Hausarzt meint, es ist kein Rheuma...und jetzt?

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von mellie*, 6. Februar 2014.

  1. mellie*

    mellie* Neues Mitglied

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    6. Februar 2014
    Beiträge:
    4
    Hallo zusammen,
    ich bin neu hier und recht verzweifelt...!

    Seit 2 Jahren habe ich starke Rückenschmerzen, die sich über Jahre eingeschlichen haben. Zunächst HWS (dort aktivierte Osteochondrose, Bandscheibenschäden und Randzackenbildung). Morgens kann ich meinen Kopf fast nicht bewegen und Tagsüber habe ich ständig Nacken-/ Kopfschmerzen.
    Dann hat sich immer wieder die LWS gemeldet, bzw. das Kreuzbein (ist das für Ärzte eigentlich dasselbe?). Ich konnte zwischendurch nicht mehr liegen oder sitzen. Geholfen hat nur Novalgin und laufen, laufen... ganz weg ist es seitdem nicht. Zieht stark ins Gesäß. Anfangs die rechte Seite, nun die linke Seite. Mal bis in die Oberschenkel, mal weiter runter... und auch die BWS schmerzt. Stehen und sitzen ist schmerzhaft :(
    Ein MRT der BWS und LWS hat Spondylarthrose im BWS-Bereich ergeben. Der Radiologe hat mich dann nach weiteren Schmerzen gefragt und als ich eine AC-Gelenksarthrose, Knie- und Sprunggelenkschmerzen, sowie beidseitige Ellbogenschmerzen erwähnte, meinte er ob denn die Rheumafaktoren schonmal getestet wurde.

    Jetzt war ich bei meiner neuen Hausärztin und sie meinte, dass CRP und CCP-Autoantikörper ok seien und es sicher kein Rheuma ist.
    Und jetzt? Ist es lächerlich, wenn ich dennoch zum Rheumatologen gehe? Ich habe mittlerweile richtig Angst zu irgendeinem Arzt zu gehn, weil ich das Gefühl habe, dass sie mich für eine Simulantin halten :(

    Hat jemand Tipps?
    Ganz liebes Grüßle,
    melle*
     
  2. lumpi64

    lumpi64 Aktives Mitglied

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    Hallo Mellie*,

    es ist ganz sicher nicht lächerlich, wenn du dich bei einem internistischen Rheumatologen vorstellst. Es gibt auch seronegatives Rheuma. Z.B. bei einer Psoriasisarthritis (PsA). Habe ich und meine Blutwerte sind oft lupenrein. Habe mit meinem Rheumatologen Glück, denn der hat mich von Anfang an ernst genommen, wie mein Hausarzt auch. Fühle mich bei beiden sehr gut aufgehoben.

    Vereinbare am besten jetzt schon einen Termin bei einem intern. Rheumatologen....die Wartezeiten sind lang. Und dann lass dir in dem entpsrechenden Quartal die Überweisung ausstellen. Ggf. musst du sogar in Erwägung ziehen, den Hausarzt zu wechseln. Denn deine HÄ kann nicht so einfach behaupten, dass da nichts ist. Man sollte wirklich gezielte Ausschlussdiagnostik betreiben und selbst dann kann man sich nicht unbedingt 100%ig sicher sein. Bleib dran und lass nicht locker. Rheuma wünscht sich niemand, aber wenn es früh genug entdeckt und behandelt wird, ist ein weitestgehend normales Leben möglich.:):top:

    Grüßle Lumpi
     
  3. Biggi67

    Biggi67 Neues Mitglied

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    hallo mellie,

    ich schließe mich lumpi an, besorge dir ein termin bei einem internistischen rheumatologen! meine hausärztin war auch lange da von überzeugt nur weil ich keinen rheumafaktor habe ist es auch kein rheuma sonder alles psychosomatisch( schreibt man das so:D). also bleib am ball so wie es hier viele tun oder getan haben

    alles gute
    biggi

    bin übrigens auch seronegativ:top:
     
  4. mellie*

    mellie* Neues Mitglied

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    hey ihr 2,
    vielen dank für eure ratschläge!!
    ist jetzt vielleicht ne doofe frage, aber was sag ich denn am telefon beim rheumatologen, für was ich nen termin brauch? ich werde wohl ohne überweisung gehn.
    grüßle
     
  5. Ducky

    Ducky † 3.2.22

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    hallo mellie,

    hier in hh braucht man in der regel keine überweisung mehr, wie das bei dir aussieht weiß ich nicht.
    wir haben da neulich im chat herausgefunden, dass es für einige bundesländer noch die überweisungspflicht gibt.

    ich würde einfach um einen termin bitten zwecks abklärung von evtl rheumatischer" schmerzen. du musst ja nicht erzählen, dass dein hausarzt anderer meinung ist :)

    ich sage bei telefonischer terminabsprache meist nicht worum es geht. manchmal werde ich gefragt aber das ist eher selten.
     
  6. mellie*

    mellie* Neues Mitglied

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    nabend zusammen,
    habe gerstern einen termin für mitte august bekommen. war aber schon wieder verunsichert, als die sprechstundenhilfe am telefon fragte, ob der hausarzt mich schickt und ob es denn schon blutuntersuchungen gäbe... warum ich überhaupt käme.
    ich dachte mir dann, dass sie vermutlich auch wieder dachte "was will denn die simulantin...?"
     
  7. PiRi

    PiRi IG-Mitglied

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    also hier in NRW brauchst DU eine Überweisung, da geht es nicht ohne.
     
  8. mellie*

    mellie* Neues Mitglied

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    hey PiRi,
    hab gefragt, ich brauche keine überweisung...weil ich privatversichert bin.

    ist arthrose eigentlich generell degeneratives rheuma?
     
  9. Hexchen76

    Hexchen76 Neues Mitglied

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    Westmünsterland
    Hallo Melli,

    nein, Arthrose ist nicht prinzipiell "degeneratives Rheuma". Arthrose bezeichnet zunächst nur eine Abnutzung der Gelenke die nicht prinzipiell schmerzhaft sein muss weil sie ab einem gewissen Alter schleichend bei jedem Menschen einsetzt. Die schmerzhafte Variante wird entweder durch Überbeanspruchung, Fehlbelastungen, Gelenkfehlstellungen, oder auch Entzündungen ausgelöst. Auch frühere Verletzungen von Gelenken können in der langen Sicht eine Arthrose hervorrufen.
    Als nächstes unterscheidet man eine "aktivierte Arthrose" also eine akute Entzündung eines abgenutzten Gelenkes. Die Auswirkungen sind vergleichbar einer Rheumaerkrankung und auch die Behandlung ähnelt sich. Allerdings ist eine aktivierte Arthrose keine systemische Erkrankung sondern betrifft einzig die beschädigten Gelenke. Rheuma ist eine systemische, also den gesamten Körper erfassende Krankheit die ganz unterschiedliche Symptome hervorrufen kann, welche über die Gelenkbeteiligung hinausgehen.
    Wenn Du den Verdacht hast, das eine chronisch entzündliche Gelenkerkrankung hinter Deinen Beschwerden stecken könnte, ist der Weg zum Rheumatologen die richtige Entscheidung. Ich wünsche Dir, das Du einen gründlichen und objektiven Arzt haben wirst der sich nicht an Blutwerte klammert. Denn die sind nur bei 50% der Patienten aussagekräftig. Leider ist es bei einigen Ärzten wie bei Deiner HÄ, die aufgrund mangelnder Erfahrung der Ansicht sind, das nur die Blutwerte eine Aussage darüber erlauben ob jemand eine Rheumaerkrankung hat, oder nicht. Bei über 400 Rheumaformen ist das aber nicht so einfach abzugrenzen... Es gibt sogenannte "seroneagtive Formen" die sich im Blut nicht oder nur in ganz speziellen, vom Hausarzt nicht so ohne weiteres bestimmbaren, Laborwerten zeigen... Geh ganz sachlich zu Deinem Termin beim Rheumatologen, mach Dir Notizen was Du alles ansprechen möchtest und was Dir wichtig erscheint. Nur so kannst Du sicherstellen, das nichts vergessen wird.
    Ich wünsche Dir von Herzen viel Erfolg
    Hexchen
     
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