Fibromyalgie oder doch neurologische Krankheit

Dieses Thema im Forum "Nichtentzündliche rheumatische Erkrankungen" wurde erstellt von Schneckle85, 29. Januar 2013.

  1. Schneckle85

    Schneckle85 Neues Mitglied

    Registriert seit:
    29. Januar 2013
    Beiträge:
    3
    Ort:
    Memmingen
    Hallo ihr Lieben,

    da ich mir nicht mehr anders zu helfen weiß, probiere ich mal hier mein Glück.

    Meine vielen Beschwerden lassen mich allmählich durchdrehen...

    Kurz zu meiner Person und den Symptomen

    Ich bin 27, kaufmännische Angestelle, eigentlich recht sportlich und fit.

    Im Januar 2012 begann alles mit fürchterlichen Kopfschmerzattaken, Sehrstörungen und Schwindel. Mein Hausarzt überwies mit sofort ins Krankenhaus; Verdacht: Schlaganfall. Dieser bestätigte sich zum Glück nicht. Ich wurde noch am selben Tag wieder nachhause geschickt. Mit einem Muskelentspannungsmittel wegen Hartspann im Nacken und Krankengymnastik. Nach 12 x Krankengymnatistik ging es wieder aufwärts. War sogar wieder beschwerdefrei. 3 Monate später wieder das selbe. Nur diesmal zusätzlichen starken Verspannungen in den Schultern. Also wieder Krankengymnastik. Dieses Mal aber keine schmerzfreiheit nach der KG. Habe mich dann einer Yoga-Gruppe angeschlossen. Das tat mir sichtlich gut. Im Juli dann massive Rückenschwerzen vom Hinterkopf bis zum Po.

    Überweisung an einen Orthopäden. Dieser meinte es liegt an der sitzenden Tätigkeit. Also Spritzen und KG. Zwei Wochen später ging es dann ohne Vorwarnung richtig los. Ich hatte fürchterliche Schwerzen in den Schulter, Oberarmen, Ellenbogen, Rücken und Waden. Der Schmerz war so schneidend das ich nur noch humpelte. Der Orthopäde überwies mich in eine neurologische Klinik. Dort wurde ein MRT von Schädel und Wibelsäule, Blutbild und Nervenwasseruntersuchung gemacht. Alles total unauffällig. Entlassung ohne Befund und Verweis an einen Rheumatologen. Weit und breit kein Termin beim Rheumatologen zu bekommen; also auf der Warteliste.

    Zwischenzeitlich immer stärke Schmerzen in den oben beschriebenen Regionen. Außerdem starke Atemprobleme und Schluckbeschwerden die mir wirklich Angst machten. Also in die Notaufnahme. Dort wurde ich abgehört und dann kam der Chefarzt der Psychatrie. Dieser wollte mich gleich in die geschlossene Station mitnehmen. Ich war wirklich wie vor den Kopf gestoßen und bin auf eigene Verantwortung nachhause.

    Zwischenzeitlich habe ich nochmal einen Termin bei einer Neurologin. Diese nahm mich als erste wirklich ernst und hörte sich meine Geschichte an. Sie brachte auch gleich das Thema Fibro auf den Tisch. Es wurden noch die Nervenleitgeschwindigkeit und die Hirnströme gemessen. Alles unauffällig. Also Diagnose Fibro.

