Biologika bei chronischer Polyarthritis

Dieses Thema im Forum "Ich bin neu!" wurde erstellt von bettinaS, 4. Januar 2013.

  1. bettinaS

    bettinaS Neues Mitglied

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    Hallo, ich bin neu hier und hätte da mal eine Frage.
    Ich bin 31 Jahre und habe im November chronische Polyarthritis diagnostiziert bekommen, wobei die Krankheit vermutlich schon seit einem Jahr besteht.
    Vor ca. 4 Wochen habe ich mit Salazopyrin die Basistherapie gestartet. Leider habe ich am ganzen Körper einen Ausschlag davon bekommen und musste sie absetzen.
    Heute hat mir mein Arzt Ebetrexat (MTX) verschrieben. Nun habe ich schwere Bedenken bzgl. dieses Medikaments, die Nebenwirkungen sind ja nicht gerade ohne.
    Wird dieser Wirkstoff wirklich von den meisten so schlecht vertragen?
    Nach meiner Recherche hört sich die Behandlung mit Biologika vielversprechender an. Mein Arzt meinte aber, dass die Kasse das nicht zahlt und es erst eingesetzt wird, wenn alle anderen Alternativen ausgeschöpft sind.
    Wie ist das wirklich? Wird eine Biologika- Therapie von einem Wahlarzt leichter verschrieben oder gibt es da wirklich keine Möglichkeiten?
    Vielen Dank für Eure Antworten.
    Bettina
     
  2. anurju

    anurju anurju

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    Hallo und Herzlich willkommen !

    Deine Sorge kann ich verstehen - wenn du in dem Suchfeld MTX eingibst, kommst du zu sehr vielen ähnlichen Beiträgen.
    Und du wirst viele Leute finden, die MTX blendend vertragen und dadurch wieder eine tolle Lebensqualität zurück gewonnen haben.
    Andere vertragen es nicht so gut - aber das weiß man halt nicht vorher.
    Es ist eines der am besten erprobten Medikamente über sehr langen Erfahrungszeiträume (Biologika gibt es ja erst seit ca. 12 Jahren - MTX mehrere Jahrzehnte).
    Zudem ist es meist das erste Mittel, welches eingesetzt wird.
    Dein Arzt hat Recht - erst wenn mehrere (mein Arzt hat mir gesagt mindestens 2) "klassische" Basistherapeutika (wie MTX, Arava, Sulfasalazin) länger erprobt wurden und ohne Wirkung bleiben, hat der Arzt überhaupt die Möglichketi, ein Biologikum zu verschreiben (kostet eben auch mal je nach Mittel "schlappe" 1500 Euro für 2 Monate).
    Zudem müssen die Befunde schon auch entsprechend sein (Gelenkbefunde, Blutwerte).

    Biologika sind eine super Hilfe für ganz viele Rheumatiker (auch für mich, weil MTX auch nach einem Jahr noch nicht ausreichte) - aber sie haben durchaus auch Nebenwirkungen, die gefährlich werden können.
    Und wie bei allen Mittel: Nebenwirkungen kann, muss es aber nicht geben.
    Zumal man einige dieser Probleme sicher viel besser verkraftet als die Folgen, die eine unbehandelte rheumatische Erkrankung haben kann...

    Schau doch nochmal in der Suche nach, was du so alles findest - und lass dich nicht zu sehr abschrecken - in so einem Forum schreiben natürlich eher die Leute, die gerade ein Problem haben als die, welche absolut reibungslos ihr MTX seit vielen Jahren einnehmen.

    Alles Gute und liebe Grüße von anurju
     
    #2 4. Januar 2013
    Zuletzt bearbeitet: 4. Januar 2013
  3. bettinaS

    bettinaS Neues Mitglied

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    Danke, für deine Antwort. Habe mir schon einige Beiträge zu dem Thema durchgelesen und bin jetzt ein bisschen positiver gestimmt. Werde am Dienstag mit dem Methotrexat anfangen und mal sehen wie ich es vertrage. Mache mir halt Sorgen, weil man solch extreme Horror-Geschichten liest und hört. Werde auf jeden Fall berichten, wie es sich entwickelt. Liebe Grüße Bettina
     
  4. brwonjett

    brwonjett Neues Mitglied

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    Habe mich sehr aufgeregt in Antizipation vor der ersten Injektion von Humira und kann jetzt sehr erleichtert berichten, dass es gar nicht schlimm war. Ich hatte natuerlich im Internet gelesen und mich schlau gemacht. Es gibt da ja sehr unterschiedliche Berichte von dem Gefuehl sich Feuer zu injizieren bis gar nix gemerkt. Meine Erfahrung liegt dazwischen, eher bei fast nix gemerkt. War froh, dass mein Mann da war und mich unterstuetzt hat.
     
  5. Mummi

    Mummi Mitglied

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    Hallo Bettina,

    herzlich willkommen hier bei RO.
    Ich nehme auch MTX, hatte vorm "ersten Mal" auch ganz furchtbar viel Angst und vertrage es prima.
    Hatte auch schon Medis, die ich gar nicht vertrug mit echt heftigen Nebenwirkungen.
    Du wirst probieren müssen, aber die wirklich heftigen Dinge passieren gar nicht sooo häufig.
    Man liest halt nur eher davon, da die Leute, die es vertragen eher nicht davon schreiben.

    Wünsch dir alles gute für deinen ersten"Versuch"

    Mummi
     
  6. Blonder Brummer

    Blonder Brummer Mitglied

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    Biological

    Hallo Bettina,
    spritze seit drei Jahren MTX und es ist mir von Anfang an gut bekommen. Vorher bekam ich MTX in Tabletten, was mir nicht gut bekam. Habe im Oktober 2011 mit einem Biological angefangen, weil MTX allein bei mir nicht ausreichte. Im Sommer 2012 wurde das Biological wieder abgesetzt, da es bei mir überhaupt nicht anschlug, und ich eine tiefe Oberschenkelvenenthrombose bekam.
    Du siehst, Biological ist nicht immer die beste Lösung. Da jeder Mensch anders ist, braucht der Reuma-Doc gelegentlich mehr Zeit, die richtige Therapie für seinen Patienten zu finden. Habe jetzt seit fünf Jahren die Diagnose, und noch immer nicht
    die richtige Therapie. Das wichtigste für mich ist, dass etwas gegen meine Schmerzen getan wird, die machen mich nämlich verrückt. Und dagegen habe ich gute Schmerzmittel vom meiner Rheumaärztin bekommen.

    Ein liebes herzliches Willkommen hier bei uns, und viel Kraft für die Zukunft wünscht dir BB
    :top::top::top:
     
  7. Nachtigall

    Nachtigall Bekanntes Mitglied

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    Hallo Bettina,
    auch von mir ein herzliches Willkommen!
    Ich bin auch mit MTX gut eingestellt und vertrage es sehr gut. Mit Biologika wäre es bei mir, als würde man mit Kanonen auf Spatzen schießen, so sagte meine Rheumatologin, denn sie sind um einiges stärker. Da sie wahnsinnig teuer sind, werden sie auch nur dann von der KK bezahlt, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind.
    Und Vorsicht: Man meint oft, weil sie Biologika heißen, dass sie Naturheilmittel sind und keine solchen Nebenwirkungen haben können, aber das stimmt nicht. Sie belasten den Körper auch sehr.

    Ich wünsche dir, dass das MTX gut anspricht. Aber du musst Geduld haben, es dauert einige Monate, bis es seine Wirkung voll entfaltet hat. Bis dahin gibt man gern Cortison zur Überbrückung, das man danach wieder langsam ausschleichen kann.
     
  8. bettinaS

    bettinaS Neues Mitglied

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    Danke für die ermutigenden Antworten

    Guten Morgen,
    möchte mich zuerst mal bei euch für die hilfreichen und motivierenden Antworten bedanken.
    Muss auch gleich etwas revidieren bzw. klarstellen. Nach weiterer Abklärung habe ich eine Psoriasis- Arthritis und keine Poly- Arthritis.
    Schuppenflechte habe ich leicht ausgeprägt schon seit meiner Pubertät.
    Die Diagnose irritiert mich zwar immer noch, denn ich habe weder starke Schmerzen noch sind bei mir ganze Finger oder Zehen oder so befallen.
    Bei mir sind einfach nur leichte Schwellungen in beiden Sprunggelenken, Knien und in einem Handgelenk, zudem habe ich eine Baker Zyste im linken Knie und meine Entzündungswerte sind eigentlich immer erhöht.
    Aber ich bin keinster Weise bewegungseingeschränkt oder habe echte Schmerzen. Die Schwellungen sind unangenehm und pochen im Ruhezustand ein wenig, aber weh tun sie nicht.
    Ich weiß nicht, wie das bei euch anfangs war, aber hier lese ich immer von starken Einschränkungen und Schmerzen. Darum zweifle ich das Ganze noch an.
    Habe jedoch am Dienstag die erste Ebetrexat genommen und bis jetzt merke ich keine Nebenwirkungen oder so, was ja schon mal positiv ist.
    Wirkliche Kämpfe hingegen fechte ich mit dem Rauchen aus.
    Da jeder sofort sagt: " SOFORT UNTERLASSEN!", habe ich das auch anfangs gemacht, werde aber immer wieder mal rückfällig. Lese jetzt wieder das Nichtraucher Buch für Frauen und hoffe, dass dann endlich mal Schluss ist.

    Finde dieses Forum wirklich super und bin sehr froh, es gefunden zu haben! :)
    Einen schönen Tag an alle,
    Bettina
     
  9. Nachtigall

    Nachtigall Bekanntes Mitglied

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    Hallo Bettina,
    auch wenn man eine andere Rheumaform bei dir festgestellt hat, dürfte sich nichts an der Medikation ändern, da die Beschwerden sich sehr ähneln und nur einen anderen Ursprung haben.

