sozialleistung zum lebensunterhalt.

Dieses Thema im Forum "Rente und Rehabilitation" wurde erstellt von bise, 7. Juli 2013.

  1. bise

    bise Neues Mitglied

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    bei Frau Antje
    an alle user, die sich auskennen.
    bitte um rat.

    witwe über 60 jahre, fibro, bezieht seit einigen monaten witwenrente nach ihrem mann, der war wg unfall frührentner und in seinen letzten lebensjahren schwer ca erkrankt.
    die witwe erhält an rente soviel wie die miete der wohnung kostet, in der sie seit bald 40 jahren wohnt. die miete ist nicht überhöht und die wohung - früher 5 gemeinsame kinder - könnte evt. um einen raum zu gross sein. die jüngste tochter, gerade mit ausbildung fertig, woht derzeit noch mit in der wohnung. die tochter möchte unbedingt in ihrem handwerk den meister machen. sie zahlt der mutter natürl. miete und beteiligt sich an lebenshaltungskosten. besser gesagt, sie zahlt sie komplett. (folglich kann sie sich für den meisterkurs nix sparen). die anderen töchter können derzeit die mutter nur mit mini beträgen unterstützen...

    folglich wurde antrag von der witwe zur leistung zum lebensunterhalt gestellt. dieser wurde jetzt abgelehnt. die frau ist verzweifelt. in ihrem erlernten job wird sie nicht mehr gebraucht, der gehört durch verbesserung der technik der vergangenheit an. andere jobs findet sie aufgrund ihres alters, der krankheit und mangels fähigkeiten nicht mehr.

    man schlug ihr vor, sich an das job center zu wenden und an die RV. sie habe nicht nachgewiesen, dass sie erwerbsunfähig sei bzw. erkrankt und in frührente. in frührente will sie nicht gehen, sie befürchtet abzug von 20 % von ihrer eigenen rente, die ab 65 ca. 210 € betragen würde.
    das job center will ihr schulungskurse für langzeitarbeitslose vermitteln. nun hats ie angst, dass die fahrtkosten zu den kursen sie selber noch zahlen müsse. ausserdem sagt sie sich, ich werde mit 63/64 und fibro keine arbeitsstelle mehr finden, körperlichen belastungen ist sie nicht mehr gewachsen. die 10 jahre lange pflege ihres mannes hat ihr viel kraft geraubt, der rücken schmerzt permanent.
    urlaub oder kur kennt sie nicht. immer nur arbeit.

    ich habe ihr geraten, einen rehaantrag zu stellen, sich arbeitslos zu melden und ALG zu beantragen.
    sie hat bislang auf 450 € basis einen mini job, arbeitet im monat ca 20 stunden zu 8,50 € pro stunde. das fällt ihr schon schwer genug.

    was würdet ihr raten?
    p.s. ich habe sie leise weinend im wartezimmer beim rheuma doc angetroffen, sie war völlig am ende, wusste nicht mehr weiter; ich hörte nur zu und versprach, mich mal schlau zu machen.
    aber klar doch, zu einer tasse latte habe ich sie eingeladen, sie war so unglaublich tapfer...

    lg
     
  2. sanne65

    sanne65 Neues Mitglied

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    2
    So genau weis ich das auch nicht, aber gibt es nicht beim Jobcenter die Regelung, dass über 58jährige zwar dort gemeldet sind und Geld bekommen, aber nicht mehr vermittelt werden?
    Da sie ja Einkommen durch einen Minijob hat, dürfte auch ein 1-Eurojob nicht in Frage kommen.
    Auf jeden Fall sollte sie doch einen Antrag auf Schwerbehinderung stellen.
    Es kann doch nicht sein, dass die Tochter quasi alle Kosten übernimmt und für die Ausbildung nichts zurücklegen kann.
     
