Als Ausländer in Deutschland...

Dieses Thema im Forum "Krankenkassen und Pflegeversicherung" wurde erstellt von Melen, 6. Mai 2013.

  1. Melen

    Melen Neues Mitglied

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    Hallo Ihr Lieben,

    mein Freund und ich führen eine Fernbeziehung... Nun haben wir uns dazu entschieden, zusammen zu ziehen... Genau gesagt, werde ich aus Österreich zu ihm nach München ziehen.

    Ich bin österr. Staatsbürgerin und hier in Österreich Angestellte seit Beendigung meines Studiums und hatte nie Probleme bzgl Ärzten oder Verschreiben von Medikamenten (ich spritze alle 14 Tage HUMIRA).

    Nun habe ich ein wenig Sorgen, weil man von allen Richtungen hört, dass das deutsche Gesundheits- und Sozialwesen nicht so "gut" sein soll...
    Was natürlich DIE Katastrophe wäre: Ich bekomme kein Humira verschrieben... KANN das der Fall sein?
    Ich habe meine Diagnose MB und brauche auch keinerlei Untersuchungen weiterführend, ich brauche einfach von Zeit zu Zeit meine Rezepte.
    Kann es theoretisch möglich sein, dass "Deutschland" mir das Rezept verweigert a la "DU hast in unsere Kassen im Land noch nichts einbezahlt, du wirst (noch) keine Leistungen erhalten, die so teuer sind wie zb HUMIRA"?

    Natürlich werde ich wieder berufstätig sein, geplant ist der Umzug auch erst, wenn ich eine feste Einstellungszusage habe. Krankenversichert werde ich also sowieso sein.
    Trotzdem mach ich mir Gedanken, ob es diesbezüglich Probleme geben könnte...
    Ich bin ein Mensch, der sich oft und viele Sorgen macht :o

    Vielleicht gibt es hier sogar Österreicher, die nach Deutschland gezogen sind?

    Wenn jemand informative Links für mich hätte, wäre ich auch sehr dankbar... So ganz blicke ich in dieser Bürokratie und der Fülle an Versicherungsanstalten usw. noch nicht durch... ;)
     
  2. Nachtigall

    Nachtigall Bekanntes Mitglied

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    Hallo Melen,
    ich hab damit keine Erfahrung, aber eine Idee, wie du das rausfinden könntest.
    Du wirst dir vielleicht schon überlegt haben, in welche Krankenkasse du gehen willst, wenn du in Deutschland eine Stelle bekommst. Wenn du dir die KK ausgesucht hast, könntest du dort anrufen und dein Problem schildern. Die werden dir sicher Auskunft geben. Du kannst den Nachweis erbringen, dass du bisher krankenversichert warst, und ich hab noch nie gehört, dass bei Krankenkassenwechsel die gesundheitliche Betreuung nicht weitergeführt wurde. ;)
     
  3. tina71

    tina71 Mitglied

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    Hallo Melen,

    Österreich ist wie Deutschland EU - du besorgst dir beim Finanzamt eine Steuernummer, wählst eine Krankenkasse und dann gehts los ! Sollte eigentlich keine Probleme geben - die KK kann dir Medikamente nicht verweigern, weil du aus A kommst. Ich würde das auch nicht gegenüber der Kk erwähnen, es sei denn, du wirst explizit gefragt oder musst einen Fragebogen ausfüllen ( glaube ich jedoch nicht ). Sobald du eine sozialversicherungpflichtige Tätigkeit aufnimmst, suchst du dir eine KK.i Schwieriger kann es sein, einen guten Arzt zu finden ! Da würde ich jetzt schon mal schauen und auch bereits einen Termin machen - Rheumatologen gibt es nicht so viele !
    ( Angaben ohne Gewähr ! :rolleyes: )

    LG, Tina
     
  4. Gast_

    Gast_ Guest

    Huhu.

    Ich wohne seit 43 Jahren in Deutschland.
    Also seit meiner Geburt. Und selbst ich
    steige durch das gesundheitsSystem hier
    nicht durch.

    Auf jeden Fall nimm bloß nicht die AOK
    als Krankenkasse.

