Eigenbluttherapie

Dieses Thema im Forum "Naturheilkunde, Komplementär- u. Alternativmedizin" wurde erstellt von CharlotteA, 29. Januar 2014.

  1. CharlotteA

    CharlotteA Ich bin eine Angehörige

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    Ostthüringen
    Ich bin eine Angehörige, mein Mann hat seit 2005 chronische Polyarthritis. Seit kurzem ist er neben seiner Rheumaärztin auch bei einem Orthopäden in Behandlung wegen seinen Kniebeschwerden. Als er gestern beim Orthopäden im Wartezimmer saß, las er eine Information über Eigenbluttherapie. Er sprach ihn dann daraufhin an. Der Orthopäde empfahl ihm diese Therapie. Er soll nun 6 Spritzen 1x wöchentlich mit seinem eigenen Blut bekommen. Wegen der cP bekommt er alle 4 Wochen RoActemra-Infusion und nimmt zusätzlich tgl. 4mg Prednisolon.
    Ich habe gestern wegen der Eigenbluttherapie gleich mal gegoogelt und herausgefunden, dass die Infusion das Immunsystem herunterfährt und die Eigenbluttherapie das Gegenteil bewirkt. Also passt das ja wohl nicht so recht zusammen.
    Hat jemand von euch Erfahrung mit der Eigenbluttherapie.
    Mein Mann muss erst wieder in 2 Wochen zur Infusion. Dann will er auch seine Rheumatologin befragen.
    Freue mich auf einen regen Erfahrungsaustausch.
    LG Charlotte
     
  2. kleine Eule

    kleine Eule Bekanntes Mitglied

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    16. Februar 2005
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    Hallo Charlotte,

    bevor ich eine Diagnose hatte, hab ich einen Versuch mit Eigenbluttherapie gemacht. Damals hatte mir eine Ärztin diese Behandlung empfohlen und da es keine andere Option gab, hab ich sie ausprobiert. Aber ich kann es nicht empfehlen, denn ich hab einen großen Schub bekommen. Heute würde ich es nicht wieder machen. An Eurer Stelle würde ich vorsichtig sein.

    Viele Grüße von der kleinen Eule
     
  3. sunshinemomo

    sunshinemomo Mitglied

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    baden-württemberg
    hallo charlotte,

    kann mich der meinung von kleiner eule nur anschliessen!

    hatte vor jahren - als die diagnose chron.polyarthritis noch nicht feststand(trotzdem schon fiese beschwerden hatte)- durch eine hno-ärztin,die dies vorschlug,ne eigenblutbehandlung durchführen lassen.und natürlich hat die krankenkasse das nicht gezahlt:D

    hatte dann-heute weiss ich,dass es ein megaschub war-sehr lang u. sehr grosse gesundheitliche probleme,die kein arzt deuten konnte.

    da dein mann roactemra bekommt,würd ich das eher nicht riskieren.und wenn doch,auf jeden fall mitm rheumatologen abklären.

    für nichtrheumis finde ich das ganze ne supersache,weil das immunsystem gepuscht wird u. mal wieder richtig funktionieren kann.

    doch bei menschen,die eh schon mitm "missratenen"immunsystem zu kämpfen haben,würd ich der sache eher skeptisch gegenüberstehen.

    bei eurer entscheidung alles gute,falls ihr euch dazu entschliesst,lasst es uns hier doch wissen,wies weiterging,bitte.
    liebe grüsse,sunshinemomo
     
  4. Frau Meier

    Frau Meier Guest

    @CharlotteA

    Ich persönlich würde Euch dringend von einer solchen Therapie abraten.
    Warum?

    2 Gründe:
    1. Eigenblut wirkt "immunogen", das heißt, das Immunsystem wird stimuliert (das soll es durch Eigenblut auch) und kann hierdurch einen akuten Schub der Grunderkrankung auslösen.
    2. Meines Erachtens noch wichtiger: unter Ro-Actemra besteht ein erhöhtes Risiko für Infekte, die oftmals in den Blutwerten nicht zu sehen sind.
    Grund dafür ist, dass unter Ro-Actemra aufgrund der Hemmung des Interleukin 6 die Bildung von Akutphaseparametern wie CRP vermindert ist, die BSG und die weißen Blutkörperchen oft nicht oder nicht adäquat ansteigen und damit ein Infekt laborchemisch verschleiert wird. Auch ohne Eigenblut muss unter Ro-Actemra schon erhöhte Wachsamkeit herrschen. Das gilt auch und besonders, wenn jemand von Divertikeln im Darm betroffen ist, die können sich rascher entzünden.

    Hab Dir noch eine PN geschickt!

    Lieben Gruß, Frau Meier
     
  5. Clara07

    Clara07 Aktives Mitglied

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    Ich (Mischkollagenose mit Arthritis und ...) habe vor vielen Jahren eine Eigenblutbehandlung durch eine Heilprakitkerin bekommen, wegen der Mischkollagenose. Es kam ein heftiger Schub. :(
     
  6. CharlotteA

    CharlotteA Ich bin eine Angehörige

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    Eigenbluttherapie abgesagt

    Hallo, ihr Lieben,
    vielen Dank für eure schnellen Antworten. Ihr habt uns damit sehr geholfen und die Entscheidung ist auch schon gefallen. Mein Mann wird die Eigenbluttherapie nicht machen. Er bekommt seit Juli 2012 die RoActemra-Infusion und seitdem geht es ihm viel besser. Er braucht keine zusätzlichen Schmerzmittel mehr und konnte das Cortison von 15 auf 4 mg reduzieren. Diesen Erfolg will er natürlich nicht aufs Spiel setzen.
    Nochmals herzlichen Dank und liebe Grüße von Charlotte
     
  7. CharlotteA

    CharlotteA Ich bin eine Angehörige

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    Ostthüringen
    Mein Mann war nun heute wieder bei seiner Rheumatologin zur Infusion. Er sprach sie natürlich an wegen der Eigenbluttherapie und sie meinte, dass diese für ihn nicht geeignet ist.
    LG Charlotte
     
  8. kukana

    kukana in memoriam †

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    Hallo,
    Dann hoffen wir mal dass deinem Mann die weitere Behandlung helfen kann. Und nach der Aussage deiner Ärztin kannst du mal sehen, wie gut wir hier auch informiert sind, da dir ja eigentlich alle etwas ähnliches berichtet haben. Finde ich immer gut zu lesen, dass die RO User so top sind.

    LG Kukana
     
  9. CharlotteA

    CharlotteA Ich bin eine Angehörige

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    Ostthüringen
    Ich habe mich ja deshalb hier angemeldet, um von den Erfahrungen der vielen User zu profitieren und habe auch schon viele Hinweise und Tipps für meinen Mann erhalten. Darüber sind wir sehr froh und dankbar.
    LG Charlotte
     
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