Reha war leider doch keine Kur

Dieses Thema im Forum "Rente und Rehabilitation" wurde erstellt von rekevile, 29. Oktober 2013.

  1. rekevile

    rekevile Neues Mitglied

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    26. Juni 2013
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    7
    Ort:
    01458
    Ich wollte nur kurz berichten,.... ich war für 4 Wochen im Thermalbad Wiesenbad in Sachsen zur Reha. Ich kann die Miriquidi Klinik allgemein sehr empfehlen, .... wenn man auch tatsächlich das leisten kann, was mittels Eingangsbefund und Erstuntersuchung vom behandelnden Arzt verordnet wurde. Ich habe PsA, rh.Artritis Hände, Arthrose in Hüfte/Knien/Großzehenballen/LWS/HWS. Dadurch klemmt es bei Temperaturunterschieden, wie wir es derzeit hier haben, schon beim Gehen. Mal tut die äußere Wärme den Arthrosegelenken gut, dann wieder nur die Kälte den Rheumagelenken. Die Thermalwasserbehandlungen ( Becken mit bis zu 35°C) waren für mich bis ca. für 15 Minuten gut auszuhalten und danach haben meine Muskeln schnell schlapp gemacht. Kältetherapie für die Hände und Füße im Materialbad waren sehr angenehm. Hier konnte ich auch unkompliziert wechseln zwischen Wärme,- oder Kältetherapie. ABER das allgemeine tägliche Programm mit Rücken,-Wirbelsäulengymnastik, Ultraschall/Elektrotherapie sowie dem Krafttraining, und einem manchmal fast 6 Stunden im Klinikgelände von einer Therapie zu anderen umher zu laufen, war mehr als anstrengend. Es war Tatsache keine Kur. Aber nun weiß ich für fast jedes Gelenk was mir schmerzt, wann was gut tut und wie ich hilfsweise auch mal mit ein paar Tricks kurzzeitig Besserung erlangen kann. Alles in allem waren die 4 Wochen sehr anstrengend und nicht wie erhofft entspannend, aber doch sehr nützlich. Durch die Kureinrichtung wurde der Antrag auf Einstufung GdB gefertigt, den ich ja schon ein paar Jahre lang vor mir herschob. Leider bin ich auch mit ein klein wenig falschen Voraussetzungen nach Wiesenbad gefahren. Ich nahm an, dass dort mehr Diagnostik gemacht wird, als sich auf den Eingangs/Überweisungsbefund zu stützen. Wobei bei Verschlimmerung mir sehr gut durch den behandelnden Arzt und einer extra orthop. Vorstellung geholfen wurde. Leider habe ich die für kurze Zeit verschriebenen Medies nicht als eingestellte Dauermedikation bekommen, wohl aber diesen Hinweis im Abschlussbericht für die weiter behandelnden Ärzte. Leider kann ich da nach nun fast 3 Wochen noch nicht hingehen, da der Abschlussbericht immer noch nicht angekommen ist, aber das wird sicher auch bald. :) Also, die Klinik selbst, das Personal, Zimmer, Funktionsräume und auch das Essen waren sehr zufrieden stellend. Ich möchte sehr gerne in 2,3 Jahren wieder zur Reha, wobei ich dann gleich zu Beginn der Behandlungsfolge sicher bitten werde, ein paar Tage Kur mit ein zu schieben. :)
    vG an euch
     
  2. saurier

    saurier Bekanntes Mitglied

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    an einem fluss
    @hallo rekivile

    schön, dass du einiges für dich aus der reha mitnehmen konntest
    und für dich anwenden kannst.

    hast du zur entlassung keinen kleinen entlassunsgbericht bekommen?
    (vorläufiger entlassunsgbericht) das ist allgemein üblich und da steht
    in kurzform drin, was sie gemacht und verordnet haben. wenn nicht,
    rufe doch dort in der klinik an, dass su diesen kurzbericht dringend
    benötigst.

    zu deiner medikation
    keinesfalls warte bis der bericht aus der rehaklinik endlich da ist.
    denn wichtig ist, wenn dir die medikamente und behandlungen gut getan
    haben, dass der orthopäde an der stelle weitermacht und keine pause
    entsteht. berichte ihm vorerst in mündlicher form über die medikamente,
    die du dort bekommen hast und wie sie dir geholfen haben. diese kann er
    durchaus bereits schon jetzt, auch ohne grossen entlassungsbericht,
    verordnen.

    reha oder kur?
    im allgemeinen denkt man, man fährt zur kur. nur dieser bergriff, wurde
    längst durch den begriff rehabilitation ersetzt. und das aus gutem grund.

    eine kur war früher gleichzusetzen mit einigen behandlungen und erholung.
    dies bietet eine reha aber nur zu einem gewissen teil. man hat erkannt,
    dass man viel schneller "gesundet", wenn man selber diesem prozess mit
    gestaltet. ziel ist, möglichst bald wieder in die arbeit einzusteigen, eine
    andere arbeit aufzunehmen oder aber seinen gesundheitszustand zu
    festigen und zu stabilisieren, um weiter im arbeitsprozess zu bleiben.

    schade ist, dass man dir offensichtlich nicht gesagt hat, wenn bei den
    angesetzten therapien etwas zu viel wird oder man es nicht schafft, dass
    man das dann ändern lassen kann. entweder in form der veränderung des
    zeitplanes, oder aber einer anderen therapie. man soll sich in der reha,
    trotzdem noch erholen können.
    nicht zu letzt ist man daher auch in einer stationären reha, weil dieses
    umfangreiche therapieprogramm amubulant in der zeit nicht mal ansatzweise
    zu schaffen ist.
    kur gibt es heute noch im zusammenhang mit einer s.g. badekur oder aber
    einer mutter-kind-kur, wo der erholungseffekt eine grosse rolle spielt.

    der abstand zwischen zwei rheabilitationen beträgt normal 4 jahre. es sei
    denn, man hat eine verschlechterung seines gesundheitszustandes und der
    arzt befürwortet eine erneute reha-maßnahme.
    unabhängig davon sind die anschlußheilbehandlungen die man nach einem
    krankenhausaufenthalt innerhalb von 13 tagen beginnen muss. letztendendes
    aber genau wie eine rehabilitation ablaufen. hier kann es ausnahmen geben,
    die durch besonderheiten, z.bsp.keine belastung über einen gewissen zeitraum
    o.ä.dies legt der arzt fest und man bekommt dann etwas später trotzdem
    noch seine ahb.

    schön ist, dass du von deiner reha berichtest, wie es dir dort gefallen hat.
    viele user suchen nach geeigneten kliniken und da helfen erfahrungsberichte
    der anderen immer sehr


    wunsch-und wahlrecht entsprechend SGB IX § 9

    vieleicht noch für dich ein hinweis dazu.
    zur nächsten reha, kannst du durchaus von deinem wunsch-und wahlrecht
    entsprechend SGB IX § 9 gebrauch machen und 3 wünsche für einen
    rehaort benennen, wo du gern hin möchtest. wichtig ist dabei nur, dass
    diese für deine erkrankung/en und für deine krankenkasse zugelassen
    sind. heisst also du könntest dort auch wieder hin.

    grüße vom sauri

     
  3. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Beiträge:
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    Ort:
    Bayern
    Hallo Saurier, ich habe bei Entlassung, bei Rehas auch nie einen solchen Kurzbrief mitbekommen, anders war es bei Aufenthalten in Akutkliniken, was ja aber was ganz anderes ist, als Reha in einer Rehaklinik. Kenne es ehrlich gesagt auch nicht von anderen mir bekannten Leuten, die eine Reha hatten. Es gab nur was für den Arbeitgeber mit, ein Briefchen, aber nicht Kurzbericht für den Arzt zuhause. Da gab es immer nur den nachfolgenden Rehabericht.

    Klar abwarten muss man trotzdem nicht, der behandelnde Arzt zuhause kann sich ja bei Bedarf mit dem Rehaarzt vorab, bevor der Bericht kommt in Verbindung setzen.

    Meine Osteoporose wurde zB. in deiner Reha festgestellt, als ich nach der Reha dann bei meinem Rheumatologen war, da war der Rehabericht auch noch nicht da, aber mein Rheumatologe fing trotzdem schon mit der Osteoporose-Therapie an, allerdings hatte ich da von der Rehaklinik zumindest eine Kopie von der Knochendichtemessung mitbekommen und konnte die schon mal dem Rheumatologen vorlegen.

    Nebenei möchte erwähnen, das schnelle reagieren, noch vor dem Eintreffen des Rehaberichtes war richtig und hat sich gelohnt, denn durch das schnelle Ansetzen der Osteoporosetherapie durch meinen Rheumatologen hat sich meine Osteoporose zurückgebildet und ich bin nun wieder im Bereich Osteopenie(Vorstufe der Osteoporose), eine sehr gute Verbesserung.

    Zu de Thema, Reha ist kein Kururlaub, möchte ich sagen, das es auch kein Urlaub sein soll. Denn man soll ja bei Reha was lernen und erfahren, wie man seine Beschwerden reduzieren kann und den Umgang mit der Erkrankung usw. erlernen, auffrischen etc.

    Und das ist auch gut so, eine Reha soll kein Urlaub sein und ist nicht als solches gedacht!

    @Rekeville,
    schön das du bei Reha so viel erfahren und gelernt hast und davon viel mit nachhause und in dein alltägliches Leben mit der Erkrankung nehmen kannst, denn genau dafür ist eine Reha gedacht und vorgesehen, versuche dir viel von dem gelernten beizubehalten und irgendwie, zumindest einen Teil davon in dein tägliches Leben zu integrieren/einzubauen.
     
    #3 29. Oktober 2013
    Zuletzt bearbeitet: 29. Oktober 2013
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