Eigentlich sollte man sich freun, aber....

Dieses Thema im Forum "Rente und Rehabilitation" wurde erstellt von Soschn, 24. Oktober 2013.

  1. Soschn

    Soschn Dr. Hinkebein

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    Liebe Nation

    als ich die post eben aufmachte, war ein Schreiben von der Rentenversicherung drin. Meine EMR wurde dauerhaft genehmigt, bis zum Eintritt in die Altersrente. Ich weiss nun nur nicht, sollte ich mich freun oder nicht...denn es bedeutet ja schlussendlich, dass man nach Ansicht des Amtes endgültig '"kaputt" ist.

    Ich habe insgesamt einmal die teilweise EMR verlängert, dann die komplette EMR auf Antrag bekommen (ohne REha, die war schon anderthalb jahre zuvor bei der teilweisen EMR) und diese eben jetzt einmal verlängern wollen. Bin auch nicht auf Reha geschickt wurden, dies hab ich aber angenommen gehabt, da es ja immer heisst, Reha vor Rente. Und das da genau geprüft wird.

    habe dem Antrag nur die drei letzten Befunde mitgeschickt, die Genehmigung de r Pflegestufe, der Hausarzt hat ein Formular von der RV zusammen mit mir ausgefüllt und ein paar Kopien beigelegt....

    Ich bekomme immer mit, wie hier andere kämpfen müssen, dass sie ihr REcht bekommen oder amn die Krankheit eben als Lebensbestimmend wahrnimmt. Fühle mich jetzt echt ein klein wenig komisch...irgendwie ist es ja makaber sich über ne dauerhafte EMR zu freun....am liebsten wäre ich gesund und könnte arbeiten.


    Viele Grüße
    Sosch
    makaberfühlend
     
  2. PiRi

    PiRi IG-Mitglied

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    ...ich mag jetzt auch nicht gratulieren, kann den Zwiespalt durchaus nachempfinden....
     
  3. Ducky

    Ducky † 3.2.22

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    hallo soschn,

    ich war auch nie in einer reha und habe trotzdem beim antrag auf die erste verlängerung die unbefristete rente erhalten.
    dabei habe ich bei der ärztin, die das gutachten gemacht hat, echt gedacht, dass sie mich wieder ins arbeitsleben entlässt.

    das gefühl empfand ich damals auch als nicht gut, war aber bei der ersten bewilligung schon heftig.

    ist so abgestempelt.

    ich wünsche dir trotzdem alles gute und wenn es dir mal besser gehen sollte, dann kannst du ja auch stdweise wieder etwas arbeiten :)

    alles gute weiterhin und viel erfolg beim klinikaufenthalt :)
     
  4. Lächeln

    Lächeln Aktives Mitglied

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    Deinen Zwiespalt kann ich auch gut verstehen. Ich wünsche dir aber, dass in dir die Gewissheit wächst, dass du jetzt nach dir schauen darfst. Du hast das Recht dazu.
    Es ist doch ein Stück weit auch Gerechtigkeit, dass das, was du durchmachen musst, anerkannt wird.

    LG
    Lächeln
     
  5. Bernstein

    Bernstein Aktives Mitglied

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    Hallo Soschn,

    ich schliesse mich auch den Vorschreibern an. Klar ist das Gefühl als "Renter" abgestempelt sein nicht so doll, aber
    du bist ja schliesslich auch sehr krank und du kannst das ruhigen Gewissens annehmen. Aber das wird schon,
    bei mir hat es ca. 4 Monage gedauert, bis mir wirklich klar war, das ist die beste Entscheidung für MICH gewesen.

    Ich wünsche dir, dass du nicht so viel darüber nachgrübelst.

    LG Bernstein
     
  6. saurier

    saurier Bekanntes Mitglied

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    @hallo soschn,
    fühl dich mal lieb umärmelt und denke mal, dass dein zwiespalt
    sicher verständlich, aber für dich völlig unbegründet ist.

    der antrag auf die EMR wurde doch nicht aus "jux und dollerei"
    gestellt, sondern hat seine stichfesten begründungen. du musst
    weder ein schlechtes gewissen dabei haben, noch darüber nachdenken,
    wie es für andere jetzt aussehen möge. so wie du schreibst, die
    "arg um ihr recht"kämpfen müssen, um ggf. eine solche rente zu
    erhalten, könnten vieleicht, sprechen wir es ruhig aus, gedanklich,
    neidisch sein. aber, das ist einfach unser naturell uns rechtfertigen
    zu wollen/zu müssen, weil ein anderer dieses begehren nicht oder
    noch nicht erhalten hat.

    ich denke wir sind alle erwachsen, wir wissen um unsere möglichkeiten
    entsprechend unseren erkrankungen. neidisch kann da wohl keiner
    drauf sein!

    ich gönne dir diese entscheidung und hoffe und wünsche, dass du
    so fern deine gesundheit es dann zu lässt, nicht dein rentnerdasein
    fristest, sondern für dich eine machbare ablenkung, beschäftigung
    oder hobby findest. nicht jeder tag wird gut sein, aber auch nicht
    jeder schlecht. die guten nutze um dich zu stärken und die tage,
    die dich runterziehn, versuche damit zu überwinden.

    jetzt stehst du für dich im mittelpunkt. denke hier an dich, nicht
    immer an andere. ich weiss, einmal sozialer touch, immer sozial.
    sehr lobenswert, wenn du dich dabei selbst genug beachtest.

    knuddel und dich lieb umarmend, vom sauri
     
  7. Nachtigall

    Nachtigall Bekanntes Mitglied

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    Bayern
    Hallo sosch,
    so ähnlich ging es mir, als ich meinen GdB 50 bewilligt bekam. Einerseits wollte ich, dass die Schwere meiner Erkrankung anerkannt wird, andererseits dachte ich mir: "Du liebe Güte, schwerbehindert".
    Du kannst wirklich froh sein, dass dir die besondere Schwere deiner Erkrankungen und somit die Rente anerkannt wurde, auch wenn's ein Sch....gefühl ist und man meint, stigmatisiert zu sein.
    Auch wenn wir in einer leistungsorientierten Gesellschaft leben, sollen wir uns immer bewusst sein, dass wir trotz unserer Erkrankungen und Behinderungen wertvolle Menschen sind. Nur wenn man sich dessen bewusst ist, kann man dem Leben noch was Schönes abgewinnen.

    So,nun lass dir das mal gesagt sein: Du bist ein besonderer Mensch, du wirst geliebt, auch hier mag man dich gern!
    Schnauf mal richtig durch und nimm dir das zu Herzen. :) :troest::knuddel:
     
  8. Siggy

    Siggy Siggy

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    Landkreis Augsburg
    Hallo,

    auch wenn kein gutes Gefühl im Moment ist - ich sag trotzdem "Glückwunsch"

    Ich bin seit 12 J. krank, war vorher 4 J. selbständig (kleiner Laden), musste wegen
    der Erkrankung aufgeben.
    Nun bin ich wieder "Hausfrau" - wie vor meiner Selbständigkeit.

    18 J. war ich bei den Kindern Zuhause - mit 3 J. Unterbrechung, da habe ich 20 Std.
    die Wo. gearbeitet. Ich hatte keine Oma, keine Kita usw.

    Ich bekomme nix - bin voll von meinem Mann finanziell abhängig.
    Mein Mann muss als Beamter noch private Krankenversicherung für mich bezahlen.

    Manchmal würde ich mir sehr wünschen, auch nur ein paar Euro für mich zur freien Verfügung zu haben......

    Ich kann gut verstehen, dass es ein komisches Gefühl ist, nun Rentnerin zu sein.
    Aber sieh es viell. auch ein bisserl positiv, Du bekommst wenigstens noch Geld.

    Nutze die guten Tage, suche Dir schöne Hobbys - es gibt so viele Möglichkeiten, sich
    zu beschäftigen.

    lg Sieglinde
     
  9. Soschn

    Soschn Dr. Hinkebein

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    Ort:
    eine kleine Kreisstadt an einem mittelgroßem Fluß
    Vielen, vielen lieben Dank für die Zusprache.

    einerseits, wenn ich mein Leistungsprofil anschau und sehe, was allein an haushalt nicht mehr möglich ist, was mein LEGE übernehmen muss, was für ein Kampf es ist, sich in der Badewanne zu duschen und da auf nen Stuhl zu sitzen...wie auch immer.

    Sicher versuche ich positiv zu sehen und kämpfen um jede gute Zeit werde ich weiterhin, mich auch bemühn, anderen noch helfen zu können und sei es durch Zuspruch... Aber es ist was anderes, was, naja, komisches im Gefühl halt.


    ich bin sehr gerne aktiv in diesem Forum und dem Chat. versuche hier auch, mein Wissen, meine Fähigkeiten noch zu nutzen - ich bin der Meinung, wenn man was über hat, sollte man teilen.

    Danke nochmals.
    Das Leben geht sowieso jeden tag weiter, wenn die Götter die Türen vor Dir verschließen, so lassen sie immer noch ein Fenster offen...was solls also. Kopf hoch und durch.

    Eine virtuelle Umarmung, für jeden, der eine haben mag!


    Sosch
    Grübelrentnerin am Fenster
     
  10. Reisemaus

    Reisemaus Reisemaus

    Registriert seit:
    29. August 2007
    Beiträge:
    709
    Hallo sosch,
    der "soziale" Schmerz fällt dafür weg, will sagen, daß monatlich Geld rein kommt.
    Deshalb Glückwunsch zur Dauerrente!:)

    Selber bin auch so nach und nach da rein gerutscht, erst Rente auf Zeit, zweimal verlängert und dann Dauerrente mit Anfang dreißig. Hatte noch so viele Pläne, privat wie beruflich. Einerseits war ich froh, weiterhin ein monatliches Einkommen zu haben, anderseits fühlte ich mich aufs Altenteil abgeschoben. Habe dann andere Wege für ein erfülltes Leben gefunden und mir steht ein Partner zur Seite, der mir immer hilft. :luvlove::luvlove:
     
  11. Sabinerin

    Sabinerin Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    3.234
    Hallo Soschn,

    freuen kannst Du Dich darüber, dass ein gewisser Druck von Dir genommen wurde.
    Die Situation ist jetzt geklärt, also die finanzielle Situation.

    Das Schwierige kommt ja erst, wenn sich die Anspannung gelegt hat, weil es nun endgültig ist....also endgültig, weil Du so krank bist, dass Du nicht mehr arbeiten kannst.

    Ich bin 44 Jahre und seit 18 Jahren berentet und weiß, wie schwer dieser Weg ist, aber wenn man für sich einiges geklärt hat, wird es leichter :)

    Ich wünsche Dir viel Kraft für die nächste Zeit und dann viel Mut, Dir ein neues Leben aufzubauen. :)

    LG
    Claudia
     
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