HLA-B 27 Gentest

Dieses Thema im Forum "Entzündliche rheumatische Erkrankungen" wurde erstellt von auriga, 14. August 2012.

  1. auriga

    auriga Mitglied

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    Hallo zusammen,

    da meine Forensuche hier nichts gegeben hat (vielleicht war ich aber auch mal wieder überfordert :vb_cool:), wollte ich einmal etwas fragen:

    Mein neuer Rheumadoch möchte gerne einen Gentest machen, HLA-B 27. Habe es nicht komplett verstanden, wo denn jetzt der Profit für mich wäre, denn dass ich Rheuma habe, ist doch nach über 10 Jahren recht sicher.....:rolleyes:

    Irgendwas sagte er, dann helfen bestimmte Medikamente wohl nicht - oder war ich wieder zu aufgeregt, dass ich das nicht richtig mitbekommen habe ?!?

    Wozu also (jetzt noch) der Test und habt Ihr mehr Infos als Wikipedia (seeehr allgemein)......?

    Danke vorab!
     
  2. mimi67

    mimi67 Aktives Mitglied

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    hallo auriga,
    gute frage! es gibt mehrere rheumatische erkrankungen, bei denen hlab-27 eine rolle spielt. es gibt aber auch viele so genannte seronegative fälle, wo jemand die krankheit hat, der gentest aber negativ ausfällt. mit anderen worten: positives ergebnis heißt nicht allzu viel, zumal auch ein bestimmter anteil gesunder diesen genmarker aufweist.
    wäre ganz gut, wenn du noch schreiben würdest, was genau bei dir die (bisherige) diagnose und behandlung ist. kann mir aber nicht vorstellen, dass da die medi-auswahl dran hängt.
    bist du privat versichert? das würde so einiges erklären :D
     
  3. mimi67

    mimi67 Aktives Mitglied

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    habe in einem anderen thread gerade gelesen, dass du wie ich psa hast. also, dann verstehe ich es nicht, medis müssten egal sein. andere dinge sind bei psa wesentlich erheblicher (siehe dein anderer thread zu medis).
     
  4. Frau Meier

    Frau Meier Guest


    mimi67 hat im Großen und Ganzen Recht.
    Die private Versicherung hat damit allerdings wenig zu tun. Bei den mit HLA-B27 assoziierten Erkrankungen (bzw. zum Ausschluss dieser bei passenden Symptomen) gehört die Bestimmung zur Basisdiagnostik - unabhängig vom tatsächlichen "Stellenwert" eines positiven oder negativen Ergebnisses.
    Das hat mit der "Puzzletechnik" bei der Differenzierung der Erkrankungen zu tun.
    HLA-B27 wird auch bei Kassenpatienten bestimmt. Bloß WIEDERHOLTE Bestimmungen sind unsinnig, weshalb eine erfolgte Bestimmung sinnigerweise am besten bei jedem nachfolgenden Arzt dokumentiert wird ;)

    Grüße, Frau Meier
     
  5. Pezzi

    Pezzi Mitglied

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    Hallo Augira,

    der HLA B27 ist bei zahlreichen Menschen in der Bevölkerung positiv (jeder Mensch hat zwei HLA B und zwei HLA A Merkmale), aber weit über 90 % der Bechterew-Erkrankten sind HLA B27 positiv.
    PsA und Bechterew sind zwei verwandte Erkrankungen. Wenn dein Rheumatologe diesen Wert feststellen will, spricht das für eine eher vollständige Diagnostik, wenn das bisher nicht geschah.
    Bei der Wirkweise von TnF-alpha-Blockern gibt es durchaus Unterschiede, manche kann man bei Bechterew komplett vergessen (andere wohl wiederum bei anderen rheumatischen Erkrankungen) und wenn er evtl. davon ausgeht, dass deine PsA nicht so genau bestimmt ist und evtl. ein Bechterew mit periphärer Gelenkbeteiligung o.ä. dahinter steckt.... Da hilft ihm dieser Wert schon.

    HLA B27 hat im übrigen nichts mit "seropositiv" oder "seronegativ" zu tun. Bei diesen beiden Begriffen geht es um den sog. "Rheumafaktor" im Blut, der v.a. bei der chronischen Polyartrithis wichtig ist. Hier heißt es dann nur, dass man HLA B27 positiv oder negativ ist.

    Gutes Gelingen.
    Bekommst du einen TnF-alpha-Blocker?

    LG
    Pezzi
     
  6. auriga

    auriga Mitglied

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    Ich danke Euch SEHR!

    Besser als jeder Pschyrembel ;).

