Hallo ihr Lieben, kennt ihr auch die gut gemeinten Tipps, nach denen ihr überhaupt nicht gefragt habt? "Die Mutter einer Freundin ernährt sich vegan und benötigt überhaupt keine Rheumamedikamente mehr, mach es doch genau so." (Ich halte doch schon die ADAM-Diät ein, kann trotzdem nicht auf meine Medikamente verzichten) "Lese doch das Buch ..., der Autor hat sich mit dieser Methode selbst geheilt, du musst nur an dir arbeiten." (Ich habe schon Einiges gelesen, kann auch helfen, hat mich jedoch leider nicht geheilt) usw. ... Solche Tipps implizieren immer ein wenig, dass wir Kranke Mitschuld tragen an unserem Leiden. Diese unerbetenen Tipps können manchmal in doppeltem Sinne zu Rat-SCHLÄGEN werden. Nicht dass ihr mich falsch versteht, ich bin froh und dankbar, wenn ich Fragen habe und mir hilfsbereite Menschen mit ihrer Erfahrung weiterhelfen:vb_redface: Liebe Grüße Mara
hallo, mara! das kenne ich auch. vor allem am anfang meiner erkrankung habe ich öfters solche sachen gehört. inzwischen zum glück kaum noch!! ich finde sowas sehr nervend. - in einem solchen fall höre ich es mir halt an und sage nicht viel dazu. auch aus dem grund erzähle ich nur noch selten was von meiner krankheit - gute bekannte und freunde und familie wissen es eh´, die wollen mir zum glück auch nicht mit solchen "rat-schlägen" helfen;-) liebe grüsse, ruth
Ungebetene Ratschläge empfinde ich auch als Schläge. Es gibt immer wieder solche Menschen die glauben, sie wüssten, was gut für dich ist. Von denen halte ich mich fern.
Moin, nun ja, ihr habt ja recht....... Aber ich ertappe mich selber dabei, wenn ich denke "da muß mal´n bisschen auf die Sprünge geholfen werden". (Meine Töchter können da ein Lied von singen.) Aber es ist ja nieeee böse gemeint oder niedermachend oder........ was weiß ich. Und das bedenke ich auch, wenn mich jemand auf etwas aufmerksam macht. Zeigt es doch auch, das derjenige sich positiv mit mir beschäftigt hat und sich Gedanken macht. Das die Tips oftmals unrealistisch sind, kann der "Tipgeber" ja nicht wissen, der ist ja nicht soo in der Materie wie wir. Also immer locker sehen. Allerdings gebe ich zu: hab ich nen schlechten Tag oder bin anderweitig "auf Krawall gebürstet" kommt mir sowas schon mal ganz recht. LG Juliane.
Hallo liebe Rheumakranke in diesem, für Angehörige vorgesehenen Teil dieses Forums. Ich glaube, das euch nicht bewußt ist, das ihr mit diesem Thread jedem, der für euer Leben wichtig sein möchte, mitten ins Gesicht schlagt. Nicht nur euch, sondern auch uns kostet es Kraft. Wir haben nicht die Schmerzen, die euer tägliches Leben bestimmen und euer Verhalten beeinflussen. Aber wir bemühen uns uns in euch hinein zu versetzen, soweit das überhaupt möglich ist. Ich denke, gerade in diesem Forum, das für euch eingerichtet ist und in das nur wenige eurer Angehörigen sich überhaupt trauen ihre Stimme zu erheben, ist es wichtig euch auch aufzuzeigen, das es eine anderen Seite gibt. Eine Seite, die bemüht ist den Menschen, den wir zu lieben gelernt haben auch weiterhin in euch zu finden, auch wenn eure Krankheit es euch schwer macht. Grenzt uns hier nicht aus. Es kostet uns mehr Kraft uns hier mitzuteilen als euch. Wir kämpfen hier nicht nur für uns, sondern in allererster Linie für euch, den Menschen den wir lieben und auch, trotz Krankheit, wiederfinden möchten. Danke für euer Verständnis.
@ handzahmer Tiger danke für deinen Beitrag. Ich finde es bewundernswert, wenn Partner von Rheumakranken sich hier einbringen. Es lag mir fern, Angehörige mit diesem Beitrag zu "schlagen", denn das habt ihr nicht verdient:vb_redface: Mein Mann hat ebenfalls eine Schwerbehinderung. Er würde mich nicht mit solchen Ratschlägen beschenken und ich ihn auch nicht. In sofern sind die weitläufigeren Angehörigen, also eher Bekannten gemeint, die es gut meinen uns aber nicht wirklich nahe stehen. Demnach habe ich mein Thema in eine unpassende Schublade gelegt Den Migräne-Tipp fand ich trotzdem witzig, muss ich mir merken LG Mara
Hallo Tiger, sorry...das ist doch Unsinn. Wenn mir jemand irgendwelche sinnfreien Ratschläge gibt, dann muss ich dafür nicht dankbar sein. Und wenn man Menschen erklärt, dass gewisse Dinge aus bunten Blättchen oder Berichte von Nachbarn nicht für schwere Krankheitsverläufe gedacht ist, dann sollte das jemand nach dem zweiten Mal durchaus verstanden haben. Als ich 17 Jahre jung und gesund war, habe ich meinen Mann kennengelernt, mit einer chronischen Erkrankung. Für mich war es nie ein großes Thema und die Einschränkungen, die für mich deshalb entstanden sind, habe ich akzeptiert. Als er schwerer krank wurde, habe ich, trotz eigener schwerer Erkrankung, immer alles mitgetragen, in den Tiefen alles aufgefangen und ausgeglichen. Ich kenne beide Seiten und das sehr gut. Ich finde es nicht ok, anderen Menschen zu schreiben, sie würden ihren Angehörigen mitten ins Gesicht schlagen. Ich lebe weder für meine Erkrankung, noch für die Erkrankung meines Mannes. Der Mensch ist wie er ist und ich teile ihn nicht in "gesund" und "krank" ein und es dreht sich in meinem Leben auch nicht fortwährend darum, was ich wie für meine oder seine Erkrankung tun müsste. Ausgegrenzt wird niemand, es sei denn er grenzt sich selbst aus. Schön, wenn Du es auch hast
Moin, Nachtrag: ich kenne auch beide Seiten, mein Mann ist seit einigen Jahren schwerbehindert. Ich denke immer: Denkanstöße (finde ich besser als Rat- "Schläge") sind etwas Positives. Wenn nix kommen würde wäre das dann nicht Ignoranz meiner Erkrankung und mir gegenüber? Und Gleichgültigkeit? Ich kann tiger schon verstehen - ein gaanz schwieriges Thema. LG Juliane.
Tiger, kannst du mal bitte erklären, in wie fern man euch - die Angehörigen - mit dem Thread ins Gesicht schlägt? Schlägt euch all das, was kein Danke ist, ins Gesicht? Ernstgemeinte Frage.....
Hi Juliane, Das ist wohl Interpretationssache "Denkanstöße" oder eigene Ansichten teilt man doch ohnehin anderen Menschen mit, zumindest wenn man im guten kontakt ist. Und das betrifft ja nicht nur die Erkrankung, sondern das gesamte Leben. Ich trenne es nicht, weil der Mensch von vielen Dingen betroffen ist, privat, jobmäßig, familiär, körperlich, seelisch. Ich habe meine Meinung dazu, das bedeutet aber nicht, dass ich alles sagen muß, was ich denke und wenn ich es sage, dass mein "Denkanstoß" für diesen Menschen nicht richtig sein muss. Liebe und Verständnis beinhaltet nicht immer ein "Bleib sitzen, ich mach das schon", sondern auch ein liebgemeintes "Jetzt pack Dich mal am Schopfe und versuche es!" Denn, wenn man es sich selbst nicht traut oder zutraut, dann braucht es jemanden, der hinter einem steht und denjenigen motiviert und Zuspruch gibt. Und das gilt auch für die Momente, in denen man etwas nicht kann, weil man es körperlich nicht schafft oder man müde, ausgelaugt ist. Dann braucht es eben die helfende Hand.
