Cortison eigenmächtig erhöhen?

Dieses Thema im Forum "Cortison / Glukokortikoide" wurde erstellt von Tortola, 18. Januar 2014.

  1. Tortola

    Tortola Aktives Mitglied

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    Hallo Ihr Lieben!

    Ich habe eine dringende Frage:

    Mein Mann (67) hat ein Lungenemphysem, er wurde schon mehrfach an der Lunge operiert und bis jetzt ging alles mehr oder weniger gut.
    Seit heute morgen hat er stärkere Luftnot, Sein Sauerstoffgerät ist eingestellt auf 2 l tagsüber, 1 l nachts.
    Er nimmt Cortison 10 morgens, nach Absprache mit der Lungenfachärztin kann er auch mal um 5 mg erhöhen. Kann er einfach so nochmal 10 mg einnehmen?
    Also zusätzlich?

    Es gibt doch viele User hier im Forum, die "Cortisonerfahren" sind. Vielleicht kann uns jemand schreiben, ob 10 mg mehr schädlich ist oder was dann passieren kann?

    Mein Mann geht auf keinen Fall wieder ins Krankenhaus, hat er mir eben mitgeteilt.
    Er hofft auf eine höhere Dosis Cortison und er braucht Eure Ratschläge!

    Ich kann ihm nicht viel raten, meine Mutter liegt im Sterben und ich bin selber völlig kopflos, weil ich meine Mutter nicht zu uns holen kann. Ich muß meinen
    Mann versorgen - Pflegestufe 2 - und bin kurz vorm Durchdrehen. Bin selber
    kurz vor Weihnachten einfach umgefallen und warte auf meinen MRT-Termin.



    Bitte, bitte schreibt mir. Ich bin Euch sehr dankbar!

    Liebe Grüße von Tortola
     
  2. anurju

    anurju anurju

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    Hallo Totola,

    leider kann ich dir nicht wirklich raten... ich darf mein Cortison bis 15mg selber erhöhen - aber mit einer völlig anderen Erkrankung - das kann man sicher nicht so übertragen.

    Ruf doch vielleicht lieber hier an: http://www.116117info.de/html/

    Liebe Grüße und alles Gute von
    anurju :)
     
  3. Julia123

    Julia123 rheumatic pixie

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    Hallo Tortola, auch ich kann dir nur raten, dich an den aerztlichen Notdienst zu wenden. Eigenmaechtig wuerde ich nichts an der Medikation veraendern.

    Alles Liebe

    Julia123
     
  4. Kati

    Kati Bekanntes Mitglied

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    Hallo Tortola,

    ich glaube bei Luftnot ist es nicht so gut eigenmächtig mit dem Cortison in die Höhe zu gehen. Die 5mg mehr sind sicher überlegt gewesen. Ich habe immer Wasseransammlungen, wenn ich höher Cortison nehme, und die machen die Atmung nicht leichter, ganz im Gegenteil. Daher würde ich Dir eher zur Vorsicht raten, als ich es bei einem Rheumatiker machen würde.

    Ich hoffe es gibt einen Notdienst oder einen Weg den Arzt zu erreichen,
    alles, alles Gute!
    Kati
     
  5. saurier

    saurier Bekanntes Mitglied

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    an einem fluss
    @hallo tortola,

    im moment scheint alles über dich zusammen zu brechen. das tut mir unendlich leid.
    fühl dich in dieser situation gedrückt und versuche alles problem mit "durchblick"
    und "besonnenheit" zu bewältigen. es ist wie es immer ist, plötzlich stürzt alles auf
    einen ein, aber mit macht.

    keiner von uns weiss, was dein mann wirklich alles hat und wir sind keine ärzte.
    wenn er luftnot hat, so ist es ein lebensbedrohlicher zustand!
    normalerweise dann unbedingt, zur vermeidung eines herz-kreislaufstillstandes, ein
    fall für den rettungsdienst und krh mit entsprechender betreuung und überwachung.

