Yersinien

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Heidekr, 21. September 2012.

  1. Heidekr

    Heidekr Neues Mitglied

    Registriert seit:
    17. Mai 2012
    Beiträge:
    76
    ich habe Yersinien als Pseudotuberkulose gegoogelt. Meine Frage, könnte eine Infektion damit später auf einer Röntgenaufnahme als Tuberkulose erscheinen?

    Stimmt es, dass eine Infektion rheumatische Beschwerden auslösen kann?

    Liebe Grüße

    Petra
     
  2. Frau Meier

    Frau Meier Guest

    Hallo Petra,

    nein, keine Sorge!
    Dass das Wort "Pseudotuberkulose" auftritt, hängt damit zusammen, dass es eine Yersininenart gibt, die den Namen "Yersinia pseudotuberculosis" trägt.
    Die Infektion damit (oder auch einer anderen Yersinienart, der Yersinia enterocolitica) imitiert nicht selten eine Blinddarmentzündung, die sie aber nicht ist. Die Beschwerden kommen von einer Lymphknotenschwellung im Bauch - im so genannten Mesenterium und um den Übergang von Ileum (= "Krumm"- oder "Hüft"darm, letzter Teil des Dünndarms) in das Zökum (der eigentliche Blinddarm) herum - die Bauchschmerzen verursachen kann.
    Bei solchen Lymphknotenpaketen wird u.a. an eine Organtuberkulose gedacht. Mit der Lunge hat das gar nichts zu tun und erscheint dort auch nicht; eine Tuberkulose wird durch völlig andere Erreger verursacht (Mykobakterium tuberculosis).

    Im Gefolge einer Yersinienenteritis (Darmentzündung durch Yersinien) bei Infektion mit Yersinia enterocolitica kann es durchaus zu einer reaktiven Arthritis mit Gelenkschwellungen kommen - es ist unter dieser Art von Arthritis sogar ein Klassiker!

    Gruß, Frau Meier
     
  3. kaufnix

    kaufnix Mitglied

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    Zentralbayern
    Servus Frau Meier,

    Du sagst es :mad:.
     
  4. Heidekr

    Heidekr Neues Mitglied

    Registriert seit:
    17. Mai 2012
    Beiträge:
    76
    Hallo Frau Meier,

    eigentlich bin ich ein bißchen enttäuscht, die Yersinien wären mir sympathischer als TBC, vor allen Dingen nicht ansteckend. Ich war mit 40 in einer Lungenklinik wegen Rundherden in der Lunge, Ursache ungeklärt. Aber lt. Entlassbericht keine TBC. 10 Jahre später Notfallaufnahme wegen Atemnot, Wasser in der Lunge, Herzvergrößerung. Ursache ungeklärt. Im Frühjahr 2012 Blasenspiegelung. Arzt fragte ob TBC vorliege. Wurden aber keine Keime gefunden, Ursache ungeklärt. Auch bei der Herzgeschichte wurde gesagt, sieht nach Miliar-Tuberkulose aus. Aber auch da keine Ursache gefunden. Hab dann gedacht, wenn damals ein Verdacht bestanden hätte, wärs dem Gesundheitsamt gemeldet worden. Als Kind wurde ich gegen TBC geimpft. Also fiel jeder Hauttest etwas positiver aus.

    Jetzt ist die Sache für mich sehr wichtig, mein 5-jähriger Enkel ist an Morbus Crohn erkrankt und muß wegen seiner Medikation gegen Infektionen geschützt werden. Es ist mir jetzt erstmal klar geworden, dass falls in der Lungenklinik ein Fehler passiert wäre, ich viele Menschen hätte anstecken können. Deshalb mache ich einen Chamferon Test, der zwischen Impfung und Infektion unterscheiden kann. Bin jetzt sehr gespannt und auch ängstlich wegen des Ergebnisses.

    Ich hatte seit meinen 20-zigern Rückenschmerzen, bin auch HLA-B27 positiv. Aber mit der Lungengeschichte kamen ganz neue Beschwerden wie Muskelzuckungen und -Schmerzen. Da wir damals auch ein Meerschweinchen (Überträger) hatten, wären die Yersinien mir sehr sympathisch als Erklärung gewesen.

    Liebe Grüße

    Petra
     
  5. Frau Meier

    Frau Meier Guest

    Liebe Heidekr,


    bei Rundherden in der Lunge mit hohem Fieber würde ich persönlich neben Tuberkulose auch an eine ganze Anzahl anderer Erkrankungen denken; wenn ich dich richtig verstanden habe, ist das alles aber schon ein paar Jahre her und somit eine Miliartuberkulose so gut wie ausgeschlossen.
    Sollte es - wie die Tuberkulose - eine "granulomatöse" Erkrankung sein, fällt mir dazu eine ganze Menge ein. Ich weiß ja nicht, wie der aktuelle Stand ist, aber ich würde das unbedingt abklären lassen, zumal ein Morbus Crohn ebenfalls eine granulomatöse Erkrankung ist.
    Daher sollten die Ärzte deines Enkels diese deine Geschichte vielleicht genauer kennen.....zumal ein Morbus Crohn in seinem Alter eher ungewöhnlich ist.

    Mit allem Vorbehalt: mir scheint noch ein gewisser Abklärungsbedarf zu bestehen ;)
    Im Prinzip kommt ja auch eine gewisse Disposition zu granulomatösen Erkrankungen (familiäre, ggf. genetische "Neigung") in Frage.
    Ich schicke dir noch PN!

    Grüße, Frau Meier
     
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