Wie soll man sich verhalten als Freundin / Partner

Dieses Thema im Forum "Austausch für und mit Angehörigen" wurde erstellt von Gast, 17. Januar 2013.

  1. Gast

    Gast Neues Mitglied

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    Hallo,
    momentan weiß ich nicht weiter und hoffe, dass mir betroffene vielleicht mehr Auskunft geben können, also mein Freund bzw. wieder mal Ex - Freund. Ich vermute, das sein Verhalten hauptsächlich mit der Krankheit zu tun hat. Also er hat auch Reumer.
    Daher mal kurz einen Überblick über die Situation.

    Ich kenne ihn seid über 12 Jahren und waren mit auf und abs 6 Jahre zusammen und vor kurzen hat er sich mal wieder von einem auf den anderen Tag getrennt, das meißt wenn kleine Vorkommnisse waren bzw. Meinungsverschiedenheiten und diesmal sagte er auch wieder mal, das ja alle denken ihm ginge es gut und jeder andere ist gesund und ihm geht es immer schlecht und täglich hat er Schmerzen, muss früh erstmal ewig unter die warme Dusche, damit er sich überhaupt bewegen kann, dann seien seine Füße taub und erst nach einer gewissen Zeit kommen die in Wallung und er spürt wieder langsam etwas. Und dann schmerzt sein Rücken und er müsse am besten täglich eingerenkt werden aber andere Sachen würden die Ärzte nicht machen, weil er ja noch relativ jung ist. (29Jahre).
    Dann meint er, das er seine Tabletten gar nicht erst mehr groß nimmt, weil er so zugenommen hat dadurch und auch dadurch nicht mehr groß weg gehen möchte, weil er sich selbst nur noch ankotzt, wenn er sich in Spiegel ansieht und will keine Hilfe von mir und auch am liebsten seine Ruhe und keinen sehen nach der Arbeit und nichts, einfach nur seine Ruhe und da liegt es nah, das wenn stress ist, das er all die Personen gleich abschiesst und da bin ich nun mal die erste immer. Es ist auch nicht so, dass er sich dann nicht mehr meldet bei mir, doch tut er trotzdem....
    Dann versucht er seinen Schmerz ab und an am Abend zu lindern, in dem er Alkohol trinkt, damit er überhaupt schlafen kann, meint er und dann am Abend bekommt er oft Panikattacken und Herzrasen und denkt er muss sterben und muss mit Licht schlafen und früh ist er dann wie gerädert und wieder liegt er oft steif im Bett und hat kaum Lust zu etwas....diese Schübe kommen oft jetzt. Und ich denke er kommt damit einfach nicht klar. Nur wenn er keine Hilfe will?? Ab und an weiß er dann aber wieder, dass er sie benötigt, und ich habe die Hoffnung immer gehabt, das er sich mal helfen läss oder eine Therapie macht aber bis jetzt nichts.
    Ich denke er hat Angst oder denkt ausgelacht zu werden. Ich hätte ihm gern dabei geholfen und finde es schlimm, dass eine Krankheit das aus einem Menschen so machen kann. Vielleicht hab ich ihn auch oft nicht verstanden und konnte es nicht nachvollziehen, aber ich habe mich belesen und festgestellt, dass viele die selben Probleme auf der einen oder anderen Art haben, aber läßt man sich dann so fallen??? Er findet sozusagen alles nur noch scheisse und sagt immer wieder, das ihn ja niemand versteht und alle anderen ja gesund seien und leicht reden haben.

    Habt ihr Erfahrungen damit?
     
  2. muc_micha

    muc_micha Aktives Mitglied

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    Hallo!
    Erstmal herzlich willkommen hier im Forum. Ich kann dich gut verstehen und finde es toll, dass du dir Gedanken machst über deinen (Ex-)Freund und ihm in dieser schwierigen Situation helfen möchtest. Ich habe selbst rheumatoide Arthritis - die Diagnose habe ich vor fast fünf Jahren bekommen (zu meinem 30. Geburtstag), und dies hat mich ziemlich aus der Bahn geworfen. Von heute auf morgen war nichts mehr so wie es einmal war, ich habe vorher viel Sport gemacht, bin viel unterwegs gewesen - mit den Schmerzen ging dann plötzlich nichts mehr. Damit muss man erstmal fertig werden! Für meinen Lebensgefährten war diese Zeit nicht einfach, weil es mir teilweise auch so ging wie deinem Freund - ich hatte ständig schlimme Schmerzen, konnte mich nicht mehr bewegen, lag nur noch zuhause und war fertig mit den Nerven. Da wird man dann schon mal ungerecht und aggressiv dem Partner gegenüber, aber nicht weil man sich über ihn ärgert, sondern weil man einfach nicht mehr kann, nur noch seine Ruhe haben will und dass die Schmerzen endlich aufhören! Wir haben aber viel geredet und er hat sich - genau wie du - auch infomiert über Rheuma (die Krankheit mit den tausend Gesichtern), und er kam dann auch besser mit meinen "Gefühlsausbrüchen" klar. Bei mir war es dann auch so, nach mehreren hochdosierten Cortisonstößen und längere Einnahme hatte ich ein richtiges Mondgesicht, ich hab mich kaum mehr rausgetraut, bin auch nicht mehr weggegangen - von Arbeitskollegen ständig angesprochen zu werden, o Gott wie siehst du denn aus, Hamsterbacken, lauter doofe Sprüche - das war oft nicht einfach wegzustecken. Auch sieht man es einem nicht immer an, wenn man an einer rheumatischen Krankheit leidet - da glauben einem die Arbeitskollegen oft mal nicht dass es einem schlecht geht undman fühlt sich einfach nicht ernstgenommen.... Aber man darf sich nicht hängen lassen! Es ist ja nicht zu ändern, und es hilft auch nicht den Kopf in den Sand zu stecken und einfach in ein Loch zu fallen - davon wird es nicht besser!
    Der Unterschied zu deinem Freund und mir ist, dass ich es einfach irgendwann akzeptiert habe, dass ich nun mit dieser Krankheit leben muss - und auch leben kann!!! Es gibt Betroffene, die sind viel viel schlimmer dran, du brauchst dich hier im Forum nur mal umzuschauen. Ich habe gottseidank einen ganz tollen Rheumatologen, der auch gleichzeitig mein Hausarzt ist - dort bin ich in Behandlung, habe meine Basistherapie mit derzeitiger Cortison-Erhaltungsdosis - und mir geht es im Moment ganz gut. Ich kann auch wieder moderat Sport machen, gehe viel spazieren, bin viel draußen unterwegs.

    Ich weiß nicht ob dein Freund in Behandlung bei einem Rheumatologen ist, auch weiß ich nicht welche Form von Rheuma er hat - dies konnte ich nicht herauslesen - aber es ist ganz wichtig dass er eine Therapie bekommt - die Gelenke werden sonst kontinuierlich zerstört, wenn die Krankheit nicht behandelt wird! Niemand wird ihn auslachen, er ist weiß Gott nicht der Einzige auf dieser Welt. Vielleicht sollte er sich einfach mal hier im Forum umschauen, feststellen, dass er nicht alleine ist mit dieser Krankheit - und dass es auch Hilfe gibt um aus dem Loch - in das bestimmt viele schon reingefallen sind - wieder herauszukommen! Das ist ganz ganz wichtig, man darf sich nicht unterkriegen lassen - man kann durchaus eine gewisse Lebensqualität wieder erreichen wenn man richtig behandelt wird und sich darauf einlässt - auch wenn es ein hartes Stück Arbeit ist und man ganz ganz viel Geduld braucht! Aber es lohnt sich - vor allem weil er noch so jung ist!
    Leider kann ich dir keinen Rat geben, wie du weiter damit umgehen sollst - ich wollte dir nur mal als Betroffene einen Einblick geben, und hoffe dass er sich - in welcher Form auch immer - helfen lässt!
    Dir wünsche ich alles Gute, mach dich nicht verrückt - du kannst niemanden zu seinem Glück zwingen, das muss er selbst erkennen und selbst daran arbeiten wollen. Aber ich finde es ganz toll dass du dir Gedanken machst - ich hoffe er weiß was für eine tolle Freundin er hat (oder aber auch verloren hat) ....

    Alles Liebe wünscht dir
    Micha :wave:
     
  3. Gast

    Gast Neues Mitglied

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    @Micha
    vielen vielen Dank für deine Antwort. Hast du gut formuliert und mir ein wenig weiter geholfen, zumindest konnte ich mal aus einer anderen Perspektive sehen, das auch andere das Problem mehr oder weniger haben und man auch damit umgehen kann, wenn man sich nur helfen lässt. Klar, diejenigen, die diese Krankheit nicht haben, können sich schwer rein versetzten und wissen nicht wirklich was man für schmerzen ertragen muss. Ich dachte oft, ach komm so schlimm wird es doch nicht sein oder mensch typisch Männer eben, sind ja sonst auch immer etwas wehleidiger aber das scheint nach meinen Belesungen hier wirklich nicht der Fall zu sein und auch die Müdigkeit und antriebslosigkeit oder öfter mal ne Erkältung oder die Augen entündet, ja das hab ich wohl gesehen, bzw gemerkt, das es alles irgendwie auch mit der Krankheit zu tun haben muss. Nur wenn man nicht aufgeklärt wird und keiner groß mit einem redet und nur ins Loch fällt, dann kann man es ja nicht wirklich wissen. Woher auch. ja ich bin der Meinung, das ich mir schon Mühe gebe und nicht bei jedem mist gleich weg renn, aber ob er das auch so sieht?? Ja ok, ab und an hab ich auch jetzt das Gefühl, dass es bei ihm ankommt und er auch mal sieht worauf es ankommt und dann lässt es aber wieder nach denk ich. Aber ich habe ihn selber schon viel Seiten von hier geschickt und auch mal paar Adressen und so, das auch er sich mal beließt. Und er hat sich auch drüber gefreut und meint er müsse sich wohl mal Gedanken machen, aber solange nicht wirklich was passiert, glaub ich daran nicht.
    Was er für eine Form von Rheuma hat, weiß ich nicht, er spricht ja mit niemanden groß über seine Sachen und Gefühle und wenn man nachfragt, ist es egal oder alles gut.....Ich weiß nur das er früher auch oft Schübe hatte mit geschwollenen Beinen oder Füßen. Das sah echt böse aus...blau, rot, gelb, grün geschwollen und dick und sind auch mal in die Notaufnahme gefahren und als er ne Spritze bekam ging es....und dann tun ihm eben auch Hände weh und die sind in der Kälte immer weiß und kaum durchblutet..all sowas eben....
    Aber ich danke dir trotzdem für deine Hilfe und hoffe auch, das er sich welche sucht. Nur das ist bei den vielen Ärzten ja auch immer so ein Problem, einen guten in der Nähe zu finden.
    Dir auch weiterhin viel Glück und vorallem Gesundheit!
    Danke.:)
     
  4. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Vielleicht lässt du ihm einfach mal die Zeit, die er braucht. Selber hab ich an mir erlebt, das ich nach der Diagnose einige verschiedene Phasen durchlebt habe, die, wie ich denke, dazu gehören. Gib ihm die Zeit, die er dazu braucht, du kannst es nicht erzwingen, das es schneller geht, er muss seinen Weg selber finden und vielleicht muss es ihm erst mal richtig schlecht gehen, damit er zB. auch zusätzliche psychologische Hilfe annehmen kann. !
     
    #4 18. Januar 2013
    Zuletzt bearbeitet: 18. Januar 2013
  5. Gast

    Gast Neues Mitglied

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    Glaub mir das habe ich...aber sechs jahre sind genug und erst recht wenn es schlimmer wird und man mehr und mehr ins Loch fällt und mit Selbstmitleid zu kämpfen hat und angstzustände....denke das man da hilfe benötigt und den stolz weg lassen muss....
     
  6. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Wer fällt mehr und mehr ins Loch, du selbst ?
     
