Bin neu hier, aber was die RA angeht, ein 'alter Hase'. Ich (51) bin seit 13 Jahren betroffen und lange Zeit mit der Kombitherapie MTX/Arava/Prednison 3mg bestens über die Runden gekommen, so dass ich beruflich voll belastbar war und sogar Sport treiben konnte. Klar gab es Schübe, die jedoch nach einem Kortisonstoß meist schnell wieder vorbei waren. Aber in den letzten zwei Jahren scheint plötzlich nichts mehr bei mir anzuschlagen, weder Anti-TNF (Humira, Enbrel), noch Tocilizumab, dafür Infekte ohne Ende und ich bin alle paar Wochen in der Rheumaklinik. Jetzt nehme ich seit drei Monaten Orencia und MTX, und trotzdem sind vor allem die Handgelenke wieder richtig dick geworden, in den Füßen geht's wieder los und eine neue Entzündung in der HWS ist dazu gekommen, die mir ziemlich Sorgen (und Schmerzen) bereitet. Ich frage mich langsam, warum offenbar (alle?) Biologika nicht bei mir greifen, wenn doch lange Zeit 'konventionelle' Medikamente wie MTX und Arava (noch dazu niedrig dosiert) super gewirkt haben. Kann es sein, dass manche Menschen GAR NICHT ansprechen auf Biologika? Bin ziemlich verzweilfelt und zum ersten Mal seit Beginn der Krankheit auch dauerhaft arbeitsunfähig und depressiv, daran haben auch mehrere Wochen in einer psychosomatischen Klinik nichts geändert. Hat jemand eine vergleichbare Krankengeschichte oder einen Erklärungsansatz? Hoffe sehr auf Austausch... Nieve
hallo niebe, herzlich willkommen! personalisierung der therapie leider ist es so, dass tnf-alpha blocker nur bei rund 60% der ra-patienten die gewünschte wirkung zeigen, das liegt an der aktivität des gens CD11c, während das allell PTPN 22 gegen ein gutes ansprechen spricht. CD11c wurde für adalimumab getestet, ob inzwischen auch für andere tnf-blocker weiss ich nicht. käme für mich noch einmal ein biological in frage würde ich immer vorab testen lassen, vorausgesetzt es existiert ein entsprechender test für das medikament, ob ich zu den nonrespondern zähle. vorteil für mich: keine schwerwiegende therapie die nicht hilft, ich verliere keine zeit, keine unerwünschen nebenwirkungen, und die chance gleich ein (hoffentlich) passenden medikament zu erhalten. es gäbe für dich weitere medikamentöse therapien mit anderen wirkmechanismen, das sollte und wird dein arzt mit dir besprechen. es tut mir echt leid, es ist schlimm, wenn man das gefühl hat, dass nichts hilft. ich wünsche dir gute besserung, marie
Danke für die Antwort Hm... also das Wundermittel scheint Orencia auch nicht zu sein. Bin ja gespannt, was die Rheumatologen an Therapieoptionen noch aus dem Zylinder zaubern, wenn es nicht anschlägt. Langsam komme ich mir schon etwas wie ein Versuchskaninchen vor... Liebe Grüße Nieve
Hallo Marie, das sind sehr interessante Informationen hier für alle die sich mit TNF-Blockern beschäftigen. Ich habe bisher weder von diesem Gen, noch von diesem Test für potentzielle "Nonresponder" gehört. Auch die mit ca. 60% relativ geringe Wirkungsquote ist mir neu. Dabei wird in Bezug auf diese Medikamentee immer von der großen Revolution der Rheumatologie gesprochen.... Vielen Dank für die Info, auch wenn ich nicht mehr zu diesem Personenkreis gehöre. Grüßle Aorta
liebe aorta, ich freue mich, dass dich das interessiert links dazu..... http://www.charite.de/charite/presse/pressemitteilungen/artikel/detail/wissenschaftler_verbessern_arthritis_behandlung/ http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/skelett_und_weichteilkrankheiten/rheuma/article/620010/therapie-rheumatoider-arthritis-hilfe-markern-patientenfaktoren.html?sh=5&h=1317167434 absatz unten lieben gruss marie
ich denke schon, dass es in den nächsten jahren üblich werden wird, generell zu testen, welcher patient auf welches medikament gut anspricht. welche (und ob) ein test inzwischen möglich ist sollte man beim arzt erfragen, vieles ist noch zukunftsmusik. ausserdem wird man das sicher bis das mal eine kassenleistung wird privat tragen müssen, das würde ich aber in jedem fall akzeptieren, denn der vorteil liegt auf der hand. ailill, das steht in den links, die erwähnten entsprechenden gene müssten getestet werden. ob für alle biologicals die richtige gensequenz (?) schon gefunden wurde weiss ich nicht, glaube ich erstmal auch nicht. was das kostet, da hab ich keine ahnung. ansprechpartner ist grundsätzlich erstmal der arzt. stichwort bei google wäre zb personalisierte therapie, wenn sich jemand weiter informieren will. lg marie