Wiederkehrende Gelenkentzündungen & keine Lösung in Sicht

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Binatyzex3, 25. Juli 2013.

  1. Binatyzex3

    Binatyzex3 Neues Mitglied

    Registriert seit:
    18. Dezember 2011
    Beiträge:
    5
    Hallo ihr Lieben!
    Mein Name ist Sabrina, ich bin 21 Jahre alt und bin wirklich verzweifelt. Ich leide seit Jahren unter immer wiederkehrenden Gelenkentzündungen und fühle mich nicht ganz ernst genommen.
    Ich fange mal "vorne an" und hoffe, der Text wird nicht zu lang.

    Als Kind (beim Alter müsste ich jetzt lügen so 10-12Jahre alt) hatte ich in 3 aufeinander folgenden Jahren im Winter eine fürchterliche Gelenkentzündung am re Zeigefinger. Er zeigte auch die typischen Entzündungszeichen: Rötung, Schwellung (aber was für eine!), Überwärmung, Schmerz (sehr extrem) und dadurch bedingt natürlich eine Funktionseinschränkung. Laut den Erzählungen meiner Mutter (ich kann mich leider nicht mehr daran erinnern), waren wir damit bei einem Rheumatologen. Der stelle wohl die Diagnose Rheuma, behandelte aber nur die akute Entzündung, weil lt. Rheumatologen sich bei mir Rheuma nicht im Blut nachweisen lasse und die Krankenkasse dadurch die Behandlung nicht finanzieren würde.

    Nun gut, mit 13-14 hörte die Entzündung an dem Ringfinger auf, dafür fingen meine beiden Kniegelenke in unregelmäßigen Abständen an zu schmerzen. Ich schob das ganze auf Wachsstumsbeschwerden oder "kalt gewordene Gelenke".

    2011 - also mit 19 war ich es wirklich leid. Die Schmerzen in den Knien sind kein Stück zurückgegangen, die schmerzfreien Intervalle hatten sich eher verkürzt und sind stärker geworden. Daraufhin bin ich dann zum Hausarzt. Dieser sagte wahrscheinlich Rheuma - machte eine Blutuntersuchung: Alles okay - nur CRP erhöht. Es sollten Wachsstumsschmerzen sein - auch wenn ich seit meinem 15Lbj. nicht mehr gewachsen bin, aber nun gut!

    Ich hab mich nicht wirklich ernst genommen gefühlt, und bin die nächsten zwei Jahre mit wiederkehrenden Schmerzen in den Knien rumgelaufen. Vor 3 Wochen fingen die Schmerzen wieder richtig an. Aber dieses mal nicht nur in den Knien. Meine Handgelenke, Sprunggelenke & Ellbogen kamen dazu. In den Hand- & Sprunggelenken war es ein gut aushaltbarer Schmerz, der sich durch Bewegung nicht verschlechterte oder verbesserte. Der Schmerz in den Ellbogen war auch nicht durch Bewegung zu beeinflussen, allerdings schon nicht mehr besonders gut auszuhalten. Das schrecklichste waren aber meine Knie. Ich litt unter Morgensteifigkeit und konnte meine Knie morgens vor Schmerz kaum bewegen.

    Letzten Freitag war es dann so weit, dass ich kaum noch aus dem Bett gekommen bin. Ich hatte Probleme mich anzuziehen (!), weil ich meine Knie wirklich kaum bewegen konnte. Treppen auf- & absteigen war der Horror. Ich musste mir einige Male auf die Zunge beißen, dass ich vor Schmerz nicht aufschrie. Während der Arbeit (so 3-4h nach dem Aufstehen) wurde es besser. Allerdings hatte ich noch ernorme Schmerzen wenn ich in die Hocke ging. Ich mach eine Ausbildung als Krankenschwester - da muss man sich so oft bücken, ich war verzweifelt!

    Meine Verzweiflung hat mich am Freitagmittag dann doch noch zum Hausarzt getrieben. Ich fühlte mich endlich mal ernst genommen, weil man auch eine Überwärmung der Kniegelenke feststellen konnte. Mein Arzt verschrieb mir Omeprazol zum Magenschutz & Diclofenac 50mg, damit ich übers Wochenende komme und Montag sollte ich dann zur Blutuntersuchung.

    Montag ging es mir dann schon viel besser, lediglich noch Schmerzen in den Knien, die waren allerdings auszuhalten. Heute war ich zur Besprechung der Blutergebnisse: Alles unaufällig - habe gebeten Borreliose zu untersuchen - auch negativ. Mein Arzt hat lediglich eine evtl. leichte Schilddrüsenunterfunktion festgestellt, die aber (noch) nicht behandelt werden müsse.

    Ich hatte ja irgendwie schon befürchtet, dass die Blutergebnisse wieder nix zeigen würden. Ich war so verzweifelt, ich renne jetzt seit Jahren mit diesen Schmerzen rum! Sie werden nicht besser sondern steigern sich langsam und jetzt bezieht sich das nicht nur auf meine Knie sondern auch noch auf andere Gelenke! Mein Hausarzt sagte er könne nichts machen, so lange er nicht weiß woran es liege. Kann vieles sein Viren, Stress,.. Aber sei ja nicht so schlimm, weil der Körper die Entzündung selber in den Griff kriegt. - AHA, Danke.

    Wenn es nur die Schmerzen wären, würde ich ja sagen, ja okay - Augen zu und durch. Aber in meinem Beruf sehe ich, was Rheuma mit Menschen machen kann. Und falls ich wirklich Rheuma haben sollte, möchte ich einfach, dass das früh erkannt wird, damit man den Krankheitsverlauf verlangsamen kann. Und abgesehen davon sind diese chronischen Entzündungen doch auch nicht gesund für die Gelenke?!

    Hat jemand von euch ähnliches mitgemacht, dass er nicht weitergekommen ist oder sich nicht ernst genommen gefühlt hat?
     
  2. Nachtigall

    Nachtigall Bekanntes Mitglied

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    Bayern
    Hallo Sabrina,
    herzlich willkommen hier im Forum! :)
    Diesen Leidensweg haben viele hier mitmachen müssen, bis sie endlich an den richtigen Arzt geraten sind. Es ist haarsträubend, dass viele Ärzte (leider auch Rheumatologen) nicht zu wissen scheinen, dass es auch seronegative Rheumaformen gibt, d. h. dass kein Rheumafaktor im Blut zu finden ist. Ca. ein Viertel aller Rheumatiker sind seronegativ, ich gehöre auch dazu. Bis heute findet man in meinem Blut höchstens mal ganz geringe Entzündungszeichen, und trotzdem bin ich schon lange bei den Hammermedikamenten angekommen.

    Ich würde dir empfehlen, in eine Rheumaklinik zu gehen bzw. weiter nach einen vernünftigen und kompetenten Arzt zu suchen, der dir die nötigen Untersuchungen veranlasst und dann auch effektive Medikamente verordnet, um Schäden vorzubeugen. Gibt es da in deinem Krankenhaus keinen Ansprechpartner?
    Alles Gute!
     
  3. Binatyzex3

    Binatyzex3 Neues Mitglied

    Registriert seit:
    18. Dezember 2011
    Beiträge:
    5
    Ne, leider nicht. Wir sind ein eher kleines Krankenhaus und haben nichts im Bereich Rheumatologie :(
    Ach, man zweifelt einfach an sich selbst. Ich sag ja gar nicht, dass ich auf jeden Fall Rheuma habe, aber Fakt ist ich habe einfach diese Schmerzen und will wissen warum & dass da endlich mal was gegen gemacht wird.
    Hab schon überlegt, ob ich ein Schmerztagebuch führen soll, aber habe Angst, dass sich da gar keiner für interessiert. :(
     
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