Resochin aber keine eindeutige Diagnose?

Dieses Thema im Forum "Klassische langwirksame Antirheumatika" wurde erstellt von katrin084, 13. Mai 2013.

  1. katrin084

    katrin084 Neues Mitglied

    Registriert seit:
    13. Mai 2013
    Beiträge:
    3
    Hallo an alle!
    Bin neu hier und hab da mal ein paar fragen hoffe es kann jemand helfen!

    Hab schon seit meiner Kindheit ständig Gelenksschmerzen, vor 10 Jahren war ich stationär im AKH Linz und bekam die Diagnose chron. Polyatritis. Sollte Resochin und Movalis 750mg einnehmen!
    Da ich da aber erst 18 Jahre war hab ich die Medikamente nicht genommen!

    War jetzt neun!! Jahre schmerzfrei, leider aber hab ich jetzt seit einem Jahr wieder ständig schmerzen und zur zeit auch wieder ganz heftig!
    Naja seit einem Jahr findet aber keiner irgendwelche entzündungswerte im Blut, und beim röngten sind auch keinerlei veränderungen festgestellt worden!!!
    Da die Schmerzen fast unausstehlich sind war ich heute wieder im AKH muss jetzt eine Woche Kortison nehmen, soll mir in Wels einen Rheumatologen suchen und dann mit Resochin beginnen:eek:
    Ich bin gerade mal 29 und mein Kinderwunsch ist auch noch nicht abgeschlossen das ist doch ein richtig starkes Medikament!! Und das obwohl nichtmal eine eindeutige diagnose feststeht!!

    Bin echt etwas verwirrt zurzeit und auch schon sauer wie man behandelt wird wenn man richtig schmerzen hat! Ich meine Kortison is ja auch nicht ohne!

    Hoffe es kann mir wer helfen
    Lg Katrin
     
  2. Frau Meier

    Frau Meier Guest

    @katrin084

    Zuerst herzlich willkommen :)

    Du schriebst, deine Diagnose ist chron. Polyarthritis - das ist eine eindeutige Festlegung und heißt heute rheumatoide Arthritis. Es handelt sich dabei um eine individuell sehr unterschiedliche, schubförmig verlaufende Erkrankung, die typischerweise mit oder ohne medikamentöse Behandlung auch beschwerdefreie Zeiten (die längst nicht alle Betroffenen überhaupt nach Ausbruch erleben dürfen!) mit sich bringen kann.

    Resochin ist das "mildeste" Medikament überhaupt (neben Quensyl) zur Behandlung einer derartigen Erkrankung, und aufgrund deiner Beschreibung (9 Jahre keine Beschwerden, keine Schäden an den Gelenken) scheint es mir auch angemessen zu sein.
    Cortison ist das am schnellsten wirksame Medikament gegen die Schmerzen, und die Krankheit - die ja ohne "Beipackzettel" kommt - ist auch nicht ohne; insofern klingt für mich auch das schlüssig ;)

    Insofern ist mir jetzt nicht so ganz klar, warum du sauer bist und dich nicht richtig behandelt fühlst.
    Es gibt zwei Möglichkeiten: entweder du hast starke Schmerzen und möchtest eine Behandlung - oder du bist mit sämtlichen Maßnahmen nicht einverstanden. Beides zusammen wird nicht gehen.

    Dann musst du aber eine Idee haben, was du eigentlich möchtest - was ist daran anders?

    Erzähl doch mal Genaueres, damit wir dich verstehen können :)

    Grüße, Frau Meier
     
  3. katrin084

    katrin084 Neues Mitglied

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    13. Mai 2013
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    3
    Danke

    für Deine Antwort.... Sauer kann man es vielleicht nicht ganz nennen! Aber es wurde mir bis heute zu der krankheit gar nichts erklärt!! Ich wusste nicht das man bei polyatritis auch länger beschwerdefrei sein kann!
    Naja und dann eben weil andere Ärzte wieder sagen da ist gar nichts weil sie eben im Blut nichts finden! Bin gespannt ob diesesmal was bei der Blut Untersuchung rauskommt!
    Und ja natürlich möchte ich eine Behandlung aber es ist trotzdem ein starkes Medikament auch wenn es für rheuma ein leichtes ist! Wie gesagt ich möchte schon noch ein Kind!! Das ist für mich auch sehr wichtig!
    Das macht mir schon Angst auch zu wissen solche Medikamente vielleicht sogar ein leben lang nehmen zu müssen um keine schmerzen zu haben!!!
    Vielleicht würds mir aber auch besser gehen wenn sich einmal ein Arzt 10min Zeit nimmt um die Krankheit zu erklären und was es für möglichkeiten gibt!!!