    Vielleicht die kasse deines Freundes. Oder
    du fragst bekannte aus Deutschland.

    Evtl würde ich mir auch schon jetzt in
    WohnortNähe einen Rheumatologen
    oder eine Klinik aussuchen und dort
    auch schonmal anrufen wegen Betreuung.

    Liebe Grüße von Frau puffel
     
  5. Nachtigall

    Nachtigall Bekanntes Mitglied

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    Ich muss puffel zustimmen. Selber hab ich die Erfahrung mit der AOK nicht gemacht, aber in dem Pflegedienst, wo ich gearbeitet hab, gab es immer nur mit der AOK Probleme, wenn was Besonderes zu bezahlen war. Bei den anderen KK gab es nie Probleme.
     
  6. Gugelhupf

    Gugelhupf Neues Mitglied

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    Hallo Melen,

    ich bin vor ca. 7 Jahren als Deutsche nach Tirol gegangen und vor ca. 4 Jahren wieder zurück nach Deutschland. Vielleicht liegt es an der Gewöhnung aber ich finde das deutsche Krankenversicherungssystem besser! Zum einen kann ich mir meine KK selbst aussuchen, was in Tirol nicht der Fall war. Und zum anderen muss ich nix dazu zahlen, was in Tirol sehr wohl der Fall ist.
    Als Grenzgänger bin ich nun in beiden Ländern Krankenversichert und kann mir ein bissle die Rosinen rauspicken :D
    In Tirol habe ich meinen Zahnarzt der einsame Spitze ist und in Deutschland meinen Hausarzt.
     
  7. Hexchen76

    Hexchen76 Neues Mitglied

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    Auch wenn es ein wenig off topic ist...
    Nun muss ich aber mal einen Stab für die AOK brechen: Mein Mann und ich sind schon ewig bei dieser KK versichert und es gab noch nie irgendwelche Schwierigkeiten mit Medikamenten oder Hilfsmitteln.
    Ich selber spritze nun seit 2008 den inzwischen 3. TNF Antikörper (erst Humira dann Cimzia und mittlerweile Simponi), und bekomme noch andere relativ teure Medikamente. Mein Mann ist blind und hat bisher alle nötigen Hilfsmittel ohne Probleme bewilligt bekommen: eine extrem teure Sprachsoftware für den Computer, ein Farberkennungsgerät mit dem er die Farben seiner Kleidung abscannen kann und nichtmehr auf meine Hilfe angewiesen ist um seine Sachen zu sortieren. Ich bin ja schliesslich auch oft nicht da. Und last but not least wird er bald den zweiten Blindenführhund erhalten da unsere Hündin aus gesundheitlichen Gründen nichtmehr führen kann. Dazu kommen "Kleinigkeiten" wie ein Mobilitätstraining mit dem Blindenlangstock, Tierarztrechnungen für die kranke Führhündin etc... Alles wurde von der AOK übernommen ohne auch nur einmal zu murren.
    Ein einziges Mal hatte ich ein kleines Problem als ich Astronautenkost von meinem HA verschrieben bekommen hatte und eine Sachbearbeiterin zu mir sagte: Was ist das unser Problem, wenn sie lieber so´n Zeug trinken wollen anstatt richtig zu essen... Wenn sie beim Diskounter einkaufen gehen, bringen sie uns doch auch nicht die Rechnung...
    Ich schrieb einen Beschwerdebrief an die AOK Zentrale in Dortmund und bekam innerhalb von 2 Tagen eine schriftliche Entschuldigung vom Filialleiter der Sachbearbeiterin die sich so daneben benommen hatte sowie die Zusage das zukünftig die Astronautenkost bei Notwendigkeit übernommen werden wird. Und so war´s auch und ist es noch.
    @ Melen:
    Abgesehen davon was ich eben schrieb glaube ich auch nicht, das es für Dich irgendwelche Schwierigkeiten geben wird was die Medikamentenversorgung angeht. Diese Medikamente sind in Deutschland voll zugelassen und müssen bei Verordnung durch einen qualifizierten Mediziner auch bezahlt werden.
    Das nicht sooo gute Gesundheitssystem in Deutschland bezieht sich eher auf die Unterversorgung mit Fachärzten, und der Sozialkrankenversorgung für sozial Schwache. Sobald Du selber versichert bist und ein Einkommen hast, wird Deine Hauptsorge sein, einen guten Rheumatologen zu finden. Eine gute Bekannte von mir fährt nach 4 Jahren in Deutschland noch immer alle 3 Monate heim nach A um dort zu "Ihrem" Rheumatologen zu gehen.
    Ich wünsche Dir von Herzen viel Erfolg bei der Arbeitsuche in D und das Du bald gemeinsam mit Deinem Partner hier Fuß gefasst haben wirst.

    Alles Liebe
    Hexchen
     
  8. Melen

    Melen Neues Mitglied

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    Erstmal vielen Dank für eure bisherigen Antworten.

    Nun ist einige Zeit vergangen und unsere Pläne werden immer konkreter :vb_redface:

    Ich hatte letzte Woche bereits ein Bewerbungsgespräch in der Heimat meines Freundes, meine Familie weiß bescheid, dass der Umzug geplant ist usw.

    Ich war nun vor 2 Wochen wieder beim Rheumatologen. Ich bin unter Humira seit ca einem halben Jahr absolut beschwerdefrei und meine Blutwerte sind auch seit dieser Zeit perfekt. Nun habe ich meinen Arzt auf die Umzugspläne angesprochen und den Wunsch geäußert mal langsam ans Humira-Ausschleichen zu denken...

    Wir sind nun so verblieben, dass wir die Abstände erweitern. Ich habe nun Spritzen für 3 Monate erhalten (und erweitere aber die Abstände sodass ich länger als 3 Monate auskomme) und bevor ich definitiv umziehe, komme ich nochmal zu ihm und hole mir nochmal SPritzen für 3 Monate (die dann auch aufgrund längerer Abstände viel länger ausreichen). So habe ich noch genug Spritzen und wenn alles gut läuft, brauche ich gar keine humira spritzen in Deutschland :top:

    Trotzdem suche ich mir natürlich lieber einen Rheumatologen in der neuen Heimat... sicher ist sicher :o

    Weeeeenn ich die jobzusage bekommen sollte, werde ich schon anfang september zu meinem schatz ziehen :vb_redface:
     
  9. Nachtigall

    Nachtigall Bekanntes Mitglied

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    @ Melen:
    Dann mal viel Glück für alle deine Vorhaben! :top:
     
  10. Melen

    Melen Neues Mitglied

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    Daaanke :)
     
  11. Rosalind

    Rosalind Mitglied

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    Auslandsösterreicher!

    Liebe Melen,

    ich kann Deine Sorgen sehr gut verstehen, aber Dich auch beruhigen!
    Ich bin wie Du, Österreicherin , Angestellte, und bin von einem Land ins andere gewechselt. Allerdings anders herum. Ich habe mir auch schreckliche Sorgen gemacht, aber dann hat es gut geklappt!

    Insgesamt würde ich sagen, dass Gesundheitssystem ist in Deutschland besser als in Österreich: Insbesondere für den chronisch Kranken ist es in Deutschland vorteilhafter, da man deutlich weniger zuzahlen muss. Ich hatte aber weder hier in Tirol noch in Deutschland jemals Probleme, die Medikamente für meine RA zu bekommen.
    Ein großer Unterschied ist, dass in Deutschland größere Packungen (auch mal 12 oder 24 Spritzen Enbrel) verschrieben werden, hier in Österreich immer nur 2 oder 4. Da ist man ggf. ein wenig an den Arzt gebunden.

    Wie schon andere ROler geschrieben haben, es ist wichtig, das man bei der in Deutschland geltenden freien Kassenwahl die richtige Kasse auswählt. Da gibt es sehr große Unterschiede. Ich war bei der Techniker und war damit sehr zufrieden. Prüfe also sorgfältig! Nicht nur das medizinisch notwendige, vielleicht sind Dir auch andere Dinge wichtig. Ich fand es toll das auch Reiseimpfungen bezahlt werden (bei meinem Immunsystem!).
    Die Kassenbeiträge sind übrigens alle gleich!

