Was tun...?

Dieses Thema im Forum "Arbeit und Allgemeines" wurde erstellt von Maritim, 28. März 2014.

  1. Maritim

    Maritim Neues Mitglied

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    28. März 2014
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    Ich weiß nicht, was ich machen soll. Nach einer Zeit der Ungewissheit wurde 2003 chron. Polyarthritis diagnostiziert. Irgendwann war es dann gut - die Medkamente halfen. Im Februar 2006 - unser jüngstes Kind ging noch in den Kindergarten - trat ich eine Stelle als Bürokraft an auf 400,-- €-Basis. Ich dachte mir und hoffte insgeheim, dass die Stelle ein Sprungbrett sei, um Berufserfahrung zu sammeln und dann irgendwann wieder in meinem Beruf als Verwaltungsangestellte Fuß fassen zu können. Meine 400,-- € Stelle ließ und lässt sich leider nicht aufstocken. Chef und Chefin wissen über meine Erkrankung Bescheid und haben sehr großes Verständnis für mich, wenn es mir nicht gut geht, aber fehlen? "Oh, das ist aber ja wirklich traurig" Nein, ich fehle nie! Habe bisher zweimal eine Reha gehabt. "Oh, ich weiß aber nicht, ob ich Sie im vollen Umfang vertreten kann. Ich hab ja selber immer sooooo viel zu tun (Chefin und Ladeninhaberin)" Soweit die Vorgeschichte - ich hoffe, dass ich nicht keine Langeweile verströme.

    Anfang 2012 hatte ich großes Glück. Ich konnte eine langfristige Krankheitsvertretung bei meinem alten AG annehmen und hoffte, dass ich vielleicht übernommen werde und meinen 400,-- € Job aufgeben könnte. Da es sich aber bis dato um ein befristetes AV handelte, konnte ich mir nicht leisten, sofort eingleisig zu fahren und habe mich 17 Monate auf zwei Jobs durchgeschlagen..... egal. Zu der Zeit hatte ich Mumm und habe gekämpft.
    Leider ist dann aus der Übernahme nix geworden. Heute - nachdem ich lange-lange-lange gegrübelt habe, weiß ich, dass das persönliche Gründe gehabt haben muss. Ich habe noch Kontakt zu Kollegen, die immer wieder den Kopf schütteln, warum man mich dort nicht behalten hat. Vielleicht war es ja ein Fehler, bei einem Gespräch mit der Chefin zu erwähnen, dass ich Rheuma habe. Sie hat nämlich irgendwann mal angedeutet, dass ja damit zu rechnen sei, dass ich krankheitsbedingt ausfallen könne (und einen derart hohen Krankenstand, wie sie ihn in ihrem Fachdienst hat, kann sie sich nicht erlauben - gerade auch, weil sie selber ständig krank ist - okay: das ist eine andere Geschichte) - Ich jedenfalls war keinen einzigen Tag krank.
    Also hocke ich heute noch immer auf meinem 400,-- € Job - meine Chefin hat nach einem kurzen Ausdruck des Bedauerns jubiliert, dass sie mich ja nun wieder ganz für sich alleine hat.

    Warum erzähle ich das alles? Ich bin nach der Strapaze, der ich mich hingegeben habe, heute noch k.o. - schließlich habe ich auch noch eine große Familie.... Ich schreibe weiterhin Bewerbungen, habe tatsächlich auch Einladungen zu Gesprächen bekommen, anschließend kommen die Absagen. Jetzt habe ich keine Kraft, keine Lust, keine Motivation mehr. Das Arbeitslosengeld ist im Januar ausgelaufen - gestern habe ich beschlossen, dass ich keine Bewerbungen mehr schreiben werde (außer ich bekomme wieder einen Motivationsschub - oder wenn mir etwas wirklich entsprechendes ins Auge fällt).

    Ich habe Schmerzen und es geht mir nicht gut - durch den Stress schludere ich mit der Medikamenteneinnahme - das ist dumm! Ich kann das aber steuern, jaaaa ... ich hab's im Griff ... ich verstehe mich manchmal selber nicht.

    Was kann ich nur tun - am liebsten würde ich in Rente gehen - .... über den Gedanken schäme ich mich dann. Keine Ahnung!!!!
    In meinem Hirn - ganz weit hinten - schlummert eine Idee: Ich würde mich gerne mit einem kleinen Schreibbüro/Büroorganisation selbständig machen. Aber macht das alles einen Sinn?

    Heute habe ich so schlimme Schmerzen, wie schon lange nicht mehr - aber das wird schon wieder.
    Es ist Spritzentag - juhuuu..

    Ich würde mich sehr freuen, wenn jemand das hier liest und mir vielleicht einen kleinen Impuls geben mag.
    Es darf auch ein "Tritt in den Hintern sein", wenn er nicht zu heftig ausfällt.

