Hallo / Diag.Polymyalgia

Dieses Thema im Forum "Ich bin neu!" wurde erstellt von MaryP, 17. Oktober 2013.

  1. MaryP

    MaryP Neues Mitglied

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    17. Oktober 2013
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    ziemlich hoch im norden
    Hi,

    hier bin die MaryP, weiblich, 55 J und vor einigen Tagen erhielt ich von meinem behandelnden Internisten die
    Diag. Polymyalgia.
    Aha...
    Dafür sprechen meine Blutwerte, eine seit langem erhöhte Blutsenkung, inzwischen sehr deutlich erhöht, sowie die erhöhten Eiweißwerte.

    Daneben seit langem Müdigkeit und Kraftlosigkeit (xx Jahre), Muskelschmerzen.

    Ich bin seit 1 1/2 Jahren in dieser Praxis und meine Blutwerte werden auf Grund einer anderen Erkrankung alle drei Monate kontrolliert.

    Rheumatische Erkrankungen finden sich auch bei meiner Familie.

    Im Moment versuche ich mir einige Infos anzulesen. U.a. über Cortison.
    Der mich behandelnde Internist schlug vor, zu Beginn der med. Therapie Cortison in höherer Dosis einzusetzten, im Anschluß dann niedrig dosiert (sog. Erhaltungsdosis)
    Doch muß es ausgerechnet Cortison sein?????
    Vor diesem Wirkstoff habe ich große Angst, bzw vor den Nebenwirkungen, die Nebenwirkungen erlebte ich
    als bei mir ein Hörsturz behandelt wurde.
    Falls Cortison die med. Therapie der Wahl ist, welches Medikament käme in Frage?
    Oder ist Cortison gar nicht so sinnvoll? Was dann? Also Fragen über Fragen....... :eek:

    Wie gehe ich am zweckmäßigsten vor? Z ZT habe ich gar keine Ahnung.
    Das soweit von mir, ich werde mich mal auf die Suche nach den entsprechenden Infos machen.

    LG
    MaryP :)
     
  2. lumpi64

    lumpi64 Aktives Mitglied

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    15. März 2013
    Beiträge:
    748
    Hallo MaryP und herzlich willkomenn bei RO. :)

    Ich hab im Frühjahr die Diagnose "Psoriasisarthritis" bekommen und genau wie du hab ich ein Höllenrespekt vor Cortison. Hab wie du damit bei einer Hörsturzbehandlung die Nebenwirkungen zu spüren bekommen. Andererseits hat mir Cortison aber schon oft geholfen.

    Mittlerweile beginne ich aber ernsthaft darüber nachzudenken. Ich habe zu Anfang immer geglaubt, dass ich keine PsA haben könnte....weil es gibt soo viele, denen es deutlich schlechter geht. Allerdings sind Rheumatologe und Hausarzt absolut davon überzeugt. So muss ich es wohl hinnehmen. Ich war heute beim HA, weil ich heute nacht ganz schlimme ISG- und Hüftschmerzen bekommen hab. Ich hab ein Schmerzmittel mit Cortison gespritzet bekommen (Sympal + Cortison----kennt jemand den Handelsnamen davon?). Tja, es hilft....bin nicht 100%ig schmerzfrei, aber deutlich gebessert. Und HA erklärt mir das gleiche wie der Rheumatologe; ich muss damit rechnen....Cortison und MTX wird sich auf Dauer nicht vermeiden lassen, wenn ich Gelenkschäden vermeiden will (derzeit sind nur ganz dezente Veränderungen vorhanden). Aber so ganz wohl ist mir bei dem Gedanken nicht. Aber da muss ich jetzt durch.

    Was ich jetzt sagen möchte: informier dich ruhig weiter, schadet mit Sicherheit nicht, aber probier die Cortisontherapie aus. Beim Hörsturz ist die Anfangsdosis nämlich um einiges höher, so dass man bei einer niedrigeren Dosierung wahrscheinlich solch unangenehme Nebenwirkungen gar nicht bekommt ;). Ich bin jedenfalls grad froh um diese Spritze, die ich am Montag....wenns ganz schlimm wird soll ich zum Notdienst gehen....nochmal bekomme. Und ÜW zum Rheumatologen für dieses Quartal gabs ebenfalls....

    Möchte an dieser Stelle auch mal meinen behandelnden Ärzten ein großes Lob aussprechen. Teilweise ist man/frau das ja gar nicht gewöhnt ernst genommen bzw. adäquat behandelt zu werden.:top:
     
  3. Sprodde

    Sprodde Mitglied

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    Hallo Mary,

    ich kann dir nur raten, das Kortison zu nehmen. Sobald du merkst, dass es hilft, ist das ein Hinweis auf die richtige Diagnose. Die Entzündung muss aber zum Stoppen gebracht werden und du kannst das Kortison langsam ausschleichen. Wenn es nicht funktioniert und deine Entzündung wieder aktiv wird, sobald du auf eine geringere Dosis kommst, ist wahrscheinlich eine zusätzliche Medikation mit z.B. MTX nötig. Polymyalgia rheumatica gehört zu den rheumatischen Erkrankungen, die ausheilen können. Wichtig dabei ist eine schnelle Behandlung mit Kortison.

    Nur zur Info und zum Vergleich: Ich fing mit 30 mg an für 3 Tage, dann 3 Tage 20 mg und dann 10mg. Das klappte bei mir aber nicht. Erst zusammen mit MTX kam ich in der Dosis runter. Das war vor 4 Jahren. Mittlerweile bin ich bei 4,5 mg Kortison tägl. und mit dem MTX bin wieder höher auf 20 mg wöchentl., weil die Entzündung wieder aktiv wurde. Ich befinde mich also immer noch auf einer Grat-Wanderung. Aber lass die Hoffnung nicht sinken. Der Verlauf ist individuell verschieden. Hauptsache, du hast einen Arzt, dem du vertrauen kannst. Am besten ist ein internistischer Rheumatologe.
     
  4. tabita

    tabita Neues Mitglied

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    Polymyalgia rheumtica - Allheilmittel Kortison?

    Hallo Mary,habe genau wie Du vor kurzem eine Kortisonbhandlung begonnen. Bei mir steht noch keine Diagnose fest, nur Verdacht auf Polymyalg.r.
    Zuerst wurde mit 30 mg begonnen, dann allmählich ausgeschlichen. Da es sofort gewirkt hat (keinerlei Schmerzen mehr) und eine fast euphorische Stimmung, nehme ich an, dass es tatsächlich eine Polymyalgia ist. Mein Orthopäde will sich noch nicht festlegen und hat jetzt mit 5mg (50 Tabletten) weiterbehandelt. Ich bin fast den ganzen Tag schmerzfrei, habe nur dieses sog. "Vollmondgesicht" bekommen. Wassereinlagerungen im Gesicht. Dagegen nehme ich was pflanzliches: Biofax classic. Ansonsten habe ich noch keine weiteren Nebenwirkungen. Bei geringer Dosis müßte es eigentlich so bleiben, da macht es dann die Dauer der Einnahme. Ich rate Dir auch, es auf jeden Fall zu versuchen, die Schmerzerleichterung ist enorm. Ich kann wieder längere Zeit laufen, Treppen steigen. Schlafprobleme (die hatte ich aber auch vorher schon) versuche ich mit pflanzlichen Mitteln in den Griff zu kriegen. Hoffentlich wird nun bei mir endlich nach 3 Jahren erfolgloser Behandlung eine Diagnose gestellt.
    Ich wünsche Dir auf jeden Fall Schmerzerleichterung und viel Erfolg mit Kortison.
    Herzliche Grüße
    Tabita
     
  5. MaryP

    MaryP Neues Mitglied

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    Ort:
    ziemlich hoch im norden
    Hallo,

    ich möchte euch ganz, ganz herzlich für eure so hilfreichen Antworten und wertvollen Informationen danken :)
    Vielen Dank für den Tipp mit dem internistischen Rheumatologen.
    Eure Einschätzungen sowie die Informationen bzgl. einer Therapie mit Kortison haben so etliche Fragen geklärt.
    Vor allem weiß ich inzwischen dass es mir doch recht gut geht.
    So arge Schmerzen habe ich nicht das dadurch meine Lebensqualität beeinträchtigt wird und bei einer Polymyalgia bestehen durchaus Heilungschancen. Das ist doch sehr positiv.
    Der Hörsturz wurde seinerzeit mit Solu Decortin 250 mg behandelt und das ist, wie ich vermute, eine recht hohe Dosis und so nicht vergleichbar.

    Dem sog "Vollmondgesicht" könnte ich vllt. sogar etwas Gutes abgewinnen, mein Gesicht wäre dann nicht so eingefallen. < Galgenhumor

    Meinem Arzt, Internisten und Sportmediziner, vertraue ich sehr, er nahm mich von Anfang an Ernst und bezgl. der Behandlung habe ich ein gutes Gefühl.

    Nochmals recht herzlichen Dank für eure Antworten, mir sind einige Steine vom Herzen gefallen.

    LG
    MaryP
     
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