    Ich war zuerst sehr beruhigt; endlich hatten die vielen Symptome einen Namen. Die Neurologin verschrieb mir also ein Antidepresivum. Ich war wirklich überrascht wie stark die Nebenwirkungen waren. Und das selbst bei einer geringen Dosis. Ich stand vollkommen neben mir und nickte total schnell ein. Meine Zunge war schwer .... Fürchterlich!! Nach ca. 4 Wochen ging es aufwärts. Die Schmerzen wurden besser; ich konnte sogar wieder in die Yogastunden gehen. Mittlerweile bin ich bei einer Tagesdosis von 50 mg Amitriptylin. Aber die Schmerzen kommen doch wieder zurück. Außerdem brennen meine Beine schon nach ein paar Treppen wie Feuer. Aber das schlimmste die die Kraftlosigkeit in den Schultern. Ich kann kaum mehr etwas heben. Besonders bei ausgestreckten Armen. Auch tägliche Sachen wie Haare fönen oder waschen werden zur Herausforderung. Da meine Arme sofort sehr schwer werden und schmerzen. Außerdem zittert mein ganzer Körper bei jeder noch so kleinen Anspannung der Muskeln. Nach der "Anstrengung" habe ich starkes zucken in den Schultern und Armen. Ich fühle mich total schlapp und kraftlos. Wegen der starken Kraftloigkeit in den Schultern habe ich allmählich Angst das es doch eine neurologische Erkrankung (Muskelschwund, ALS..) ist. Bei meinem letzten Termin, habe ich der Neurologin von meinen Sorgen erzählt. Aber sie meinte die Kraftminderung würde ich mir einbilden. Ich habe wirklich das Gefühl keinen Muskel mehr in der Schulter bzw. oberen Rücken zu haben. Außerdem knacken und knirschen alle meine Gelenke bei jeder normalen Bewegungen. Meinen Yogakurs halte ich auch nicht mehr durch. Das macht mir wirklich total Angst.

    Wie sind eure Erfahrungen? Habt ihr die selben Probleme??

    Ich freue mich über jede Nachricht.
    Vielen Dank
    Melanie
     
  2. Fibromyalgie wird eigentlich vom Internistischer Rheumatologe behandelt. Und nicht von Neurologe. Such dir ein guten Rheumatologe um auch andere rheumatologische Erkrankungen auszuschließen.
     
  3. Schneckle85

    Schneckle85 Neues Mitglied

    Registriert seit:
    29. Januar 2013
    Beiträge:
    3
    Ort:
    Memmingen
    Vielen Dank für den Tip! Ich habe mittlerweile schon einen Termin in der Rheuma-Ambulanz der Uni Ulm. Leider ist das mit seeeehr langen Wartezeiten verbunden! :mad:
     
  4. Wann hast du denn ein Termin? Du hast auch die Möglichkeit dich stationär einweisen zu lassen wenn es nicht besser wird.
     
  5. Schneckle85

    Schneckle85 Neues Mitglied

    Registriert seit:
    29. Januar 2013
    Beiträge:
    3
    Ort:
    Memmingen
    In drei Monaten, und das ist schon der Express-Termin! :( Hätte nicht gedacht das das so lang dauert.

    Das dachte ich mir auch schon... leider hat meine Hausärztin die Meinung das Fibro ne rein psychosomatische Sache ich und hat mir deshalb schon mehrere Überweisungen zum Psycho-Doc gegeben. Bisher bin ich da aber nie hin!

    Und meine Neurologin ist der Meinung das alle Untersuchung bereits gemacht wurden... Ist echt schwierig von irgend nem Arzt ernst genommen zu werden.

    Ne Freudin ist Arzthelferin und versucht aktuell nen früheren Termin in der Rheuma-Ambulanz für mich rauszuschlagen! Ich hoffe das das klappt.
     
  6. Mir ist noch was dazu eingefallen. Ich habe hier im Forum mal gelesen das es die Möglichkeit gibt das sich die Krankenkasse um einen früheren Termin kümmern. Ich selber habe es noch nicht gemacht. Kannst mal bei einer Krankenkasse nachschauen ob die das anbieten.
    Erkläre den deine Situation.
     
  7. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    31. Juli 2011
    Beiträge:
    10.313
    Ort:
    Bayern
    Fibromyalgie wird nicht nur vom internistischen Rheumatologen behandelt. Selbst an der Leitlinie zur Fibromyalgie hat die Deutsche Gesellschaft für Neurologie mitgewirkt, kann man hier einsehen, an erster Stelle steht sogar bei beteiligte wissenschaftliche Fachgesellschaften, die Neurologie:http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/041-004l_S3_Fibromyalgiesyndrom_2012-04_01.pdf
     
  8. Ich habe es falsch geschrieben. Ich meinte das erstmal abgeklärt werden muss, ob vielleicht doch eine entzündliche Rheumatische Erkrankungen vorliegt. Um wirklich sagen zu können das es Fibro ist. Und das es eigentlich die Aufgabe von Rheumatologen.
     
  9. Silberpfeil

    Silberpfeil Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    25. Januar 2009
    Beiträge:
    3.465
    Ort:
    Norddeutschland
    Hallo,

    ich schätze mal, bevor mein Tipp zum tragen kommt-wirst du erstmal den Termin der ansteht angehen müssen.
    Ggf. du sprichst mit deiner Hausärztin , dass die dich ->Einweisung in eine Schmerzklinik - da wird alles geprüft,getestet, auch die physiother. Behandlungen die einem am Besten helfen kann man dort austesten,Medikamente....ect.
    Das habe ich alles durch, Antidepressiva-auch Amitriptylin,Lyrica, Arxocia oder wie das hieß? Kadadolon und vieles mehr...Das hat alles andere gebracht, aber kein "besser gehen" für mich...von dem Amitrptylin habe ich Angstzustände und Albträume bekommen -und damit denken die Ärzte ist ein Fibro-Patient gut bedient:(
    Ich leide auch unter Fibro - bin aber nun nach Jahren auch überzeugt- dass die Fibro nur einé beiläufige Diagnose ist,weil die Ärzte nichts anderes finden- ....:confused:
    :mad::vb_confused::(
    Einige meiner Ärzte, hauptsächlich aber meine Heilpraktikerin meint- an meinem Zustand hat die Borreliose(ist gesichert) mit Schuld....


    Z.Zt. geht es mir wieder sehr schlecht, bin auch schon länger krank geschrieben und werde nun auf Anraten meiner Psychologin in eine Psychosomatische AkutKlinik gehen...

    Dir alles Gute
    Silberpfeil
     
  10. wuschel 1962

    wuschel 1962 Neues Mitglied

    Registriert seit:
    25. April 2017
    Beiträge:
    2
    Fibromyalgie oder neur. Erkrankung

    Hallo Schneckle!
    Dein Beitrag ist schon sehr lange her, ich hoffe du liest das hier überhaupt.
    Ich habe ähnliche Probleme wie du beschreibst und hätte gerne gewusst, ob du eine Lösung gefunden hast mittlerweile...
    Liebe Grüße
    Wuschel 1962
     
  11. Silberpfeil

    Silberpfeil Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    25. Januar 2009
    Beiträge:
    3.465
    Ort:
    Norddeutschland
    mein Eintrag zu diesem Thema ist nun schon 4 Jahre her .

    Seit ich meine "Psyche" aufgeräumt und sortiert habe - geht es mir viel viel besser...

    die Beschwerden die ich nun habe , vorwiegend ISG , habe ich angenommen, sind da - kann ich eh nichts machen, Schuld daran hat auch meine Skoliose - meine Arthrose in den Daumengelenken sind mal mehr, mal weniger Schmerzen...
    Medikamente nehme ich nichts, außer Homöopathie oder wenn es wirklich schlimm ist mal eine Novalgin.

    Ich mache Sport, Ernährung umgestellt, und versuche negativen Stress fern zu halten, ggf. kann ich nun besser damit umgehen- und komme ganz schnell wieder auf die Füsse, falls mich mal was nach hinten haut :rolleyes:...

    Ich habe es nun auch angenommen, dass die Fibro zu 90% was mit Psyche zu tun hat - auch wenn jetzt wieder Gegenargumente kommen... Ich habe es am eigenen Körper erlebt.
     
  12. wuschel 1962

    wuschel 1962 Neues Mitglied

    Registriert seit:
    25. April 2017
    Beiträge:
    2
    Fibromyalgie

    Hallo Silberpfeil!
    Danke für deine Antwort.
    Schön, dass du einen Weg gefunden hast für dich.
    Ich bin zwar klassisch für Fibro, chronische Schmerzen seit Unterleibsoperationen, Sorgen und Stress, Kiefergelenkspronleme, und man findet sonst nichts. Skoliose habe ich auch, begonnen hat es mit dem ISG, jetzt überall seit 4 Jahren, Media helfen nicht oder gehen nicht wegen meinem Grünen Star, und ibu und sonst was hilft nicht.
    Ich kann es nicht so annehmen, denke,da ist was übersehen worden, und dann ist es vielleicht zu spät!? Und nur Psyche kann es doch nicht sein..
    Liebe Grüße
    Wuschel 1962
     
  13. josie16

    josie16 PsA

    Registriert seit:
    16. Mai 2010
    Beiträge:
    2.345
    Hallo Wuschel!
    Man sollte psychosomatische Erkrankungen nicht unterschätzen, es hat nämlich nichts damit zu tun, daß man sich die Krankheit "nur" einbildet, man hat die gleichen Symptome, nur die Ursache ist eine andere, beim einen Betroffenen ist es eben eine körperliche Ursache und beim anderen eine psychosomatische.

    Ich kann dir auch nur dazu raten, eine Psychotherapie zu machen, damit Du lernst, mit einer chronischen Erkrankung umzugehen, sie anzunehmen und das Beste aus der Situation zu machen.

    Voraussetzung dafür ist erstmal, daß körperliche Ursachen ausgeschlossen wurden, wenn dann aber trotzdem neue Symptome dazukommen, dann solltest Du erneut den Arzt aufsuchen.
     
  14. Silberpfeil

    Silberpfeil Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    25. Januar 2009
    Beiträge:
    3.465
    Ort:
    Norddeutschland
    ich habe es Jahrelang auch abgelehnt, was psychosomatisch betrifft....

    Grund- ich habe 4 Jahre mit Wehenartigen Unterleibsschmerzen leben müssen(1994-1998)- wurde auch auf Psyche geschoben etc.
    Im Endeffekt war es ein Blasentumor(endometriose)

    Dann begannen 2005 diese Gelenk- und Körper-Wanderschmerzen....

    Ich habe mich natürlich aufgrund meiner Erfahrung Jahrelang gewährt gegen "psychischsomatisch"....

    Erst 2013 nach meinem Klinikaufenthalt (in der Psychischsomatischen) - habe ich es angenommen...(.und nach der Klinik eine sehr gute Psychologin)

    Meine Störfelder im Körper haben wirklich mit Stress, Kummer und Sorge mit zu tun gehabt....
    Selbst meine Narben schmerzen im Unterleib nach etlichen OPs sind viel viel weniger geworden.

    Wie gesagt, ich bin nicht Beschwerdefrei - aber schmerzarm - ich kann damit leben...
    Meine Achtsamkeit auf/für mich selbst haben auch dazu beigetragen, dass es mir nach langem Leidensweg besser geht.


    Wuschel1962 - Glaukom habe ich auch.
     
  15. kika51

    kika51 Mitglied

    Registriert seit:
    5. Oktober 2016
    Beiträge:
    215
    Ort:
    Ruhrgebiet
    Hallo Silberpfeil,

    Du sprichst mir aus der Seele und ich kann alles nur bestätigen.

    Seit ich das zur Kenntnis genommen habe, lebe ich ein viel zufriedeneres Leben. Habe auch eine psychosomatische Reha gemacht und war enttäuscht, dass meine Schmerzen nicht weniger wurden. Im nachhinein und nach einer Verhaltenstherapie geht es mir besser und danke den Ärzten der Klinik, dass sie mich ertragen haben.
    LG, kika
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden