Nachdem ich den Beitrag hier geschrieben habe, begann ein heftiger Schub. Obwohl ich das Gefühl hatte, es ginge nicht mehr schlimmer, wurden die Schmerzen immer stärker. Seit einer Woche kann ich kaum mehr herumgehen.
    Arbeiten muss ich trotzdem. Mein Chef hätte ein Nervenzusammenbruch, wenn ich nicht durchhalte.
    Nachdem ich aber seit Dienstag 50mg Spiricort nehme und noch immer keine Besserung eingetreten ist, hat mir meine Ärztin gesagt ich müsse spätestens ab Montag stationär ins Spital kommen. Damit sie die Schmerzen besser behandeln können.

    Ich bin völlig verzweifelt. In zwei Wochen beginnen meine Abschlussprüfungen. Mittlerweile zweifeln sogar meine Ärzte daran, ob ich an diesen teilnehmen kann.

    Ich kann nicht mehr. Seit Tagen wechsle ich nur noch zwischen Bett und Arbeit. Doch schlafen kann ich kaum mehr. Wenn ich mich hinlege verstärken sich die Schmerzen noch. Meine ganze Kraft ist fort.
    Essen kann ich kaum mehr.

    Wie soll ich das alles nur schaffen?
    Kann denn niemand zaubern?
    Ich bin einfach nur noch verzweifelt! Nirmalerweise bin ich eine sehr positiv denkende Person, doch unter diesen Schmerzen funktioniert das nicht mehr!

    Liebe Grüsse
    Pkgirl
     
  16. moi66

    moi66 Aktives Mitglied

    Registriert seit:
    23. März 2014
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    557
    Hallo Pkgirl,
    das hört sich wirklich schlimm an... nur was schert Dich der Zusammenbruch des Chefs? Wenn Du zusammen klappst, weil nix mehr geht, seid ihr beide im A***
    Meine ersten Gedanken waaren:
    1. Check, was passiert, wenn Du die Abschlussprüfung nicht machen kannst. In den meisten Ausbildungsberufen gibt es die Möglichkeit, nach 3 Monaten oder so eine Nachprüfung abzulegen, wenn Du nachweisen kannst, dass ernsthafte gesundheitliche Gründe vorliegen - das dürfte Dir nun wirklich nicht schwer fallen.
    2. Entscheide danach - wenn eine Nachprüfung in einem akzeptablen Zeitraum möglich ist, nimmst Du Dir sehr viel Druck, der vermutlich Deinen Zustand massiv verschlimmert.
    3. Nehme Deine Gesundheit als erste Priorität! Wenn Du so weiter machst, hast Du eh sehr große Chancen, durch die Prüfung zu dasseln - mit großen Schmerzen, völlig übermündet und gestresst. Und dann bist Du erst mal durchgefallen bzw. schaffst es evtl mit Ach und Krach mit schlechten Noten. Da ist doch die Option der Nachprüfung aus gesundheitlichen Gründen besser, denke ich.

    Ich drück Dir ganz fest die Daumen, dass Du schnell eine Lösung findest. Du merkst selber, dass es so nicht weiter geht.

    Ganz liebe Grüße
    moi66
     
  17. geniesserin

    geniesserin Neues Mitglied

    Registriert seit:
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    Beiträge:
    13
    Liebe Moi66

    Das mit den Nachprüfungen bin ich am abklären. Zumindest bei der praltischen Prüfung ist es möglich. Ich kann mir vorstellen, dass der Druck das ganze noch verschlimmert.. Ich hoffe einfach, dass die Ärzte mir die Schmerzen dämpfen können, damit ich wenigstens wieder klar Denken kann!

    Vermutlich komme ich nicht um eine Entscheidung herum..

    Danke für deine klaren Worte.
    Pkgirl
     
  18. moi66

    moi66 Aktives Mitglied

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    Berufsbildungsgesetz (BBiG)
    § 37 Abschlussprüfung



    (1) In den anerkannten Ausbildungsberufen sind Abschlussprüfungen durchzuführen. Die Abschlussprüfung kann im Falle des Nichtbestehens zweimal wiederholt werden. Sofern die Abschlussprüfung in zwei zeitlich auseinander fallenden Teilen durchgeführt wird, ist der erste Teil der Abschlussprüfung nicht eigenständig wiederholbar.

    Hallo Pkgirl,
    ich hoffe, das ist die akuellste Variante des Berufsbildungsgesetzes. Vielleicht hilft es schon weiter?
    LG

    Und das hab ich von der IHK Niederbayern gefunden (bei Tante G**, "Gesellenprüfung krank":

    Was passiert bei Krankheit, Nichterscheinen oder Abbruch der Prüfung?
    Bei Krankheit:

    Wird der Prüfungsteilnehmer vor Beginn der Prüfung krank, muss umgehend die geschäftsführende Stelle des Prüfungsausschusses hierüber informiert werden und ein ärztliches Attest nachgereicht werden. Die Prüfung gilt dann als nicht abgelegt. Der Prüfling wird zum nächsten Prüfungstermin erneut eingeladen.

    Erkrankt der Prüfling während der Prüfung, gilt die Prüfung als nicht abgelegt, wenn der Prüfling ein ärztliches Attest bei der geschäftsführenden Stelle des Prüfungsausschusses umgehend vorlegt. Die Prüfung wird dann beim nächsten Prüfungstermin erneut abgelegt.

    Legt der Teilnehmer kein ärztliches Attest vor, gilt die Prüfung als nicht bestanden!
     
    #18 19. April 2014
    Zuletzt bearbeitet: 19. April 2014
  19. TheBlackVelvet

    TheBlackVelvet Mitglied

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    Ort:
    Berlin Britz
    Hallo!
    Ich bin 27 und bei mir gingen die Beschwerden mit ca 12-13 Jahren an. Ich hab lange gekämpft für eine Diagnose. Bekommen habe ich sie erst, als auch bei meiner Mama klar war das die rheuma hat. Danach glaubten mir die Ärzte auf ein mal auch... Seit 4 Jahren habe ich jetzt die Diagnose psoriasis Arthritis.
    Medis hab ich schon viele gehabt, MTX, arava, sulfasalazin, humira, alles hat nicht wie gewünscht geholfen, ich hatte viel mit Schmerzen und Schüben zu tun. Mittlerweile muss ich seit 2 Jahren durchgehend cortison nehmen, zur zeit nur 5mg als erhaltungsdosis. Als Basistherapie bekomme ich seit einem Jahr Simponi und das ist das erste Medi was mal etwas bringt. Trotzdem habe noch Schmerzen, leider, da bekomme ich Tilidin, was ich dann nehmen kann.

    Gelernt habe ich heilerziehungspflegerin. Ich hab mich immer durchgekämpft durch meinen Job, hab sehr sehr viel Probleme gehabt, akzeptiert zu werden so jung eievich bin mit dem rheuma... Der Schichtdienst bekam mir gar nicht, ich war ständig raus aus meinem Rhythmus. Im Oktober letzten Jahres war ich zu Reha in Bad Eilsen. Das hat mir sehr gut getan dort, allerdings bin ich seit den krank geschrieben. Ich darf in meiner jetzigen Einsatzstelle nicht mehr arbeiten. Wegen dem Schichtdienst und der Pflege. Ich kann auch einfach nicht mehr... Ich habe versucht, eine innerbetriebliche Umsetzung machen zu dürfen, leider hat der Arbeitgeber scheinbar kein Interesse mehr an mir. Man meldet sich nicht bei mir und nichts geht voran. Ich beziehe seit Oktober Krankengeld, nun hab ich versucht ins Studium soziale Arbeit zu kommen, bisher hat es nicht geklappt.... Zusätzlich zum Rheuma habe ich wohl dank des ganzen Stress im letzten halben Jahr noch eine fibromyalgie entwickelt... Mein Arzt ist super, aber ratlos, was das berufliche betrifft. Ich will inzwischen unter keinen Umständen zurück in meinen alten Betrieb. Nicht mal meine Kollegen haben sich bis heute auch nur 1x bei mir gemeldet oder eine Karte geschrieben... Das alles hat mich sehr enttäuscht, schließlich war es ein relativ kleiner Betrieb und ich habe dort fast 4 Jahre gearbeitet und hatte ein tolles Verhältnis zu allen Kollegen. Das geht einem sehr an die Substanz... Aber ich habe in den letzten Jahren immer wieder festgestellt, das man Freunde verliert durch die Krankheit, aber so findet man die echten Freunde. Ich habe wenige, aber die die ich habe bedeuten mir viel und sind auch in schlechten Zeiten für mich da.
    Im Moment versuche ich mich durch den behördendschungel zu quälen wegen Teilhabe am arbeitsleben. Ich werde von a nach b geschickt, keiner fühlt sich zuständig. Aber ich werd das irgendwie schaffen. Trotzdem ist man wenn man so jung ist und eigentlich noch arbeiten kann, aber unter anderen Arbeitsbedingungen, total enttäuscht, da in den Ämtern scheinbar allen egal ist ob man arbeiten geht oder nicht und das trotz 30% schwerbehinderung (bis jetzt) und dem alter... Das zieht echt kraft... Vielleicht habe ich ja zum Wintersemester mehr Chancen einen Studienplatz zu bekommen. Leider ist soziale Arbeit total beliebt und trotz 4 Unis in Berlin total überlaufen. Da nutzen mir selbst 14 Wartesemester und meine ganze Erfahrung im sozialen Bereich nichts. Ich finde das gemein... Schließlich kann ich nachweisen, das ich das Studium brauche um beruflich wieder eingegliedert werden zu können. Sozialarbeiter werden viel gesucht und dort gibt es nur selten Jobs mit Pflege oder Schichtdienst. Das wäre für mich ideal. Naja... Ich gebe die Hoffnung nicht auf. Ich kann nur sagen, das es mir sehr hilft mir immer mal wieder was gutes zu tun, wenn es mir schlecht geht. Ein neues Hobby, meine Freunde. Das hilft mir sehr. Und das Leben geht ja trotzdem weiter ;)
     
  20. eve60

    eve60 PMR Fibro

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    Beim großen Wasser
    Hallo, Pkgirl, ich hoffe zuerst einmal, daß es Dir mit Deinen Schmerzen inzwischen doch etwas besser geht.
    Auf jeden Fall wollte ich Dir sagen, daß ich Dich um etwas beneide, nämlich um Deinen schönen Beruf. Du hast damit Kenntnisse, die ich gerne auch hätte, aber nie haben werde. Vor Lebensmitteln habe ich große Hochachtung und versuche, sie möglichst optimal einzusetzen.
    Doch auch wenn man als Laienköchin noch so gut ist, dieses Detailwissen bekommt man sich nicht angelesen. Allerdings weiß ich auch, daß das ganz schön hart ist und in der Praxis auch sehr fordernd.
    Um so mehr wünsche ich Dir, daß Du das alles packst:top::top::top:.

    GlG
    Eve
     
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