    Ich nehme bislang keinen TnF-Alpha-Blocker - musste erstmal schauen, was das ist:vb_confused:, wenn ich richtig gelesen habe, wäre das z. B. Enbrel oder Humira. Bislang gab es bei mir "nur" damals MTX, jetzt länger Cortison und seit einigen Monaten Leflunomid. Humira steht ja ggf. zur Disposition (habe dazu auch eine Frage gepostet), dann verstehe ich jetzt schon eher, warum er den Test will. Denn je nachdem, wie der ausfällt, fällt dann wohl auch eben seine Medikamentenempfehlung aus.

    Mich wunderte eben nur, dass der neue Rheumadoc das jetzt beim ersten Termin anstößt und die bisherige Ärztin in 10 Jahren nie sowas auch nur angesprochen hat. Darum fragte ich hier. Aber das scheint dann ja für ihn zu sprechen!

    Ich finde es wirklich toll, hier so fundierte Antworten zu bekommen, das hilft einem doch deutlich besser als wild rumgoogeln:D! Daher nochmal lieben Dank!


    Liebe Grüße,
    die etwas schlauere

    Auriga
     
  7. auriga

    auriga Mitglied

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    Hallo zusammen!

    So, nun weiß ich, dass der HLA negativ ist. Und ich weiß natürlich auch, dass das final nicht viel sagt:vb_redface:.

    Gewundert hat mich, dass unter Rheumafaktor "<10,4" steht. Ich dachte, bei PSA hat man keinen Rheumafaktor, zumindest sagte man mir das bislang so..... Ist das so richtig?

    Irgendwie bin ich ständig verwirrt, wenn ich mich näher mit der Materie beschäftige :confused:.....
     
  8. Frau Meier

    Frau Meier Guest

    Hallo auriga,

    nein, bei der Psoriasisarthritis hast du keinen RF, es sei denn, du hast noch eine rheumatoide Arthritis mit dabei.
    Es ist üblich, diese Werte (RF, anti-CCP, HLA-B27) zu bestimmen, wenn die deinen Beschwerden zu Grunde liegende Erkrankung noch nicht differenziert ist oder werden kann.

    Dass du für alle diese Werte negativ bist, schließt keine einzige der genannten Erkrankungen aus, hilft aber unter Umständen für die Zuordnung, die durch positive Ergebnisse manchmal klarer wird und bei dir eben vorwiegend "klinisch" (d.h. anhand der Beschwerden und Nicht-Labor-Befunde) erfolgen muss.
    Das ist - meistens - trotzdem möglich ;)
    Außerdem wird ja nicht ein Laborbefund oder ein Krankheitsname behandelt, sondern das Erscheinungs- und Beschwerdebild, das bei dir vorliegt.
    Und dazu sind gewisse Voruntersuchungen schon nötig und Standard.

    Grüße, Frau Meier
     
  9. auriga

    auriga Mitglied

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    Hallo Frau Meyer,

    lieben Dank für die fixe Reaktion!

    Ja, aber da ist mir eben die Angabe unter "Rheumafaktor" "<10,4" unerklärlich. Es steht kein Referenzwert da, aber <10,4 kann ja auch 10,3 oder 0,0 bedeuten, an sich völlig aussagelos :vb_confused:.

    Komischerweise habe ich in älteren Befunden die Werte "RF" oder "anti-CCP" gar nicht aufgeführt gefunden! Nur einen alten Befundbericht aus 2002, wo es da heißt:

    Antinukl. Antikörper (IFT) <1:40
    Rheumafaktor
    - nephelometr. <10
    - qualit/Agglu pos.
    - quant. Agglu. 35+

    Wie heißt es da doch so schön: "Häh?!?!?" :D
     
  10. Frau Meier

    Frau Meier Guest

    Hallo auriga,

    die Werte von 2002 sind alle nicht Weg weisend. Ich würde sie als normal betrachten und "abhaken", wenn ich du wäre.
    Die aktuellen Ergebnisse wären interessant, denn ein Rheumafaktor WIRD ja irgendwann positiv, ebenso wie CCP-Antikörper und ist es nicht von Geburt an ;)
    BSG, CRP und Diff-Blutbild sind ebenfalls von Interesse, um Art und Ausmaß einer Entzündung einzugrenzen.

    Also: kein Grund zur Sorge wegen 2002, JETZT ist entscheidend :)
     
  11. Pezzi

    Pezzi Mitglied

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    München
    Hallo auriga,
    wenn ein Wert mit "Kleiner als" angegeben ist, bei dir kleiner als 10,4 - klar kann er dann bei 10,3 liegen.... Der wird einfach nicht näher bestimmt, weil er den Grenzwert nicht erreicht hat. Das passiert beim CRP-Wert auch oft, dass nur angegeben wird: Kleiner als 5 bzw. kleiner als 0,5.
    Also: Positiv sehen :)

    LG
    Pezzi
     
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