    Lg Katrin
     
  4. Frau Meier

    Frau Meier Guest

    @katrin084

    Vielleicht kannst du mal aktiv fragen; nachdem du ja auch nun schon bald 10 Jahre deine Diagnose kennst, gäbe es auch die Möglichkeit, sich selbst kundig zu machen....über das Wesen der Erkrankung, die Behandlungsmöglichkeiten und Alles, was sonst noch auf dich zukommt oder dir wichtig erscheint. In der Arztsprechstunde dürfte dafür kaum ausreichend Zeit sein.

    Noch einmal: Resochin ist kein "starkes" Medikament, aber natürlich ist es auch kein Homöopathikum. Und dass du schwanger werden willst, glaube ich dir gerne, aber für die Schwierigkeiten, die die Erkrankung für dein Leben bedeuten könnte, kann ja niemand was.
    Die beste Voraussetzung für eine Schwangerschaft ist eine mit oder ohne Medikamente gut eingestellte Erkrankung und eine gute Kenntnis dessen, was sonst noch damit zusammenhängt.

    Mir scheint, du hast noch einen gewissen Nachhol- und Verständnisbedarf deiner eigenen Gesundheit oder Krankheit gegenüber, und du wirst die Situation zuerst so akzeptieren müssen, wie sie nun mal ist, um sie anschließend ändern zu können ;)

    Vielleicht nimmst du dir einfach selbst auch die Zeit und beschäftigst dich mit den Aspekten der Erkrankung; dann kannst du auch auf Augenhöhe mit deinem Arzt reden und alle offenen Fragen klären.
    Es gibt - unter Anderem hier - jede Menge Möglichkeiten und Literatur dazu :)

    Alles Gute dafür, Gruß, Frau Meier
     
  5. Aimeenenz

    Aimeenenz Neues Mitglied

    Registriert seit:
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    Hallo und herzlich willkommen

    kann mich Fr Meier nur anschließen. Informier Dich mal gründlich, frag dann die Ärzte gezielt bei den Dingen die Dir unklar sind. Letztlich ist und bleibt es Deine Entscheidung welche Medikamente Du nimmst, nur Du solltest Dir halt immer, bei egal welcher Entscheidung darüber im klaren sein welches Konsequenzen es haben kann.

    In Sachen Kinderplanung-nicht die Nerven wegschmeissen.:D
    Es gibt auch mit Medikamenten einige Wege um ein gesundes Kind zu bekommen, welcher Weg für Euch passt entscheidest am Besten mit dem Arzt. Bei mir hat leider weder Resochin noch Salazopyrin angeschlagen, mein Arzt hat jetzt mit mir gemeinsam eben weil bei uns Kinderplanung am Tableau steht entschieden es mit Humira zu probieren. Hab einen Plan bekommen wie das funktioniert und werde da vom Rheumadoc und Gyn betreut. Es ist also auch mit schweren Medikamenten nicht unmöglich. Umgekehrt wie willst denn eine Schwangerschaft durchstehen wenn es Dir so schlecht geht? Klär das also in Ruhe mit Deinem Arzt, informier Dich mehr über Deine Diagnose und Du wirst sehen-ist kein Drama. Also nur ruhig Blut.

    Alles Gute

    LG
     
  6. Elena

    Elena Neues Mitglied

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    Oberösterreich
    Hallo Katrin084,

    ich kann dich gut verstehen, dass das alles zur Zeit ein bisschen viel ist. Aber für den Anfang brauchst du einen guten Rheumatologen, mit dem du über deine Fragen und Bedenken reden kannst. Hast du schon einen Rheumatologen in Wels? In Wels gibt es den Dr. Puchner (von dem ich bisher nur gutes gehört habe) und im Krankenhaus die Rheumaambulanz. Ich bin in der Rheumaambulanz in Behandlung, und kann diese auf jeden Fall empfehlen. Die Ärzte nehmen sich Zeit, beantworten Fragen und ich habe ein großes Mitspracherecht bei der Therapie. Obwohl es eine Ambulanz ist, bin ich völlig zufrieden. Das praktische ist, dass Röntgen oder andere Untersuchungen gleich dort gemacht werden.

    Du kannst dich im Internet über deine Krankheit informieren, oder hier im Forum (das habe ich auch in der Anfangszeit gemacht, bin teilweise stundenlang vorm PC gesessen). Wenn du dich genauer informiert hast, kannst du auch besser mit dem Arzt reden oder ihm Fragen stellen.

    Resochin ist meiner Meinung nach kein "starkes" Medikament. Ich nehme Resochin jetzt seit 6 Monaten, aber da es noch immer nicht wirkt, werde ich in 2 Wochen auf MTX oder Salazopyrin umgestellt (und das obwohl ich noch keine genaue Diagnose habe). Wir können uns glücklich schätzen, dass wir so schnell behandelt werden im Gegensatz zu den Patienten, die jahrelang auf eine Diagnose und Therapie warten. Sicher habe ich auch manchmal Bedenken wegen der Medikamente, aber ich will ja keine Gelenkschäden und wieder mehr Lebensqualität haben, deshalb habe ich mich auch für die Medikamente entschieden. Zur Info, ich bin erst 24 Jahre alt, und mache mit natürlich auch meine Gedanken, dass ich wahrscheinlich mein ganzes Leben lang Medikamente brauchen werde. Aber dann denke ich an meinen Onkel, der keine richtige Therapie bekommen hatte, und bin froh dass es jetzt schon so viele Medikamente für Rheuma hat. Und mit der richtigen Therapie kann man ein fast normales Leben führen.

    Ich hoffe ich konnte dir ein bisschen helfen.
    lg
    Elena
     
  7. Heidesand

    Heidesand Bekanntes Mitglied

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    Gelsenkirchen
    hallo,

    leider haben die Ärzte vor lauter Papierkrieg kaum noch Zeit für die Patienten, deshalb muss man sich viel Informationen selbst erarbeiten. Ich denke, dafür bist Du hier goldrichtig.

    Resochin ist nicht unbedenklich, vorher solltest Du unbedingt Augen- und HNO-Arzt aufsuchen. Solltest Du einen Tinnitus o.ä. haben, darfst Du kein Resochin nehmen. Ich habe erst im nachhinein erfahren, dass ist es nicht nehmen durfte, wegen des Tinnitus. Das hat bei mir einen Hörsturz ausgelöst und musste sofort wieder abgesetzt werden.

    Ich halte es für wichtig, dass Du Dir einen internistischen Rheumatologen suchst und alle für und wider absprichst, auch wegen des Kinderwunsches.

    "alles wird gut"
    Heidesand
     
  8. katrin084

    katrin084 Neues Mitglied

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    Danke für eure Antworten!
    Kann ja sein das es kein "starkes" Medikament ist aber sicher auch nicht harmlos! Mir ist schon klar das ich in Zukunft Medikamente nehmen muss! Da möchte ich aber natürlich auch einen Arzt haben der mir alle für und wieder erklärt!
    Und ja ich hab vor neun Jahren die Diagnose bekommen war aber dann wie gesagt neun Jahre ohne beschwerden! Und da ich diese Schmerzen schon seit meiner frühen Kindheit habe und bis jetzt keinerlei veränderungen bei den Gelenken festzustellen sind haben mir andere Ärzte gesagt das es eben keine chronische Polyatritis ist!
    Deshalb hab ich mich nicht näher damit beschäftigt! Und genau deshalb war für mich auch klar das ich ohne EINDEUTIGE Diagnose kein solches Medikament nehmen werde!
    Das Kortison was ich jetzt nehmen muss ist laut Arzt ein Test! wenn es hilft kann man davon ausgehen das es sich um rheuma handelt wenn nicht dann ist es eben kein Rheuma!
    Werde mir aber wie gesagt einen Rheumatologen suchen und hoffe das der sich Zeit nimmt mir alles zu erklären und meine fragen zu beantworten!

    Lg Katrin
     
  9. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

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    hallo katrin,
    die richtigkeit der jeweiligen aussagen der ärzte will und kann ich nicht beurteilen,
    möchte aber gern zu deiner information anmerken, dass nicht automatisch jede
    RA zu (schweren) gelenkschäden führt, das kannst du im netz überprüfen;
    deshalb sollte eine unnötige überversorgung mit schweren medikamenten bei diesen patienten (wie schon beschrieben ist resochin kein schweres mittel bei einer RA) vermieden werden. dass es nicht immer einfach ist genau diese patienten aus dem pool herauszufiltern, ist sicher klar. recht eindeutige hinweise sind natürlich ausbleibende gelenkschäden.

    andererseits ist die frage, ob es sich wirklich um eine RA handelt dann legitim.
    insofern hoffe ich für dich, dass die neue blutuntersuchung etwas greifbares bringt.

    zu dem cortisontest, wenn er anschlägt weiss man, dass es sich um etwas entzündliches handelt, ob es dann etwas rheumatisches ist ist die nächste sache.

    du musst ja inzwischen bei einigen rheumatologen gewesen sein, warum suchst du noch einen neuen? ist bei den erwähnten denn niemand zu dem du erneut gehen möchtest?
    selbstverständlich muss dir dein behandelnder arzt alles nötige und wichtige zu deiner erkrankung und therapie erklären, das internet bietet dann weitere möglichkeiten zur information, aber zuerst ist der arzt auskunftspflichtig.

    lg marie
     
    #9 14. Mai 2013
    Zuletzt bearbeitet: 14. Mai 2013
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