    ist was mit der lunge? oder ein anderes ernstes problem??? alles möglich!

    lass mit deiner mama was sein, du musst zu ihr, wie sollst du dann deinen mann
    helfen? das geht doch gar nicht.

    kann dir nur raten, den ärztlichen notdienst anzurufen und ein arzt kommt zu euch
    nach hause. er wird sich deinen mann ansehen und "vor ort entscheiden", entweder
    welches medi er noch nehmen/erhöhen kann oder andere notwendige massnahmen,
    ihn ggf."mit sanften druck" ins krh zu bringen. dass soll dich weder beunruhigen
    noch geht es gegen deinen mann, sondern die erhaltung der atmung bei deinem
    mann ist entscheidend.

    ehrlich, was nützt es, wenn du so viele sorgen um dich rum hast, dass dein mann
    nun auch noch zum problemfall für dich dazu kommt? es wird dir nicht besser gehen,
    unter all den vielen sorgen und nöten zur zeit.
    was aber, du fällst um,wer kann dann deinen mann versorgen?

    wäre nicht unbedingt "die lösung"!

    luftnot kann schnell sehr ernst werden. hier eigenmächtig das medi zu erhöhen, wo
    keiner weiss, welche auswirkung das bei deinem mann hat, das lass bitte sein!
    wenn du keine auflassung von seinem arzt hast, wie du im notfall zu reagieren hast,
    dann rufe den notruf um schlimmeres zu verhindern!

    es sei denn sein behandelner doc gibt euch eine "notfalnummer" um ggf. euch helfen
    zu können. das macht aber nicht jeder arzt.

    grüße vom sauri
     
  6. Tortola

    Tortola Aktives Mitglied

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    1.137
    Cortisonerhöhung? Danke!

    Hallo und danke an alle, die mir geantwortet haben.

    Meinem Mann geht es besser, wir haben jetzt einen Hausnotrufdienst
    vom DRK bekommen und können jederzeit Hilfe rufen. Das ist schon mal eine große Beruhigung für uns.

    Jetzt mache ich mir große Sorgen um meine Mutter:
    87 Jahre alt, klein bei ca. 43 kg, teilweise verwirrt, dann wieder vollkommen klar. Gepflegt wurde sie bis vor kurzem von meiner Nichte.
    Jetzt liegt sie schon seit zwei Wochen im Krankenhaus mit Lungenentzündung, wir müssen davon ausgehen, daß sie nicht wieder zu uns kommt.
    Nach der stationären Aufnahme ist sie nachts aus dem Bett gefallen,
    ohne daß die Nachtschwester davon viel Aufhebens gemacht hat.

    In der zweiten Nacht ist sie wieder aus dem Bett gefallen mit dem Ergebnis: Beckenbruch! Wir hatten die Krankenschwestern wiederholt
    darauf aufmerksam gemacht, daß meine Mutter ein Bett mit Gittern braucht. Sie hat hochgradig Osteoporose, war schon öfter im Krankenhaus Nienburg/Weser mit diversen Brüchen (Schulter, Arm).

    Soll ich das der Krankenkasse mitteilen? Irgendwer muß doch zuständig sein für solche Fälle. Meine Mutter könnte längst wieder
    zu Hause sein - natürlich mit Pflegedienst, aber auf jeden Fall da, wo sie sein möchte. Seit mein Papa gestorben ist, hat sie keinen Lebenswillen mehr. Jetzt wurde sie in ein anderes Krankenhaus verlegt (Stolzenau, falls das jemand kennt) und dort soll sie "mobilisiert" werden!

    Vielleicht schreibt mir ja mal jemand von Euch, der auch schlechte
    Erfahrungen mit Krankenhäusern gemacht hat. Auch über andere "normale" Schreiben würde ich mich sehr freuen!

    Liebe Grüße von Tortola
     
  7. saurier

    saurier Bekanntes Mitglied

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    an einem fluss
    @tortola,
    zum sturz aus dem bett und deiner frage, möchte ich dir
    einiges schreiben.
    sowohl ein bettgitter, als auch gurte zur sicherung sind immer freiheitsentziehende massnahmen (egal wo) und müssen unbedingt vom betreuer oder einrichtung bei eigen-und der fremd gefährdung vor gericht beantragt werden.
    das verfahren dauert lange und wird vom gericht äusserst sensibel entschieden. die kk hat dabei keinerlei entscheidungskompetenz.


    hat bei euch niemand eine betreuungsvollmacht für die mama? so lassen sich gleich viele dinge wesentlich besser händeln. der betreuer muss über alles informiert werden.

    das hauptproblem besteht beim bettgitter, dass patienten, mit alterdemenz, alzheimer, delir, zustände mit verwirrung nach narkosen etc. oft versuchen dieses zu überwinden.
    meist passiert dadurch wesentlich mehr, als wenn kein gitter vorhanden ist. viele einrichtungen helfen sich, in dem das das bettgitter mit einer schaumstoffpolsterung abgedeckt und abgesenkt am bett bleibt.
    in aktuen phasen, wo der patient nicht im bett verbleibt,
    wird vor dem bett eine matte gelegt.
    wobei, beim jetzt vorliegenden beckenbruch, halte ich es eher für unwarscheinlich, dass sie erneut versucht das bett allein zu verlassen.

    saurier
     
    #7 23. Januar 2014
    Zuletzt bearbeitet: 23. Januar 2014
  8. PiRi

    PiRi IG-Mitglied

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    Meine Mutter ist nachts über das Absperrgitter geklettert und dann da runter gekracht.
     
  9. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

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    hallo tortola,

    zufällig war vor einigen tagen im tv genau darüber ein bericht,
    dass man gerade bei älteren patienten, insbesondere unter spezieller medikation,
    schmerzmittel zb können müde machen, teilweise bekommt man (auf wunsch)
    auch eine schlaftablette, sorge zu tragen hat, dass sie nicht aus dem bett fallen.
    in jedem falll hätte dieses gitter, ist ja an jedem bett vorhanden, und kann auch vom patienten selber manövriert werden, hochgezogen sein müssen. war es das, und sie ist trotzdem rausgefallen? da deine mutter ein zweites mal aus dem bett gefallen ist, liegt mangelnde sorgfalt vor. ich würde das nicht auf sich beruhen lassen! alles gute für deine mutter!
     
  10. saurier

    saurier Bekanntes Mitglied

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    an einem fluss
    @hallo tortola,

    habe noch etwas interessantes gerade zu den definitionen und

    erklärungen der einzelnen termini gefunden.

    die frage der freiheitsentziehenden massnahmen,
    z.bsp.
    -fixierungen vorübergehend
    -Fixierung auf dauer,
    -unter beachtung der menschenwürde
    -unter beachtung des selbstbestimmungsrechtes,
    -dem begriff der nötigung oder des notstandes oder der notwehr
    -der eigen- und fremdgefährdung
    nur um einiges zu nennen.

    ist ein unwarscheinlich kompliziertes rechtliches gebilde, wo nicht
    pauschal gesagt werden kann:
    das und das hätte das und das bewirkt und nun haben wir das !

    ...nein ganz und gar nicht!
    eine sehr sensible angelegenheit

    ich kann nur jeden empfehlen, der sich dafür interessiert, sich vieleicht
    damit genauer auseinanderzusetzen.
    siehe link
    http://www.aerztenetz-bad-berleburg.de/images/zulaessigkeit_von_patientenfixierungen.pdf
    Dr. jur. Carsten Fuchs , Fachanwalt für Medizinrecht und Vertrauensanwalt der Stiftung Gesundheit
    ein durchaus gelunges kurzes abbild, wo viele rechtlichen aspekte
    zu dieser thematik, gut beleuchtet werden.

    mal ehrlich? woher soll man diese einzelnen facetten auch kennen?

    saurier
     
    #10 23. Januar 2014
    Zuletzt bearbeitet: 24. Januar 2014
  11. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

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    entenhausen
    richtig, wer kennt das schon. aber man darf erwarten, dass sich das personal im kh, insbesondere der behandelnde arzt um solches kümmert, und sorge trägt, dass besonders seine alten patienten sich nicht auch noch diesbezügl. etwas tun. er kann zb mittels kurzfristiger arztanordnung ein gitter anordnen oder /und weiteres geeignetes, und parallel für die weiteren rechtlichen schritte sorgen. nur tun muss man es eben.

    den link konnte ich nicht lesen, funzt nicht.
     
  12. saurier

    saurier Bekanntes Mitglied

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    an einem fluss
    @hallo,

    noch mal zum link Dr.jur Fuchs

    http://www.aerztenetz-bad-berleburg....ixierungen.pdf
    bitte mal probieren, bei mir geht der link.

    Dr. jur. Carsten Fuchs , Fachanwalt für Medizinrecht und
    Vertrauensanwalt der Stiftung Gesundheit

    leider habe ich pc probs, bitte noch mal probieren.

    saurier
     
  13. Julia123

    Julia123 rheumatic pixie

    Registriert seit:
    30. November 2010
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    Kleinstadt in Oberfranken
    Hallo Tortola,
    ich bin neugierig.
    Was hat sich den nun beim ursprünglichen Grund dieses Threads ergeben? Hast du wegen deines Mannes den Notarzt gerufen? - Musste er ins Krankenhaus?

    Liebe Grüße
    Julia123
     
  14. Soschn

    Soschn Dr. Hinkebein

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    eine kleine Kreisstadt an einem mittelgroßem Fluß
    Hallo Tortola,

    also zu Deiner Mom: Es ist schwierig, die Thematik mit den Bettgittern. Es laufen da gerade, auch auf dem rechtlichen Wege einige Sachen. Auf jeden Fall hätte man nach dem ersten Sturz handeln müssen. Das Bettgitter dann dann auch, wenn der Patient unruhig, verwirrt (auch durch Medikamente) unter dem Aspekt "Gefahr im Verzug ausnahmsweise hochgemacht werden, wenn keine andere Möglichkeit der Gefahrabwendung besteht. Wie gesagt, da sind hier nur wichtige Faktoren greifend - man muss den Patienten beobachten und sein Verhalten dokumentieren und dann eine Entscheidung treffen.
    Wenn deine Mom noch soweit entscheiden konnte, kann es auch sein, dass sie gefragt wurde, ob sie das Bettgitter möchte und hat dies dann verneint und die Schwester folgte dann dem Wunsch deiner Mom und hat dies auch so in die Akte eingetragen?... für längerfristige Fixierungen geht es nur, wie Sauri schon schrieb, über den Weg des Vormundschaftsgerichtes. Nach meiner Erfahrung wird dies aber in Krankenhäusern nur extrem selten gemacht, weil es eben ein Aufwand ist.
    Alles in allem schwierig, aber zu dem Beckenbruch hätte es nicht kommen dürfen, das ist klar Oder wurden doch noch andere Schutzmaßnahmen bei deiner Mom ergriffen?
    Das Krankenhaus muss nun darlegen, ob alle Maßnahmen zur Sturzprophylaxe individuell ergriffen wurden... Wenn sie richtig handelten und das ganze als Unfall deklarierten, dann wird in der nächsten Zeit an Deine Mom ein Brief kommen von der Krankenkasse, ein sogenannter Unfallfragebogen, mit Bitte der Krankenkasse, diesen auszufüllen. Hier könnte man auch auf einem Beiblatt den Hergang aus Sicht der Angehörigen schildern...dann schwitzt das Krankenhaus, respektive deren Anwälte..


    Liebe Grüße
    Sosch
     
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