Hallo alle miteinander! Ich bin 25 Jahre alt und im Sommer 2009 wurde bei mir (zum Glück recht schnell) eine reaktive Arthritis diagnostiziert, die sich mittlerweile zu einer chronischen Polyarthritis weiterentwickelt hat. Im Moment geht es mir dank MTX und Sulfasalazin zum Glück ganz gut, aber da ich im nächsten Jahr mit meinem Studium fertig bin, mache ich mir gewaltige Sorgen, ob irgendein Arbeitgeber (mit Betriebsarzt) mich einstellen will. Habe mich schon juristisch beraten lassen, was Auskunftspflicht etc. angeht. Hier hat doch bestimmt jemand diesbezügliche Erfahrungen, oder? Liebe Grüße
Hallo Lotte, ich begrüße dich recht herzlich hier im Forum.Da hast du aber Glück gehabt,dass die Ärzte so schnell eine sichere Diagnose gestellt haben. Wenn man sich um eine Arbeitsstelle bewirbt, muss man m.E. keine Auskünfte über seine Erkrankungen machen. Es sei denn,du wirst ganz konkret danach befragt.Dennoch würde ich mit einer Antwort darauf zurückhaltend sein und mich fachanwaltlich beraten lassen. lg took
Herzlich Willkommen. Soweit ich weiß musst du es nicht sagen, ich bin aber immer dafür gleich mit offenen Karten zu spielen. Dann musst du dir keine Ausreden einfallen lassen, wenn du mal ein paar Std wegen einem Arztbesuch fehlst, oder aufgrund eines Schubs ausfällst. Spätestens dann musst du deinem Arbeitgeber ja irgendeinen Grund nennen, warum du krank geschrieben bist. Liebe Grüße, Tinchen
Huhu, vielen Dank erstmal für eure netten Antworten. Echt "toll", dieses Forum: so viele Menschen, die nachvollziehen können, was man sich so für Gedanken macht. Da werden Gespräche mit Außenstehenden doch recht schnell anstrengend. @took12: Ja, ich bin auch echt froh, dass die Diagnose so schnell kam. Zwischen ersten Symptomen mit gigantischen Entzündungswerten und der Diagnose lag nicht mal ein Monat! Hab anschließend echte Horrorszenarien über jahrelange Martyrien von anderen Betroffenen gehört. Die Sache mit der juristischen Beratung hab ich schon hinter mir (man muss nur was sagen, wenn man gefragt wird), ich hab einfach auf beruhigende Erfahrungen gehofft . Der Anwalt war eher von der pessimitischen Sorte... @tinchen: Ich bin auch eher auf der Wahrheitsschiene... Geht ja auch irgendwie um den Aufbau eines Vertrauensverhältnis. Wie soll das gehen, wenn man gleich bei der ersten Gelegenheit Unsinn erzählt. Aber schon doof, das Ganze... LG
Hallo Lotte, also ich würde erstmal abwarten, wie sich das alles weiter entwickelt... Viele Rheumatiker kommen ja dank der Medikamente bestens klar und warum sollte man dann die Pferde scheu machen? Ich hatte keine Wahl und musste es meinem Arbeitgeber erzählen, weil ich nach einem Megaschub 3 Monate ausgefallen war (konnte keinen Stift mehr halten...). Aber wenn du so rechtzeitig behandelt wurdest, wird das bei dir doch hoffentlich garnicht eskalieren, keine oder kaum Schäden entstehen. Insofern: ich würde das auch nicht direkt sagen, obwohl ich eine ehrliche Haut bin. Man sagt ja auch nicht gleich: Ups - in meiner Verwandschaft gibt es sehr oft Krebs - könnte ich auch bekommen. Arbeitgeber haben immer das Risiko, dass jemand krank wird - hättest die reaktive Arthritis ja auch mitten im Job kriegen können. Also - wenn man dich offen fragt, ob du eine chronische Erkrankung hast, würde ich nicht lügen - aber von mir aus würde ich das nicht ansprechen... Liebe Grüße und alles Gute von anurju
Hallo Lotte87, auch von mir ein herzliches Willkommen! Ich hab bei meiner letzten Einstellung schon angegeben, dass ich Rheuma und GdB 20 habe, weil ich in einem Fragebogen danach gefragt wurde, ob eine Krankheit vorliegt, die die Arbeit beeinträchtigen könnte. Meine Chefin hat zwar gesagt, das hätte ich nicht anzugeben brauchen, aber ich dachte mir, lieber sage ich gleich, was los nicht, nicht dass dann doch irgendwann mal was ist und ich länger deswegen ausfalle und es dann heißen könnte: "Sie haben aber nicht angegeben, dass Sie eine chronische Erkrankung haben." Aber ich war noch nie wegen des Rheumas krankgeschrieben. In deinem Fall würde ich es auch nur sagen, wenn ich ausdrücklich danach gefragt würde. Da würde ich mit einem Lächeln sagen: Ich habe Rheuma, aber ich bin medikamentös gut eingestellt. Alles Gute!
Ich bin neu! Hallo Ihr lieben, ich bin 30 Jahre alt und bei mir wurde im Mai 2011 RA (Polyarthritis) recht schnell festgestellt obwohl keiner aus der Familie Rheuma hat. Nehme momentan MTX s.c., Sulfasalazin sowie Folsäure. Vom Cortison bin ich Gott sei dank wieder runter. Hoffe hier auf viele nette Leute die mir bei Rat und Tat zur seite stehen können...und nach viel Regen auch mal die Sonne wieder scheinen lassen können:vb_redface: Lg von der Lotusblüte
Genau, Lotte.. Ich persönlich hätte auch immer ein blödes Gefühl im Bauch. Ich hatte es bei meinem letzten Arbeitgeber sogar in den Vertrag aufnehmen lassen, dass ich Rheuma habe. Wobei ich dann im Ernstfall nicht auf wirklich viel Verständnis gestoßen bin, aber das ist ein anderes Thema.
Na, dann entwickel ich dank eurer tollen Tipps mal einen Schlachtplan für diverse Vorstellungsgespräche. Vielen Dank für eure gesammelten Erfahrungen :vb_redface: @lotusblüte: Dein Beitrag hätte auch von mir kommen können LG