  7. Snoopiefrau

    Snoopiefrau Bekanntes Mitglied

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    Hallo Gast,
    die Situation ist wohl verfahren. Dein Exfreund tobt sich in Selbstmitleid aus und therapiert an sich herum. Deshalb mutiert er zum Kotzbrocken mit Rundumschlag.
    Kein Partner, und sei er noch so gewillt kann das auf die Dauer verstehen, akzeptieren oder für gut heißen.
    Mein Mann hat seit 12 Jahren Rheuma (RA) und Fibro. Wir haben etliche Tiefen hinter uns und es gab Verzweiflung und Tränen. Aber es gab auch Zuversicht. Medikamente gibt es, sie sind notwendig, müssen mit dem Arzt abgeklärt sein (bei ihm halfen hier auch Rehas/Therapiegespräche) UND der Patient muss diese Pillen auch einnehmen und die Krankheit akzeptieren (lernen).
    Ohne seine Medis könnte mein Mann morgens kaum laufen und in der Regel dauert es an schlechten Tagen bis zu zwei Stunden! Danach hat sich aber der Gesundheitszustand gebessert und er kann einigermaßen am normalen Leben teilhaben, was er dann voll genießt.
    Ich habe den Eindruck, dass Dein Exfreund sich gar nicht helfen lassen will! Schade!
    Viele Grüße
    Snoopiefrau
     
  8. Gast

    Gast Neues Mitglied

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    Danke auch für deine Antwort und die Sicht der Dinge auch von einer anderen Seite.
    Oh je 12 Jahre?! Und trotz auf und abs habt ihr es geschafft damit umzugehen und zusammen einen Weg zu finden?! Leicht war es sicher nicht. Und wie es sich anhört, denke ich, dass man irgendwie öfter zum Arzt gehen sollte bzw. Regelmäßig in Behandlung ist. Ich sage das daher, weil mir aufgefallen ist, das er mindestens nur einmal im halben Jahr zur untersuchung in Dresden ist. Ansonsten eigentlich gar nicht gross außer wenn etwas ist beim hausarzt und die macht eigentlich nichts ausser höchstens Tabletten verschreiben, die vielleicht alle sind oder solch Dinge...so hab ich es mitbekommen. Aber vielleicht macht er such gerade bei den wichtigen Untersuchungen dicht und innerlich zu, das kein Arzt was merkt und gut ist. Auch zwecks Therapiegespräche, das kam noch nie. Und bei ihm hörte es sich sonst auch immer an, als sei schon sonst alles ok, und sei eben wie Muskelkatee und gut ist, nur um es nicht zu zeigen, aber bei vielen Sachen lese ich es hier anders und wenn das Maß voll ist, dann kommt er ja meisstens damit ans Tageslicht, das es auch anders ist.....ja, manchmal denke ich auch, dass er keine Hilfe will und zu grossen Stolz hat und denkt, das alles von selbst gut wird. Nur dann holt es ihn wohl wieder ein....ja sehr schade das man sich sein Leben selber so verbauen kann!!
     
  9. Tammy01

    Tammy01 seroneg/undif Kollagenose

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    Hallo,

    es gibt aber auch eine andere Seite, undzwar wenn der Partner eines Erkrankten trotz Diagnose immer meint: ach das wird schon, werd erstmal gesund dann sehen wir weiter!
    Nur dass das mit den Gesundwerden wahrscheinlich nichts gibt, will so mancher nicht wahrhaben. Leider!

    Ich finde es gut, dass du dir so viele Gedanken machst!

    Tammy
     
  10. Gast

    Gast Neues Mitglied

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    Also wenn Freunde oder Partner sagen, das wird schon wieder und werd erstmal gesund und wir sehen weiter, dann ist das mit Sicherheit nicht die Richtige variante. Das wird sicher nicht werden und schon gar nicht von heut auf morgen.
    Ich gebe zu, auch ich dachte anfangs oft, dass man nur die schmerzen zu der Zeit in den Schüben hat und bekommt und dann wirds schon gehen, weil er ja auch nie was sagte oder darüber sprach und woher soll man es auch wissen. aber jetzt bin oder werde ich auch langsam schlauer und merke, das es wohl nicht so ist und einen wirklich alles und jeden auf die nerven dann geht und klar, wenn man Schmerzen hat.
    Es ist wohl da auch klar und nahe liegend, das ich immer die erste dann bin, die zur seite geschoben wird, weil er sich mit solch kleinigkeiten und stress oder streitereien, die ja nun auch mal vor kommen, nicht beschäftigen will.
    Schade nur, das man da nicht über Probleme sprechen kann und nach Lösungen sucht. Ich wäre die letzte geween, die ihm da nicht geholfen hätte.
    Ja ich glaube auch, das er mich in vielen sachen vielleicht nicht belasten will und denkt, ich möchte immer ins Kino, Sport, tanzen, shoppen oder sonst was und er kann aber gerade immer schlechter und will nichts erklären und dann sowas eben.
    Er sagte ja auch mal, was ich denke, warum er nicht mehr mit mir weg geht; weil er sich momentan einfach selber nicht mehr leiden kann und solch sachen. Wie gesagt, es ist auch nicht so, dass er sich nicht meldet...ab und an sind es lari fari dinge, dann heisst es er sieht sich immer unsere Bilder und Fotos an, und dann is aber auch gleich wieder ne Mauer gebaut...also, viel hat es wohl kaputt gemacht, aber wie du sagst, man muss lernen das irgendwie hinzubekommen und hilfe annehmen. Und dieses Gefühl der Nutzlosigkeit los zu werden. Das sagte er auch immer. Wie ein nichts sei er eben....ja aber man möchte doch dem Partner auch helfen und langsam versteh ich wohl auch beide Seiten, zumindest hier, wenn ich das hier so lese.
    Ich hoffe das auch er mal so über sich und seine Gefühle sprechen kann.
     
  11. Snoopiefrau

    Snoopiefrau Bekanntes Mitglied

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    Hallo Gast,

    ich finde es prima, wie Du Dich mit der Thematik auseinander setzt, weil Du helfen willst. Das geht vielen Partnern so und meist kann man aber nicht viel tun. Verständnis und die größte Mühe nützen nichts, wenn es einseitig ist.

    Ich denke, Dein Exfreund hat noch nicht den Leidenslevel erreicht, dass er sich helfen lassen kann. Sollte sein Rheuma als Diagnose eindeutig feststehen, so wird er nie mehr geheilt, leider. Da nutzt auch die Flucht in den Alkohol nicht weiter, es wird ihm eher noch mehr schaden. Aber, es kann besser werden, wenn er regelmäßig die verordneten Medikamente nimmt.
    Mein Mann nimmt seine täglichen "Gift-Rationen" auch nicht gerne, aber er weiß, dass nur das ihn an einem normaleren Leben teilhaben lässt. Wenn man mal was besonderes vor hat -mit Freunden ins Kino, dem Kind zum Abschlußball, ein wichtiges Familienfest etc., schluckt er als Ausnahme ( wie viele hier auch) zusätzliche Schmerzmittel um dabei sein zu können. Er lässt sich trotz seines Handicaps nicht gehen, was ich ihm hoch anrechne.
    Aber, wie schon von mir und den Vorednern gesagt, muss der Rheumatiker selbst aktiv werden und sich in kompetente Hände begeben. Ein internistischer Rheumatologe, ein gut vernetztes Ärzteteam, ein Hausarzt der sich nicht vor einer Einweisung in eine Klinik scheut und eben, wenn die Psyche ganz schlimm leidet, ein entsprechender Psychologe, der neue Sichtweisen bringen kann (um Hilfe zu bitten/anzunehmen, den Perfektionismus abschaffen, Pausen einfordern uwm).

    Gruß
    Snoopiefrau

    Meine Oma hat immer gesagt: wenn Du jemand halten möchtest, lass ihn gehen. Vielleicht hilft Dir der Spruch auch weiter?!
    Ich wünsch Dir jedenfalls alles Gute und denk vor allem auch an DICH.
     
  12. tiger1809

    tiger1809 Guest

    @Gast

    Als ebenfalls Angehöriger kann ich deine Lage recht gut verstehen.

    Aaaber nicht Du mußt die Welt oder besser deinen (Ex-)Freund retten, sondern dir bewußt machen, das du auch Bedürfnisse hast, die erfüllt werden wollen.

    Von daher stimme ich meinen "VorschreiberInnen" zu, würde aber in dem Gespräch mit deinem (Ex-)Freund zwei Dinge zum rechten Zeitpunkt einfliessen lassen:

    - es gibt im Internet Foren wie dieses, in dem man sich ganz anonym informieren und mit ebenfalls Betroffenen austauschen kann und (viel wichtiger)
    - mach ihm mit den richtigen Worten deutlich das dein Angebot zur Hilfe nicht ewig gelten wird.

    Hilfe für "kranke" Menschen bis zur Selbstaufgabe nennt man bei Alkoholikern Co-Abhängigkeit.

    Also Fazit: Biete deine Hilfe an, setze dabei aber auch sanft Grenzen. Und vergiss dich dabei nicht.
     
    #12 29. Januar 2013
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 29. Januar 2013
  13. merre

    merre Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    4.192
    Ort:
    Berlin
    schwierige Situation

    Hallo und vielleicht mal von mir ein paar Zeilen.
    Ich bin überzeugt Rheuma (egal welches) spielt sich auch zu einem Teil im Kopf ab. Und zwar:
    -Rheuma kann nicht geheilt werden
    -der Verlauf ist stark unterschiedlich, außer man stemmt sich dagegen, dann kann ichs etwas beeinflussen !!
    -das Jahr hat weiterhin 365 Tage, aber jeder könnte (ist) anders sein als der vorige oder der nächste.
    -Rheuma "tut weh", ein bestimmtes Pensum davon sollte man sich als "normal" verinnerlichen !!, dann kann ich die Schwankungen dabei quasi eingrenzen.
    -wenn mir etwas weh tut, muß ich nicht anderen deswegen auch "weh tun" !! (simpel gesagt)
    -Rheuma ist keine Strafe, sie verändert Einen sehr wohl, aber nur so weit, wie ich das zu lasse.
    -Verständnis kann man sehr wohl erwarten, aber von Denen man das erwartet, die müssen das Alles auch verstehen (können).

    Ja man muß sich wohl sehr stark mit der Thematik beschäftigen, aber manchmal funktioniert das nur wenn Beide das tun und auch wollen.
    Bei Deinem Freund sehe ich das Problem in vielen Punkten, aber es gibt Einen den er unbedingt beachten muss "er muß wollen", und er muss "sich dabei auch helfen lassen". Sonst wird das nichts. Und irgendwann steht bei der Diagnose "psychosomatisch".

    Ich wünsche Dir , dass vielleicht ein "Ruck" passiert, die nächste Zeit.....Gruß "merre".
     
  14. tiger1809

    tiger1809 Guest

    Sehr geehrte VorschreiberIn

    leider verstehe ich überhaupt nicht,

    • wo du in diesem Thread gelesen hast, das sich Schmerzen im Kopf abspielen zumal in deinem,
    • wie dein Post der Threadstarterin Gast bei ihrem Problem weiterhelfen kann.
     
  15. tiger1809

    tiger1809 Guest

    @ Ailill

    Auch wenn ich deinen Zitaten nirgendwo das Wort "Schmerzen" finden kann, wollen wir es dabei belassen und versuchen Gast bei der Problemlösung zu helfen.
     
  16. Melana

    Melana Neues Mitglied

    Registriert seit:
    28. August 2013
    Beiträge:
    1
    Wie verhalte ich mich meiner ex freundin gegenüber?

    Also ich kenne das sehr gut das der (Ex-) Partner plötzlich schluss macht. Vielleicht liegt es bei meiner ex partnerin daran das ich oft eifersüchtig gewesen bin oder aber das sie seit 17 Jahren Rheuma hat. Sie ist noch sehr jung und daher denke ich das es wegen ihrem Rheuma ist. Sie selbst ist oft sehr verzweifelt wenn sie Rheuma schmerzen hat. Könntet ihr mir tipps geben wie ich mit ihr am besten umgehen kann? Ich will sie endlich verstehen können was sie durchmacht immer.
     
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