    Wenn du mit dem Rauchen aufhören könntest, wäre das super! :top:
     
  10. käferchen

    käferchen Guest

    Hallo Bettina,

    sei herzlich gegrüsst....
    Wie bei jeder Erkankung gibts auch bei der PSA/PSO leichte und schwerer Verläufe der Krankheit. Wichtig ist, dass zeitnah nach Diagnosestellung mit einer adäquaten Therapie begonnen wird. Gerade auch damit sich die Gelenkentzündungen nicht weiter fortsetzen.

    Ich habe meine PSO seit über 40 Jahren und sie hat mich nie wirklich belastet, bis auf einmal vor ca.2,5 Jahren die PSA hinzu kam und da ist auch die Haut wieder explodiert.

    MTX hat mir 2 Jahre gut geholfen und ich musste es nur wegen den Nebenwirkungen (Müdigkeit, Infekte) absetzen.
    Wünsche Dir, dass es auch bei Dir positive Ergebnisse zeigt, Geduld ist erforderlich, wie Du hier schon lesen kontest, bei mir hats ca.2 Monate gedauert bis ich eine Besserung verspürte.....

    Gebe hier manchmal den Hinweis auf das "Psoriasis-Netz", ich denke, die Moderatoren hier wissen dass das keine Schleichwerbung ist, dort bekommst Du auch im Forum gute Informationen. Dort sind die "Haut"schuppenflechtler in der Überzahl , hier ist es ja umgekehrt.;)

    Alles Gute Dir
    Viele Grüsse-Käferchen
     
  11. Samjo

    Samjo Mitglied

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    Hallo :)

    bzgl. Biologikas:
    Ich habe meine Diagnose axiale Spondyloarthritis (ISG, LWS, Sternum) noch nicht lange, habe Ibuprofen und Diclofenac hinter mir und fange vermutlich in 3 Wochen mit Humira an. Ich hatte bisher noch keine andere Basistherapie. Von dem her bin ich gerade etwas verwirrt über die Aussagen, dass erstmal alles ausgeschöpft werden muss. Was meine KK dazu sagt, weiß ich noch nicht, muss noch den Tuberkulosetest etc überstehen ;)

    lg Samantha
     
  12. Nachtigall

    Nachtigall Bekanntes Mitglied

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    Hallo Samjo,
    erst mal herzlich willkommen hier im Forum.
    Ich wundere mich auch, dass bei dir gleich Humira eingesetzt werden soll. Aber wenn der Arzt gute Gründe dafür hat und das auch der KK vermitteln kann, wird es wohl in Ordnung sein. Könnte ja auch sein, dass bei dir das Rheuma schon sehr weit fortgeschritten ist und es deshalb notwendig ist.
    Meine Rheumatologin wollte auch schon ein Biologikum einsetzen, und ich hatte schon meinen TB-Test hinter mir, aber dann hat sie sich doch für MTX entschieden, weil der Blocker zwar an der Wirbelsäule gut wirkt, aber an den peripheren Gelenken nicht viel ausrichten kann, die bei mir mitbetroffen sind.
     
  13. Frau Meier

    Frau Meier Guest

    Hallo Samantha,

    eine "andere" Basistherapie (außer NSAR) hat sich bei der axialen Spondylarthropathie (oder -arthritis) als nicht wirksam erwiesen und wird daher auch für den axialen Befall nicht empfohlen. Bei peripherem Befall ist das etwas Anderes. Du musst also nicht verwirrt sein ;)

    Liebe Grüße, Frau Meier
     
  14. Samjo

    Samjo Mitglied

    Registriert seit:
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    Augsburg
    @ Nachtigall: Mein Rheuma ist noch nicht weit fortgeschritten, Ausbruch vermutlich vor 1-2 Jahren und Diagnose vor 2 Monaten. Meine peripheren Gelenke sind zum Glück auch noch nicht betroffen (was hoffentlich so bleibt ;) )

    @Frau Meier: Danke für die Erklärung :) Habe mich da gestern schon des öfteren gewundert, weil bis jetzt alle gelesenen erst andere Basistherapien durchhaben mussten. Aber so macht es Sinn :top:
     
  15. Elli 2010

    Elli 2010 Neues Mitglied

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    Rheinland-Pfalz
    keine Nebenwirkungen...noch nicht

    Hallo zusammen,
    ich habe die Diagnose RA im Sommer 2010 bekommen. Habe als direkte Basistherapie mit 2x25 Enbrel(Biologika), 15 MTX und 5 Cortison angefangen.Obwohl ich nur erhöhte RF und ACPA hatte. Keine Entzündungswerte, keine mindestens 5 zutreffenden Symptome laut Fragebogen, nichts.... Also jetzt nehme ich immernoch 50 Enbrel und 10 MTX und bin schmerzfrei. Und noch keine Nebenwirkungen, außer brennen und leichte Rötung bei Enbrel. Und keine Beschwerde von der Kasse....Also, jeder Fall ist individuell zu betrachten....
    Lieben Gruß
     
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