Depressionen durch Arava? / Humira

Dieses Thema im Forum "Biologika und niedermolekulare Wirkstoffe" wurde erstellt von arielle, 14. Oktober 2012.

  1. arielle

    arielle Neues Mitglied

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    Hallo alle,
    ich spritze seit 3 Jahren Humira in Kombination mit Arava. An sich habe ich keine schlimmen Nebenwirkungen beobachtet,
    ausser dass ich sehr schnell Infektionen bekomme und Erkältungen lange anhalten.
    Allerdings habe ich seit etwa 2 Jahren sehr depressive Phasen. Jetzt hat mir die Rheumatologin gesagt, dass
    Humira auch Depressionen auslösen könne. Sie wollte mir dann etwas dagegen verschreiben, aber nach einem
    Burnout weiss ich, das ich AD im Allgemeinen nicht vertrage oder z.Teil paradox darauf reagiere.

    Wie ist das bei Euch? Habt Ihr auch Depressionen mit Humira? Oder Arava? Oder wegen der Kombi evtl.?
    Wie sind Eure Erfahrungen?
    Lieber Gruss aus der Schweiz
    Arielle
     
  2. Julia123

    Julia123 rheumatic pixie

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    Hallo Arielle,
    ob die Depressionen durch die Medis ausgelöst werden oder wurden kann ich dir nicht sagen. Ich persönlich spritze MTX. ARAVA habe ich nicht vertragen.

    Aber wir sind durch unsere Krankheit ja ohnehin schon sehr eingeschränkt und dadurch wird das leben oft auch sehr schwer und schier nicht zu bewältigen. Ich könnte mir auch vorstellen, dass es die Lebenssituation insgesamt ist, die Depressionen auslöst .....

    Liebe Grüße
    Julia123
     
  3. arielle

    arielle Neues Mitglied

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    Hallo Julia,
    danke Dir für die lieben Worte. Zuerst habe ich auch gedacht dass es von der Situation allgemein sein könnte.
    Dann habe ich aber eine gewisse Regelmässigkeit feststellen können. Die Depressionen kommen in Schüben,
    ähnlich wie das Rheuma, nur fand ich keinen Zusammenhang mit der Schmerzintensität. Ich spüre jeweils wie sich
    die Traurigkeit aufbaut, dann verschieden lange Zeit hängenbleibt und irgendwann hellt es innert 2 Tagen wieder auf
    und ich bin wieder aufgestellt, mag meinen Haushalt machen, es geht mir dann richtig gut und auch die Schmerzen sind irgendwie erträglicher. Und dann geht es wieder los... irgend an einem Tag, völlig unvermittelt.
    Weil mir jetzt die Ärztin gesagt hat es könne von den Medis kommen, interessiert es mich halt schon ob es evtl. eine Alternative gibt.
    Lieber Gruss Arielle
     
  4. Binki

    Binki Neues Mitglied

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    Hallo Arielle

    Genau dasselbe vermuten mein Mann und ich auch. Aber mit einem anderen Medikament. Und zwar hat er Enbrel genommen und war einfach... viel weniger belastbar, oder es gab nichts mehr, was ihn freuen konnte, grosse Erschöpfungszustände, ... die Welt war einfach dunkler. Auch wir dachten, dass es an der Krankheit liegt, doch dann hat er auf Humira gewechselt und es war viel besser. (Allerdings war er dann ständig so krank, dass er alle zwei Monate Antibiotika brauchte) Somit sind wir wieder auf's Enbrel zurückgewechselt und, naja, nach zwei, drei Monaten haben diese Phasen auch wieder angefangen.

    Lösung haben wir allerdings leider auch keine.

    Liebe Grüsse (auch aus der Schweiz)
    Binki
     
  5. arielle

    arielle Neues Mitglied

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    Hallo ihr lieben,
    Es ist schon eine Weile her seit ich hier geschrieben habe. Der Grund war dass die Depressionen immer schlimmer wurden und ich den Thread hier vergessen hatte.
    Arava habe ich damals abgesetzt weil die Kombi derart stark war und eine Nierenbeckenentzündung solange verdeckt hat bis sich eine Sepsis entwickelt hatte. Es hat lange gedauert bis ich wieder auf den Beinen war.
    Die Depressionen wurden trotzdem stärker und ich hatte vergessen dass ich sie mit den Medis in Zusammenhang gebracht hatte.
    Es ging mir immer schlechter und im letzten Jahr hat man im MRI Gehirnläsionen entdeckt die einen Verdacht auf MS erhärteten. Die LP hat aber nichts ergeben. Der Rheumadoc ging davon aus dass es vom Humira kommt.
    Ich war so geschickt dass ich Humira weggelassen habe. Ich nehme jetzt nur noch Brufen und bei Bedarf Kortison oder auch mal Tramadol.
    Die Depression war so schwer, hatte oft mit Suicidalen Gedanken zu kämpfen.
    2 Monate nach Absetzen von Humira fiel mir auf dass ich keine Depressionen mehr hatte.
    Das sind jetzt 6 Monate ohne Depressionen!
    Aber ein anderes Medikament aus dieser Sparte rühre ich nicht mehr an.
     
  6. Franzi1987

    Franzi1987 Mitglied

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    Hallo arielle,

    ich hatte damals Depressionen durch Arava (war in Kombi mit MTX) und habe dann weil es nicht genuegt hat, also noch Schmerzen und Entzuendungen da waren, abgesetzt und gemerkt dass die Depressionen nach einiger Zeit weg waren (Hatte danach MTX mit Remicade). Ich hatte auch schon Humira und bin jetzt bei Cimzia gelandet, ich weiss nicht wie du sonst auf Medikamente reagierst aber ich wuerde nicht pauschal alle biologicals abschreiben.

    Liebe Gruesse
     
  7. arielle

    arielle Neues Mitglied

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    Ja, so habe ich auch gedacht. Aber auch bei anderen Biologicals hatte ich zum Teil heftigste Reaktionen. Im Moment lasse ich jedenfalls die Finger davon. Ich finde es erschreckend dass keiner der Ärzte je auf die Idee gekommen ist dass die Depressionen davon kommen. Als ich meine Vermutung mitgeteilt habe hat man mir erstmal nicht einmal geglaubt. Als ich neurologische Ausfälle hatte hat man zwar sofort reagiert und untersucht. Aber mich nur dürftig aufgeklärt. Scheinbar gibt es relativ viele Patienten die bei Humira MS bekommen. Klar, es ist nicht bei allen so krass aber wenn es so ist sollte es halt ernstgenommen werden. Im Moment geht es mir so auf jeden Fall besser.
     
  8. apfelinerin

    apfelinerin Guest

    :( ich habe Angst vor Depressionen
     
  9. arielle

    arielle Neues Mitglied

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    Es ist ja nicht so dass alle Depressionen bekommen von diesen Medikamenten. Aber ich glaube dass es doch mehr sind als man denkt. Darum finde ich ist einfach Vorsicht geboten und wenn jemand unter diesen Medis depressiv wird sollte man eine andere Möglichkeit sichen. Ich bin einfach der Meinung dass Gelenkschmerzen nicht so gefährlich sind wie Depressionen.
     
  10. Franzi1987

    Franzi1987 Mitglied

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    Freiberg, Sachs
    Ich gebe arielle recht, ich finde es schlimmer wenn man staendig traurig ist und hoffnungslos als die schmerzen, da muss man dann einen anderen weg finden.
     
  11. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Es geht bei entzündlich rheumatischen Erkrankungen nur leider meist um mehr als "nur" Schmerzen. Es geht doch um Gelenk oder/und Organzerstörungen, die nicht mehr rückgängig zu machen sind.
     
    #11 12. September 2016
    Zuletzt bearbeitet: 12. September 2016
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