alternative Tipps aus der Naturheilkunde etc. für das Absetzen von MTX

Dieses Thema im Forum "Naturheilkunde, Komplementär- u. Alternativmedizin" wurde erstellt von häsin, 29. November 2013.

  1. häsin

    häsin Neues Mitglied

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    Hallo zusammen,

    ich habe hier immer mal wieder vorbeigeschaut, aber ich glaube, noch nie was geschrieben. Jetzt traue ich mich aber einfach mal, weil ich einen Rat benötige:
    Ich habe seronegative Polyarthritis und muss möglichst bald das MTX absetzen (für 3-6 Monate) weil ich gerne schwanger werden möchte. Derzeit nehme ich vom MTX 12,5mg/Woche (vorher 17,5 aber ich habe es schon reduzieren können, leider auch zum Preis von weniger Schmerzfreiheit) und 4mg Cortison. Das Cortison darf man ja weiternehmen, aber ich muss sagen, ich habe eine sch... Angst das MTX abzusetzen, weil ich mich noch gut an die Schmerzen und die Unbeweglichkeit erinnern kann, ich konnte damals teilweise die einfachsten Alltagstätigkeiten (mich anziehen, laufen etc.) nicht ausführen und hatte durchgängig höllische Schmerzen. Dies möchte ich gerne mir und auch meinem Partner einigermaßen ersparen und hoffe, dass es da irgendeinen Weg gibt...
    Mein "Programm" ist jetzt viel Sport, Yoga, Schwimmen, Massagen, gesunde Ernährung (da habe ich schon einiges gelesen) und das Rauchen komplett aufgeben.

    Meine Frage an Euch ist nun - hat jemand von Euch irgendwelche Erfahrung mit naturheilkundlichen Angeboten (Weihrauch oder irgendwelche Therapien) oder Ernährungskonzepten (Metabolic Balance, EssenSe) gemacht, welche die Medikamenteneinnahme ersetzt oder verringert haben?

    Ich freue mich über jeden Tipp!! :)

    P.S.: Noch zur Vollständigkeit: Ich habe das Rheuma seit November 2011 und bin 33 Jahre alt. Also erblich. Meine Mutter hat das auch und immer große Einschränkungen/Schmerzen, aber nie irgendwelche Medikamente genommen (aber auch nie geraucht, kaum Alkohol und gesunde Ernährung und viel Bewegung).
     
  2. tina71

    tina71 Mitglied

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    Hallo Häsin,

    schön, dass du dich traust, nun aktiv zu schreiben ! Willkommen ! Zu deiner Frage - bestimmt gibt es Möglichkeiten, einen Teil der Erkrankung mit anderen Strategien entgegenzuwirken, allerdings denke ich, dass es da eher um die "Nebenschauplätze" geht, bsw. Schmerzen besser auszuhalten mit autogenem Training, Stressabbau, viel frisches Gemüse und Obst, ausreichend Schlaf. Man kann Bäder mit Teufelskralle ausprobieren, das nimmt mir einen kleinen Teil der Schmerzen und der daraus resultierenden muskulären Verspannung. Ich denke aber nicht, dass man die entzündungshemmenden und immunmodulierenden Medikamente wirklich komplett ersetzen kann. Sonst würde doch kein vernünftiger Mensch freiwillig diese einnehmen. Es ist also vielmehr die Frage, kannst du die "Last" tragen und aushalten, um ein Kind zubekommen ? Und bitte denke auch darüber nach : so schön es ist, Kinder zu haben, es ist unfassbar viel Arbeit. Man muss funktionieren , vor allem, wenn die Kids in die Kita oder Schule kommen. Für uns Rheumis ist das nochmal mehr Anstrengung, vor allem, wenn man auch noch berufstätig ist . Ich möchte dir deinen Wunsch nicht ausreden, aber es ist wichtig , darüber nachzudenken, denn du wirst dein Kind auch haben und versorgen müssen , wenn es dir schlecht geht und du Schmerzen hast. Ein Lichtblick : zumindestens während der Schwangerschaft geht es vielen betroffenen besser. ! Liebe Grüsse, Tina
     
  3. häsin

    häsin Neues Mitglied

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    Hallo Tina,

    danke für Deine Antwort. Einige Heilpraktiker von denen ich mich habe beraten lassen behaupten dass man durch alternative Behandlung das MTX ersetzen könnte. Können aber natürlich nix versprechen und es kostet natürlich viel Geld. Wirkten aber irgendwie schon vertrauenswürdig. Mein Arzt sagt, es ginge nicht, und mir wurde gesagt, dass alle Schulmediziner dies nunmal behaupten würden. Er ist schon sehr alt und erfahren, aber trotzdem auch immer auf dem neuesten Stand. Ich weiß also nicht, wem ich da vertrauen soll... drum habe ich bisher auch das MTX nur ein wenig reduziert, nicht abgesetzt. Durch den Kinderwunsch ändert sich dies natürlich nun alles!

    Zu Deiner Frage: Ich möchte die "Last" gerne tragen, für den Traum eine Familie mit meiner großen Liebe zu gründen - ich weiß dass es nicht leicht werden wird und dass es auch für "Gesunde" schon viel ist, meine Schwester hat zwei kleine Kinder (zum Glück kein Rheuma, und hoffentlich bleibt das so). Und meine Mutter hat auch Rheuma. Aber sie hat immer gekämpft und uns trotzdem super großgezogen auch wenn sie auf meinen Vater nicht wirklich zählen konnte - ich hätte ja noch den Vorteil, dass mein Schatz da ein anderer Typ Mann ist und mich viel unterstützen würde. Außerdem kann ich ja nach der Schwangerschaft das MTX wieder nehmen, wenn es mir allzu schlecht ergehen sollte... aber grundsätzlich hast Du natürlich recht, dass man darüber nachdenken sollte. Meiner Mutter geht es inzwischen übrigens vieeeel besser (nein, kein Zaubermedikament, nur immer gekämpft, gesund ernährt, nicht geraucht, viel Schlaf und Bewegung usw. und vermutlich haben auch die Wechseljahre irgendwie damit zu tun) so dass sie meine Schwester mit ihren Kindern ganz viel unterstützt. Ich denke, das wird sie bei mir genauso machen, und meine Schwester ist ja auch noch da, und wie gesagt mein Schatz, und auch seine Familie, also wenn ich wirklich mal "ausfallen" sollte wäre sicherlich Unterstützung da.
     
  4. Sprodde

    Sprodde Mitglied

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    Heilpraktiker behaupten immer Vieles, garantieren tun sie nix und Beweise bleiben sie auch schuldig!

    Wenn du schon bei der Dosisverringerung eine Verschlechterung spürst, wie soll es dann werden, wenn du das MTX absetzt? Ich kann verstehen, dass du nach Alternativen suchst, um deinen Kinderwunsch zu erfüllen. Alle Vorschläge von Tina zusammen mit deinen eigenen Umstellungen können sich günstig auswirken, aber MTX nicht ersetzen.

    Glaube den Heilpraktikern nicht blind, sondern frage sie mal nach konkreten und nachprüfbaren Erfolgen bei ähnlichen Voraussetzungen wie bei dir. Die werden sie dir nicht nennen können.
     
  5. kukana

    kukana in memoriam †

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    https://www.rheuma-liga.de/hilfe-bei-rheuma/therapie/medikamentenfuehrer/schwangerschaft/rheumamedikamente/

    Lies dir doch mal die Empfehlungen durch? Wenn du schon beim Reduzieren von MTX wieder Probleme hast, dann könnte man vielleicht wechseln zu einem Medikament das man nehmen darf?

    Klick mal auf die einzelnen Medikamentennamen, da geht dann etwas auf. Du kannst das mal mit deinen Ärzten besprechen, sowohl Frauen- als auch Rheumaarzt sollten dich engmaschig kontrollierend durch die Schwangerschaft begleiten später.

    Gruß Kukana
     
  6. tina71

    tina71 Mitglied

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    Hamburg
    Hallo liebe Häsin,

    ich bin übrigens auch Heilpraktikerin und wundere mich immer wieder, wie so viele meiner KollegInnen derlei Behauptungen aufstellen können. Ich glaube, es hängt damit zusammen, dass leider auch viele Heilpraktiker sich nicht genügend auskennen und es kommt dazu, dass sie selbst nicht betroffen sind.
    Ich gestehe, dass ich vor meiner Erkrankung auch eher der Meinung war, man könnte vieles "alternativ" behandeln und war außer in akuten (Not) Situationen gegen allzu häufig verschriebene Medikamente.

    Meine eigene Erkrankung hat dann doch vieles relativiert und ich sehe manches anders.
    Ich denke, ein vernünftiger und richtiger Weg wäre, deinen Rheumatologen auf deinen Kinderwunsch anzusprechen und gemeinsam zu überlegen, wie das MTX abgesetzt werden kann und eventuell verstärkte Symptome aufgefangen werden können.

    Zusätzlich kannst du dir deine Heilpraktikerin ins Boot holen, denn ich denke, dass es einige Möglichkeiten gibt, zumindestens Schmerzen zu lindern, wenn man sie schon nicht komplett unterdrücken kann.

    Dein Mann muss wissen, dass er als Partner einer Rheumatikerin stärker eingebunden sein wird, als andere Väter. Das hört sich leicht an, aber aus Erfahrung weiß ich, dass es in der Realität, trotz bester Vorsätze und Vorstellungen, gerade nach der Geburt eines Kindes, in den ersten zwei Jahren nicht leicht ist. Trotzdem ist es wunderbar, Kinder zu haben - ich möchte meine nicht missen, wenngleich ich leider öfter als ich möchte das Gefühl habe, meinen Kindern nicht so gerecht werden zu können, wie ich eigentlich will.

    Ich drücke dir die Daumen, dass sich eine Lösung finden läßt, die für dich und deinen Partner funktioniert.
    Sei bitte vorsichtig, wenn du für Behandlungen, deren Möglichkeiten unsicher sind, viel Geld ausgeben sollst.
    Meines Erachtens kannst du dir mit einem Kurs in Autogenem Training ( wird auch über die KK finanziert ) definitiv nicht schaden, sondern im Gegenteil, damit hättest du auch bereits etwas "Rüstzeug" für die Geburt ;). Auch Qi-Gong wird von manchem als hilfreich empfunden.

    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende wünscht dir Tina
     
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