    Vielen lieben Dank und ich guck' mal, an welcher Stelle ich hier hilfreich sein kann.
    Schönes Wochenende
    Maritim
     
  2. klappschanier

    klappschanier Neues Mitglied

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    Ja ja das kenn ich leider auch

    Hallo Maritim,

    ich kann dich ja soooo gut verstehen. Aber nix da Kopf hoch, das mit in Rente gehen kenne ich auch und leider solange du zahlst hast du keine Probleme - aber wehe du willst was - dann geht die Post ab.
    Das würde ich aber eher versuchen als mich Selbstständig zu machen.
    Den: du musst ein Gewerbe anmelden - selber KV Betrag bezahlen usw usw.
    Und wir - mit unserem ungeliebten Freund Rheuma -, kannst du die nötige Motivation aufbringen - Aufträge ran zu holen,?
    Sich mit Finanzamt, Steuerberater und den anderen Ämter auseinander zu setzten? Ist überhaupt Bedarf für so was, die meisten Firmen organisieren sich ganz gut selber, dank der Technik heutzutage kann selbst der letzte eine Rechnung schreiben. Und sonst sind die Firmen was Datenschutz betrifft - und dich ja mit einschließen würde bei einer Büroorganisation - sehr sensibel geworden.
    Wäre es dann nicht einfacher erstmal wieder auf einen 400 Euro Job zurückzukehren, ich weiß jeder hofft das er aufstocken kann, bei mir hat es auch 4 Jahre gedauert, dann gearbeitet und nach 2 Jahren KRANK. Du siehst so einfach planen läßt es sich nicht.
    Auf jeden Fall wünsch ich dir einen Aufschwung und möglichst wenig Schmerzen:vb_cool:
    Liebe Grüße
    Das Klappschanier
     
  3. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

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    Hi Maritim,
    Ich kann dich sehr gut verstehen.
    Bis zu einem gewissen Punkt habe ich immer sehr gern gearbeitet, aber es wurde zunehmend stressiger. Sowohl vom Arbeitspensum her als auch im Umgang mit 'lieben' Kollegen.

    Irgendwann hab ich mich selbst überredet und Rente beantragt. Die war auch auf Anhieb genehmigt und wenn ich mir meinen Zustand schwarz auf weiß durchlese, dann bin ich über mich selbst entsetzt...Und ich hab immer alles gegeben, auch über die Grenzen hinaus. Dankeschön gab es keins, nur grottenschlechte Bewertungen :mad:.

    Nach wie vor versuche ich zu akzeptieren, dass ich krank bin und kaum belastbar.

    Was ich eigentlich sagen wollte (ich verfalle schon wieder ins schwafel :rolleyes:) - du warst schon wiederholt zur Reha und hast dich bei der Arbeit durchgebissen - vielleicht versuchst du es mit einem Rentenantrag? Dann hättest du die Ruhe, über alles nachzudenken.
    Eine Selbstständigigkeit - ich weiß nicht...
    Das bedeutet selbst und ständig! Da ist nix mit mal zwischendurch krank sein oder auf halbe Kraft... So was fordert alle Energie und die wird nicht mehr werden. Im Gegenteil.
    Oder du bleibst vorerst bei deinem Job, vielleicht ergibt sich durch Zufall noch was Anderes.
     
  4. ArneD

    ArneD Neues Mitglied

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    Bruchhausen-Vilsen
    Hallo,

    mir ging es ähnlich. Ich habe bis zum vergangenem September gearbeit und habe
    mich selten krank gemeldet. Zum Schluß habe ich mich nur noch mit Tilidin geputscht um die Dienste durchzustehen.
    Das ging, logischerweise, nur eine begrenzte Zeit. Dann kam der Punkt, wie bei Dir, wo ich nicht mehr konnte.
    Seit dem bin ich krankgeschrieben. Und trotzdem ich immer gerne und viel gearbeitet habe, muß ich
    sagen, es geht nicht mehr. Wofür soll ich mich denn quälen? Nur um der "Leistungsgesellschaft" gerecht zu werden?
    Für mich? Ne, der Ofen ist aus. Ich bin raus aus dem Rennen und das ist gut so!


    Viele Grüße,

    Arne
     
  5. neddi

    neddi Neues Mitglied

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    hm, ich weiß nicht. Rente? habe mich auch schon mit dem gedanken getragen...und mir mal von der rentenversicherung eine auskunft geholt. bei dem ergebnis wurde mir schlecht.davon kann keiner existieren. zur zeit bin ich auch wieder krankgeschrieben. wie lange das mein arbeitgeber mitmacht weiß ich nicht.
    aber mit der selbstständigkeit lass lieber sein.
    ich wünsche dir alles gute und viel positive energie
     
  6. Nachtigall

    Nachtigall Bekanntes Mitglied

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    Hallo Neddi,
    herzlich willkommen hier!

