Fehlgeburt in der 5.SSW

Dieses Thema im Forum "Rheuma und Schwangerschaft" wurde erstellt von Adore, 15. Februar 2013.

  1. Adore

    Adore Neues Mitglied

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    Hallo ihr Lieben!

    Ich muss es heute einfach einmal loswerden, weil es mich sehr beschäftigt und auch belastet.

    Ich leide seit ca. 1Jahr an RA. Ich habe 4 Monate nach Symptombeginn mit Sulfasalzin und Predni begonnen und war dann quasi auch in Remission. Nun sind unter Sulfasalazin meine ANA-Werte innerhalb von 6 Monaten von 1:80 auf 1:2560 (!!) angestiegen und meine Ärztin hat mir dann Quensyl verschrieben, was ich seit Dezember nehme. Sie nennt es RA mit autoimmunologischer Prägung, da ich CCP Antikörper habe, ich hoffe sie hat Recht und ich entwickele nicht zusätzlich eine Kollagenose oder so ein Overlap-Sndrom. ENA waren alle negativ, dsDNS im ELISA minimal erhöht, im Crithidien IFT wohl aber negativ. Im Labor wird diskutiert, ob es evtl. medikamenteninduziert sei, ich hoffe es sehr. Habe gelesen, das Sulfa solche Phänomene verursachen kann, ein Restzweifel bleibt dennoch :( An Symptomen hatte ich außer etwas erhöhtem Haarausfall ca. 4 Monate nach Therapiebeginn nichts.. Kein Erythem, kein Fieber, nichts. Sie will nun gucken, ob die ANAs wieder sinken.

    Das Quensyl vertrage ich gut, habe wieder minimale Schmerzen morgens in den Händen, sonst geht es mir gut. Die Wirkung tritt ja auch erst nach ca. 3-6 Monaten ein. Die Rheumatologin hat mir geraten unserem Kinderwunsch unter Quensyl ruhig zu nachzukommen, sie würde es sogar befürworten, dass ich schwanger werde. Tja, nun habe ich die Pille abgesetzt im Januar und war Sage und schreibe im ersten Monat schwanger, habe es nun leider in der 5.SSW jedoch verloren durch Blutungen.

    Es fällt mir manchmal schwer, bei allem so tough zu bleiben. Erst die RA, nun die Antikörper und jetzt auch noch die Fehlgeburt. Fühle mich körperlich irgendwie viel gesunder, als meine ganzen Werte es anzeigen. Kann mir jemand von Euch Mut machen und hatte mit erhöhten ANAs eine erfolgreiche Schwangerschaft? Wie war es vielleicht bei denen, die eine gesicherte Kollagenose haben? Habt ihr bestimmte Dinge beachtet? Werde meine Rheumatologin nochmal auf das APS-Syndrom ansprechen und sie fragen, ob wir das ausschließen können. Sie wird mich da sicher unterstützen.

    Vielen Dank an Euch schonmal im Vorraus! Es tat gut, alles mal aufzuschreiben. Bin zwar eigentlich ein optimistischer Mensch, aber grad fällt es mir bei aller Vernunft wirklich nicht immer so leicht. Freue mich über Rückmeldungen und vielleicht auch ein bisschen positiven Zuspruch!

    Liebe Grüsse, Adore
     
  2. Julia123

    Julia123 rheumatic pixie

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    Hallo Adore,
    ich nehme dich einfach mal virtuell in den Arm und hoffe, dass alles gut wird.

    Hallo Dittmarsche,
    ich habe mit Interesse deinen Beitrag gelesen.

    Während der Pubertät hatte ich enorme Probleme mit meiner Regel. Schmerzen ohne Ende. Verdacht auf Endometriose .....
    Während einer Hormonbehandlung wuchs mir dann in der Gebärmutter eine zweite Gebärmutter. Eine relativ seltene Fehlbildung, die meine eigentliche Gebärmutter fast zum Platzen gebracht hätte. Ich wurde dann operiert und meine ständigen Unterleibsbeschwerden waren weg. 10 Jahre später wurde ich schwanger, obwohl keiner so recht dran glaubte, dass das bei mir so problemlos klappen würde. Entbunden habe ich dann per Kaiserschnitt. - Und nur wenige Wochen später hatte ich meinen ersten schlimmen Rheumaschub.

    Könnte es sein, dass Uterusfehlbildungen häufig mit Rheuma einhergehen? ..... Mir gibt das jedenfalls zu denken .....

    Liebe Grüße
    Julia123
     
  3. ColdOlivia

    ColdOlivia Neues Mitglied

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    Traurig

    Liebe Adore....
    Ich bin mit dir traurig, dass du dein Baby verloren hast. Aber gebe die Hoffnung nicht auf. Wie du schreibst bist du gleich nach Absetzen der Pille schwanger geworden. Sicher war dein Körper noch mit dem raschen Hormonwechsel überfordert. Erst wird ihm durch die Pille eine Schwangerschaft vorgegaukelt damit du keinen Eisprunghast. Und plötzlich ist die Schwangerschaft echt. Das passiert auch vielen gesunden Frauen.
    Da ich kein entzündliches Rheuma habe und deshalb andere Medis bekomme, kann ich dir dazu nichts schreiben. Aber wenn dein Doc dir grünes Licht gegeben hat, wird sich eine Schwangerschaft mit den Medis wohl vertragen.

    Sei nicht ganz mutlos. Nun weisst du schon mal sicher, dass du überhaupt schwanger werden kannst. Mein ganz persönlicher Tipp. Vieleicht solltest du jetzt mit einer erneuten Schwangerschaft mal so ein Vierteljahr warten. In dieser Zeit kann sich dein Körper einspielen und erholen.

    Wünsche dir alles Gute ...und Kopf hoch

    Liebe Grüsse Olivia gr sling.gif
     
  4. Frau Meier

    Frau Meier Guest

    @Julia123

    Das ist ziemlich unwahrscheinlich. Hingegen ist nicht neu, dass entzündlich-rheumatische Erkrankungen (RA, Kollagenosen) häufig in zeitlich engem Zusammenhang mit, genauer in den Wochen nach einer Schwangerschaft manifest werden.
    Das ist auch rein physiologisch viel einleuchtender, da die Umstellungen im Bereich der weiblichen Geschlechtshormone hierbei mutmaßlich einen erheblichen Einfluss haben ;)

    Beste Grüße, Frau Meier


    P. S. Olivia hat Recht, ich bitte um Entschuldigung.
    @Adore
    Es tut mir leid um deine kurze Freude, und ich drücke dir alle Daumen, dass sich dein Traum bald erfüllt :)
     
    #4 15. Februar 2013
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15. Februar 2013
  5. saurier

    saurier Bekanntes Mitglied

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    an einem fluss
    @hallo adore

    fühl dich mal lieb in den arm genommen. geb die hoffnung nicht auf. verlier nicht den mut und vor allem solltest
    du mit einer neuen schwangerschaft nun mindestens 3-6 monate warten. ärzte raten auch, das man nicht sofort
    nach absetzen der pille schwanger werden sollte, da sich dein körper erst wieder auf die normale funktion einstellen
    muss. versuche das ganze nun ruhig anzugehen und lass dir zeit! psychiche belastung ist kein guter begleiter.

    das man eine fehlgeburt erleidet, hat immer einen grund. sei es , dass bei dir dir was noch nicht ganz
    funktioniert oder aber ein anderes medizinisches problem dazu geführt hat.

    ich habe im 4.ss-monat mein 1.kind verloren. hier hat mir mein frauenarzt erklärt, dass es auch gut
    möglich war, dass viell. das heranwchsende kind eine erkrankung, fehlbildung etc. hatte und von daher
    nicht wachsen konnte. so schlimm wie das ist, weiss ich heute, das der liebe gott wohl doch manchmal
    seine hände im spiel hat und ich dankbar bin, dass meine beiden weiteren kinder im grossen und
    ganzen gesund sind. ob ich die kraft gehabt hätte, wenn das kind mit einer behinderung auf die welt
    gekommen wäre, es gross zu ziehn, kann ich heute leider nicht beantworten.
    ich habe aber vor allen unwarscheinlichen respekt und achtung, die sich dazu entscheiden!

