Hallo, bin neu mit vielen Fragen und Ängsten :-(

Dieses Thema im Forum "Ich bin neu!" wurde erstellt von Eliann, 27. März 2013.

  1. Eliann

    Eliann Neues Mitglied

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    Hallo...
    bin wie gesagt neu hier und hoffe ihr könnt mich ein bissl beraten.
    Bin jetzt 31 und habe Ende letzten Jahres die Diagnose rheumatoide Athritis bekommen. Ich hatte wirklich große Schmerzen vor allem in den Füßen und es hat eine Ewigkeit gedauert einen Termin beim Rheumatologen zu bekommen. Der hat sich nur kurz die Blut-Werte angesehen und gleich die Diagnose gestellt. Es hieß die Sache ist unheilbar, keiner weiß wohers kommt und ich muss mein Leben lang Tabletten nehmen. Von dem Arzt fühl ich mich auch irgendwie nicht wirklich ernst genommen, weil er nicht wirklich auf meine Fragen eingeht. Mittlerweile habe ich keine Schmerzen oder Beschwerden mehr, habe von einer Bekannten gehört, die auch Rheuma hat, das sie gar nichts nimmt, muss ich denn dann wirklich für immer die Tabletten (Metex) nehmen? Wenn keine Nebenwirkungen auftreten würden, würde ich vielleicht sagen - was solls es sind nur Tabletten. Aber mir fangen an die Haare auszugehen und das macht mich wirklich fertig und ich habe große Angst davor kahl zu werden. Habe lange dunkle Haare :-( Mein Rheumaarzt meinte beim letzten mal, nur weil mir das auffällt, muss es noch lange keinen anderen auffallen, damit war er fertig...na toll! Habt ihr Erfahrungen damit, ob es mit anderen Tabletten besser wird, oder weitere Tipps? Oder hört die Nebenwirkung mit den Haaren irgendwann von alleine auf? Ich war auch schon bei einem Heilpraktiker, der meinte mein Rheuma kommt von einer Unverträglichkeit von Schweinefleisch und Kuhmilch und er meint er kann alles heilen, wenn ich keine Tabletten mehr nehme. Der Rheumaarzt meinte wiederum, nehme ich keine Tabletten sitze ich in ein paar Jahren im Rollstuhl. o_O Was habt ihr für Erfahrungen mit dieser Form von Rheuma? Könnt ihr mir bitte weiterhelfen?
     
  2. Samjo

    Samjo Mitglied

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    Herzlich Willkommen hier :)

    Je nachdem, wie aktiv dein Rheuma ist, kann dein Arzt mit dem Rollstuhl recht haben. Metex 'bekämpft' die Entzündung und verhindert damit auch Knochen-und Gelenkschäden. Wenn Rheuma unbehandelt bleibt, können langfristige und irreparable Schäden entstehen.

    Momentan bist du zwar schmerzfrei, aber sobald du Metex absetzt, kann es sein, dass die Schmerzen wieder auftreten. Hier gibt es bestimmt ein paar, die dies schon ausprobiert haben und davon erzählen können ;)
    Weißt du, warum deine Freundin keine Medikamente nimmt? Vielleicht ist sie ja in Remission, sowas kommt glücklicherweise auch vor.

    Falls die Nebenwirkungen zu stark werden oder zu störend sind, würde ich unbedingt den Rheumatologen mal auf einen Medikamentenwechsel ansprechen.

    Liebe Grüße
    Samjo
     
  3. Eliann

    Eliann Neues Mitglied

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    Meine Bekannte meinte nach ihrer Schwangerschaft war alles gut und sie mußte nichts mehr nehmen. Sie konnte mir aber auch nicht genau sagen um welche Form des Rheumas es sich gehandelt hat, weils schon Jahre her ist.

    Woher weiß man, dass man in Remission ist?

    Wirds mit einem anderen Mittel dann besser?

    Danke für deine Antwort...

