Zusammenhang Kollagenose und Migräne?

Dieses Thema im Forum "Entzündliche rheumatische Erkrankungen" wurde erstellt von kleine Eule, 13. November 2012.

  1. kleine Eule

    kleine Eule Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    16. Februar 2005
    Beiträge:
    1.480
    Hallo!
    Könnt Ihr mir genaueres über einen möglichen Zusammenhang zwischen Migräne und Kollagenosen erklären? Bräuchte mal dringend Infos hierüber.
    Ich habe eine undifferenzierte Kollagenose und seit der Pubertät Migräne. Die Migräne hat aber seit vielen Jahren kaum Problem gemacht, bis sie vor einem Jahr ganz massiv geworden ist. Als die Migräne sich plötzlich so verstärkte, hatte ich einen Schub. Auch nachher hat sich das Problem leider nicht wieder gebessert und so habe ich im Schnitt 7 Tage im Monat Migräne. Die Prophylaxe mit Topamax hilft nicht, viele andere Präparate darf ich wegen Wechselwirkungen mit meinen anderen Medis nicht nehmen.
    Der Neurologe behauptet, dass Migräne nichts mit der Kollagenose zu tun hat. Rheumatologe ließ es offen beim letzten Termin, schien es aber nicht ganz ausschließen zu wollen. Beim letzten Hausarzttermin wurde ich aber genau auf diese Frage angesprochen, ich solle es noch mal mit beiden Fachärzten diskutieren.
    Was ich mehrfach festgestellt habe ist, dass ich keine/kaum Migräneanfälle habe, wenn ich (aufgrund eines Schubes) mehr Predni nehmen muss. Offensichtlich wirkt Predni ab einer gewissen Höhe als Migräneprophylaxe. Soll ich das als Zeichen dafür werten, dass da eine Entzündung zugrunde liegt?? Auch hierzu hab ich im Netz fast nichts gefunden. Ist es also nur Migräne oder doch was anderes?
    Wäre schön, wenn Ihr mich weiter helfen könntet!
    viele Grüße von der kleinen Eule
     
  2. [SUB]Ich habe schon öfters gelesen das bei Lupus Migräne Ähnliche Beschwerden auftreten. Ich vestehen das so das man Beschwerden wie bei einer Migräne hat aber keine Migräne ist. Das wurde erklären wieso die Medikamente bei dir nicht wirken.[/SUB]
     
  3. kleine Eule

    kleine Eule Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    16. Februar 2005
    Beiträge:
    1.480
    Hallo Jennfer-Vannessa,
    danke für Deine Antwort, das wäre natürlich eine Erklärung. Es bleibt aber dann die Frage, ob das Triptan auch wirken würde, wenn es keine Migräne wäre? Denn Triptane dämpfen so einen Anfall für einige Stunden, wenn er auch nicht immer dadurch verschwindet.
    Vielleicht hat ja noch jemand Erfahrungen.
    viele Grüße von der kleinen Eule
     
  4. sunshine

    sunshine Neues Mitglied

    Registriert seit:
    29. Juli 2012
    Beiträge:
    13
    Ort:
    Hessen
    Hallo kleine Eule,
    Habe auch eine undiff. Kollagenose Tendenz Lupus, habe seit 35 Jahre Migräneanfälle, zyklusabhängig 3-5 Tage mit vollem Programm, meistens haben die medis nicht geholfen und ich habe beim HA Infusionen bekommen. Im letzten Jahr wurde die Kollagenose festgestellt und mein Rheumadoc meint schon das die Migräneanfälle etwas damit zutun haben.
    Solange ich MTX genommen habe, hatte ich kaum Kopfschmerzen, mußte aber wegen Ulcerationen im Mund absetzen und jetzt scheint es aus dem Körper heraus zu sein.Der letzte Anfall war gerade mal vor einer Woche und 4Tage lang und die Medis haben alle nicht geholfen.
    Viele liebe Grüße sunshine
     
  5. kleine Eule

    kleine Eule Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    16. Februar 2005
    Beiträge:
    1.480
    Hallo Sunshine,
    hast Du noch keine neue Basis? Offensichtlich hat das MTX bei Dir ja auch in dieser Richtung gewirkt.
    Ich nehme Quensyl, von dem habe ich zumindest in Bezug auf die Kopfschmerzen/Migräne keinen Effekt festgestellt, aber ich könnte zumindest beim Arzt mal ansprechen, ob ein Basiswechsel etwas bringen könnte. Gäbe auch andere Gründe dafür, war eh schon mal im Gespräch.
    Hast Du eine Erklärung von Deinem Doc bekommen, wie Migräne und Kollagenose genau zusammenhängen? Wäre wirklich interessant, denn dazu findet man kaum Infos.
    viele Grüße von der kleinen Eule
     
  6. arabeske 20.06.2011

    Registriert seit:
    7. August 2011
    Beiträge:
    1.378
    Zusammenhang mit Kollagenose Migräne und ZNS

    Hallo kleine Eule,

    Eine klare Aussage für dein Problem kannst du eventuell mit Hilfe eines Neurologen bekommen, aber du solltest vorher abklopfen ob er sich mit dem rheumatischen Formenkreis bzw Kollagenose auskennt.

