Schlichtungsverfahren/ Behandlungsfehler

Dieses Thema im Forum "Arbeit und Allgemeines" wurde erstellt von Nadine1987, 14. Juli 2013.

  1. Nadine1987

    Nadine1987 Neues Mitglied

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    Hallo alle zusammen,

    mich würde mal interessieren, ob jemand von euch schon mal ein Schlichtungsverfahren wegen Behandlungsfehler in die Wege geleitet hat? Wie ging es euch dabei? Wie lange hat es bis zur Schlichtung oder ggf. dem Gerichtsverfahren gedauert?

    Das Schlichtungsverfahren gegen einige meiner ehemaligen Ärzte begann letztes Jahr im November und das Gutachten ist bis heute noch nicht geschrieben.

    Würde mich über Antworten von euch freuen ggf. auch per PN. Fühle mich mit diesem Thema grad etwas überfordert.

    Lieber Gruß

    Nadine
     
  2. Heidesand

    Heidesand Bekanntes Mitglied

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    Hallo Nadine,

    für sowas brauchst Du einen unglaublich langen Atem und starke Nerven.

    Mein Mann wurde sozusagen zum Rentner operiert und keiner wills gewesen sein. Wir haben die Klinik verklagt und das Gericht hat einen Gutachter beauftragt. Trotz mehrfacher Ermahnung seitens des Gerichtes und Strafzahlung hat der Gutachter nicht geliefert, so dass ein anderer Gutachter den Auftrag bekam.
    Somit waren bis Fertigstellung 3 Jahre vergangen. Es kam zur Gerichtsverhandlung, wo die damals behandelnden Ärtze an eklatantem Gedächnisverlust litten und das Gutachten so schwammig war (hätte, sollte, könnte), dasdie Klinik freigesprochen wurde.
    Also sind wir zum Oberlandesgericht, die Richter hatten sich sehr intensiv mit den Akten befasst. Die Ärzte hatten beide wieder
    "Alzheimer" und wir waren in der Beweispflicht, die wir nicht erbringen konnten, weil ich seinerzeit noch nicht so akribisch alle Unterlagen gesammelt habe. So wurde das Verfahren abgewiesen und die Kosten hat die Rechtschutzversicherung getragen.

    Somit standen wir nach 5 Jahren mit leeren Händen da:(.

    Ich weiss nicht, ob das Patientengesetz der Beweisumkehrpflicht schon in Kraft ist....das würde Dir dann auf jeden Fall helfen, gegen die Ärtzte vorzugehen. Auf jeden Fall brauchst Du einen Anwalt mit Schwerpunkt Medizinrecht, alleine ist das kaum zu schaffen.

    "alles wird gut"
    Heidesand
     
  3. Nadine1987

    Nadine1987 Neues Mitglied

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    Hallo Heidesand,

    zuerst einmal vielen lieben Dank für deine schnelle und ausführliche Antwort.

    Es tut mir sehr leid, dass ihr kein Recht bekommen habt. Leider ist RECHT haben und RECHT bekommen nicht das gleiche.

    Lief euer Verfahren auch erst über die Schlichtungsstelle? Ich habe ja immer noch etwas Hoffnung, dass es zu keinem Gerichtsverfahren kommt.

    Ich habe mir auch gleich eine Anwältin genommen die auf Medizinrecht spezialisiert ist. Leider habe ich keine Rechtschutzversicherung. Als ich damals mit meiner Ausbildung fertig war, wollte ich nach einem Monat arbeiten mich um alles kümmern. Also alle notwendigen Versicherungen abschließen. Doch ich wurde dann gleich krank. Bin nun Rentnerin wegen voller Erwerbsminderung, habe 100 % Schwerbehinderung und die Pflegestufe 3 und bin seit 2,5 Jahren an mein Bett gefesselt. Kann nur kurze Zeit im Rolli sitzen. Kann weder stehen noch laufen.

    Mir ist klar, dass es eine lange Geschichte wird aber ich wollte es zumindest versuchen. Und wenn ich verliere habe ich es zumindest versucht.

    Lieber Gruß

    Nadine
     
  4. Heidesand

    Heidesand Bekanntes Mitglied

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    Hallo Nadine,

    Du hast wahrlich ein schweres Los , es ist gut, dass Dich Dein Kampfgeist nicht verlassen hat.

    Wir hatten uns erst an die Beschwerdestelle der KK gewand, kamen da aber nicht weiter und haben dann einen Rechtsbeistand aufgesucht.

    Ich denke, Deine Anwältin geht erst über die Schlichtungsstelle, weil da die Kosten übersehbar sind.
    Manchmal erreicht man da schon einiges, die Ärzte fürchten nichts mehr, als ein en Prozess mit schlechter Presse.

    Ich wünsche Dir jedenfalls viel Glück und drücke die Daumen, dass es nicht sooo lange wird, wie bei uns.

    Liebe Grüsse, Heidesand
     
  5. Nadine1987

    Nadine1987 Neues Mitglied

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    Hallo,

    ich habe lange gebraucht, um diesen Schritt zu machen. Meine behandelnde Rheumaklinik hat mich dann wieder dazu ermutigt.

    Ich habe mich auch zuerst an die KK gewand. Die haben mir dann das Verfahren mit der Schlichtungsstelle vorgeschlagen. Ich habe alles soweit in die Wege geleitet und habe mir dann eine Anwältin genommen.

    Derzeit bekomme ich immer schön die Stellungnahmen der Ärzte und es ist schon heftig was man da so alles zu lesen bekommt. Ist doch schon nett wenn man zu der Zeit schon ein halbes Jahr nicht mehr stehen oder laufen konnte und der Arzt schreibt man hätte das beim letzten Hausbesuch nach Aufforderung getan und das dann klar was das ich psychisch krank bin und nicht körperlich. Sowas tut dann wirklich sehr weh aber ich habe es nun als Kampfansage genommen.

    Ich denke auch, falls es zu einem Prozess kommt bleibt sicher was an dem Ruf der Ärzte hängen. War das bei euch denn wenigstens so?

    Klar geht es auch um Schmerzensgeld und Schadensersatz aber wichtiger wäre mir eine Entschuldigung und zu hören das ich Recht habe. Aber das wird denke ich nur ein Wunsch bleiben. Das dürfen die Ärzte ja wegen den Versicherungen schon nicht sagen.

    Ich sage mir:

    Wer kämpft kann gewinnen. Wer nicht kämpft hat schon verloren.
     
  6. Ducky

    Ducky † 3.2.22

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    ich kann leider nichts konstruktives beisteuern aber wünsche dir alles gute!
     
  7. Nadine1987

    Nadine1987 Neues Mitglied

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    Hallo Ducky,

    das ist aber sehr lieb von dir. Danke!!! Auch sowas tut einfach gut mal zu hören, wenn einem alles zu viel wird.
     
  8. saurier

    saurier Bekanntes Mitglied

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    an einem fluss
    @hallo nadine1987

    erstmal drücke ich dir die daumen, dass du zu deinem recht kommst!

    ausser einem arzt, der sehr unverfroren war und ich mich über ihn bei
    der kk beschwert habe, hatte ich damit noch nicht zu tun. ich habe dass
    dann nicht weiterverfolgt, weil ich andere sorgen hatte.

    was deine hoffnung anbelangt,

    wird das warscheinlich eher nicht eintreten. wenn nicht gerade ein arzt
    so verurteilt wird, dass er seine aprobation verliert oder schlimmstenfalls
    in haft muss, wird da kaum einer ein wort drüber verlieren.

    ich denke in diesem schlichtungsverfahren, wird die betreffende klinik
    bzw. der anwalt, alles daran setzen und dass verfahren abschliessen wollen.
    an einem gerichtsprozess ist ihnen nichts gelegen. das kostet noch mehr geld
    und bringt u.u. für sie nichts weiter. wenn die ärzte an einer klinik angestellt
    waren/sind, wird die klinik immer die hände über ihre angestellten halten.
    das ist leider so.

    vielleicht ändert sich das mal, wenn das neue gesetz in kraft ist, aber du
    fällst dort nicht mehr drunter. ein solches beweislastverfahren ist sehr
    aufreibend und geht immer zu lasten des betroffenen. ihr werdet noch eine
    menge an kraft und durchhaltevermögen dabei brauchen.

    das liegt auch daran, dass alles schriftsätze von der gegenseite gelesen
    werden müssen, sie dazu eine stellungnahme einreichen müssen, worauf dann
    die andere seite wieder reagieren muss. dafür haben die parteien immer einen
    gewissen zeitraum. manchmal wird auch getrickst, in dem schriftsätze kurz
    vor ultimo erst eingereicht werden, denn so verlängert sich die zeit noch mal.
    insgesamt verdammt langwierig, nervenaufreibend, aber ich hoffe zu euren
    gunsten.


    es ist richtig, wenn du sagst, wenn man sich nicht wehrt kommt man nicht zu
    seinem recht. insgesamt haben die klagen auf behandlungsfehler in den letzten
    jahren enorm zugenommen aber leider kommt nicht jeder zu seinem recht,
    so dass etwa nur bei 1/3 'ttel der verfahren behandlungsfehler anerkannt
    wurden. insgesamt sollen aber etwa 40.000 verfahren anhängig gewesen sein,
    da nicht alles über den MDK läuft.

    (...)http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/behandlungsfehler-krankenkassen-stellen-beschwerde-statistik-2011-vor-a-853980.html
    Dem Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK) wurden 2011
    insgesamt 12.686 Behandlungsfehlervorwürfe gemeldet.
    Davon wurden 4068 (32,1 Prozent) bestätigt.
    Von diesen wiederum waren 75,1 Prozent ursächlich für einen gesundheitlichen
    Schaden
    des Patienten. (...) schon interessant was dort zu finden ist.

    drücke dir die daumen, sauri
     
    #8 15. Juli 2013
    Zuletzt bearbeitet: 15. Juli 2013
  9. Nadine1987

    Nadine1987 Neues Mitglied

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    Hallo Saurier,

    vielen lieben Dank für deinen wirklich ausführlichen Bericht. Und ja ich geb dir in allem was du geschrieben hast Recht. Es wird echt schwer werden aber man hat mir von sehr vielen Seiten geraten diesen Schritt zu tun.

    Ich denke einfach auch das es bei mir zur Krankheitsverarbeitung ganz gut ist.

    Meine Hoffnung stirbt zu letzt, dass ich Recht bekomme.

    Leider gibt es so vielen Menschen die nicht die richtigen Behandlungen bekommen und ich zähle leider dazu. Ich bin noch so jung und ein kompletter Pflegefall und das hätte nicht passieren dürfen.

    Es kostet zwar Kraft aber endlich kann auch meine Wut und die Trauer die ich wegen der Fehlbehandlung habe, an der richtigen Stelle heraus lassen.

    Und irgendwie hoffe ich auch, dass all die Ärzte/ Kliniken die grad eine Stellungnahme schreiben mussten wegen mir sich noch mal Gedanken über ihr verhalten machen und sie in ihrem Herzen verstehen das was falsch gelaufen ist. Vielleicht behalten sie mich daher im Hinterkopf und wem anders kann so ein Schicksal erspart bleiben. Ich denke vielleicht in diesem Punkt zu einfach oder positiv aber schaden kann es sicher nicht.

    Ich hoffe trotzdem sehr, dass mein Gutachten bald kommt und ich weiß ob ich eine Chance habe.

    Saurier du hast recht, es ist schon sehr interessant mit welchen Tricks die Gegenseite schon arbeitet. Ein Arzt hat eine Stellungnahme im Januar an die Versicherung geschickt ist aber erst im Juli bei der Schlichtungsgestelle eingegangen.

    Den Artikel vom Spiegel habe ich auch schon mal gelesen. Sehr interessant!!!

    Noch einmal vielen Dank für die Antwort. Dank RO und die tollen User hier fühle ich mich oft einfach nicht so alleine und vor allem verstanden.
     
  10. Sigi

    Sigi Mitglied

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    Hallo Nadine,

    auch ich wünsche Dir ganz viel Kraft,dass Du das durchstehst! Leider sind wir hier nicht in Amerika,denn da ist es wohl umgekehrt und die Patienten haben mehr Rechte. Ich hoffe inständig,dass das hier in Deutschland auch irgendwann mal soweit ist und Menschen,denen augenscheinlich wirklich Schaden zugefügt wurde,endlich zu ihrem Recht kommen.
    Du glaubst gar nicht,wie wütend ich war,als ich Deinen Bericht gelesen habe,denn auch ich kenne Fälle,wo einfach Fehler untern Tisch gekehrt wurden,obwohl wir doch alle Menschen sind und wir machen eben Fehler,anders wäre es auch sehr komisch. Keiner von uns ist unfehlbar,aber manche,grade die Versicherung und einige Ärzte,leider,meinen,sie hätten jedes Recht gepachtet. Keine Ahnung,ob ich das noch erlebe,dass sich das hier in Deutschland mal ändert.
    Ist schon echt dreist,wenn der MDK ,oder wär das war bei Dir,behauptet,Du warst plötzlich spontan geheilt.
    Einen guten Rat kann ich Dir vielleicht geben. Gehe nie wieder,bzw. lass nie wieder einen von denen Dich alleine "begutachten" !!!! Du hast ein Recht,auf einen Beistand!Sieh immer zu,dass Du Zeugen bei jedem Treffen dabei hast.

    Alles Liebe für Dich
    Sigi
     
  11. Nadine1987

    Nadine1987 Neues Mitglied

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    Es tut so gut nicht alleine zu sein

    Hallo Sigi,

    auch du sprichst mir aus der Seele. Genau so sehe ich das auch. Die Ärte sind doch alle versichert für den Fall, dass sie einen Fehler machen. Klar sind es auch alles Menschen aber ich bin auch so erzogen wurden, wenn ich einen Fehler mache, stehe ich dazu. Und es ist einfach nur unfassbar wenn dann auch noch so dreist von den Ärzten gelogen wird.

    Ich habe dieses Thema halt auch eröffnet, dass vielleicht andere auch wieder sehen das man kämpfen muss und sich einfach nicht alles gefallen lassen darf.

    Man hat leider nur die eine Gesundheit und ich bin schwer krank und man hat bei mich viel zu spät angefangen zu behandeln, weil man mir nicht geglaubt hat und leider habe ich das schon viel zu viel hier gelesen.

    Sigi du hast Recht, seit einiger Zeit versuche ich das bei allen Untersuchungen ein Elternteil dabei ist. Nur leider ist man ja im nachhinein meist schlauer.
     
  12. Heidesand

    Heidesand Bekanntes Mitglied

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    Hallo Nadine,

    ob die Ärzte Schaden an Ihrem Ruf haben ??? kann sein, denn Mundpropaganda ist "toll" :D Jedes Mal, wenn ich den Namen des Professors hörte....der ist doch soooo gut......habe ich eingeworfen, soso, der behandelt aber nur private Bonzen, die anderen einfachen Patienten werden von seinen Schülern zum Lernen missbraucht.

    Ich weiss sicher, dass beide Docs nicht mehr lange in dem KH waren, die haben sogar die Stadt gewechselt. Doch es gibt Seiten, da kann man Ärzte bewerten...........und da ich ein böses Mädchen bin, haben die keine guten Noten bekommen, besonders die Vergesslichkeit der Beiden habe ich hervorgehoben. :D

    Eine Entschuldigung kann man nicht erwarten, das wird dann als Schuldeingeständnis gewertet. Wir haben zwar keinen Erfolg mit der Klage gehabt, dafür die Genugtuung, dass die weissen Kittel Flecken bekommen haben.

    Noch ein Tipp, mache von jedem Arztbesuch ein Gedächnisprotokoll, so kannst Du weiteren unverschämten Behauptungen den Wind aus den Segeln nehmen.

    Liebe Grüsse von Heidesand
     
  13. Jürgen

    Jürgen Aktives Mitglied

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    Hi Nadine,

    ich wünsche Dir viel Glück, aber meine Erfahrung mit komplett unkompetenten Ärzten ist auch nicht positiv. Ein Gutachter war zu blöde ein anderes Gutachten abzuschreiben und machte mich gesund- sämtliche Versuche (inkl. diverse Fersehsender, Ärztekammer, KK,...) dem Depp einen reinzuwürgen sind leider fehlgeschlagen. Insofern wird es wahrscheinlich ein Kampf gegen Windmühlen, aber ich kann verstehen, dass Du es versuchen mußt.

    Hast Du mal versucht Dich an die Medien zu wenden? Es ist immer wieder verwunderlich, wie schnell Dinge geregelt werden können, wenn eine Kamera da ist...

    Alles Gute
    Jürgen
     
  14. Nadine1987

    Nadine1987 Neues Mitglied

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    Hallo,

    @ Heidesand: Ja genau das meinte ich. Mundpropaganda kann schon sinnvoll sein. Das natürlich auch zwei Ärzte bei euch gleich die Klinik/ Stadt verlassen haben, spricht ja nicht so für einen Zufall. Ich denke alleine das tut doch gut auch wenn ihr das Verfahren verloren habt. Euren Namen und das was die Ärzte deinem Mann angetan haben, werden sie so sicher nicht vergessen.

    Auch wenn ihr vor Gericht nicht Recht bekommen habt, hat sich ja was im Leber der "Ärzte" getan und genau das erhoffe ich mir bei meinem "Kampf" auch.

    @Jürgen:

    Also lief bei dir auch ein Verfahren oder auch erst wie bei mir über die Schlichtungsstelle? Darf ich fragen an welche Medien du dich gewendet hast? An sowas habe ich auch schon mal gedacht. Denke aber das ich damit noch etwas warten muss, da ich erst die rechtliche Seite abklären wollte. Nicht das man mir das falsch auslegt wenn ich mich an die Medien wende.

    Sehe oft Berichte im TV und denke das meine Geschichte da auch gut hinpassen würde. Und ich finde es halt auch sehr wichtig anderen dann wieder Mut zu machen zu kämpfen und sich nichts gefallen zu lassen.
     
  15. Jürgen

    Jürgen Aktives Mitglied

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    Hi Nadine,

    ich habe es einfach irgendwann aufgegeben, da es bei mir nur um Prozente beim Versorgungsamt ging. Allerdings habe ich noch netterweise eine Nachbegutachtung bei einem anderen Arzt bekommen- das Ergebnis stand schon vorher fest. Da ich mich damals sehr über die Unfähigkeit und Arroganz der Ärzte und des Versorgungsamts aufgeregt habe, bin ich klagen gegangen und so auch zu meinem Recht gekommen.

    Ich habe damals den WDR (Markt), RTL, SAT1 und das ZDF (Frontal21) sowie die Bild-Zeitung angeschrieben- leider erfolglos.

    Alles Gute
    Jürgen
     
  16. Nadine1987

    Nadine1987 Neues Mitglied

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    Hallo Jürgen,

    gut das du zu deinem Recht gekommen bist aber sehr traurig, dass du erst den Weg über das Gericht gehen musstest. Beim Versorgungsamt hatte ich glückssache noch nie Schwierigkeiten. Habe gleich nach Antragsstellung 100 % bekommen und alle wichtigen Zeichen, nur mir bringt es ja leider nichts da ich ja noch nicht mal mehr in ein normales Auto komme.

    Bei mir wurde sogar die Rente gleich auf Dauer gemacht und das mit 24 Jahren. Aber ich habe trotzdem noch die Hoffnung irgendwann wieder etwas arbeiten zu können ggf. von zu Hause aus. Ich denke das brauche ich einfach. Mir fehlt das Gefühl sehr mal was nützliches zu tun. Ich würde auch gerne ein Fernstudium machen aber ich kann mich derzeit einfach auf sowas nicht konzentrieren...Aber die Hoffnung stirbt zu letzt!!!

    An die Medien wende ich mich erst, wenn das Verfahren vorbei ist. Und wie schon Heidesand sagte, Mundpropagande ist sooooo schön.

    Wünsche allen einen schmerzarmen Tag.

    Lieber Gruß
    Nadine
     
  17. Nadeschda

    Nadeschda Neues Mitglied

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    Hallo, ich habe auch vor die Uni Klinik zu verklagen, sitze wegen der Behandlungsfehler im Rollstuhl.
    Sollte ich erst die Krankenkasse anschreiben oder direkt zum Anwalt?? Die Welt- Zeitung hat einen guten Artikel gebracht, aber nicht den Weg beschrieben.
    Auch sind auch andere Ärzte Mitschuld, da fehldiagnosen abgeschrieben wurden und ich wegen verrücktheit mir bis zur Not Operation ordentliche Diagnosen und Therapieren verweigert.
    Bis jetzt ist keine klare Diagnose bzgl.Rheuma vorhanden. Bin Schwerbehindert mit 100% und Kämpfe um die Rente. Habe Haushaltshilfe usw, von mir ist nichts mehr übrig, und Feier dann meinen gefühlten 80 Geburtstag in der Hoffnung 120 zu schaffen. Bin dies Jahr 40.
    LG nadeschda
     
  18. Luna-Mona

    Luna-Mona Bekanntes Mitglied

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    Hallo Nadeschda,

    auch ich gehe derzeit gegen Behandlungsfehler an (der Behandlungsfehler war die nicht stattgefundene Behandlung, habe viele Stunden auf einen Arzt gewartet).

    Zunächst habe ich meine Krankenakte angefordert. Ein Musterbrief war in den Unterlagen, die ich bei der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland UPD, Magdeburg (magdeburg@upd-online.de) fand. Die Krankenunterlagen wollte mir die Klinik nämlich nicht zur Einsichtnahme geben, da musste ich schon das stärkere Geschütz auffahren, also Brief mit Fristsetzung per Einschreiben mit Rückschein. Die haben sich diese Akte teuer bezahlen lassen, ich bekam eine Rechnung über 50 Euronen :eek:.
    Mit der Akte war ich beim VdK und dort sagte man mir, bis zu 1 € pro Kopie dürfen die nehmen (haben die auch). Beim VdK wurde ich von einer Anwältin beraten. Diese sagte, es gibt zwei Wege: 1. ein ärztl. Gutachten in Auftrag geben, das man selbst bezahlen muss, meist so um die 500 € und ob das anerkannt wird, kommt auf den Richter an.
    Oder 2. die Landesärztekammer anschreiben mit der Bitte um Prüfung, ob ein Behandlungsfehler vorliegt und die Akte mit eigenen Unterlagen vervollständigen und beifügen.
    Kostet nix.

    Letzteres habe ich gemacht. Von der Landesärztekammer wurde die Klinik 3 x angeschrieben und um Stellungnahme gebeten. Da von der Klinik keine Antwort an die Ärztekammer ging, schrieb mir die Ärztekammer, eine einvernehmliche Einigung wäre nicht möglich und ich wurde auf eine Privatklage verwiesen. Jetzt überlege ich, ob ich das machen soll. Es kommen ja Kosten auf mich zu, die nicht absehbar sind: meinen Anwalt muss ich zunächst selbst bezahlen und auch ein ärztl. Gutachten. Dabei stellt sich die Frage: Welcher Arzt geht schon gegen eine renomierte Klinik vor? Die Aussicht auf Erfolg liegt laut VdK bei 50 %.


    Ich wünsche Dir viel Glück und auch die nötige Kraft :daisy:

    Liebe Grüße
    Luna-Mona
     
  19. Nadeschda

    Nadeschda Neues Mitglied

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    Hallo Mona-L.
    Das hört sich schwierig an sehr schwierig. Bin entmutigt denn die in der uni Klink haben mich in den Rollstuhl gebracht und klar das leben ist schwer zu lernen. Und bringt viel Anstrengung . sogar bei der Rollstuhl Versorgung. Alles Seppel .
     
  20. Luna-Mona

    Luna-Mona Bekanntes Mitglied

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    Hallo Nadeschda,

    tja, einfach ist es nicht, deshalb sollte mein Beitrag so verstanden werden, dass man sich Hilfe holen solle. Das allerletzte was ich wollte, war Dich zu entmutigen.
    Vlt. kannst Du erstmal in Erfahrung bringen, wie die Aussichten für deinen speziellen Fall stehen, kann ja sein, dass sie besser stehen als bei mir... (jedenfalls kann ich noch/wieder arbeiten). Manchmal übernimmt auch die eigene Versicherung die Kosten, erkundige Dich doch mal bei Deiner Rentenversicherung, ob die Gutachter haben, die sowas kostenlos machen, oftmals ist auch die Krankenkasse daran interessiert, Kostenerstattung zu fordern. Die Akte anfordern ist der erste Schritt. Nur Mut! :pftroest:



    Liebe Grüße
    Luna-Mona
     
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