Ich habe mich natürlich auch schon öfter mit diesem Thema beschäftigt oder auch manchmal beschäftigen müssen,da ich mittlerweile 30 Jahre eine chronische 'Rheumageschichte' mit starken Deformationen,vielen OPs,einer Gebehinderung und Pflegestufe 2 habe. Also wenn mir Leute,die mir nicht so nah stehen und sich nie richtig damit auseinander setzen mussten,'gut gemeinte' Ratschläge geben,stehe ich voll darüber,vorallem wenn sie meinen,sie hätten gehört,das und das..... Mit Menschen,bei denen ich merke,sie beschäftigen sich mit mir und der Krankheit,versuche ich zu reden und erläutere denen auch,warum ich was mache oder auch nicht.Ich habe dann auch immer gemerkt,wenn die Leute merken,ich stehe hinter dem,wie ich mit meiner Krankheit umgehe,dann kommen auch keine so einfach dahin gesagten 'guten'Ratschläge.Und mir bringt es ein gutes Gefühl und Sicherheit,wenn ich mit viel Selbstbewußtsein sage,ich gehe so und nicht anders mit meiner Krankheit um,bin aber trotzdem nach allen Seiten offen. Ich kann nur jedem wünschen,lasst euch nicht runterziehen,wenn mal wieder jemand meint,der nicht selber betroffen ist,es ist alles ganz easy und man muss nur das und das machen. LG von NANNI
Also ich finde "ungebetene" Ratschläge gar nicht so schlecht. Und ich finde es auch lieb gemeint von demjenigen, der doch tatsächlich an mich denkt, wenn er jenes Buch liest oder diese Doku sieht. Ich habe schon viel ausprobiert - mit mehr oder weniger Erfolg Aber was solls? Es schadet meist nicht und manchmal braucht man eben einen Anstoß von einem Außenstehendem um über den Tellerrand zu gucken, da man auch oft ein bisschen "betriebsbilind" ist. Und wenn nun der Xte gutgemeinte Ratschlag kommt, den man schon vor Jahren ausprobiert und verworfen hat, kann man doch sagen: "Ja, kenne ich, hab ich schon probiert, aber hat leider nicht geholfen."
Für mich gibt es zwei Arten von Ratschlägen: Die einen, die irgendwelche Berichte oder Anzeigen in Zeitschriften gelesen haben und nun meinen, ich solle mal dieses und jenes Pülverchen, Kügelchen oder sonstiges Mittelchen probieren. Diese Naivität ist sicherlich gutmütig aber nervig. Und dann gibt es diejenigen, die meinen, ich müsse nur gesund werden WOLLEN, es wünschen, aber RICHTIG, meine Ernährung umstellen und mein Verhalten ändern. Das sind diejenigen, die schwer zu ertragen sind. Ich glaube jeder, der sich mit einer rheumatischen Krankheit auseinander setzen muss, ist besser informiert als die anderen. Ich kann auf Schlaumeier verzichten, ich brauch Leute, die mich und meine Bedürfnisse ernstnehmen. Das hilft mir am besten.
Danke, auch wenn mein Beitrag (@all) sicherlich nicht ganz richtig formuliert war, ist es mir ein Bedürfnis, gerade in diesem Teil des Forums, unsere, der Angehörigen, Sicht als einzig geltende darzustellen. In der ganzen Breite diese Forums gibt es vielfältige Möglichkeiten die Krankheit zu erklären und Hilfe zu suchen. Dieser Teil hier ist für die andere Seite. Für die, die unter Aufgabe der eigenen Persönlichkeit euch beistehen wollen, soweit ihnen das möglich ist. Respektiert das und achtet vorm Posten darauf. Danke. Und sorry für den Vergleich mit dem "Schlag ins Gesicht".
Hi Tiger, dann schreibe ich hier als Angehörige. es ist für mich kein Zeichen von Liebe, wenn ich meine Persönlichkeit aufgeben würde. Ich kann nicht stärken und nicht stark sein, wenn ich mich selbst aufgeben würde. Ich bin kein zuverlässiger Halt, wenn ich mich aufgeben würde. Meine Interpretation des Beistehens ist nur dann möglich, wenn ich gut für mich sorge, wenn ich gut für mein körperliches und seelisches Wohl sorge, wenn ich eigene Zeiten habe, in denen ich für mich sorgen kann. Ein gesundes Egoismus ist nötig, um sich selbst nicht in der Erkrankung des Anderen zu verlieren. Und das Ziel des Beistand ist ja eine positive Zukunft voller Hoffnung, Zuversicht und dem Wissen, dass man sich auf den anderen verlassen kann.
Ich kann stärken und trotzdem nicht stark sein!Wie es in mir/uns aussieht das bekommt doch niemand mit.Nicht wirklich,und das lese ich aus vielen Beiträgen heraus.In meinem direkten Umfeld,also Kolleginnen,Nachbarn und Familie bekommt nur ein Bruchteil davon mit wie es mir geht.Die finden toll was ich so alles so alles schaffe,nur wie schaffe ich es?Ich will hier kein Mitleid,auch wird mir hier bestimmt niemand mehr das Wort im Mund herum drehen wie es vor Jahren schon vorkam.Dann werd ich stark. Zum Thema Rat-Schläge: Wenn es Unwissende gibt die jemandem einen Rat geben wollen der nicht angebracht ist,egal ob krank oder nicht, sag ich das. Es ist wie mit der Wäsche,einer wäscht mit dem Fleckenmittel der andere mit etwas anderem.Wenn ich zufrieden bin und keinen Rat brauch dann sag ich das.Ärgern bringt nichts,tut dem Blutdruck nicht gut,wie bei mir heute. Dieses Thema ist an falscher Stelle gepostet und könnte verschoben werden. Danke Gute Nacht wünscht euch Sylke
Ich lass das Thema mal hier stehen, trotz der Bitte das zu verschieben, denn dann müsste ich einige andere Themen auch verschieben. RatSchläge bekommt man ja auch von Angehörigen oder versucht sie als Angehöriger zu geben. Ein Rat kann nur eine unverbindliche Empfehlung sein, man kann ihn annehmen oder ablehnen. Man kann darüber nachdenken oder ihn verwerfen. Ratschläge höre ich mir an und überlege nicht nur ob ich ihn gebrauchen kann sondern auch: was möchte mir der andere (Angehörige) eigentlich damit sagen. Jeder Ratschlag ist doch eine eindeutige Information, dass sich da jemand versucht mit dem Thema auseinander zu setzen. LG KukaNA
Ich wollte jemandem helfen, weiß aber garnicht wie. Das Angehörigen Forum ist sehr schlecht sortiert. Es gibt bei RO so viele Foren und Unterforen für Rheuma Themen, nirgends wird so wahllos hinein gepostet wie hier. Könnte man das nicht mal sortieren? Ich würde gern dabei helfen. Ich bitte um Verständnis, nicht um Kritik. VG Sylke
Hallo Ich habe jetzt nicht alle Beiträge zu dem Thema Rat-Schläge gelesen,finde aber das es doch zweierlei Arten gibt. Beispiel:auf die Frage was ich gegen die Schmerzen nehme sage ich immer Ibu 800mg und dann kommt immer ein um Gottes Willen das macht doch den Magen kaputt.Die Frage kommt immer von nicht betroffenen. Dann meine Gegenfrage, was soll ich den nehmen? keine Antwort. So ich glaube Ratschläge hier im Forum sind doch ok ,da wir doch alle betroffen sind und verstehen was gemeint ist. Ratschlägen von Nichtbetroffenen sind zwar gut gemeint ,nerven aber auf dauer. Ich habe hier schon viele Ratschläge aufgegriefen und ausprobiert. Gruß Töns