    Wenn ich neue Ärzte brauche telefoniere ich vorab mit den Sprechstundenhilfen, die guten Damen bitten mich um einen Rückruf oder aber das ich mal eine Kopie meiner Befunde vorbei bringe oder zusende, erst dann kann geklärt werden durch den Arzt ob er sich für dieses Feld kompetent genug hält.

    Dieses Vorgehen hat mir viel Zeit gespart und meine Nerven geschont, und mir geholfen mehrere gute Ärzte neben meine Hausdoc und der Rheumaambulanz gefunden zu haben.

    Ich bin eh schon hellhörig geworden durch deine Beschreibung

    [Zitat: vom 13.11.2012, 21:55 /kleine Eule:
    Was ich mehrfach festgestellt habe ist, dass ich keine/kaum Migräneanfälle habe, wenn ich (aufgrund eines Schubes) mehr Predni nehmen muss. Offensichtlich wirkt Predni ab einer gewissen Höhe als Migräneprophylaxe.]

    daher stelle ich dir ein paar links ein bei denen du dich schon mal Informiern kannst

    http://www.neuro24.de/show_glossar.php?id=1040

    http://www.rheumapraxis-bruchsal.de/downloads/vortag_kollagenosen.pdf

    in diesem PDF Dokument kannst du auf Seite 28 auch schon mal Informationen dazu finden

    Habe noch einen Film gefunden

    [video]http://kollagenosen.blogspot.de/[/video]

    nach dem zweiminütigen Film vom Wolf kommt das zweite Video was ich da meine so ab der fünften Minute


    Ich wünsche dir noch einen schönen Sonntag und das du bald eine gute Antwort zu deiner Frage bekommst.

    LG Frau Ara
     
    #6 18. November 2012
    Zuletzt bearbeitet: 18. November 2012
  7. Rosalind

    Rosalind Mitglied

    Registriert seit:
    24. Mai 2006
    Beiträge:
    68
    Ort:
    Tirol
    Migräne und Kortison

    Liebe kleine Eule,

    ich finde es nicht seltsam, dasss Deine Migräne unter Kortison-Therapie besser wird oder sogar verschwindet. Migräne ist eine lokale Entzündung von kleinen Gefäßen im Kopf (so eine aktuelle, aber nicht mehr ganz so neue Theorie), und daher wirkt auch Kortion sehr gut. Bei sehr starken oder extrem lang andauerenden Migräne-Attacken gibt man auch mal Kortison (dann meist Stationär, wenn der verzweifelte Patient in die Notaufnahme kommt und alles andere schon durch hat).

    Sehr gerne wird Kortison auch als Begleit-Therapie bei einem Medikamenten-Entzug im Rahmen einer Neu-Einstellung auf ein neues Prophylaktikum oder bei Übergebrauch an Triptanen eingesetzt.

    Wenn aber Dein Körper sowieso zu Entzündungen neigt (da ja Kollagenose) so ist es doch nicht abwegig, dass die Migräne auch doller wird, wenn Du einen Schub hast, oder? Zudem bei aller somatischen Ursache der Migräe hier doch auch eine psychische Komponente (körperliche Schmerzen, Stress durch Schmerzen, weniger Schlaf, Müdigkeit und so weiter) eine Rolle spielen.

    Wie hoch ist Deine Topamax Dosis? Topamax wird oft viel zu niedrig dosiert, und wirkt dann nicht. Nimmst Du es schon lange? Die Nebenwirkungen gehen mit der Zeit weg, und man kann sie minimieren, wenn man es (nur) am Abend einnimmt, und mindestens 3 Liter am Tag trinkt. Ich nehme 200 mg Topamax, habe Migräne mit Aura (und RA).



    Rosalind
     
  8. kleine Eule

    kleine Eule Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    16. Februar 2005
    Beiträge:
    1.480
    Hallo, danke für Eure Antworten!

    @ Arabeske
    Danke für die Links! Nach dem Film kommt sogar noch einer zum gleichen Thema mit dem gleichen Arzt im Interview. Der ist noch ausführlicher. Hab sie mir eben beide angeschaut, lohnt sich beide anzusehen.
    Werde erst mal den Termin bei meinem Neurologen abwarten und wenn es mich gar nicht weiter bringt, dann muss ich mal schauen, ob ich jemanden finde, der sich auch mit rheumatischen Erkrankungen auskennt.

    @ Rosalind
    Der Ansatz Migräne als lokale Entzündungsreaktion leuchtet ein, insofern ist dann Cortison zur Behandlung logisch. Es stellt sich mir allerdings die Frage, ob das als eine akut auftretende Reaktion zu verstehen ist, oder ob da nicht doch etwas vor sich hin schwelt, das dann zu solchen Ausbrüchen führt.
    Das Topiramat nehme ich auch abends, tagsüber ging es mit den Nebenwirkungen gar nicht und auch jetzt ist nach einem halben Jahr das Problem mit Gefühlsstörungen und Konzentrationsproblemen nicht ausgestanden. Habe mal relativ zum Anfang 100 mg auf morgens und abends verteilt genommen, da hab ich tagsüber nicht mehr funktioniert.
    Ich lese heraus, dass Du offensichtlich gut damit zurecht kommst. Merkst Du bei Dir einen Zusammenhang zwischen allgemeiner Entzündungsaktivität Deiner RA und der Migräne?

    Mal sehen, was in der nächsten Zeit beim Neurologentermin raus kommt.

    Euch einen guten Start in die neue Woche!

    viele Grüße von der kleinen Eule
     
  9. sunshine

    sunshine Neues Mitglied

    Registriert seit:
    29. Juli 2012
    Beiträge:
    13
    Ort:
    Hessen
    Hallo kleine Eule,
    Meine Basismedis sind Arava, Quensyl und Prednisolon. Dann nehme ich für Herz und Lunge noch Medis.
    Schaue mir jetzt mal die Links an, scheint interessant zu sein.
    Viele Grüße Sun
     
  10. Rosalind

    Rosalind Mitglied

    Registriert seit:
    24. Mai 2006
    Beiträge:
    68
    Ort:
    Tirol
    Gute Erklärung für Migräne

    Liebe Kleine Eule,

    unter

    http://www.schmerzklinik.de/service-fuer-patienten/migraene-wissen/ursachen/

    findest Du eine nette und gute Erklärung der Migräne (Klinik von Prof. Göbel). Es gibt leider keine (wissenschaftliche) Publikation zum Thema Migräne und Kollagenosen (oder andere Rheumaformen), denn dies wurde nie in Doppelblind-Studien systematisch untersucht. Und insbesondere die Neurologen sehen zu wenige Rheuma-Patienten, um eine zuverlässige Aussage machen zu können.

    Viele Rheumatologen dagegen sagen, dass es einen Zusammenhang zwischen Kopfschmerz und Rheuma(-Schub) gibt.
    Es ist eine Schulenfrage. Die Krux ist ja auch, dass der Rheumatologen NSAR für den täglichen Bedarf verschreibt und der Neurologen fast einen Herzinfarkt bei so viel Schmerzmittel-Gebrauch bekommt und sofort einen Medikamenten-indzuzierten Kopfschmerze diagnostiziert. Du siehst also, es passt vieles alleine schon auf Grund der Fachrichtung und Ausbildung nicht zusammen, da ist dann der Verstand des (aufgeklärten) Patienten gefragt.

    Ich nehme Topamax in der Tat schon lange, erst 100 mg jetzt 200 mg. Hatte am Anfang Probleme, und habe diese auch jetzt, wenn ich zu wenig trinke (Doppelbilder, Muskelzittern). Aber es wirkt sehr gut.

    Habe viel mehr Migräne bei aktiver RA, insbesondere bei Entzündungen der HWS (leider ein dauer Thema). Dann ist auch die Muskulatur angespannter, was natürlich triggert. Nehme dann Tizanidin zum Abend zusätzlich, das hilft.

    Bin in einem speziellen Kopfschmerzzentrum in Behandlung (Westdeutsches Kopfschmerzzentrum), die sind auf komplexe Fälle spezialisiert und können auch großzügig Medikamente verschreiben. Und sie versuchen oft was neues, auch off-label (so wie vor vielen Jahren das Topamax).