    LG zurück
     
  4. Julia123

    Julia123 rheumatic pixie

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    Hallo Eliann,
    erstmal herzlich willkommen hier bei uns.
    Es ist vermutlich allen hier nach der Diagnosestellung so gegangen, dass wir zunächst geschockt waren und auch noch wenig mit dem "Urteil" RA anfangen konnte. Es ist sicherlich hilfreich für dich, wenn du erst mal ein Wenig hier im Forum liest. Da werden sicher schon mal einige Unsicherheiten bezüglich der Krankheit beseitigt. Scheue dich nicht, all die Fragen zu stellen, die dir auf dem Herzen liegen, denn es gibt wirklich kaum etwas auf das man hier keine Antwort erhält.
    Ich selbst habe seit meinem 29 Lebensjahr RA (jetzt bin ich 41) und habe mich damit arrangiert. Ich habe auch Einiges an alternativen Heimethoden ausprobiert und dabei festgestellt, dass sie zwar lindern helfen aber nicht heilen. Ohne die Schulmedizin komme ich zumindest nicht aus.

    Es stimmt. Rheuma ist derzeit (noch) nicht heilbar. Hier hat dein Rheumatologe recht. Wenn deine Bekannte ohne Medikamente auskommt, kann das auch daran liegen, dass sie einfach eine andere Form von Rheuma hat. Zum rheumatischen formenkreis gehören unendlich viele verschiedene Krankheiten.
    Die Aussage, deines Heilpraktikers, dass es alleine an deiner Ernährung liege und er dich beschwerdefrei machen kann, halte ich a) für falsch und b) für grob fahrlässig, weil das Rheuma ohne Medikamente deine Gelenke zerstören wird und zwar bevor eine derartige Diät überhaupt richtig greifen kann.
    Das mit dem Rollstuhl hat dein Rheumatologe zwar sehr krass ausgedrückt, aber ganz unrecht hat er damit sicher nicht.

    Du kannst Ernährungstechnisch aber Vieles tun, um die Krankheit zu lindern. Hierzu:

    http://www.vis.bayern.de/ernaehrung/ernaehrung/ernaehrung_krankheit/rheuma.htm.

    Zum Thema Ernährung wurde auch hier im Forum schon sehr viel geschrieben.

    Es gibt auch einen ganz guten Ratgeber: "Ernährung bei Rheuma und Osteoporose". Ich weiß nur den Autor nicht mehr.:o

    Den Haarausfall bei Metex kenne ich auch. Das lässt sich aber durch die Einnahme von Folsäure oder auch den regelmäßigen Verzehr von Braunhirse oder schwarzer Melasse lindern. Oft gibt sich das auch komplett.
    Die Folsäure sollte 48 Stunden nach der MTX-Tablette eingenommen werden.

    Wenn du mit Metex gar nicht klar kommst, dann gibt es noch viele Behandlungsalternativen. Da musst du dir keine Sorgen machen. Wichtig ist, dass zunächst Schmerzen und Entzündungen schnell eingedämmt werden. Vielleicht kommt es dann ja auch zu einer längeren Remissionsphase. Auch das gibt es.

    Nun zum Verhältnis zu deinem Rheumatologen. Wenn du dich von ihm nicht verstanden fühlst, dann sprich das an. Oft hilft ein Gespräch schon, einiges zu klären (meine Erfahrung). Ansonsten wäre vielleicht ein Arztwechsel angezeigt.

    so. Ich hoffe, dass ich dir wenigstens ein Wenig habe helfen können und dass du dich durch die Länge des Textes nicht erschlagen fühlst.

    Viele liebe Grüße
    Julia123
     
  5. Samjo

    Samjo Mitglied

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    Also bei mir (Spondylarthritis) ist der Plan, dass ich jetzt mir ein Jahr lang mein Biological im normalen 14-tägigen Abstand spritze. In einem Jahr wird dann nochmal ein MRT gemacht, da man meine entzündeten Stellen in der LWS und ISG dort gut sieht und schaut, ob diese verschwunden sind. Dann soll das Spritzenintervall vergrößert werden, um zu sehen wie ich darauf reagier und wenn ich weiterhin schmerzfrei bleibe, wird das immer weiter gestreckt, bis man es absetzt.

