Kurz gesagt: Ich habe mich unsterblich verliebt, wir verstehen uns super und ich bin sicher, dass etwas ernstes daraus wird. Nur weiß ich nicht, wie ich am besten meine Erkrankung beichte. Allzu lange kann und will ich damit nicht mehr warten, aber für mich ist es nichts, was ich mal eben beim Mittagessen erzähle. Ich gehe grundsätzlich offen damit um, aber in dieser Situation bin ich schon etwas schüchtern. Wie soll ich es ansprechen? Hat jemand einen Tipp?
Hallo electricblue, ich finde, du solltest sehr offen damit umgehen. Warum nicht beim Mittagessen mal ansprechen: "Ich müsste was Wichtiges mit dir besprechen, hab aber Angst, dass ich dich damit vergraulen könnte." Dann siehst du schon mal die Reaktion. Je nachdem, wie es zeitmäßig geht, evtl. bei einem Spaziergang oder einer guten Tasse Kaffee einfach erklären, wie die Sache steht und dass du gut damit umgehen kannst und dass du Angst hast, eure gerade begonnene Beziehung könnte daran zerbrechen. Falls sich der Angebetete deshalb von dir abwendet, weißt du, dass er für dich nicht als Partner getaugt hätte. Dann hat er dich nicht verdient. Auch wenn das im verliebten Zustand so schrecklich klingt, dass man es gar nicht hören mag, die Verliebtheit verschwindet irgendwann und sollte sich in wahre Liebe verwandeln, und das geht nur, wenn man ganz zueinander steht. Andernfalls ist die Enttäuschung danach umso größer, wenn es nicht funktioniert. Meine Freundin hat einen lieben Mann gefunden, der sie mitsamt ihrer Rheumaerkrankung geheiratet hat. Er akzeptiert alle ihre Einschränkungen und es passt einfach. Es gibt noch Menschen mit so einer echten Liebe. Vor ihnen ziehe ich den Hut. Viel Erfolg und alles Gute!
Also, ich habe es bei meinem jetzigen Freund vor vier Jahren bei unserem zweiten Treffen einfach so ins Gespräch einfließen lassen. Es hat ihn nicht gestört, aber ich glaube er wusste zu dem Zeitpunkt auch nicht ganz genau, auf was er sich da einlässt. Wir haben uns über die Zeit gut arrangiert, jetzt gibt es Höhen und Tiefen, aber es klappt gut mit uns und dem Rheuma. Er ist ein Prachtexemplar. Auch meinen Exfreund hat das Rheuma nicht zum Abhauen bewegt, die Trennung hatte andere Gründe. Es ist wohl das beste, ein halbwegs ungezwungenes Gespräch darüber anzufangen. Beim Spaziergang oder beim Kaffeetrinken, das scheint mir auch sinnvoll. Ich wünsche dir, dass der, in den du verliebt bist, eins dieser Prachtexemplare ist! Halte uns auf dem Laufenden, wenn du magst. Ich drücke die Daumen!
zweites Gespräch Hallo ich habe es bei unseren 2 Treffen nach Kino erzählt. Habe einfach gesagt ich leide unter einer Krankheit die sich Rheuma nennt und muss ständig Medikamente nehmen. Ich glaube meine jetziger Mann wußte nicht so richtig was es ist. wenn er dich wirklich liebt macht es ihm nicht aus wirst sehen. alles Gute manuela
Hallo, beichten.....das hört sich sehr schlimm an. Das Rheuma gehört zu dir und wie Nachtigall schreibt ist es doch egal wie du es deinem Freund sagst. Besser ist es, wenn du nicht mehr so lange damit wartest. Denn um so länger du wartest, um so schlimmer wird es für dich, wenn er es nicht akzeptieren kann. Und deine Liebe wäre schon gewachsen und Deine Enttäusche würde schlimmer werden. Denke einfach positiv und du wirst sehen, innere Werte zählen und gemeinsam seit ihr stark. Ich wünsche dir alles Gute und warte nicht mehr sooo lange. Wenn er damit ein problem hat und geht, hat er dich nicht verdient.
Hallo, Ich kenne das Problem auch noch von früher, hab diese Art Gespräch immer so lang wie möglich raus gezögert bis ich irgendwann wieder nen Schub hatte und vor Schmerzen kaum laufen konnte. Dann hat es sich meist von selbst erledigt... bis ich meinen jetzigen Mann traf ♥ Alles Gute!! lg Berti
Hallo electricblue, nachdem ich nach über 2-jähriger Beziehung mit einem Arzt-Sohn (er wusste Bescheid von Anfang an) verlassen wurde mit den schriftlichen Worten "er könne nicht mit einer Frau zusammenleben, die vielleicht irgendwann mal im Rollstuhl sitzt", wurde ich wesentlich offensiver in meiner Ansage. Meinem Mann sagte ich dann damals (nach 2 Wochen kennenlernen): Ich bin Rheumatiker und jetzt ist eine gute Phase. Das kann aber auch ganz anders sein. Überleg dir das gut, ansonsten "mach dich gleich vom Acker". Inzwischen sind wir 14 Jahre verheiratet, unser Haus haben wir Rheumatiker-gerecht eingerichtet, ich bin Erwerbsminderungsrentnerin und habe diverse OPs hinter mir. Er war und ist immer an meiner Seite. Klär das so zeitig wie möglich! Denn 1. weißt du dann woran du bist; 2. kann er sich auf die "neue" Situation einstellen; und 3. geht ihr dann gemeinsam euren weg durch dick und dünn oder habt keine Zeit "verschwendet" und sucht jemand neues. Lieben Gruß, auf das ihr den Weg gemeinsam geht, Minou
hallo Electricblue Hast du es bereits hinter dir? Ich kann deine Zurückhaltung und Bedenken gut verstehen. Du hast ein gutes Gefühl, was euch angeht, dann nutze das. Du scheinst positiv mit dem Rheuma umzugehen, das wird dir helfen, ihm das auch zu vermitteln ohne unnötig zu beschönigen. Ich bin sicher du hast dein Befinden schon andern erklärt. Wenn es ihm mit dir genau so geht wie dir mit ihm, wird ihm vor allem wichtig sein, dass es dir gut geht und wird sich nicht erschrecken lassen. Ich habe meine Liebe in einer für mich auswegslosen Phase kennen gelernt, als ich mich für eine grössere Operation entscheiden musste. Ich hatte keine Chance ihn mit irgendetwas zu vergraulen, er kämpfte erst recht, um mir zu zeigen, dass er zu mir steht Ein grösseres Geschenk gibt es nicht. Das wünsche ich auch dir!
Also ihr Lieben ... habe es heute gesagt und eine tolle, liebe, supergeniale Reaktion bekommen und nebenbei ist mir ein Stein vom Herzen gefallen. Danke euch für den Zuspruch!
Toll, dass du den Mut aufgebracht hast, alles zu erzählen. Und Gratulation zu so einem Partner! Alles Gute euch beiden!