  3. bise

    bise Neues Mitglied

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    bei Frau Antje
    wie die tochter mir erzählt hat, soll ihre mutter vorerst mal an einem bewerbertraining für langzeitarbeitslose teilnehmen, sie soll lernen, wie man sich verhält etc.
    die mutter will das auf gar keinen fall. es handelt sich nämlich um eine familie mit ausländischem hintergrund, schon jahrzehntelang in der BRD. doch die mutter spricht immer noch nicht fehlerfrei deutsch. wie sollte sie das auch, da sie kaum lesen und schreiben kann.
    die kinder haben gelernt, viel gelernt, moralisch immer unterstützt durch die eltern. nur so kann ich mir erklären, dass alle kinter letztendlich weiterführende schulen besucht haben und eine abgeschlossene ausbildung vorweisen können.

    das ist mit ein grund, weshalb ich mutter und tochter gerne unterstützen will.
    lg
     
  4. Gast_

    Gast_ Guest

    ich finde, auch wenn ich mich nun
    in die nesseln setze, wenn man
    JAHRZEHNTE lang in Deutschland wohnt,
    könnte man sich doch schon mal bemüht
    haben, gut deutsch zu reden, zu lesen,
    zu schreiben.

    es gibt die Möglichkeit von Kursen oder
    schulen. oder man spricht einfach mehr
    deutsch mit der Familie oder mit mitMenschen. das trainiert auch schon.

    sorry. aber so sehe ich das mit der Sprache,
    wo ich Jahrzehntelang wohne.
     
  5. Tortola

    Tortola Aktives Mitglied

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    an Puffelhexe

    Liebe Hexe!

    Ich kann Dir nur zustimmen. Nach jahrelangem Aufenthalt hier sollte man
    voraussetzen, daß unsere Mitbewohner sich auch in der deutschen Sprache
    einigermaßen auskennen.
    Ich habe vor Jahren eine Asylantenfamilie betreut mit damals sieben Kindern.
    Die Mutter weigert sich heute noch, Deutsch zu sprechen. Drei von den Kindern stehen vor dem Abitur.

    Liebe Grüße von Tortola

    - was macht Dein Häuschen -?
     
  6. Gast_

    Gast_ Guest

    hallo tortola,
    es geht voran.
    in meinem Kalender stehen noch
    acht Wochen.
     
  7. bise

    bise Neues Mitglied

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    bei Frau Antje
    hallo, stop mal. zu solchen bemerkungen besteht kein anlass.

    die mutter versteht und spricht deutsch. allerdings sind ihre deutschkenntnisse nicht perfekt, sie sind fehlerhaft.
    lesen klar, aber nicht fliessend und immer verstehend; schreiben auch, doch nicht flüssig, nichts kompliziertes. für den alltäglichen haushaltsgebrauch reicht es schon.
    (ich kenne übrigens viele leutchen, die mit der deutschen sprache auf dem sog. kriegsfuss stehen - und gebürtige deutsche sind - ).
    ihre kenntnisse waren ausreichend, um in dem angelernten job viele jahre den anforderungen zu genügen.
    nix für ungut,
    lg
     
  8. Gast_

    Gast_ Guest

    aber bise. in deinem vorletzten
    Beitrag hast du geschrieben: ...
    Jahrzehntelang in Deutschland
    und spricht noch nicht fehlerfrei
    deutsch...

    und genau auf diese aussage von
    dir hatte ich mich ganz sachlich
    bezogen.
     
  9. Silberpfeil

    Silberpfeil Bekanntes Mitglied

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    ich habe überlegt, überhaupt was zu schreiben....

    Ich habe den Trabbel alles mit meiner Tochter....

    Vielleicht sollte sich deine Bekannte bei der AWO, Anker oder Caritas Hilfe holen...Dort wird so was angeboten, für Menschen in besonderen Lebenslagen....

    Dann muss der Mensch eben in den sauren Apfel beißen , und Abstriche mit der Rente machen- aber "das monatliche Geld" wird überwiesen und dann kann sie sich auch Mietzuschuss holen.
    Natürlich, wenn Kinder die eigenes Geld verdienen- und auch noch bei der Mutter wohnen - dass ist klar- da werden alle Einkünfte heran gezogen...

    Wir haben letztes Jahr im Urlaub eine Mutter( russischer Abstammung- wohnt aber schon ü. 30 Jahre in D.) im Urlaub kennen gelernt....Sie hat vier Kinder- drei wohnen noch bei ihr- eine stark behindert- die beiden Zwillinge leichte Behinderung - aber taff und coul drauf....Sie bekommt für die 3 Pflegegeld, Witwenrente - die Zwillinge verdienen auch etwas.
    Aber die Frau weiß, wo sie ihr Geld her bekommen muss-und dass auch mit noch stark russischem Dialekt...Und sie fahren sogar jedes Jahr in Urlaub - 5* .....
    Na ja mehr möchte ich dazu nicht sagen.....
     
  10. bise

    bise Neues Mitglied

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    bei Frau Antje
    puffelchen,
    ja sie spricht nicht fehlerfrei. sie versteht und man kann sie auch verstehen. doch diese sprachkenntnisse reichen bei weitem nicht aus, ein ordentl. bewerbungsgespräch führen zu können. um einen qualfizierten job kann sie sich nicht bewerben, nur um einen hilfsjob, in dem nicht viel an sprachl. fähigkeiten verlangt wird. letztere sind meistens mit körperlicher anstrengung verbunden wie reinigung, stapeln, auffüllen, kisten schleppten udgl. das kann sie jedoch nicht mehr.
    lg
     
  11. bise

    bise Neues Mitglied

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    bei Frau Antje
    silberpfeil,
    so etwas gibt es auch. doch nicht jede/r ist so gestrickt.

    vielen dank für die antworten.
    will mal sehen, wie ich helfen kann.

    lg
     
  12. Sigi

    Sigi Mitglied

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    594
    Ort:
    bei Bielefeld
    Hallo Bise,

    es gibt auch für Menschen mit Migrationhintergrund(welch blödes Wort,für unsere Mitmenschen)Anlaufstellen,wo sie in ihrer Sprachee aufgeklärt werden und auch Hilfe bekommen. Was ich aber gleich sagen kann,das,wenn sie jetzt in Rente gehen würde,mehr bekommt,wie in den nächsten Jahren. Denn es wird immer wenigen. Ich kann es nicht nur bei belegen! Seit dieser Harzt lV Einführung hat sich meine Rente fast halbiert!!!!!!!! Also,je schneller sie die Rente beantragt,mit Hilfe ihrer Ärzte,umso weniger verliert sie.
    Ich weiß,es werden jetzt viele sagen,das ist nicht wahr,aber es ist wirklich so und es wird immer mehr,jedes Jahr. Guck mal,ob es bei Euch so einen Verein gibt,der ihr in ihrer Muttersprache helfen kann.
    Ach ja,es gibt inzwischen soviele Deutsche,die kein fehlerfreies Deutsch schreiben und sprechen können und leben ihr lebenlang,incl. ihrer Vorfahren in Deutschland. Es gibt sogar genug"Deutsche",die Schwierigkeiten mit Wort und Schrift haben. Wie sollen es da Menschen können,die nicht mal zu Hause ,in ihrer Heimat eine Schule besuchen konnten???????

    Liebe Bise,viel Glück für Deine Bekannte

    Sigi
     
  13. tina71

    tina71 Mitglied

    Registriert seit:
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    957
    Ort:
    Hamburg
    Hallo Bise,

    ich kann deiner Bekannten nur raten, sich einen guten Arzt ins Boot zu holen, evtl. ein Psychiater / Neurologe, denn bei der Belastung und Stress, zusätzlich zur Erkrankung, sollte es nicht allzu schwer sein, aus psychischen Gründen nicht mehr erwerbsfähig zu sein. Gleichzeitig kann sie einen Antrag auf vorzeitige Berentung stellen. Ob sie nach so vielen Jahren deutsch sprechen können müsste, ist "Off-Topic" und hat nichts mit dem Problem zu tun. In dem Alter noch Kurse zu machen, wenn man gar nicht kann, ist kompletter Unsinn. Lg, Tina
     
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