    @julia123
    jetzt wo du das fragst, muss ich gestehen, dass ich auch eine anomalie am gebärmuttermund/hals habe.
    und wenn ich ehrlich nachdenke, fingen meine anderen gelenkprobleme nach der 2.entbindung (1991) an.
    (ausser mein knie, das war ein unfall)
    habe mir aber darüber eigentlich bis heute so gar keine gedanken gemacht. unweigerlich kommt aber nun
    der gedanke hoch, das es wohl doch der auslöserfür rheuma war. aber zu der zeit hat da so gar niemand
    dran gedacht.

    sauri
     
  6. Mag1983

    Mag1983 Mitglied

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    Hallo Adore,

    es tut mir sehr leid, dass du dein Baby verloren hast. Es ist ganz verständlich, dass dich das im Moment alles fertig macht. Ich drücke dir ganz doll die Daumen, dass bald alles gut wird und glaube da auch dran!

    Ich würde den Grund für die FG nicht unbedingt beim Rheuma suchen, da es ja auch bei gesunden Frauen in der Früh-SS sehr oft zu FG kommt, die ja oft auch so früh unbemerkt bleiben und als verspätete Regelblutung interpretiert werden...

    Ich habe eine juvenile Oligoarthritis mit immer sehr hohen ANAs, aufgrund dieser Werte wird ab und an von einem "vaskulitischem Verlauf" gesprochen, habe aber dahingehend noch nie Probleme gehabt, immer nur die Gelenke entzündet. Ich habe grad mal in meinen Unterlagen nachgesehen, einen Monat bevor ich mit meinem Sohn schwanger wurde lag der ANA-Titer bei 1:5100. Ich bin damals auch sehr schnell nach Absetzen der Pille schwanger geworden. Ich denke nicht, dass es da einen Zusammenhang zwischen Schwanger-Werden und hohen ANAs, etc. gibt.

    Ich wünsche dir alles Gute und gib den Mut nicht auf.

    Liebe Grüße
    Mag
     
  7. Hexchen76

    Hexchen76 Neues Mitglied

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    Hallo Adore,

    es tut mir sehr leid für Dich das Du eine Fehlgeburt erlitten hast. ICh kann gut nachfühlen, wie es Dir nun geht da ich selber bereits mehrere Fehlgeburten hatte. Jede in der Frühschwangerschaft. Die längste SS dauerte bei mir 9 Wochen. Zweimal musste ich anschliessend ausgeschabt werden weil die Gebärmutterschleimhaut und Reste der im Aufbau befindlichen Plazenta in der Gebärmutter verblieben waren. Inzwischen habe ich aufgegeben weil meine Gynäkologin mir gesagt hat das ich eine massive Hormonstörung habe die zu einem sogenannten PCO-Syndrom geführt haben. Das bedeutet in kurzen Worten das meine Eierstöcke massiv verändert sind und auch die Bildung von Gelbkörperhormon das zur Einnistung einer befruchteten Eizelle benötigt wird, ist stark reduziert. So bräuchte ich also eine Hormontherapie um überhaupt eine SS haben zu können. Du bist also nicht allein.
    Ansonsten kann ich mich nur den Vorschreibern anschliessen: Lass Dir Zeit und setz Dich nicht unter Druck. Nach dem Absetzen der Pille braucht der Körper Zeit um sich wieder einzupendeln und alle Hormone wieder selbständig zu produzieren.
    Denke positiv und wirf die Flinte nicht gleich ins Korn. Ein früher Abgang ist auch bei gesunden Frauen garnicht selten und kann, wie auch schon berichtet wurde, bedeuten das mit dem Embryo irgendetwas nicht stimmte und der Körper die beschädigten Zellen abgestoßen hat. Das ist ein Schutzmechanismus des Körpers der aus Urzeiten stammt mit dem die Natur verhindert das ein krankes Kind geboren wird. Vielleicht war aber auch Dein Körper noch nicht bereit für eine Schwangerschaft und hat sich selbst geschützt denn so eine Schwangerschaft ist eine große Belastung für den Organismus.
    Kopf hoch, das klappt schon noch. Gib Dir ein wenig Zeit und sprich ggf mit Deinem Gynäkologen darüber was Du tun kannst um Deine Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft zu erhöhen. Es besteht die Möglichkeit mit Blutuntersuchungen die zu festgelegten Zeitpunkten während des Zyklus durchgeführt werden müssen festzustellen ob der Körper zum jeweiligen Zeitpunkt die nötige Menge von den "richtigen" (also in diesem Moment nötigen) Hormonen produziert.

    Alles Liebe
    Hexchen
     
  8. Adore

    Adore Neues Mitglied

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    Hallo ihr Lieben!


    @Dittmarsche: Tut mir sehr leid zu lesen, das du schon 4mal eine FG erleben musstet. Kann gut verstehen, dass man dann irgendwann mit dem "Üben" aufhört, wobei auch das sicherlich ein Prozess ist und jeder da seinen Weg finden muss. Ja, die dsDNS bereiten mir in der Tat etwas Sorge. Aber ganz habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben, das vielleicht wirklich das Sulfa die Autoimmunreaktion getriggert hat. Zuvor war der ANA ja bei 1:80 und ich hab im Internet (vorwiegend englischsprachige) Studien gesehen, die von ANA-Anstieg und selten dsDNS unter bestimmten Medikamenten (u.a. Sulfa) berichten, wobei die Werte dann nach Absetzen langsam auch wieder sinken müssten. Dennoch habe ich natürlich Angst, das sich doch etwas entwickelt. Ich wünsche uns beiden jedoch erstmal das Beste - manchmal hat man ja vielleicht auch Glück :) Nach Antiphospholipid und Cordiolipin AK werde ich bei meinem nächsten Rheumatologentermin auf jeden Fall schauen lassen. Sicher ist sicher und nach einer FG wird meine Ärztin das mit der Vorgeschichte sicher auch abklären. Darf ich fragen, was für Medikamente du derzeit nimmst?

    @saurier: Das mit dem ruhig angehen ist sicherlich eine wichtige Sache und wahrscheinlich auch etwas, was mir einfach noch schwer fällt. Habe eben etwas Sorge, das mein Rheuma mir vielleicht einen Strich durch die Rechnung macht und ich vielleicht später doch andere Medikamente benötige, die man in der SS nicht so unproblematisch nehmen kann. Sulfasalazin geht ja nun leider nicht mehr und ich glaube, dann gibt es doch nur das Quensyl, was ich derzeit nehme? Naja, da haben Ärzte vielleicht auch unterschiedliche Ansichten. Aber auf jeden Fall hast du Recht, Stress und Druck sind sicher kein guter Ratgeber, auch bei "Gesunden" nicht. Es tut mir übrigens leid, dass auch du eine FG erlitten hast, im vierten Monat ist wahrscheinlich sogar noch schwerer als so früh wie bei mir. Dennoch glaube auch ich, das unser Körper einen Grund hat, wenn er ein Kind nicht hält und dieser Gedanken tröstet irgendwie auch ..

    @Mag1983: Vielen Dank für die lieben Worte. Mit freut sehr zu hören, das auch hohe ANAs einer erfolgreichen Schwangerschaft nicht im Wege stehen müssen. Vielleicht neigt man auch zu viel dazu, gesundheitliche Dinge jetzt immer schnell vor dem Rheumahintergrund zu interpretieren.

    Ansonsten natürlich auch an die anderen ein ganz ganz liebes Dankeschön! Ich werde versuchen, es jetzt erstmal ein bisschen lockerer angehen zu lassen. Meine Gynäkologin ist sehr nett und verständnisvoll. Sie hat sich all meine Unterlagen angeschaut und bei ihr fühle ich mich gut aufgehoben; auch da ich weiß, dass sie bei einer Bekannten, die unter Churg-Strauss leidet (lange wurde es bei ihr SLE genannt, bis man von Churg-Strauss sprach) eine Schwangerschaft erfolgreich und kompetent begleitet hat. Sie sagt, dass ich keine Ausschabung brauche und meinte einer erneuten SS würde aus ihrer Sicht nichts im Weg stehen, da mein Körper alles "von allein" geregelt hätte. Erstaunlich war übrigens, das meine Gelenkbeschwerden zum Zeitpunkt des "Abgangs" plötzlich kurzzeitig stärker wurden und danach relativ aprubt auch wieder nachliessen. Als wenn mein Körper für diesen Prozess kurzzeitig sein Immunsystem hochgefahren hätte. Meiner Rheumatologin kann ich ansonsten auch gut vertrauen, sie ist sehr empathisch und nimmt einen wirklich ernst. Durch sie bin ich mit der RA auch so früh behandelt worden. Ich denke, ich werde sie bei meinem nächsten Termin im März bitten, die oben genannten Antikörper zum Ausschluss eines APS zu bestimmen, das macht sie sicher. Ansonsten werde ich Euch auf dem Laufenden halten wie sich alles weiterentwickelt. Vielleicht habe ich ja bald mehr Glück :)

    Ganz liebe Grüße erstmal,
    Adore
     
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