antidepressiva gegen schmerzen für kinder ?

Dieses Thema im Forum "Kinder- und Jugendrheuma" wurde erstellt von ela15, 9. August 2013.

  1. ela15

    ela15 Neues Mitglied

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    hallo, meine tochter ist gerade 14 und hat die "diagnose" fybromialgie und svs; nun wird sie neurologisch untersucht, mrt, lumpalpunktion, um andere erkrankungen auszuschliessen, die ärztin hat vor, sie mit einem antidepressivum zu behandeln, welches ihr bei den schmerzen helfen soll, was genau geplant ist, erfahren wir erst in der nächsten woche; ich stehe dem sehr skeptisch gegenüber, auch wenn uns sehr überzeugend erklärt wurde, dass man ihr so helfen kann und antidepressiva wohl häufig zur schmerzlinderung eingesetzt werden,was ich bisher nicht wusste; die situiation ist mittlerweile so unerträglich, dass ich mir einfach wünsche, dass man ihr wenigstens für eine zeit aus diesen ständigen schmerzen heraus hilft.
    hat jemand von euch erfahrungen ?
    danke und herzliche grüße
    ela
     
  2. Lächeln

    Lächeln Aktives Mitglied

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    Hallo Ela,

    ich habe keine eigenen Erfahrungen, aber ich habe vor kurzem in einer Klinik einen Vortrag darüber gehört. Und dort wurde erklärt, dass man duch bestimmte Antidepressiva verhindern kann, dass ein sogenanntes Schmerzgedächtnis entsteht.
    Du merkst, ich bin keine Fachfrau und kann das nicht so richtig wiederholen, was ich gehört habe, aber es wurde sehr überzeugend erklärt. Es lohnt sich also, dich da ausführlich informieren zu lassen.

    Ich wünsche dir und deiner Tochter alles Gute!
    LG
    Lächeln
     
  3. Gitta

    Gitta Aktives Mitglied

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    Hi.

    Deine Tochter möchte bestimmt ohne Schmerzen leben.
    Wenn es mein Kind wäre,würde ich auf die Ärzte oder den Arzt hören.
    Denn gerade in der Pupertät wird es mit Dauerschmerzen bestimmt nicht einfacher.
    Der Schmerz macht wuschig,das weiß ich ja aus eigener Erfahrung.
    Aber,ich würde mit dem Wissen von heute,auch nach einer
    Verhaltenstherapie suchen.Auf Tabletten alleine würde ich mich nicht verlassen.
    Biba
    Gitta
     
  4. ela15

    ela15 Neues Mitglied

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    hallo, ihr lieben.. danke für eure rückmeldung.
    auf der einen seite habe ich die sorge, dass die belastung durch medikamente zu gross ist, auf der anderen seite steigt die angst, dass meine tochter ihren ganzen lebensmut verliert.
    ja, ich habe grosses vertrauen in die ärztin, die wir nun gefunden haben.
    ich hatte bereits vor längerem gelesen, dass es wohl einen botenstoff im gehirn gibt (serotonin), welcher zu verstärktem schmerz führen kann und eben dieser kann durch antidepressiva beeinflusst werden.
    ich hoffe sehr darauf.
    meine tochter macht bereits physiotherapie, ergo, gesprächstherapien zur schmerzbewältigung, osteophathie, nutze ein tens,etc,. doch alles bringt keine linderung, geschweige denn verbesserung.
    danke und herzliche grüße
    ela
     
  5. Debby

    Debby Neues Mitglied

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    Hallo Ela,

    Es wuerde Dir wahrscheinlich helfen, wenn sich jemand meldet, der selbst Antidepressiva nimmt fuer Schmerzen.
    Mein Rheumatologe hat es mir angeboten, aber gleich dazu gesagt, das er davon nicht sehr ueberzeugt waere. Da habe ich dann natuerlich abgelehnt.
    Man muss auch beachten, das die Antipressiva auch viele Nebenwirkiungen hat, wie z.B. Gewichtszunahme, das moechte ja ein Teenager auch nicht gerade.
    Wie gesagt, es waere gut von jemanden zu hoeren, der diese Medis nimmt und Dir sagen kann, ob sie auch wirklich gegen Schmerzen helfen.

    Debby
     
  6. ela15

    ela15 Neues Mitglied

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    hallo, debbie
    mir wurde glaubhaft erklärt, dass antidepressiva gegen schmerzen helfen können und anders wirken, als herkömmliche schmerzmittel, bei kindern wird es nur kurzzeitig und so gering eingesetzt, dass wir uns bei ärztlicher überwachung kaum sorgen machen müssen; mittlerweile habe ich auch einiges darüber gelesen, was dieses bestätigt;
    meine tochter steht auch auf der warteliste für das schmerzzentrum speziell für kinder in datteln, die daran interessiert sind, so wenig wie möglich medis einzusetzen, aber wohl gute erfahrungen haben, mit dem kurzzeitigen einsatz von antidepressiva.
    leider ist bei erkrankten kindern alles noch so wenig erforscht.
    herzliche grüße
    ela
     
  7. Sigi

    Sigi Mitglied

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    Hallo Ela,

    sag mal,haben sie bei Deiner Tochter auch schon mal hochdosiertes Cortison gegeben,um zu gucken,was dann noch an Schmerzen da ist?
    Außerdem gibt es seit diesem Jahr einen Test,wo man ganz gesichert Fibro nachweisen kann,. Er wurde von Wissenschaftkern in Würzburg herausgefunden und zwar,dass es bei Fibro um geschädigte Nervenfasern handelt. Guck mal hier: http://www.uni-wuerzburg.de/sonstiges/meldungen/single/artikel/fibromyalg/

    Das mit den Psychopharmakas als "Schmerzmittel" ist ein gängiges Mittel. Es werden z.B Amitriptilin ,Cymbalta usw. niedrig dosiert eingesetzt,die die Schmerzrezeptoren blocken sollen,jedenfalls grob erklärt.
    Ich persönlich vertrage die Medikamente überhaupt nicht und werde total unruhig davon.
    Hoffentlich findet Ihr bald was Deiner Tochter hilft.

    Alles Liebe
    Sigi
     
  8. Nurbirte

    Nurbirte Neues Mitglied

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    Hallo Ela,

    meine Tochter (14)hat zusätzlich zu ihrem Rheuma ein SVS.
    Sie bekommt seit 3 oder 4 Jahren ein ganz leichtes Antidepressivum was sie zB besser schlafen lässt.
    Die Dosierung ist so gering, dass die Apotheke die Tropfen immer bestellen muss.
    Übrigens hat die Kinderrheumaklinik Garmisch-Partenkirchen auch eine hervorragende Schmerzstation.
    Wir fahren dafür sogar 900km.
    FAlls Du noch Fragen hast gerne per PN....

    Alles Gute
    Birte
     
  9. ela15

    ela15 Neues Mitglied

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    hallo, sigi..
    nein, meine tochter war in sendenhorst in der klinik, aber da keine entzündungswerte festgestellt wurden, wurde auch kein cortison gegeben, ich weiss, dass das bei vielen eine grosse erleichterung bringt..
    irgendwie ist alles eine odysee.. über lange zeit wurde neurologisch garnichts abgeklärt, obwohl ich immer danach gefragt habe, um nicht zu viel zeit zu verlieren und womöglich alle energien in die falsche richtung zu vergeuden.
    jetzt bin ich froh, wenn neurologisch alles abgeklärt wird (hoffentlich sich nichts schlimmes herausstellt) und wir fühlen uns bei der neuropädriatrie sehr gut aufgehoben, so wusste ich auch nicht, dass z.b eine borreliose 100prozentig nur durch eine lumbalpunktion festgestellt oder ausgeschlossen werden kann.. und die symptome sind ja auch auch in vielem ähnlich mit einer solchen erkrankung.
    vielen dank, für deinen link, da habe ich noch nie davon gehört, muss ich gleich einmal nachlesen.. irgendwie erlebe ich auch ständig,dass die einzelnen ärzte auch nicht über alles aktuelle informiert sind und man die einzelnen möglichkeiten wie puzzlesteinchen selber zusammentragen muss..
    vielen dank und herzliche grüße
    ela
     
  10. Dina

    Dina Mitglied

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    AD sind gerade bei Fibro das einzige Medikament der Wahl. Bei einem großen Teil der Patienten dämpft das AD die Schmerzwahrnehmung und wirkt dem Schmerzgedächtnis entgegen, hat aber wie schon erwähnt wurde auch sehr häufig Nebenwirkungen. Gerade eine deutliche Gewichtszunahme kommt häufig vor, verschwindet nach Absetzen aber wohl auch wieder. Da muss man möglicherweise ein bisschen hin und herprobieren, was bei dem Patienten hilft mit vertretbaren Nebenwirkungen.
    Ich selbst nehme seit April Mirtazapin. Habe Glück gehabt, gleich der erste Versuch quasi ohne NW. Ich wollte in erster Linie wegen meiner massiven Schlafstörungen einen medikamentösen Versuch machen (habe keine Nacht mehr als 2-3 Std geschlafen, war fix und fertig) und das half auch vom ersten Tag an super. Ob es gegen meine Schmerzen hilft, kann ich noch nicht eindeutig sagen. Meine Schmerzen waren seit Dezember deutlich rückläufig, ab Mai wurde es weiter besser, kann aber auch Zufall gewesen sein. Bin auf jeden Fall weiterhin im erträglichen Schmerzbereich und hoffe, dass es so bleibt.
    Jedes AD wirkt unterschiedlich bei jedem Patienten, da hilft nur ausprobieren. Bei mir war die Testphase eine Woche, danach sollte ich entscheiden, ob ich es weiternehmen will oder ob die NW stärker als der Nutzen ist (was bei mir ja nicht der Fall war).
     
  11. ela15

    ela15 Neues Mitglied

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    hallo, liebe dina.
    mirtazapin kenne ich, weil meine mutter es seit ein paar monaten bekommt, sie ist an einer demenz erkrankt, es hilft ihr aber sehr, was ihr gesamtes befinden angeht und ich war sehr froh, dass sie wirklich von anfang an über gar keine nebenwirkungen klagte.
    körperliche beschwerden, die zunächst auch auf andere erkrankungen hinwiesen sind verschwunden..
    meine tochter ist in der kinderklinik neuropädiatrie in behandlung, ich denke, dass sie dort erfahrungen haben, was man bei kindern einsetzen kann ..
    ich danke dir für deine info
    herzliche grüße
    ela
     
  12. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Ja das kenn ich auch und ich würde es, wenn es geht nicht unbedingt einem 14 jährigem Mädchen geben, kann mir nicht vorstellen das es einem Teenager Mädchen gut tut, so an Gewicht zuzulegen und auch noch Heißhunger zu haben, ist nun mal bei Mirtazapin eine sehr häufige Nebenwirkung, auch wenn es nicht unbedingt jeder bekommt, aber halt sehr häufig. Vom Mirtazapin hab ich inerhalb kurzer Zeit an die 15 Kg zugenommen, obendrein ist es noch Apetttitanregend, ist natürlich bei Depressionen mit Symptom Apettitmangel gut, aber nicht unbedingt in der Schmerztherapie so toll. Mein Arzt hat es nach vier Monaten abegesetzt, da diese Gewichtszunahme nicht tragbar war und ich komme jetzt seit einigen Jahren mit Cymbalta gut zurecht, das macht im Gegensatz zu vielen anderen Antidepressiva nämlich häufig keine Gewichtszunahme, deshalb wurde ich nämlich dann auch darauf eingestellt. Cymbalta/Xeristar/Duloxetin kann auch bei bestimmten Schmerzen und Fibroschmerzen helfen.
     
    #12 9. August 2013
    Zuletzt bearbeitet: 9. August 2013
  13. ela15

    ela15 Neues Mitglied

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    danke, celosia für deinen beitrag..
    meine tochter ist jetzt nach wartezeit endlich seit 10 tagen im kinderschmerzzentrum datteln.
    neben hilfe bei der schmerzbewältigung geht es weiter mit der diagnostik.. in richtung rheuma, aber auch die möglichkeit einer neurophatischen erkrankung..

    und immer wieder dieser begriff fibromyalgiesyndrom mit schmerzverstärkungssyndrom..
    es ist für mich wie ein sammelbegriff für alles nicht erklärliche..

    tja.. ich hoffe einfach, dass man ihr endlich helfen kann ..

    das amitriptilin hat ihr nicht geholfen .. keine gewichtszunahme, aber schwere kreislaufprobleme und magen-darm trakt, wobei man nicht sagen kann, ob da tatsächlich ein zusamenhang war, da sie diese probleme zwischendurch auch immer hatte.

    die ärzte in datteln erklärten mir, dass sie es nicht eingesetzt hätten, da es nach ihrer erfahrung nichts bringt .. das war schlimm für mich .. ich hatte den ärzten vorher vertraut und so sehr gehofft, dass es meiner tochter hilft ..

    es ist schon erschreckend, welch unterschiedliche erfahrungen und/oder überzeugungen die verschiedenen mediziner haben und letztendlich wird man immer mit der entscheidung allein gelassen..

    nun geht es weiter ohne medikamente, worüber ich eigentlich sehr erleichtert bin .. sie haben dort ganz andere erfahrungen speziell bei kindern.
    herzliche grüße
    manuela
     
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