    Das ist natürlich alles nur der Fall, solange mein Körper da mitspielt, keine neuen Entzündungsherde dazukommen und ich wirklich in einem Jahr auch beschwerdefrei bin ;) (Ein bisschen Hoffnung schadet ja nie ;) )



    Lg
    Samjo
     
  6. Eliann

    Eliann Neues Mitglied

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    Danke Julia für deine Antwort!

    Der Heilpraktiker meinte sogar er hatte das selbst mal und hat sich selber geheilt usw. War da auch zu bodenständig das ich dem alles abgekauft hätte. Da is er sogar richtig bös geworden, wie ich gesagt habe ich will das mit den Tabletten probieren. Aber man greift ja sowieso nach jedem Strohhalm, wenn man solche Schmerzen hat, die ich hatte.

    Eigentlich funktionierts ja gut mit dem Metex. Zumindest sind alle Schmerzen jetzt weg. Habe auch schon gestöbert auf der Seite wegen dem Haarausfall. Hab mir Folsäure, Omega 3 und Biotin geholt. Aber ich würde gerne wissen wann ich mit einer Besserung rechnen kann? Ich versuche das jetzt bereits 2 Wochen, weiß aber das Haare langsam reagieren.

    Von Braunhirse oder schwarzer Melasse höre ich jetzt zum ersten Mal, muss mich mal informieren was das ist.
    Wie oft nimmst du das?

    Mit dem Arzt ist das echt so ne Sache, mit dieser Krankheit kann man wohl in ganz Deutschland umherfahren. Viele Ärzte nehmen keine Patienten mehr, weil überfüllt oder man muss ewig auf einen Termin warten. Ich fahre jetzt schon 90 km zu dem aktuellen Arzt.

    Ich verstehe generell nicht, warum die Medizin da noch nicht weiter ist. Metex ist ein Medikament das angeblich in den 70gern erfunden wurde und da gibts noch nichts besseres? o_O
     
  7. Witty

    Witty Aktives Mitglied

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    Man kann Metex auch reduzieren, wenn es dir gut geht. Sollte man aber mit dem Arzt absprechen. Es kann sogar auch nach dem völligen Absetzen noch einige Zeit nachwirken. Rede mal mit dem Arzt, ob eine vorsichtige Reduzierung eine Möglichkeit wäre. Ich glaube auch nicht, dass alle Haare ausfallen, aber dass das Haar dünner werden kann, ist bekannt.
     
  8. Julia123

    Julia123 rheumatic pixie

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    Huhu Eliann,
    Braunhirse und/ oder schwarze Melasse bekommst du im Reformhaus. Ich esse statt Müsli morgens eine zwerquetschte Banane mit zwei Esslöffeln Löffeln Naturjoghurt, zwei Esslöffeln Vollfrucht (derzeit Sanddorn, aber auch Aronia ist gut) und einem Esslöffel Leinöl, vermischt mit 3-6 Teelöffeln Braunhirse. Das schmeckt recht gut, sättigt und wirkt auch gut gegen den Haarausfall. Allerdings sind zwei Wochen Anwendung da gar nichts. Das Haar reagiert sehr langsam. Es dauert schon eine Weile, bis man da eine Wirkung verspürt.

    Zu den Medikamenten kann ich dir nur sagen, dass es da schon sehr viele inzwischen gibt, die auch hochwirksam sind. Schau mal auf die Leiste links unter Medikamente. Da sind die wichtigsten aufgelistet. Hier sind vor allem die Biologica zu nennen. Allerdings sind diese Medikamente sehr teuer und werden nur bei sehr schwerem Krankheitsverlauf bzw. wenn die gängigen anderen Medikamente versagt haben oder starke Nebenwirkungen auftreten, eingesetzt werden.

    Wenn Metex bei dir in Tablettenform so gut wirkt, dann scheint es ja auch das richtige Medikament zu sein! - Ganz unrecht hat dein Rheumatologe da nicht, auch wenn er es etwas ungehobelt und grob ausdrückt.... Aber die Folsäure, die kannst du dir auch verschreiben lassen. Ist bei der Einnahme von Methotrexat ziemlich wichtig! - Allerdings solltest du sie nicht die ganze Woche über einnehmen, weil das sonst die Wirkung von Metex herabsetzt, sondern wirklich nach Möglichkeit 48 Stunden nach Metex. Dann ist das Medikament vollständig verstoffwechselt.

