Rheuma und Arbeit?!

Dieses Thema im Forum "Entzündliche rheumatische Erkrankungen" wurde erstellt von Rinali, 18. März 2013.

  1. Rinali

    Rinali Neues Mitglied

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    Berlin
    Hallo!

    Bin im Moment etwas verzweifelt, habe trotz Kortison und MTX immer wieder Schübe und diese halten auch immer länger an! Mein Chef weis nix davon, da ich angst um meinen Job habe! Jetzt ist es allerdings so das ich nicht, bzw. kaum in der Lage bin zu arbeiten!! Bin selber Physiotherapeutin und brauche meine Hände! Weiß nich wie das alles noch weiter gehen soll, bin doch erst 32!
     
  2. CaDoh

    CaDoh Mitglied

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    Hallo Rinali,

    Ich kann Dich sehr gut verstehen! Und genauso nachempfinden. :troest:

    Nur ich bin ein paar Jahre älter und habe nochmal eine Umschulung beantragt. Vor drei Jahren haben sie mir die abgelehnt.
    Hast Du schon mal an eine Umschulung gedacht?
    Wäre eine Möglichkeit.
    Es gibt immer einen Weg wie es weiter geht.
    Ich nehme ebenfals MTX und Kortison und habe auch immer wieder Schübe.

    Wünsche Dir einen schönen Nachmittag.
    LG CaDoh
     
  3. Waldmensch

    Waldmensch Sozialkämpfer

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    Sachsen
    Hallo Rinali,
    hallo hier im Forum. Deine Frage werden sich viele hier stellen oder schon gestellt haben. Auch junge User die z.T. noch jünger sind wie du.
    In deinem Fall musst du zuerst einmal für dich entscheiden, wie es dir geht wenn du arbeitest. Oft sind es ja nicht nur die Schmerzen die einen verzweifeln lassen,
    sondern auch Begleiterscheinungen wie Müdigkeit, Kraftlosigkeit usw. Wenn du dir darüber ein Bild gemacht hast, kannst du überlegen was du dir zutraust und was
    machbar wäre(arbeitstechnisch). Denn es bringt dir nichts, wenn du von deiner Arbeit an den Schreibtisch wechselt du dann aber Probleme mit dem Rücken hast. Vieleicht kannst du darüber auch einmal mit einem Arzt der dich kennt sprechen. Wenn diese Punkte stehen, solltest du dich an einen Reha-Berater der Rentenversicherung wenden. Mit diesem kannst du abstimmen, welche Möglichkeiten es konret gibt. Die DRV übernimmt eine berufliche Aufstiegsweiterbildung oder einen neuen Ausbildungsberuf, wobei beide unter den gesundheitlichen Aspekten korrespondieren müssen. Ich kann dir nun nicht sagen, was die nächste Stufe als Physiotherapeutin wäre. Doch ich kenne hier bei mir Fachphysiotherapeuten, die ganz spezielle Therapiegebiete betreuen und so nicht den ganzen Tag an der Liege stehen und Massagen etc. tun. Der eine ist FPT für spinale Lähmungen und betreut Patienten indem er gezielte Krankengymnastik macht. Doch wie bereits gesagt, sollte die berufl. Veränderung wirklich zu deinen Beschwerden passen. Versuche in einer ruhigen Minute für dich selbst abzuwägen, was richtig ist und welchen Weg du dir vorstellen könntest.

    Nun kommt dann noch die andere Seite die möglich ist. Kurzum du beantragst eine EM-Rente mit allen Konsequenzen. Doch sollte dieser Schritt wirklich nur dann in Erwägung gezogen werden, wenn du dich nicht in der Lage siehst auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt tätig zu sein. Bedenken sollte man halt auch, dass diese Rente gering ist und man diese lebenslang mit sich trägt(insofern keine Besserung eintritt und die Rente auch solange bewilligt wurde).

    Auch ich stand vor einer Entscheidung - die erste Entscheidung mich herumzuquälen ging nach hinten los. Irgendwann kommt man an den Punkt wo gar nichts mehr geht. Dann versuchte ich es mit einer stundenweisen Eingliederung, was am Ende auch nicht ging. Denn wer möchte einen MA haben, der mal 3 Tage kommt und dann wieder
    2 Tage nicht. Am Ende stand leider nur noch die EM-Rente im Raum.

    LG
    Waldi
     
  4. Frau Meier

    Frau Meier Guest

    @Rinali

    Willkommen hier ;)

    Mein Rat: bevor du an berufliche Veränderungen, Umschulungen und EM-Rente denkst, würde ich an deiner Stelle verstärkt darauf drängen, dass die aktuellen Bedingungen verbessert werden.
    Wenn ich das richtig verstehe, hast du bisher eine eher sparsame Therapie und bist mit den Möglichkeiten noch lange nicht am Ende der Fahnenstange....korrigier mich, wenn das Gesagte falsch ist :)

    Es ist sicher gut gemeint von anderen Usern, dir alle möglichen "Auswege" zu schildern; von zu schnellem teilweisem oder vollständigem Ausstieg aus der eigenen Lebensplanung (du bist wie von dir selbst gesagt erst 32!) - die ich persönlich vorsichtig betrachtet für die zweitbeste Lösung halte, solange eine nachhaltige und wirksame Therapie gar nicht geklärt ist - möchte ich aber gerne abraten und würde vornehmlich versuchen, den Ausgangszustand so weit möglich wieder herzustellen.
    Vor der ungeliebten Umschulung oder gar (eher knappen) EM-Rente (wer sie braucht, soll sie haben, aber soweit bist du mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit noch überhaupt nicht...) stehen noch ein paar Schritte!

    Gerne mehr per PN ;)

    Liebe Grüße, Frau Meier
     
  5. kleine Eule

    kleine Eule Bekanntes Mitglied

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    Hallo Rinali,

    ich wünsche Dir, dass Du mit einer guten Therapie in Deinem Job bleiben kannst!

    Wenn Du Angst um Deinen Arbeitsplatz hast, ist dann evtl. ein Antrag beim Versorgungsamt eine Idee? Eine festgestellte Schwerbehinderung oder Gleichstellung würde Dir in Punkto Kündigungsschutz helfen. Bei Bewerbungen könnte es allerdings ein Handycap sein, deshalb solltest Du abwägen, was für Dich wichtiger ist.

    Und wenn es in der jetzigen Stelle schwierig ist, gibt es auch für Physiotherapeuten andere Arbeitsplätze. Ich kenne einen, der arbeitet in einem gesundheitsorientierten Fitnessstudio und erstellt vor allem Trainingspläne und leitet an. Es muss also nicht eine komplette Umorientierung sein.

    viele Grüße von der kleinen Eule
     
  6. Waldmensch

    Waldmensch Sozialkämpfer

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    Wenn MTX und Kortison eine sparsame Therapie ist, dann sicher aus Richtung Kosten und nicht aus medizinischer Sicht. Nicht jede Erkrankung bedarf Biologicals etc. um als voll therapiert zu erscheinen. Es gibt genügend Patienten die auf diese Medikamente nur wenig oder gar nicht reagieren und mit MTX besser fahren.

    Mal ein bisschen wirken lassen und nicht gelich mit einem Schnellschuß darauf reagieren:
    Aber ich vergaß ... nur eine Ansicht auf Fragen oder Gedanken korrekt sein, nämlich wenn diese aus Südhessen kommt. Jede andere Ansicht wird nach/auf Ungenauigkeiten untersucht und breitgetreten.
     
  7. Frau Meier

    Frau Meier Guest

    @Waldmensch

    Warum so polemisch?
     
  8. kukana

    kukana in memoriam †

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    Hi,
    Wenn du trotz Mtx+Kortison immer noch Schübe hast, dann solltest du mit dem Arzt die Therapie nochmal überdenken. Das könnte so aussehen dass du evtl. die Dosierung erhöhst, eine Kombination mit einem anderen Medikament anstrebst oder evtl. sogar ein Biological benötigst. Wenn dann immer noch Probleme auftauchen könntest du überlegen innerhalb deiner Firma eine andere Arbeit zu machen? Irgendwer muss ja auch Termine koordinieren, Rechnungen und Abrechnungen machen usw. Das ist zwar dann nicht mehr genau dein bisheriger Job, aber du hättest auch die Option evtl. wieder voll einzusteigen wenn eine Therapie greift.

    EM Rente oder Umschulung sind ehrlich gesagt die letzten Mittel. Vorher könntest du noch das ausschöpfen indem du z.B. die Ausbildereignisprüfung machst? Deine Erfahrung kannst du sicherlich gut weitergeben.

    Also ab zum Arzt und frag erstmal wegen der Medikamente nach.
    Gruß Kukana
     
  9. Waldmensch

    Waldmensch Sozialkämpfer

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    Eigentlich könnte man es auch einfach an die Wand malen. Ergebnis bleibt gleich! Aber man darf nicht zu keck sein hier im Forum, ansonsten gibts Rüffel... wie ich eben sehen konnte.

    Manche Ausbildungen kann man leider nicht einfach so neben her machen. Von daher sich klar darüber werden wie es einem geht, was noch geht und dann entscheiden. Hinzu kommt dann ja auch der Fakt oder die Tatsache, dass manche Ausbildung nicht für "Null" rüberkommt. Von daher meine Aussage wegen Aufstiegsfortbildung, die durch die DRV bezahlt werden kann. Wer Geld im Überfluss hat, darf gerne diese Ausbildung selbst zahlen und sich darüber freuen das er es kann. Aber ob eine Ausbildereignungsprüfung sinnvoll ist ... die selbe Arbeit muss man dennoch machen, nur mit Unterbrechungen wenn man den Auszubildenden Anweisungen oder Vorlagen geben muss. Die Sache mit dem Fitnessstudio wäre da wohl die bessere Wahl. "Aber dies ist meine ureigenste Ansicht und nicht zu verallgemeinern©".
    Aber vieleicht gibt es ja User die den finanziellen Part übernehmen ...(wieder zu frech gewesen???:eek:).

    Das EM-Rente der letze Weg sein muss habe ich glücklicher Weise schon geschrieben.
    Trotzdem,
    LG
    Waldi
     
  10. kukana

    kukana in memoriam †

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    @Waldmensch,
    Es gibt Firmen die Fortbildungen anbieten, fördern und zahlen. Nur mal so allgemein gesagt, nicht immer muss man das selbst zahlen oder dem Staat aus der Tasche leiern. Noch dazu gibts Fortbildungen abends, die man monatsweise zahlt, Fernunterricht usw. Keiner legt den Gesamtbetrag einer Fortbildung in einem großen Goldklumpen auf den Tisch. Ausserdem steht ja aus, den Chef von Problemen zu erzählen bevor es die Patienten machen die sich schlecht behandelt fühlen in der Physio.

    (Zur Not muss man dann eben mal das Auto abmelden, aufhören zu rauchen, keine Luxusartikel mehr, Klamotten müssen auch nicht jedes Jahr neu. Aber das schweift jetzt auch vom Thema ab.)

    @rinali,
    Wie schon gesagt: red mit deinem Arzt wegen der medikamente, das wäre der erste Schritt der zu machen ist. Jeder Weg fängt ja mit dem ersten Schritt an, Pferde zäumt man ja auch nicht vom Emr - Ende her auf.

    Gruß Kukana
     
  11. Waldmensch

    Waldmensch Sozialkämpfer

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    Ja dem ist so! Leider begibt man sich so in eine Abhängigkeit und ist in Folge eine Art "Freiwild". Dieses Modell kenne ich auch aus unserer ehemaligen Firma, war aber im Nachgang 3-5 Jahre gebunden an die Firma. Aufmucken gibts dann nicht, denn wird man gekündigt ist man anteilsmäßig an den Kosten der Weiterbildung beteiligt.
    Auch kenne ich diese Dinge aus dem Bereich der Pharmaberater, die Schulungen erhielten beim AG oder beim Kunden(Pharmakonzern).
    Bei den Weiterbildungen die monatlich abgestottert werden gehe ich mit, ist aber oft nur in Form von Abendschule etc. möglich und muss zu den Öffnungszeiten der Praxis passen.
    Tja das kann niemand erahnen wie das ausgeht. Ich denke @rinali kann sich diesbezüglich eher ein Bild davon machen, wie die Reaktion darauf ist.
    Leider nicht immer machbar.

    LG
    Waldi
     
  12. kukana

    kukana in memoriam †

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    Hi,
    Das widerspricht aber dem Verband der Physiotherapeuten: Danach muss man sich eh weiter fortbilden und darüber auch einen Nachweis pflegen.

    *
    Für eine qualitätsgesicherte Heilmittelerbringung im jeweiligen Heilmittelbereich ist es notwendig, dass sich alle an der ambulanten Heilmittelversorgung beteiligten Therapeuten in Praxen und Einrichtungen nach § 124 Abs. 3 SGB V zielgerichtet fortbilden.

    Die therapeutisch tätigen Mitarbeiter haben sich beruflich mindestens alle 2 Jahre extern fachspezifisch fortzubilden.*(wer das zahlt steht da nicht)

    Und innerhalb dieser Fortbildungen wird es doch möglich sein, evtl. in eine Richtung zu gehen die gelenkschonender ist? Ich habe Physio in vielen Formen gehabt, von "grober" Massage bis hin zu sehr feinen Bewegungen die beim Therapeuten auch keine Gelenke schmerzen liessen.

    Meine Meinung halt: Schritt1 Arzt befragen wegen der Therapie Schritt2 überlegen wohin will ich und wie komm ich dahin Schritt3 weitere Maßnahmen.

    Das ist auch sicherlich nichts was man innerhalb der nächsten paar Wochen oder Monate bewerkstelligen kann, dafür braucht es eher einen Langzeitplan.

    @Rinali, ich hoffe du findest in jedem Posting etwas das dir weiter hilft.
    Gruß Kukana
     
  13. anurju

    anurju anurju

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    Im schönen Rheinland
    Hey Rinali,

    ich kann Kukanas Rat nur sehr unterstützen - kläre mit deinem Arzt unbedingt eine Umstellung der Therapie.
    Mir ging es vor 2 Jahren genauso - ich konnte trotz MTX und Cortison (und 2 anderen Basismedikamenten) meine Hände kaum noch gebrauchen, keinen Stift mehr halten (ich muss viel mit der Hand schreiben), kein Brot mehr schmieren... Ich fragte mich auch, wie das alles weiter gehen soll.
    Dann bekam ich Enbrel und innerhalb weniger Wochen war meine Handfunktion fast so wieder wie früher. Zwischendurch flammen die Probleme wieder auf (insbesondere wenn ich wie jetzt aktuell wegen eines Infekts mit Enbrel pausieren muss) - aber ich habe mich seither nicht mehr fragen müssen, ob ich meinen Beruf weiter ausüben kann (oder zumindest sehr selten).

    Eine passende Therapie, die im Idealfall zu einer Remission führt, ist sicher erstmal angesagt - alles weitere sieht man später.
    Wenn dein Rheumatologe da nicht aktiv wird, solltest du über eine Zweitmeinung nachdenken...
    So schwer das manchmal fällt - aber du musst leider selber viel kämpfen, um etwas zu erreichen (hast du sicher schon gemerkt).
    Gerade in deinem Beruf merkst du ja sicher, wie lange es oft bei Menschen bis zur passenden Therapie dauert...

    Gäbe es aktuell die Möglichkeit vielleicht mehr im Trainingsraum zu arbeiten? In manchen Einrichtungen kann man das ja etwas steuern...
    Ich habe länger gezögert, meinen Chef über die Tragweite meiner Probleme zu informieren - aber nachdem ich das dann getan hatte, wurden viele Dinge leichter.
    Allerdings bin ich auch in einem völlig anderen Arbeitsfeld und eine Kündigung wäre sehr unwahrscheinlich (weil man mich nicht so leicht ersetzen kann - da müsste man länger suchen...).

    Du schreibst allerdings ja, dass du Angst um deinen Job hast - da ist Offenheit sicher nur begrenzt angesagt. Andererseits wird ihm das irgendwann sowieso auffallen...
    Hat dein Doc dir Notfallmedikamente gegeben? So ein Schub kann ja schon auch durch NSAR erleichtert werden... bis die Basistherapie passend eingestellt ist.
    Mir hat in schlimmen Phasen oft der Schmerztherapeut viel besser geholfen - vielleicht wäre das auch noch eine Möglichkeit.
    Bekommst du Ergotherapie? Die hat mir sehr geholfen, um die Belastungen zu reduzieren und den Anfängen zu wehren (z.B. mit kaltem Raps...).

    Ich drücke megafeste die Daumen, dass es dir bald gesundheitlich besser geht und dass du beruflich einen guten Weg findest, die Belastung etwas zu reduzieren.

    Liebe Grüße von anurju :)
     
  14. Kornelia

    Kornelia Mitglied

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    Rheuma und Arbeit

    Hallo Rinali,
    ich war mit Begeisterung Physiotherapeutin. Mein Rheumatologe hatte mir bei der Besprechung der Blutwerte klipp und klar gesagt, dass ich frueher oder spaeter meinen Job an den Nagel haengen kann. Es hat genau drei Monate gedauert, dann war ich soweit. In dieser Zeit nahm ich auch Cortison und MTX. Durch meine Taetigkeit habe ich die Entzuendung am Laufen gehalten. Denn nachdem ich mit Arbeiten aufgehoert habe, sanken die Entzuendungswerte bei gleichbleibender Medikation. Meine Arbeitgeberin hatte ich schon zu Beginn mit ins Boot genommen. Sie wusste, dass ich Rheuma habe. Mein Behandlungsplan wurde moeglichst nach meinen Beschwerden geplant, d.h. moeglichst keine Massagen. Habe aber dann auch bei weiteren Therapien gemerkt, dass ich nicht mehr so arbeiten kann wie ich es gewohnt war z. B. manuelle Therapie, Kompressionsstruempfe nach Lymphdrainagen anzuziehen. Deshalb habe ich mich dazu entschieden eine Umschulung zu machen, obwohl ich zu diesem Zeitpunkt bereits 44 Jahre alt war. Seit 2010 bin ich Informatikkauffrau und arbeite in einem Buero. Meinen Arbeitsplatz habe ich nach meinen Beschwerden eingerichtet, z.B. ergonomische Tastatur, eine groessere Maus. Seit meiner Umschulung hatte ich auch keine Schuebe mehr. Z.Zt. nehme ich 5mg Cortison, 20mg Leflunomid, einmal monatlich Simponi.
    Mit 32 wuerde ich schauen, dass ich so schnell wie moeglich eine Umschulung machen kann. Stell dich aber auf eine lange Bearbeitungszeit ein. Meine Umschulung wurde auch erst nach 8 Monaten genehmigt, weil die DRV nicht die Notwendigkeit fuer eine Umschlung sah. Erst nach einem Gutachten einer Arbeitsmedizinerin ging alles ganz schnell.
    Viele Gruesse und viel Erfolg
     
  15. Rinali

    Rinali Neues Mitglied

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    Danke für die Zahlreichen Tipps!!

    Mit meiner Arbeit ist das so´ne Sache, wir sind ein sehr kleiner Betrieb und ist es mir nicht möglich nur die "Gelenkschonenden" Therapien zu übernehmen!!:(
    Ebenso würde ein Schwergeschädigtenausweis oder Gleichstellung oder ähnliches nicht greifen, da es sich wie gesagt um einen sehr kleinen Betrieb handelt!

    War gestern wieder arbeiten und es hat gar nicht funktioniert, bin dann heut wieder zum Arzt und der hat mich erst mal bis Freitag krank geschrieben und das Kortison raufgesetzt, damit erstmal "Ruhe" in die Gelenke kommt! Am Freitag hab ich dann wieder ein Termin und dann rufen wir gemeinsam in einer Rheumaklinik zwecks Aufnahme an!!!
    Mit meiner eigentlichen Rheumatologin bin ich sehr unzufrieden, sie klärt überhaupt nicht auf, wenn ich komme wird nur schnell das Blutbild überflogen und ein Rezept ausgestellt ohne alternativen oder ähnliches Aufzuzeigen, hat selbst nicht erwähnt das das MTX ja auch als Injektion gegeben werden kann und das obwohl ich Probleme mit der Verträglichkeit habe!!
    Hab das mit dem Rheuma bisher immer so abgetan, hab immer gedacht Zähne zusammenbeißen und durch, aber so geht das halt nicht weiter, hab ja auch noch 2 kleine Kinder zu Haue mit denen ich auch mal gern wieder so richtig toben möchte etc. War im letzten Halben Jahr nicht möglich, war nach der Arbeit immer zu müde und kaputt!!

    Jetzt warte ich erst mal ab was am Freitag passiert!

    LG
    Rinali
     
  16. Tortola

    Tortola Aktives Mitglied

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    Tortola an Waldmensch

    Hallo Du "Sozialkämpfer"!!

    Lass Frau Meier in Ruhe. Sie ist eine der wenigen Personen, die Ahnung hat und
    hier schon viele wertvolle Tips gegeben hat.

    Tortola
     
  17. Kitkat

    Kitkat Neues Mitglied

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    westerwälder Pampa
    Ich glaub, es hackt..

    Ebenso wie Waldmensch hier sehr gut informiert Tips gibt inkl. Quellenangaben. Nicht jeder steht auf Ansagen aus dem blauen Himmel von schräg oben, nix für ungut oder so....
    Aber jetzt nochmal zum Thema: als es bei mir damals um die Frage ging, wie oder ob überhaupt ich weiter arbeiten kann, als klar wurde, dass das keinesfalls in meiner damaligen, sehr kleinen Firma gehen würde, ist mir erstmal alles über den Kopf gewachsen. Mir hat es damals sehr geholfen, dass ein Reha-/Sozialberater in der Rehaklinik mir in Ruhe alle Möglichkeiten erläutert hat. Ich war in die Klinik gegangen mit der felsenfesten Überzeugung, dass ich mich nur ordentlich anstrengen muss, dann tanze ich da voll arbeitsfähig und belastbar wieder raus. Ich ging und hatte meinen Rentenantrag unterschrieben. Das war meine Entscheidung, nachdem ich alle Möglichkeiten abwägen konnte, darunter weitere ambulante Therapien, in Absprache mit den Klinikärzten neue Therapieversuche, Fortbildungen, Umschulungen, Wiedereingliederungsmaßnahmen, Teilzeit, andere Firma, Rente, ambulante Psychotherapie als Unterstützung bei der Entscheidungsfindung.
    Was ich damit sagen will: Du machst jetzt schon das Richtige. Du fragst um Rat und suchst Dir Hilfe. Frag allen verfügbaren Leuten Löcher in die Bäuche. Ärzte, Rentenberater, Arbeitsagentur, Fachärzte, vielleicht bringt Dir eine Reha was, allein, um mal in Ruhe alles zu überdenken. Aber frag weiter. Du hast nämlich das Recht, dass Du diese Entscheidungen in Ruhe und mit allen notwendigen Informationen treffen kannst. Wie gesagt: Du machst jetzt schon das Richtige :)


    Liebe Grüße und alles Gute für Dich!

    kitkat
     
  18. nomen.nominandum

    nomen.nominandum Neues Mitglied

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    Hallo Rinali,

    ich kann dich so gut verstehen. Ich bin auch Physio und habe in einer kleinen Praxis gearbeitet, hauptsächlich Neuro.
    Ich habe schon lange einen Schwerbehinderten Ausweis aufgrund einer anderen Sache. Leider hat sich meine Chefin für diesen überhaupt nicht interessiert und mehr Urlaub etc. pp war auch nicht drin, da zu kleine Praxis. Als dann das Rheuma dazukam musste ich mich schon fast dafür entschuldigen. Irgendwann ging es nicht mehr und ich wurde krank geschrieben. Was ich mir alles hab an den Kopf werfen lassen müssen, das ging gar nicht. Vorne herum zu den Patienten einfühlsam und zu den Mitarbeitern das krasse Gegenteil...
    Ich habe dann mit minem Doc besprochen was ich denn noch überhaupt noch arbeiten könnte. Leider machte er mir sehr wenig Hoffnung. Mein Krankheitsaktivität lässt sich auch mit multiplen Therapien nicht bremsen, leider. Nun bin ich seit einem Monat in EU-Rente, erstmal auf Zeit.
    Ich hatte mir zuvor überlegt, ob ich noch einen Bachelor of Science mache, und dann evtl an einer KG-Schule oder Krankenpflegeschule unterrichte. Vorerst habe ich aber auch dies aufgeschoben.
    Liebe Grüße
    NN
     
  19. Gitta

    Gitta Aktives Mitglied

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    16. Juni 2003
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    Ort:
    Bärlin :-)
    Na,dann hackt es wieder mal.

    Rinali,
    lass dich nicht kirre machen.
    Von Frau Meier,lese ich zwischen den Zeilen,
    schon seit sie schreibt.
    Das steckt fundiertes Wissen hinter.

    Nur,letzendlich musst und solltest du darn denken,du hast nur eine
    Gesundheit und nur ein Leben.
    Wenn du gat nimmer kannst,was ist dann mit deinem Kind?
    Ich schreibe dir das,weil ich auch immer dachte,es geht nur den Weg weiter,
    den ich gehe.Das wäre fast schief gegangen.
    Nur letzendlich ist es anderen egal,wie es uns geht und wir sind ersetzbar.
    Nur,du bist es für dein Kind nicht.
    Was ich,bei meinem zulesen empfinde,du benötigst eine andere Fachärztin.
    Es muss auch die Chemie stimmen,ansonsten wird es nix.
    Du hast gute Ratschläge bekommen.
    Ich wünsche dir viel Kraft und viel wenig Schmerzen.
    Gitta
     
  20. Rinali

    Rinali Neues Mitglied

    Registriert seit:
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    Berlin
    Guten Morgen Ihr Lieben!

    Finde es wirklich toll so viele gute Ratschläge bekommen zu haben! Das alles unterstützt mich sehr und ich fühle mich auch nicht mehr so "alleingelassen"!
    Auch wenn ihr euch hier zwischendurch sehr "gern" habt;), haben mir auch grad diese Diskussionen meine noch vielen Möglichkeiten aufgezeigt, auch wenn ich manchmal etwas schmunzeln musste!

    Bin ja im Moment dabei eine/n anderen Rheumatologen zu finden! Wartezeiten sind halt sooo extrem lang! Meine Hausärztin unterstützt mich da jetzt gott sei dank sehr stark! Und die Klinik die ich anstrebe hat auch eine ambulante Rheumatologie, wo ich anschließend weiter in Behandlung bleiben könnte, hoffe ich zumindest!

    Vielen Dank nochch mal und

    wünsch euch einen schönen Beschwerdefreien Tag!!
     
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