    Ich würde mich auch schon jetzt um einen Termin bei einem Rheuma-Doc kümmern, egal ob Du ihn dann brauchst, aber Termine sind rar und man wartet doch sehr lange! Solltest Du bisdahin noch keine dt. Krankenkassenkarte haben, so kannst Du einfach mit Deiner österr. EU-eCard dahin gehen. Wofür haben wir die EU?

    Grüßles,
    Rosalind
     
  12. Melen

    Melen Neues Mitglied

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    Danke für die Tipps!

    Im MOment bin ich etwas deprimiert, weil ich eine Jobabsage bekommen habe :(

    Das wäre so perfekt gewesen...

    Warum kann nicht ein Mal etwas auf Anhieb gut gehen :(
     
  13. Nachtigall

    Nachtigall Bekanntes Mitglied

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    Schade! Aber wenn man alles immer gleich bekommen würde, wäre es nichts Besonderes mehr, man wäre nicht mehr dankbar. Wer weiß, wofür es gut ist, dass es so gekommen ist. Ich hoffe, du findest bald die super-perfekte Stelle. :vb_cool:
     
  14. Melen

    Melen Neues Mitglied

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    Es ist soweit, es ist soweit :D

    Ich bin schon mitten im Packen. ich hab nen tooooollen Job gefunden, mein freund und ich freuen uns wahnsinnig, jetzt muss alles ganz schnell gehen, im september beginne ich schon meinen neuen job. der alte ist gekündigt, alles mit meiner jetzigen wohnung und dem umzug in der planung...

    jetzt beschäftigt mich wieder das thema krankenversicherung konkret...

    ich finde es gar nicht so einfach ... ich hab einfach angst, dass ich grad ne krankenkasse erwische, die sich dann anstellt wenn ich irgendetwas brauche... hier in meiner heimat wurde ich schon fast zu reha, teuren medis usw. gedrängt ;)
    alles wurde angeboten, alles immer genehmigt.
    aber hier lese ich so oft, dass dinge nicht genehmigt werden, was mir ein wenig angst macht.

    naja, ich versuche mich jetzt mal durch den krankenkassendschungel zu kämpfen... ehrlich gesagt weiß ich gar noch nicht worauf ich achten muss bzw wo ich anfangen soll :o:confused:
     
  15. Gast_

    Gast_ Guest

    Huhu.

    von der aok würde ich schonmal
    abraten.

    hhm. geh mal Richtung bkk oder ikk.

    wird wohl ne Art Lotterie werden. außerdem
    wird generell immer weniger übernommen.

    ich bin zb bei der securvita.

    du wirst wohl erstmal dich dann für eine
    Versicherung entscheiden müssen und ggf
    noch ner Zeit wechseln müssen im Notfall.
     
  16. Nachtigall

    Nachtigall Bekanntes Mitglied

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    Ich würde auch sagen, lieber nicht die AOK, denn wenn es irgendwo Schwierigkeiten gibt, dann auf jeden Fall da. Meine Physiotherapeutin macht zurzeit eine Unterschriftensammlung von AOK-Mitgliedern, um sich gegen gewisse Dinge zu wehren. Meine frühere Chefin vom Pflegedienst hatte grundsätzlich mit der AOK Probleme, und mein Apotheker schaut auch nicht grad begeistert, wenn er den Namen hört.
    Ich bin bei der KKH und bin sehr zufrieden.
     
  17. mondbein

    mondbein Bekanntes Mitglied

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    RLP, Westerwaldkreis
    Unsere Haushaltshilfe ist Polin und hier in Deutschland mit ihren Kindern bei der TKK versichert - sie ist sehr zufrieden.
     
  18. newnew001

    Gesperrter Benutzer

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    5. November 2013
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    Thun
    ich habe auch eine Freundin aus Thland, sie wird auch nach Deutschland mit ihrem Freund leben, aber sie hat auch diese gleiche Problem, ich werde ihr das Forum zeigen, und lesen, dank euch
     
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