    Liebe Grüße
    Julia123
     
  9. Aimeenenz

    Aimeenenz Neues Mitglied

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    Hallo und willkommen

    Vieles haben Dir andere User eh schon gut erklärt.

    Lass Dich nicht fertig machen. Klar Ängste und Sorgen hab wir alle mal, aber lass Dich nicht verrückt machen. Es gibt schon einige Medikamente die das Rheuma zähmen können, das war vor ein paar Jahrzehnten durchaus noch anders.

    Ist schonmal gut dass Du auf Anhieb was gefunden hast was hilft, leider muss man oft erst vieles probieren-ich hab von 2010 bis heuer rumprobieren müssen und hab jetzt erstmals was das hilft. Bzgl der Nebenwirkungen kannst ja schauen dass man die abschwächen kann.

    In Sachen Ernährung ist wichtig dass man was macht, aber auch in Sachen Bewegung/Sport sollte man nicht ganz untätig sein. Yoga, Schwimmen etc alles was sanft ist und nicht mit plötzlichen Stössen/Krafteinwirkung auf die Gelenke einher geht kann helfen. Mir gehts immer dann am Besten wenn ich es schaffe regelmäßig Bewegung zu machen, manchmal ists halt nur ein langsamer Spaziergang, dann wieder schaff ich es paar Längen zu schwimmen.

    Dein Rheumadoc scheint nicht grade der einfühlsamste zu sein, wenn Dir das zu schaffen macht solltest wechseln, Du wirst ihn wohl die nächsten Jahre haben, da sollt das Arzt-Patientenverhältnis schon passen.

    Ansonsten lies Dich hier durch, ich hab das anfangs auch gemacht und es hat mir geholfen zu sehen wie viele hier ihre Krankheit managen. Also nicht verzagen, wirst sehen bald hast die Sache gut im Griff.
     
  10. Debby

    Debby Neues Mitglied

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    Nur ein kleiner Rat von mir, setze NIE die Medis ab, ohne Absprache mit Deinem Rheumatologen. Das kann schlimme Folgen haben.
    Auch wuerde ich sehr vorsichtig mit dem Heilpraktiker sein, wenn er behauptet, er hatte die selbe Krankheit und ist jetzt gesund.
    Rheumatoide Arthritis ist UNHEILBAR.
    Eine gute Diaet kann natuerlich manchmal helfen, aber nicht heilen.
    Ich selber habe Lupus Sle, RA und Sjoegrens und wuerde NIEMALS meine Medis absetzen, weil es viel zu gefaehrlich ist und mir mehr schaden, als helfen koennte.
    Von einem Amerikanischen Lupus Forum weiss ich, das die Tochter des Forumbesitzers, gestorben ist ( sie hatte Lupus) weil sie einem Charlatan zum Opfer gefallen ist und sie auf seinem Rat hin alle Medis weggelassen hat. Sie ist an einer Herzinfection gestorben. Dieser Charlatan hat ihr alle moeglichen Tee, Minerale und Vitamine verkauft ( fuer viel Geld) und hat ihr gesagt, sie MUESSE alle ihre verschriebenen Medikamente wegwerfen.

    Debby
     
  11. Nachtigall

    Nachtigall Bekanntes Mitglied

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    Hallo Eliann,
    auch von mir ein herzliches Willkommen! :)
    Ich schließe mich meinen Vorrednern an und möchte hinzufügen, dass ich ziemlich bald mit dem Metex Haarausfall bekam. Die Hautärztin sagte, ich müsste 2 Monate Geduld haben, bis sie wieder nachwachsen. Nehme Vitamin H (Biotin) und Kapseln mit verschiedenen Mineralien und Spurenelementen, die muss ich auch nehmen, solange ich Metex nehme.
    Klar haben die Medikamente ihre Nebenwirkungen, die aber nicht jeden gleich treffen. Die Verträglichkeiten sind sehr unterschiedlich.

    Auch ich sage dir: Wenn ein Heilpraktiker so spricht, ist es wirklich fahrlässig. Meine Heilpraktikern gab offen zu, mir nicht helfen zu können. Die Heilpraktiker sind fahrlässig, wenn sie ärztliche Diagnosen infrage stellen, wenn sie keine fachärztlichen Untersuchungen anordnen und keine Laborwerte sehen wollen. Ich kannte mal eine Frau mit MS (diese Krankheit sieht man auf dem CT), bei der hat jeder Heilpraktiker eine andere Diagnose gestellt, einer von denen hat sie derart entgiftet, dass ihre Nieren versagten.
    Und komme mir keiner und sage, Rheuma sei heilbar, denn das ist es nicht. Dies zu sagen ist gefährlich für den Kranken, der sich darauf verlässt. Und wenn der Heilpraktiker selber geheilt wurde, hatte er mit Sicherheit nicht die Autoimmunerkrankung, sondern vielleicht eine Gelenkentzündung aufgrund einer Infektion, oder er hatte nur eine Remission, die mit Heilung nichts zu tun hat. Gerade hab ich wieder eine Anzeige gegoogelt, in der Rheuma heilbar ist. Das ist wirklich grob fahrlässig, da steckt meist nur der Geschäftssinn dahinter.
    Und wenn manche Rheumakranke damit zurechtkommen, dass sie keine Medikamente nehmen, dann haben sie nur eine ganz leichte Rheumaform.

    Das klingt für dich als "Neueinsteiger" sicherlich hart, dieses Gefühl kennen wir alle hier, jeder musste sich mit dem Gedanken abfinden, nie mehr gesund zu werden. Aber man kann gut damit leben, wenn man einen guten Arzt und eine gute medikamentöse Behandlung hat.
     
  12. Eliann

    Eliann Neues Mitglied

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    Ich muss euch allen Danke sagen, erstmal fand ichs wahnsinnig toll, wieviele Leute mir hier antworten, habe ich nicht erwartet - vielen lieben Dank! Und dann habt ihr mich doch bissl beruhigen können :)

    Zu dem Heilpraktiker bin ich auch seit ner Weile nimmer hin gegangen. Bei jeden Besuch 60 Euro zu bezahlen für ein fragwürdiges Ergebnis und dann noch runter gemacht zu werden, war wirklich heftig. Aber ich hab mir ständig Gedanken gemacht, ob das die richtige Entscheidung war und ich eine homöopatische Heilung frühzeitig beendet habe. Obwohl ich vielleicht die Wahl hatte, geheilt werden oder für immer Tabletten. Er ist ja der Meinung, dass wir alle Opfer von Pharmakonzernen und geldgierigen Ärzten sind die gar nicht wollen, dass wir gesund werden. Wie ich ihm was von hippokratischen Eid erzählen wollte, hat er mich ausgelacht. Da wußte ich dann gar nicht weiter, als durch die Tabletten Besserung auftrat, war der Weg dann eigentlich klar. Irrietierend fand ich aber, dass die Allgemeinmedizinerin bei uns im Ort (die nebenberuflich auch Homöopathin ist) meinte da kann man auf jedenfall mit Globoli was machen, wenn nicht sogar heilen...weil ich noch relativ jung bin. Hatte ich aber nicht in Anspruch genommen, weil ich das Geld einfach nicht hatte.

    Mit den Haaren, ok ich werde sehen. Hab mir jetzt die Braunhirse und schwarze Melasse gekauft, ok schmeckt mir nich, aber was solls. Hoffe wirklich das es bald besser wird, kratzt dann doch schon erheblich am Selbstbild wenns da oben lichte wird.

    Ich wünsche euch allen schöne Ostern.
    Liebe Grüße...
     
  13. Hexchen76

    Hexchen76 Neues Mitglied

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    Westmünsterland
    Hallo Eliann,

    auch ich kann nur vor solchen Heilsversprechen warnen. Homöopathische Mittel und diätetische Massnahmen können lindernd wirken, aber das Alter spielt hier garkeine Rolle. Ob Globulis wirken oder nicht hängt nicht vom Alter ab, sondern von der Empfänglichkeit des Einzelnen für solche Therapien.
    Gerade die Tatsache das der Heilpraktiker böse wurde als Du seinen "Rat" hinterfragtest zeigt mir, das es ein Scharlatan sein muss. Denn ein Heiler, der tatsächlich weis was er tut, braucht nicht ausfallend zu werden sondern argumentiert sachlich und fachlich fundiert. Ein guter Freund und ehemaliger Arbeitskollege von mir ist staatl. anerkannter Rettungsassistent und Heilpraktiker. Er sagte mir auch das er mir mit homöopathischen Mitteln helfen kann die Nebenwirkungen der schulmedizinischen Therapien zu lindern und so die Behandlung zu erleichtern. Doch er sagte ebenso klar: Ursächlich helfen kann ich Dir nicht, das kann nur die Schulmedizin, die Krankheit wird Dich lebenslang begleiten. Je besser Du Dich damit arrangierst, desto besser lebst Du damit.
    Was die Ernährung angeht so lebe ich weitgehend vegetarisch mit kleinen Mengen Fisch und hin und wieder ein Ei und Milchprodukte. Diese Ernährungsform unterstützt nachweislich eine Remissionsphase, doch nicht jeder kann das für sich durchziehen. Es gibt keine "Rheumadiät", nur Empfehlungen was besser und was schlechter verträglich ist, basierend auf empirischen Erfahrungen und Forschungsergebnissen über bestimmte Nahrungsbestandteile die im Laborversuch nachweislich entzündungsfördernd oder entzündungshemmend gewirkt haben.
    Sprich darüber am besten mal mit einer Diätassistentin oder einem Ernährungsmediziner. Es gibt ein schönes Kochbuch mit leckeren Rezepten die auf diesen von mir erwähnten Forschungsergebnissen basieren. http://www.rheuma-online.de/aktuelles/news/specials/rheuma-ernaehrung.html Schau mal hier, ein paar gesammtelte Infos zum Thema Ernährung...

    Ich wünsche Dir ein schmerzarmes Osterwochenende.
    Alles Liebe
    Hexchen
     
  14. merre

    merre Bekanntes Mitglied

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    30. April 2003
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    Berlin
    Rheuma

    Hallo Eliann und willkommen bei uns.
    Vielleicht beginnend ... Rheuma, egal welcher Art, ist nach den bisherigen Erkenntnissen nicht heilbar. Aber es gibt auch keinen auf den Erkrankten bezogenen gleichen Verlauf.
    Jeder ist spezifisch zu betrachten und auch zu behandeln.
    Aussagen betreffs des Ausgangs der Erkrankung und der Wirksamkeit von Medikamenten sind mit Vorsicht zu geniessen.
    Als gefährlich würde ich Aussagen bewerten, die eine medizinisch medikamentöse Therapie abwerten und auf Alternativen verweisen.
    Wichtig sind physiotherapeutische Massnahmen/Behandlungen , die gleichlaufend erfolgen sollten.

    Eine Remission ist durchaus möglich, man sagt auch ein Ausbrennen der Krankheit.

    Natürlich sind wir für die Pharmaindustrie "interessant", weil halt eine medikamentöse Therapie ein Leben lang nötig sein kann. Aber das bedingt auch, dass die Frage der Medikamentenforschung vorangetrieben wird. Hier werden bedeutende Mittel eingesetzt, natürlich ist das auch Selbstzweck, kommt uns aber zu Gute.
    Ich will hier keine Lanze für die Pharmaindustrie brechen, aber ich bin sehr aktiv in Fragen Rheuma tätig, unter Anderem auch bezüglich der Weiterbildung/Information zu Fragen Rheuma bei Apothekern und Allgemeinmedizinern. Die Ausbildung und die Weiterbildungsveranstaltungen werden hier von Pharmafirmen finanziert, sind aber wichtig um eine schnellere Diagnose erhalten zu können.

    MTX ist ähnlich gebaut wie Folsäure, diese braucht das Immunsystem um einzugreifen, bei Rheuma allerdings auch bei gesunden Gelenken z.B.
    Das Metex "ersetzt" jetzt die Folsäure und man vermutet, dass darauf die Möglichkeit basiert Entzündungsprozesse bei Rheuma zu unterbrechen. Entzündungen werden vom Immunsystem bekämpft, für die Bildung der Immunzellen benötigt der Körper Erbsubstanz (DNS, DNA). Sie besteht aus verschiedenen Bausteinen. Simpel erklärt blockiert Metex die Bildung neuer Immunzellen.

    Methotrexat ist ein Basis-Antirheumatikum. Basismedikamente werden ein Leben lang angewendet um die Entzündung dauerhaft in Schach zu halten.

    Aber auch die Ernährung soll einen gewissen Einfluss auf den Krankheitsprozess haben. Das resultiert schon aus der Tatsache, dass gesunde Ernährung ein grundsätzliches Problem ist. Der Säure/Basen-Haushalt des Körpers wird da oft genannt.

    Ebenfalls sollte der gesamte Bereich "Körperhaltung, Bewegung und Sport" ebenfalls beachtet werden.

    Ich verweise auch immer auf die Problematik "des seelischen Gleichgewichts", die Psyche spielt auch bei Rheuma ein grosse Rolle.
    Und hier hat Dein Heilpraktiker wahrscheinlich total versagt. Mit mir würde er betreffs seiner Auffassungen "gewaltigen Ärger" bekommen. In einigen Fragen widersprechen seine Theorien den Auffasungen zur "Heilpraktik als ergänzende Bahandlung zur Schulmedizin" ganz gewaltig. Aber gut soll er.....Vielleicht bekommt er ja mal eine Klage wegen "Körperverletzung durch Aufforderung zur Unterlassung medikamentöser medizinischer Behandlungen"...gut Schluss damit.

    Gluboline kann man durchaus auch ergänzend einsetzen. Sie haben eine erworbene Immunität gegen Fremdkörper und sind auch körpereigen.

    Braunhirse ist glutenfrei, hat viele Minaralstoffe, besonders Silicium (des Zeugs ist übrigens auch im Bier). Sie ist antioxidativ.
    Als Nahrungsmittelergänzung oft positiv bewertet. Man sollte wohl aber ein gesundes Verdauungssystem haben.
    Obwohl man sagen muss, dass Hirsebrei früher eine Art Grundnahrungsmittel war und wohl auch den Bedarf an wichtigen Aufbaustoffen abgedeckt hat.
    Schwarze Melasse, der "Honig des Zuckerrohrs" enthält ebenfalls viele Mineralstoffe, vieles ist aber noch nicht vollständig untersucht. Wird als ein Anti-Aging-Naturprodukt bezeichnet. In den Herkunftsländern als "Naturheilmittel" seit langem bekannt.

    Ja jetzt haben wir erstmal "alles durch".

    Also, die Frage der "Schwere der Erkrankung" sollte eine medikamentöse Therapie, physiotherapeutische Begleitmassnahmen und eine entprechend persönliche Krankheitsakzeptanz bedingen.

    Und wie ich immer sagen "Nichts wegen der Erkankung sondern Einiges trotz der Erkrankung....

    Gute Besserung "merre"
     
  15. Elbahoe

    Elbahoe Neues Mitglied

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    Hallo, ich bin auch neu hier!

    Auch mein Rheumatologe hat nur meine Blutwerte angesehen und plump gesagt, ich würden an RA leiden. Lediglich meine Hände und meine Füße hat er angesehen. Ich habe seit längerem Schmerzen beim Gehen und beim Festhalten von Gegenständen. Die Schmerzen sind sehr groß, wie ihr ja alle selber wisst. Trotzdem wollte ich erst einmal eine Bedenkzeit, wann ich mit der Basistherapie mit Methotrexat und der anschließenden Chemotherapie beginnen werde und mich über diese Maßnahmen erkundigen. Die empfohlenen Gelenk- und Lungenröntgenaufnahmen hat er erst gar nicht mehr gemacht. Er meinte, wenn ich keine Therapie will, könne er sich die Aufnahmen auch sparen. Aber was bedeutet Chemo? Ist das eine vergleichbare Therapie, wie bei Krebskranken? Ich habe nur Angst und weiß ehrlich nicht genau, wie ich jetzt weiter verfahren soll. Neuen Rheumatologen suchen, mit meinem Hausazt sprechen? Vor den Medikamenten habe ich gar nicht mal so die Angst, aber vor einer Chemo! Mei Heilpraktiker macht zur Zeit eine Eigenbluttherapie und eine chinesische Meisterärztin gibt mir Akkupunkturbehandlungen. Gibt es Medikamente die fast Nebenwirkungsfrei sind? Wie schnell muss ich mich entscheiden, mit einer Therapie zu beginnen? Ist die Diagnose Rheumatoide Arthritis immer 100%ig? Vielleicht habt ihr Antworten? Ich wäre euch wirklich dankbar!
     
  16. Nachtigall

    Nachtigall Bekanntes Mitglied

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    Hallo Elbahoe!
    Herzlich willkommen hier im Forum!
    Du solltest den Rat des Rheumatologen befolgen. Das Blutbild war wohl sehr deutlich mit einem erhöhten Rheumafaktor und evtl. erhöhten Entzündungswerten, und du hast von starken Schmerzen in Händen und Füßen gesprochen, das kann sehr wohl RA sein, das ist eine sehr häufige Rheumaform. Ich kann ihn auch verstehen, dass er sich die Untersuchungen sparen will, wenn du dich gegen eine Behandlung sträubst.

    Dich verstehe ich andererseits auch, denn das alles ist wohl Neuland für dich und du hast Angst vor den Medikamenten. Aber ich möchte dich ermutigen, die vorgeschlagenen Therapien zu beginnen. Der Arzt ist sich dessen bewusst, dass man bald handeln sollte, um Schädigungen zu vermeiden.
    Natürlich kannst du dich von der Heilpraktikern und von der chinesischen Meisterärztin behandeln lassen, aber wenn du das Rheuma schon so heftig hast, bin ich mir nicht sicher, ob das dann was hilft. Versuch es einfach, dann siehst du, ob es hilft. Wenn es nicht hilft, hast du Zeit verloren. Bei mir hat's nichts geholfen.

    Die Rheumamedikamente sind alle nicht ganz nebenwirkungsfrei. Es kommt auf den Patienten selber an, was er gut verträgt und was nicht. Ich z. B. vertrage Methotraxat (MTX) sehr gut, wobei andere sehr stark reagieren. Andererseits ist es mir bei gut verträglichen Mitteln ziemlich schlecht gegangen.
    Ich würde dir sehr empfehlen, mit dem MTX anzufangen. Aber es ist zu bedenken, dass die meisten Rheumamedis ein paar Monate brauchen, um ihre Wirkung zu entfalten. Deshalb verordnen die Ärzte häufig Cortison zur Überbrückung, weil das schnell hilft.

    Mit der Chemo meinte er wohl eine so genannte Chemosynoviorthese. Da wird eine chemische Substanz in das Gelenk gespritzt. Es soll so gut wie keine Nebenwirkungen haben.

    Egal, wofür du dich entscheidest: Tu bald etwas, denn es dauert nicht sehr lang, bis die rheumatische Entzündung Gelenke und Weichteile zerstört hat.
     
  17. Elbahoe

    Elbahoe Neues Mitglied

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    Hallo Nachtigall, vielen Dank für deine ehrlichen Worte. Ich glaube, Du hast Recht. Ich werde morgen mit meinem Hausarzt ein Gespräch führen, wie wir weiter verfahren werden und ich eine vernünftige Therapie bekomme. Die Klinik in Sendenhorst habe ich mir heute kurz angesehen und Infomaterial mitgenommen. Vielleicht gibt es ja eine Möglichkeit, dort direkt untersucht und medikamentös eingestellt zu werden. Soweit ist die Klinik von uns nicht entfernt. Danke dir nochmals für deine schnelle Antwort.
    Ganz liebe Grüße und noch ein schönes restliches Osterwochenende :)
     
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