    Hallo Maritim!
    Ich würde dir von der Selbständigkeit abraten. Wenn man aufs gleiche Geld kommen will, muss man viel mehr arbeiten als ein Angestellter. Man kann nicht so viel Urlaub machen, da man dabei nichts verdient, von wegen Urlaubsgeld, wäre nicht drin. Wenn du krank bist, bekommst du keine Lohnfortzahlung, sondern verdienst nichts, außer du schließt eine extra Versicherung ab, die auch wieder Geld kostet. Ich kenne das seit Jahrzehnten von meinem Vater und meinem Mann. Gerade wenn man schon mal krank ist, taugt die Selbständigkeit nicht.
    Die Rente zu beantragen kannst du versuchen, aber rechne eher mit einer Absage. Wenn du nachweisen kannst, dass du nicht vollschichtig arbeitsfähig bist, könntest du höchstens mal mit einer Teilerwerbsminderungskeitsrente rechnen, die wohl aber sehr minimal ausfallen würde, da dürfest du jedoch dazuverdienen. Aber du könntest dich auf jeden Fall bei der Rentenversicherung erkundigen.

    Eigentlich willst du mindestens halbtags arbeiten, andererseits würdest du am liebsten in Rente gehen. Das widerspricht sich sehr. Du bist erschöpft von der Doppelbelastung, das ist sehr verständlich.

    Aber mach dich nicht verrückt, es kommt zur rechten Zeit genau das Richtige für dich, wenn du dich in dem 400 €-Job nicht wohlfühlst bzw. wenn du mehr arbeiten musst, weil das Einkommen nicht reicht. Falls es doch reicht, wo ist das Problem?
    Du solltest gewissenhafter deine Medis einnehmen, dann würde es dir gleich besser gehen. Und etwas Ruhe nach den 2 Jobs schadet auch nicht. Ich möchte dich ermutigen, den Job weiterzumachen, bis sich von selber eine neue Lösung ergibt. Sonst machst du dich verrückt und wirst immer unzufriedener, das wirkt sich nicht nur aufs Familienleben aus, sondern auch auf deine Vorstellungsgespräche. Die Personalchefs sind sehr erfahren und spüren sofort, wenn jemand nicht voll motiviert ist. Lass dein Grübeln sein, denn es führt zu nichts, du drehst dich nur im Kreis damit. Nimm einfach das Leben, wie es kommt.
    So, das war mein sanfter Tritt in den H... ;)
     
  7. sternchen42

    sternchen42 Mitglied

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    Ort:
    Dresden
    wie weiter


    Hallo Maritim,

    mir ging es ähnlich.Habe mir irgendwann über mein weiteres Leben Gedanken gemacht und mir die Frage gestellt,willst du so bis zur Rente weitermachen?Da ich noch einige Jahre vor mir habe war die Antwort nein!!
    Jetzt stehe ich kurz vor Beginn meiner berufl.Reha.Bis dahin werden einen mitunter viele Hürden gestellt,was alles sehr belastend sein kann.Aber ich hoffe es lohnt sich.
    Außerdem denke ich,wer sich nicht wert bzw.alles über sich ergehen lässt,kommt nicht weit.
    Hätte ich so alles gelassen,wie es war,würde ich Nachts weiter Schmerzmittel nehmen ,schon halb angezogen ins Bett gehen, damit du früh in die Spur kommst...!
    Ich wünsche alles Gute
    Hasen
     
  8. tina71

    tina71 Mitglied

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    Hamburg
    Hallo Maritim,

    ich arbeite zur Zeit auch weniger, habe einen 18 Stunden Job und arbeite nebenbei noch auf 400 Euro Basis - es ist kräftezehrend, aber ich kann mir die Arbeit so wenigstens etwas einteilen, was bei einer Vollzeitstelle bei einem AG nicht geht.
    Dennoch merke ich, dass ich allmählich nicht mehr so weiter machen kann und habe eine berufliche Reha beantragt.
    Musste zum Gespräch, zu einem Test und zu einer Arbeitspsychologin.
    Es ist nicht so leicht, etwas passendes zu finden, weil ich nicht so viel Computerarbeit machen kann,weder lange Stehen oder Sitzen kann und auch nicht mehr im Außendienst tätig sein kann wegen der langen Autofahrten.

    Es folgt - leider erst im Herbst - ein Programm, in dem festgestellt werden soll, was geht.

    Vielleicht wäre so eine berufliche Reha auch etwas für dich ? Zuständig ist bei genügend Anwartschaft die Rentenversicherung und sonst das Arbeitsamt.
    Dafür ist es auch ganz gut, wenn du zur Zeit nur auf 400 Euro Basis arbeitest.

    Liebe Grüße, Tina
     
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