    Rosalind
     
  11. kleine Eule

    kleine Eule Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    16. Februar 2005
    Beiträge:
    1.480
    Hallo,
    die Homepage der Kieler Schmerzklinik kannte ich schon, die ist wirklich gut. Aber prima, dass Du sie reingestellt hast, die finden sicher auch andere interessant. Ich hab auch noch einiges Neues seit meinem letzten Besuch auf der Seite entdeckt.
    Genau nach einer Publikation zum Zusammenhang zwischen Kollagenosen und Migräne suchte ich, aber die scheint es also wirklich nicht zu geben.
    Interessant, dass Du einen Zusammenhang zwischen Schub und Migräne siehst. Ich muss das bei mir noch mal genauer beobachten, aber es scheint auch bei mir eine Verbindung zu geben.
    In der nächsten Zeit habe ich Termine beim Neurologen und beim Rheumatologen. Mal sehen, ob die mich weiter bringen. Ansonsten werde ich wohl auch mal schauen, ob es hier ein Kopfschmerzzentrum oder etwas ähnliches gibt.
    viele Grüße von der kleinen Eule
     
  12. Rosalind

    Rosalind Mitglied

    Registriert seit:
    24. Mai 2006
    Beiträge:
    68
    Ort:
    Tirol
    Kopfschmerzzentren

    Liebe Kleine Eule,

    es gibt leider nicht viele (gute) Kopfschmerzzentren. Viele Unis haben zwar eine Ambulanz für Kopfschmerzen oder Migräne und nennen das auch gerne "Kopfschmerzzentrum", aber wirklich gut sind (meiner Meinung nach) nur die fünf Zentren in Jena, Essen, München, Berlin und Kiel. Da kommt es jetzt darauf an, wo Du wohnst!
    Persönlich kenne ich Berlin (Charitè), Essen und Kiel, das Konzept ist aber bei allen diesen fünf (mehr oder weniger) gleich. Besonders nettes, professionelles oder eben auch unsympatisches Personal gibt es aber überall.

    Leider wartet man oft sehr lang auf einen Termin, wenn man kein Notfall (wie auch immer) ist.

    Beste Grüße und viel Erfolg bei den Docs,
    Rosalind
     
  13. kleine Eule

    kleine Eule Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    16. Februar 2005
    Beiträge:
    1.480
    Liebe Rosalind,

    danke für die Empfehlungen. Für mich kämen dann wohl Kiel oder Berlin in Frage, die sind recht gut erreichbar. Und Wartezeiten sind ja nichts neues, die hat man ja heute fast überall.

    viele Grüße von der kleinen Eule
     
  14. kleine Eule

    kleine Eule Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    16. Februar 2005
    Beiträge:
    1.480
    Hallo, hier kommt ein kleines Update.

    Die Frage, warum Predni hilft konnten mir weder Rheumatologe, Neurologe noch Kopfschmerzambulanz beantworten.

    Die Kopfschmerzambulanz, an die mich der Neurologe überwiesen hatte, geht von Migräne aus, hat sich aber nicht wirklich mit der Frage einer möglichen Gefäßentzündung beschäftig, die Rheumatologe und Neurologe nicht ganz ausschließen können.

    Topiramat wurde wegen Unwirksamkeit abgesetzt. Ein neuer Medikamentenversuch steht noch aus, letztlich sollen Rheumatologe und HA darüber entscheiden, welches der von der Ambulanz vorgeschlagenen Medis sich mit meinen Medikamenten verträgt. D.h. warten, bis die den Brief haben und sich entscheiden. Schon etwas merkwürdig, wenn sich ein Facharzt nicht selbst mit den Wechselwirkungen und Kontraindikationen beschäftigt, sondern dies weiterreicht...

    Weiß jemand von Euch, ob sich Quensyl mit Betablockern verträgt, die Aussagen verschiedener Ärzte erscheinen gegensätzlich. Oder wie es mit der Kombi mit Kalziumantargonisten aussieht?

    Mal abwarten, wann sich bei mir was Neues tut und vielleicht doch ein Versuch mit einer anderen Prophylaxe gestartet wird.

    viele Grüße von der kleinen Eule
     
  15. HansMarkus

    HansMarkus Neues Mitglied

    Registriert seit:
    10. November 2011
    Beiträge:
    16
    Ich weiß langsam nicht mehr weiter. Ich habe fast jede Woche einmal eine starke Migräne, die mich total rädert. Ich bin wirklich unfähig, noch etwas zu machen. Selbst Fernsehen macht mir dann keinen Spaß mehr, ich kann einfach nichts mehr machen.

    Gibt es da vielleicht Hilfsmittel, wie das auf [FONT=Verdana, serif]http://www.diagnose-migraene.de/produkttest[/FONT] angebotene Meventis? Es wird sogar ein kostenloser Produkttest geboten, hoffentlich werde ich als Tester genommen. Das besondere ist, dass Meventis ohne Chemie auskommt, es werden dem Körper einfach einige Nährstoffe zugeführt, um dadurch gegen die Migräne zu wirken. Kann die Lösung wirklich so einfach sein?
     
    #15 8. Mai 2013
    Zuletzt bearbeitet: 9. Mai 2013
  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden